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. *
Jahrbuch
der
Schweizerischen
(Gesellschaft fgr Schtilgesundlieitspflege
^:30
VTI- Ja Ti TgarLg
190(1
ANIIALES SUISSES l'ÜYIIitliE StOlÄIIE
1906
Sedaktion : Dr. F. Zollinger
Sekretttr dea ErziehnnerswesenB dea Kantons Zürich
<f;:isi^->
Zürich.
Druck und Kommissionsverlag von Zürcher & Furrer.
1907.
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JAN J 2 19^7 ^
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Inhalt.
1. Die WirbttlsfluleverkrOmmungen und Ihre Verhütung. Von Dr. C. Hübscher, Do-
zent an der Universität in Basel 1
2. Ober die pldagogitche Behandlung des nervösen ZIttems (Tremor hyttericus)
der Schulkinder. Von Dr. Edwin Zollinger, Seminardirektor in Kfls-
nacht-Zürich . . . . 2()
«
3. Compte-rendu de la Vlie Rdunlon annuelle de la Socidtd sulsee d'hygl^ne scolatre
ienue ä Neuchaiel (23 et 24 Juin 1906) 48
4. L'Hygi^ne scolaire dane ie Canton de Neachittel. Etades et Renseignements
divers publiös par le Departement de Tlnstruction publique . 105
5. Le surmenage k l'dcole primaire. Par le Dr. Perrochet, mödeci/i'ä la Ghaux-
de-Fonds . . . 174
(). Le surmenage k T^coie primaire au poInt de vue pMagoglque. Par A. Hille-
brand. prof. a Neuchätel 208
7. Enquete sur le surmenage dans les teoles secondalres et particulitrement dans
les jcoies supdrieures de la Sulsse (gymnases litt^raires, scientifiques,
sections p^dagogiques ou s^minaires, etc. etc.)- Rapporteur le Dr.
Bourquin-Lindt, M^decin des £coles de La Chaux-de-Fonds . . 22(>
8. Probleme der JugendfOrsorge. Bericht an den h. schweizerischen Bundesrat
über den von der Zentrale für private Fürsorge ih Frankfurt a. M.
im Frühjahr 1906 veranstalteten Kurs für Jugendfürsorge. Von
Dr. F. Zollinger, Sekretär des kantonalen Erziehungswesens in Zürich.
A. Die Zentrale für private Fürsorge in Frankfurt a. M 323
B. Organisation und Durchführung des Kurses Ober Kinderfürsorge 332
I. Organisation 332
II. Die Veranstaltungen: Vorträge, Referate, Anstaltsbesuche . 335
a) Die Aufgaben der Kinderfursorge 335
b) Die Säuglingsfürsorge 339
c) Die Fürsorge für uneheliche Kinder und die General- (Amts-,
Berufs-) Vormundschaft 379
d) Die Fürsorge für die sittlich und geistig gebrechliche Jugend . 429
C. Resultate und Nutzanwendungen 4H7
I. Ira allgemeinen 467
II. Im besondern 469
9. Schulhygienische Rundschau für das Jahr 1905. Von Fr. Zollinger, cand. med.,
Zürich 478
10. Literatur 560
i. Die WirbelsänleYerMmmoDgeD nod ihre YeMtang.
Öffentlicher populärer Vortrag, gehalten am 29. Januar 1905
im BernouUianum Basel
von Dt, C. Hübsiher,
Dozent an der Universität in Basel.
Wenn ich Ihnen im Verlauf dieser Stunde über Wirbelsäule-
verkrünimungen und ihre Verhütung sprechen soll, so geschieht
es mit dem Bewusstsein, dass ich Ihnen in dieser kurzen Spanne
Zeit nur einen lückenhaften und unvollständigen Überblick über
diese so wichtige Erkrankung geben kann. Sind doch selbst für
uns Orthopäden noch manche Fragen über Entstehung und Behand-
lung dieser Leiden offen, Fragen, die nur durch beständige Arbeit
und Beobachtung gelöst werden können.
Die Verkrümmung des Rückens gilt für gewöhnlich als ein
Schönheitsfehler, der nicht allzuschwer genommen wird; wirkt er
zu sehr störend, so ist ja immer noch Zeit, ihn durch Bekleidungs-
künste zu verdecken. Dieser leider viel verbreiteten Ansicht muss
mit allem Nachdruck entgegengetreten werden. Jede, auch die
leichteste Abweichung der Wirbelsäule ist ein ernstes Leiden, das
sich oft in kurzer Zeit, früher oder später, verschlimmern kann.
Eine schwere Verkrümmung der Wirbelsäule ist aber nicht nur eine
Verunstaltung des menschlichen Ebenmasses, sondern sie birgt für
dessen Träger die unheilvollsten Gefahren. Vor allem sind es die
inneren lebenswichtigen Organe, die Lungen und das Herz, welche
durch die Verkrüppelung des Brustkorbes stets in Mitleidenschaft
gezogen werden und in ihrer Widerstandskraft leiden. Ferner sehen
wir in überaus häufigen Fällen von veralteten Verkrümmungen in
späteren Jahren Schmerzen auftreten, die äusserst qualvoll und kaum
zu beseitigen sind.
Aber auch ganz im allgemeinen sollte die Bewertung des Rückens
eine höhere sein. Ist es doch unsere nach oben strebende Wirbel-
1
Säule, welche uns zum aufrechten Menschen macht, der frei und er-
haben als Herrscher über seine Mitgeschöpfe auf Erden wandelt.
Die Haltung der Wirbelsäule ist zudem ausschlaggebend für die
ganze äussere Erscheinung des Menschen. Schlaffheit und Willens-
stärke, Verschlagenheit und offenes Wesen, Kummer und froher Mut,
Nichtstun und Arbeit, Schwäche und Kraft, Jugend und Alter prägen
dem Rücken ihren Stempel auf und zwar oft für Generationen. Gibt
es doch Familien, ja ganze Rassen, deren Mitglieder schon von
weitem an ihrem Rücken zu erkennen sind.
In der überaus grossen Mehrzahl der Fälle nehmen die Ver-
krümmungen der Wirbelsäule ihren Beginn im kindlichen Alter,
meist zur Zeit des stärksten Knochenwachstums. Es ist daher eine
der dankbarsten Aufgaben der Hygieine in Schule und Haus, die
Quellen dieser Erkrankungen aufzusuchen und alles zu tun, um sie
zu verstopfen.
Ferner ist es eine Tatsache, dass die ersten Anfange meist
durch die einfachste häusliche Behandlung und durch die Vermeidung
weiterer Schädlichkeiten heilbar sind. Es wird daher meine Aufgabe
sein, Sie vor allem auf diese Anfangsformen aufmerksam zu machen
und den Blick derjenigen zu schärfen, welche über das Wohl des
ihr anvertrauten höchsten Gutes zu wachen hat. Eine höchst be-
trübende Erscheinung ist es, dass oft erst die Schneiderin mit dem
Bandmass eine seit Jahren schleichende Verkrümmung entdeckt und
nicht das Auge der Mutter.
Vor allem gestatten Sie mir, dass ich kurz auf den normalen
Bau und auf die normale Form der Wirbelsäule eingehe.
Der Rückgrat des Menschen stellt eine aus 24 Wirbel-
knochen bestehende, freitragende Säule dar. Der unterste, kräftigste
Teil, aus den fünf Lendenwirbeln gebildet, ist in fester Ver-
bindung mit dem Kreuzbein des Beckens verankert. Der mittlere
Teil, die nach oben schlanker werdende Brustwirbelsäule, zählt
12 Brustwirbel, von denen jeder seitlich mit einem Rippenpaar
verbunden ist. Sieben dieser Rippenpaare wölben sich nach vorn,
vereinigen sich durch Knorpel mit dem Brustbein und umgrenzen
so ein knöchernes Gehäuse, den Brustkorb, der die Lungen und
das Herz beherbergt. Auf die Brustwirbel folgen die* sieben Hals-
wirbel, als unmittelbare Träger der Krönung des ganzen Gebäudes,
des Kopfes.
Jeder einzelne Wirbel hat in der Mitte eine Öffnung, bestimmt
zur Aufnahme des Rückenmarks, das wohlverwahrt im Wirbel-
kanal nach unten zieht. Der vordere, kräftige Teil des Wirbels
ist der Körper, die hintere Hälfte, der Bogen, trägt mehrere Aus-
läufer, von welchen besonders die sogen. Querfortsätze und der
mittlere Dornfortsatz in die Augen springen; gerade diese mitt-
leren Dornfortsätze sind für uns besonders wichtig, weil sie meist
am Rücken unter der Haut sieht- und fühlbar sind und ihr Verlauf,
die Dornfortsatzlinie, uns Rechenschaft gibt über die Lage der
Wirbel.
Alle diese Bausteine der Säule sind nun untereinander durch
Gelenke, Bänder und Muskeln verbunden. Zwischen jedem Wirbel-
körper ist noch eine Bandscheibe eingeschaltet, ein Gebilde von
höchster Elastizität, welches die ohnehin schon grosi^e Beweglichkeit
der Wirbelsäule vermehren hilft.
Dieses schlangenartige Gebilde muss nun aufgerichtet werden,
es muss sich selbst, die Last des Oberkörpers und alle ihm während
des ganzen Lebens aufgebürdeten Lasten tragen. Durch welches
Wunder kommt nun diese Aufrichtung zustande? Es ist die Arbeit
der gesamten Rumpfmuskulatur, Muskelmassen, welche vom
Becken zu den Wirbeln ziehen, von den untern Wirbeln zu den
oberen, von den oberen zum Kopf. Andere Muskelgruppen umkleiden
den Brustkorb, bewegen das Schulterblatt und den Oberarm und
helfen die Bauchwand bilden. Alle diese Muskeln finden ihre Halte-
punkte an bestimmten Stellen des Skeletts, Angriffspunkten der
Kraft, die durch ihren Bau besonders ausgezeichnet sind. An den
Wirbeln sind es eben die vorhin erwähnten Dorn- und Querfortsätze,
die als Hebelarme dienen. In der frühesten Jugend sind sie kaum
angedeutet, knorplig; erst mit der Beanspruchung erstarken sie und
werden zu knöchernen Spangen. Vergleichen Sie den schlanken
siebenten Brustwirbel des Menschen mit dem entsprechenden eines
Zebu-Rindes, so sehen Sie sofort, wie sich die Beanspruchung des
Knochens durch seine äussere Form kundgibt. Hier schlank und
schmächtig, dort ein ungeschlachter Hebel, an welchem die ungeheure
Masse des horizontal getragenen Kopfes aufgehängt ist. Ahnliche
Unterschiede finden sich auch an den einzelnen Wirbeln der mensch-
lichen Wirbelsäule unter sich, je nachdem sie dem Lenden- oder
Brustteile angehören.
Während das Füllen gleich nach der Geburt munter herumtrabt,
hat bekanntlich das Menschenkind eine lange Warte- und Lernzeit
durchzumachen, ehe es sich vom Liegen zum Kriechen und Sitzen
und dann zum Oehen und Stehen emporgeschwungen hat. Schliess-
lich gelingt das grosse Kunststück, der erste Schritt, wenn auch
der noch zu grosse Kopf bedenklich nach allen Seiten baumelt.
Fig. 1.
MORnALER 5AUDl!nB5RÜCKEn.
Fig. 2.
Die Rückenmuskeln sind nun erstarkt
und balancieren den kleinen Körper,
allerdings noch unter manchen Unföllen,
über dem Becken, das von den ge-
spreizten Beinchen mühsam unterstützt
wird. Sehen wir uns in diesem Alter den
Rücken an, so fallt uns eine äusserst ein-
fache Form desselben auf. Er ist meist
flach oder in seiner ganzen Länge nach
hinten gekrümmt, alle Konturen sind
noch weich und verwischt. (Fig. 1.)
Betrachten wir nun zum Vergleich bei einem älteren Kinde die
Wirbelsäule resp. die Dornfortsatzlinie, so hat sich das Bild vollständig
geändert. In der Richtung von vom nach
hinten haben sich drei Krümmungen (Fig. 2)
ausgebildet, von denen zwei, die Lenden-
und die Halskrümmung, nach vorn ausge-
buchtet sind, die mittlere, die Brustkrümmung
einen leicht nach hinten gewölbten Bogen zeigt ;
die Krümmungen nach vorn nennt man Lor-
dosen, die nach hinten Kyphosen. Dieser
gekrümmte Verlauf des Rückgrats ist für die
die Leistungsfähigkeit desselben von höchster
Wichtigkeit: er entspricht einer dreifachen
Bogen-Konstruktion von grösster Trag-
fähigkeit und Elastizität bei Verwendung der
geringsten Masse von Baumaterial; ein wunder-
bares Gebilde, das kein Ingenieur oder Archi-
tekt in dieser Vollkommenheit nachzuahmen
imstande ist.
Ausser diesen normalen, von hinten nach vorn
gerichteten Krümmungen unterscheiden wir an
der Wirbelsäule Seitenkrümmungen (Fig. 3)
sog. Skoliosen, die in beständigem Wechsel
bei den verschiedenen Körperhaltungen auftreten. Ihr Entstehen ist
leicht verständlich. Senkt sich das Becken z. B. auf der linken Seite,
etwa durch Vorstellen des linken Beines , so werden die unteren
L
DIC^NORnALtll
KRünnuNßcn.
Fig. 3.
Lendenwirbel nach links mitgehen. Der obere Teil des Rumpfes
und der Kopf haben das Bestreben, beständig senkrecht über dem
Becken zu bleiben. Um nicht nach links überzufallen, kehren die
oberen Lendenwirbel unter Bildung einer sogen, linkskonvexen
Lendenkrümmung nach der Mittellinie zu um. Der gleiche Vorgang
muss sich notgedrungen in umgekehrter
Richtung an der Brustwirbelsäule wieder-
holen. Schliesslich setzt sich auf die rechts
konvexe Brustkrümmung eine leichte, wie-
der nach links gewendete Ausbiegung des
Halses, die durch eine entsprechende Nei-
gung des Kopfes kompensiert wird. An
den meisten Werken der Plastik und der
Malerei können Sie diese lebenswahren und
den Rücken belebenden Seiten biegun gen
sehen, da es nur selten einem Künstler
einfallen wird, den menschlichen Körper
in genau symmetrischer Achtungsstellung
wiederzugeben. Eine weitere Art nor-
maler Bewegung spielt sich um eine senk-
rechte Achse ab: es sind dies die Dreh-
bewegungen, am ausgiebigsten im Dreh-
gelenke des Kopfes, nach unten allmählich
abnehmend, am geringsten im Gebiet der
Lendenwirbel.
Alle diese normalen Krümmungen können nun durch innere
oder äussere Einflüsse sich verändern, sich abflachen, sich vermehren,
unnachgiebig werden, zusammenknicken oder mit andern Worten zu
Verkrümmungen werden.
Wenn wir nun den Boden der pathologischen Veränderungen
der Wirbelsäule oder der Deformitäten betreten, so versuchen wir
zuerst, dieselben der Entstehungsursache nach in zwei grosse
Gruppen zu teilen.
Die erste Gruppe umfasst alle Deformitäten, bei welchen die
krankmachende Ursache direkt und in erster Linie das Stütz-
gerüst selbst, den Knochen angegrifl'en hat. Die zweite Abteilung
besteht aus Verkrümmungen, welche erst auf einem Umwege die
normale Architektur des Knochens verändert, durch fehlerhafte
Haltung und Belastung einer vorher geraden Wirbelsäule. Es
sind dies die sogen, gewohnheitsmässigen oder habituellen
BEI BECKEn5EriKUnB.
6
Skoliosen, welche uns hauptsächlich beschäftigen werden, da deren
Verhütung vor allen Dingen anzustreben ist.
Einige seltene Verkrümmungsformen, wie sie durch Narbenzug,
nach eitrigen Brustfellentzündungen, durch Lähmungen der Rücken-
muskeln oder deren rheumatische Entzündung, ferner bei gewissen
Nervenleiden auftreten, kann ich hier nur erwähnen.
Auch die erste Gruppe wollen wir nur kurz skizzieren:
Die tragende Säule kann in ihrem Gefüge im grossen und ganzen
durch drei schädigende Einflüsse betrofi'en werden. 1. Durch Ver-
letzung, 2. durch Enochenentzündung, 3. durch Rhachitis.
Ein Bruch eines Wirbels führt notgedrungen zu einem Einsturz
des Rückgrats an der entsprechenden Stelle. Ein Fall aus grosser
Höhe auf den Rücken oder auf die Füsse kann das Gefüge eines
oder mehrerer Wirbel derart zusammenpressen, dass der Knochen
zermalmt wird. Die grosse Gefahr derartiger Brüche ist bekannt:
das im Wirbelkanal verlaufende Rückenmark kann mit durchquetscht
werden, was zu einer unheilbaren Lähmung der unterhalb der Ver-
letzungsstelle gelegenen Körperteile führt. Brüche der obersten Hals-
wirbelsäule sind meist sofort tötlich. Leichtere Brüche können aus-
heilen; aber oft entsteht nachträglich noch eine winklige Knickung
an der scheinbar fest vernarbten Stelle. Von grösster Wichtigkeit
ist der Transport solcher Schwerverletzter, der nur mit der höchsten
Sorgfalt und Schonung im Liegen vor sich zu gehen hat. Der Ver-
such, einen solchen Patienten aufzurichten oder aufzusetzen, kann
direkt eine unheilbare Lähmung herbeiführen.
Die zweite Entstehungsursache, welche das Gefüge des Knochens
angreift, ist die Verschleppung von Krankheitsstoffen in das
Innere des Wirbels, wodurch Entzündung, Erweichung und Ver-
eiterung desselben entsteht. Diese Krankheitserreger gelangen mit
der Blutbahn in das maschige Knochengewebe, siedeln sich dort an
und treiben ihr zerstörendes Wesen, wenn die Widerstandskraft des
Organismus nicht die Oberhand gewinnt. In der überaus grossen
Mehrzahl der Fälle handelt es sich um die Erreger der Tuber-
kulose; sehr selten können auch andere Keime, wie z. B. die des
Nervenfiebers oder der Eiterung auf ihrer Wanderschaft in einem
Wirbel Halt machen.
Ein vorher munteres Kind wird unlustig zu Spiel und Scherz,
sondert sich ab, schreit nächtlicherweise auf. Seine Haltung wird
gezwungen, es stützt seine Hände bald gegen den Kopf, bald gegen
die Oberschenkel; gewisse Bewegungen des Rumpfes werden angst-
Fig. 4.
lieh vermieden. Das sind die Warner, welche die Eltern sofort zu einer
ärztlichen Untersuchung drängen sollen. Ist nur ein Wirbel befallen
und wird für sofortige richtige Entlastung
und Kuhigstellung dieser erkrankten Stelle
gesorgt, so kann dieses Knochenleiden unter
Bildung einer massigen Knickung, des be-
kannten spitzwinkligen Buckels (Fig. 4)
vollständig ausheilen. Sind mehrere Wirbel
ergriffen oder ist die Entzündung eine sehr
schwere, so sind die Chancen einer Heilung
geringer; Eitersenkungen oder Läh-
mungen des benachbarten Rückenmarks
stehen zu befürchten.
Die Verhütung dieser tuberkulösen
Wirbelentzündung fällt zusammen mit
der Verhütung der Tuberkulose überhaupt,
diesem Kampf, der heute in vollem Gang
und auf der ganzen Linie entbrannt ist.
Ein drittes Hauptkontingent zu den
Rückgratsverkrümmungen liefert die unter
dem Namen der englischen Krankheit
oder der Rhachitis bekannten Ernährungs-
störung des wachsenden Knochens. Die erste Beschreibung und Be-
nennung dieser Krankheit stammt von dem englischen Arzt Francis
Glisson aus der Mitte des XVH. Jahrhunderts. Seine Arbeit ist noch
heute von grösstem Interesse; selbst eine
der neuesten Fragen, ob die Krankheit an-
steckend sei, ist schon gründlich erörtert
und verneint. Die Rhachitis befällt mit
Vorliebe die Knochen des Schädels, die
Rippenenden, die Gelenkenden der Vorder-
arme und der Unterschenkel. Die er-
griffenen Teile erscheinen verdickt, knollig,
die Knochensubstanz ist durch Mangel an
Kalksalzen biegsam und weich, die Röhren-
knochen sind verbogen. Aber auch die
Wirbelknochen werden in ausgedehntem
Masse von der Krankheit erweicht, wodurch der sog. rhachitische
Buckel entsteht, der im Gegensatz zum spitzwinkligen tuberkulösen
eine mehr rundliche Form zeigt. Jedoch treffen wir auch schwere seit-
TUBERKULÖSE
VIRBELENTZÜriDUriö
RRCHITISCHE 5KGUD5E
8
liehe Verkrümmungen mit starkem Rippenbuckel (Fig. 5) und manche
erst später entstehende Skoliose entwickelt sich auf dem Boden einer
früheren Rhachitis. Das Tragen rhachitischer Kinder jeweilen auf dem
gleichen Arme kann solche schwere Seitenkrümmungen begünstigen.
Die Verhütung der rhachitischen Buckelbildung ist eine der
dankbarsten Aufgaben der Kinderheilkunde. Durch Regelung der
Nahrung, Liegenlassen, durch Zuführen kalkhaltiger Substanzen und vor
allem durch ein die Ablagerung der Kalksalze beförderndes Heilmittel,
des Phosphors, kann diese Krankheit wirksam bekämpft werden.
Wir wenden uns nun zu den viel wichtigeren und viel häufiger
auftretenden Formen der Verkrümmungen, zu den sog. gewohnheits-
mässigen oder habituellen Skoliosen.
Eine immer wiederkehrende Schiefhaltung der Wirbelsäule kann
schliesslich den Verlauf derselben so beeinflussen, dass ein Wieder-
aufrichten zu einer normalen Form zur Unmöglichkeit wird. Die
einseitig zusammengedrückten Bandscheiben dehnen sich nicht mehr
aus, die Muskeln werden auf der ausgebuchteten Seite insuffizient,
die Bänder überdehnt und schliesslich erliegt auch der Knochen, wie
jedes andere lebende Gewebe, der ungleichen Belastung. Lange Zeit
besteht die Verbiegung nur als Haltungsänderung; durch Willens-
impuls oder durch Kommando von aussen lässt sich zeitweise die
stramme Haltung erzwingen. Sind einmal anatomische Veränderungen
aufgetreten, dann ist freilich alle Mühe umsonst und wir müssen
andere Kräfte in Tätigkeit setzen, um die Wirbelsäule zu strecken.
Den ungünstigen Einfluss der lange dauernden Schiefhaltung
können wir in deutlichster Weise an den sog. Berufsskoliosen
beobachten bei Männern, welche gezwungen sind, in gebückter oder
einseitig bepackter Weise zu arbeiten. So spricht man von einer
Ziegel- oder Sackträgerskoliose, einem Schreiberrücken,
einer hohen Schulter der Zimmerleute, einem Schriftsetzer-
buckel, einem Höflingsrücken.
Währet unser Leben aber 70 Jahre oder kommt es höher, so
stellt sich durch diese Last der Jahre allein ganz allmählich die
Alterskyphose, der Greisenrücken ein.
Wenn sich nun am festen Materiale der erwachsenen Wirbel-
säule derartige hochgradige Veränderungen ausbilden können, wie
viel grösser und intensiver werden die Gefahren sein, welche dem
jugendlichen Reis eines wachsenden kindlichen Rückgrats drohen.
Um uns Rechenschaft zu geben, in was diese schädigenden Ein-
flüsse bestehen und wie sie wirken, vergleichen wir die kindliche
Wirbelsäule mit einem von oben her belasteten Stützbalken aus
elastischem Material. Sehen wir nnn nach, durch welche Möglich-
keiten eine solche Stütze verkrUmmt und verbogen werden kann.
In erster Linie kann der Stützbalken von Haus aus zu dünn und
zu schwach geraten sein, das Baumaterial ist ein schlechtes.
Das trifft zu bei vielen Kindern mit schwachen, unentwickelten
£nocben, die spät gehen gelernt und spät gezahnt haben. Manche
werden wohl eine leichte Rhachitis durchgemacht haben. Ihre Wirbel-
FJg. ti.
Fig. 8,
FLACliEf^ RÜCKCN RUnOER RÜClCEM. tlOnLKUMDER RÜCKEM
Säule gleicht auch später dem geraden Säuglingsrücken, ohne An-
deutung der drei normalen Krümmungen und mit der gleichen über-
grossen Beweglichkeit (flacher Rücken) (Fig. 6). Die Brust ist schmal,
die Schultergelenke sind nach vorn gelagert, die Schulterblätter stehen,
von mangelhafter Muskulatur bedeckt, flügeiförmig ab. Später ent-
wickelt sich ein runder Rücken. Seltener sehen wir den hohlrunden
Rücken mit Rundung des oberen und Kinbiegung des unteren Teils
des Rückgrats (Fig. 7). Manche Kinder bringen die Disposition
zu solchen Haltungsfehlern mit auf die Welt ; sie stammen aus
Familien, in welchen Muskelübung, Strammheit und Freude an körper-
licher Bewegung generationenweise fehlt. Andere erwerben diese
10
Minderwertigkeit infolge unzweckmässiger Nahrung, durch künst-
liche oder zu lange fortgesetzte Milchfütterung, durch zu lange
hinausgeschobenen Genuss kalkhaltiger Gemüse und Früchte. Wieder
andere waren wohlgebildet, erholten sich aber schlecht nach schwer
durchgemachten Kinderkrankheiten, wie Keuchhusten, Masern
und Scharlach. Bei Mädchen kommt nun noch jener durch Jahr-
hunderte hindurch gepflogene Missbrauch hinzu, den wachsenden
jugendlichen Körper durch ein Marterinstrument, den Schnürleib,
in seiner Entwicklung zu hemmen, die freie Beweglichkeit zu stören
und die Muskeln, welche die Wirbelsäule halten sollten, zur Un-
tätigkeit und Abmagerung zu verurteilen.
Die zweite Möglichkeit, welche unsere Stütze zu biegen vermag,
ist die relativ zu grosse Last, welche man ihr zu tragen gibt.
Die Überfracht kann ihr von der Natur mitgegeben werden. Das
trifft zu bei über fetteten, überfütterten Kleinen, welche all-
gemeine Bewunderung durch ihre Körperfülle erregen, aber kaum
imstande sind, ihre Wirbelsäule zu strecken. Die gleichen Schwierig-
keiten erdulden später besonders Mädchen mit echter, unabhängig
von der Nahrungsaufnahme bestehender Fettsucht; auch diese unter-
setzten, rundlichen Dämchen haben oft einen verbogenen Rücken.
In der überaus grossen Mehrzahl der Fälle ist die Überlastung
eine äussere, d. h. eine durch Not, Unverstand und Routine er-
zeugte Beanspruchung der Stützsäule über das erlaubte Mass durch
ihr angehängte Gewichte.
Da ist in erster Linie als schädliches Gewicht zu nennen die Last
kleiner Kinder, welche von älteren Geschwistern oder von kaum
den Kinderschuhen entwachsenen Kindsmädchen getragen w^erden.
Eine grosse Anzahl schwerer Verkrümmungen ist auf diese Unsitte
zurückzuführen, die ja leider meist eine Folge sozialen Notstandes
ist. Überlastet sind z. B. auch die vielen Zeitungsbuben, wdche
abends nach dem Schulschluss in ungeheuren Ledertaschen ganze
Stösse von Zeitungen vertragen müssen.
In grossem Masstabe wird aber die heranwachsende Jugend
mit der Fracht geistigen Bildungsmaterials behängt, welche
Jungens und Mädchen täglich von und zur Schule schleppen. Es
ist nachgewiesen, dass Schultaschen bis zu 10 Kilo Inhalt, ein-
seitig zwischen Rumpf und Arm getragen, mitgeführt werden, auf
Schulwegen, die sich in Grosstädten beständig verlängern. Die hie-
durch bedingte Rumpfverschiebung in Verbindung mit der Be-
lastung kann nur ungünstig wirken, je früher der jetzt altvaterische
11
Schulsack mit der schon von siebenjährigen Knirpsen getragenen
Studentenmappe vertauscht wird.
Nicht ungunstig wirkt das Tragen von Lasten auf dem Kopfe;
im Gegenteil, durch das beständige Balancieren werden die langen
Riickenmuskeln fortwährend geübt. Berühmt ist die edle Körper-
haltung der Wasserträgerinnen von Capri und auch die Gemüsefrauen
des Neudorf leiden schwerlich an Skoliosen.
Die dritte und wichtigste Veranlassung, welche unseren
Stutzbalken verbiegt, betrifft nun weder das zu geringe Materini,
noch die zu grosse Belastung, sondern die zu lange Zeitdauer,
während welcher er beansprucht wird. Seine Elastizität geht dabei
verloren, sein Vermögen, sich mit Hilfe der Muskeln wieder zu
strecken, erlahmt.
Fig. 'J.
Diese Bedingungen treten nun im jugendlichen Alter in aus-
gedehntester Weise in Kraft beim Scbutsitzen. Es wird deshalb
die Rückgratverkrümmung in der Wachstumsperiode geradezu als
Schul- oder Sitzskoliose bezeichnet.
Das Sitzen an und für sich ist eine durchaus physiologische
Körperhaltung, die nach langem Gehen und Stehen als Wohltat
empfunden wird. Wird es aber zu lange fortgesetzt, so entstehen
wiederum durch Übermüdung einzelner Muskelgruppen Unlustgefühle,
die jeder von uns in langen Konzerten oder Vorträgen gekostet hat.
Unwillkürlich suchen wir die Sitzhaltung zu ändern, um durch Ver-
legung der Schwerlinie andere Muskelgruppen zu beanspruchen und
die ermüdeten zu entlasten.
Beim Schulsitzen der Kinder summiert sich nun diese Muskel-
ermüdung von Stunde zu Stunde und zur langen Dauer des Sitzens
12
kommt nun die Schädlichkeit des Schreibaktes hinzu. Mit ganz
seltenen Ausnahmen nehmen hiebei die Kinder eine unsymme-
trische Rumpfhaltung (Fig. 9) ein. Nach den schönen Unter-
suchungen unseres leider verstorbenen Dr. Schenk in Bern wird
entweder das ganze Gewicht des Oberkörpers auf den linken Ell-
bogen verlegt, der Rumpf nach links verschoben, die Schulter nach
rechts hinten verdreht oder der rechte Arm übernimmt die Körper-
last, wobei der Rumpf nach rechtshin ausweicht. Dabei werden die
Augen möglichst dem Schreibheft genähert, der Kopf wird ent-
sprechend schief gehalten und die Halswirbelsäule seitlich geneigt.
Schenk hat weiter nachgewiesen, dass die einmal angenommene
fehlerhafte Schreibhaltung jeweilen wieder eingenommen wird ; sie
ist mit anderen Worten habituell geworden. Eine weitere Folge
ist nun, dass auch während des Gehens und Stehens die Wirbelsäule
sich nicht mehr vollständig streckt und nun ist der erste Anstoss
zur Ausbildung der Skoliose gegeben. Bald ist das Muskel-
gleichgewicht derart gestört, dass auch der immer wieder ertönende
Mahnruf: „Halt dich gerade", nur von momentaner Wirkung ist
Dieses erste Stadium nennen wir die einfache skoliotische
Haltung. Irgendwelche Veränderungen an den Knochen, Bändern
oder Bandscheiben sind noch nicht vorhanden. Die Verkrümmung
beschränkt sich dabei auf eine reine Seitenbiegung der gesamten
Wirbelsäule oder eines Teils derselben. Lässt man die Kinder sich mit
den Händen aufhängen, so genügt der Zug des schwebenden Körpers,
um die Krümmung während des Hanges vollständig auszugleichen.
Ganz allmählich geht die noch unschuldige skoliotische Haltung
in das H. Stadium über, welches sich durch zwei neue, ganz
konstante Erscheinungen auszeichnet. Zu der anfänglich einfachen
Krümmung eines bestimmten Abschnittes der Wirbelsäule gesellt
sich eine zweite, ober- oder unterhalb der ersten gelegene Aus-
biegung in entgegengesetzter Richtung. Der C-förmige Verlauf
des Rückgrats ist zu einem S-förmigen geworden und zwar nach
den gleichen statischen Gesetzen, welche, wie wir oben gesehen
haben, zu jeder normalen Seitenkrümmung eine kompensatorische
Gegenkrümmung hervorrufen.
Aber noch eine weitere, viel wichtigere Reformität macht sich
jetzt geltend: es treten sog. Niveaudifferenzen auf, unten als
ein neben den Lendenwirbeln gelegener Wulst, oben als sog.
Rippenbuckel, welcher unter dem Namen der hohen Schulter
das Schulterblatt nach hinten und oben verlagert.
BLEICHE
TAILLEMDKEIECKE
LinKSKOnVEXE
LEnDCrtSKDLIQSE
RECHTSKOnVEXE
BRU5T5KDUD5E.
ZU^AMi-iEfiEE^ETZT
UneKDNVCXE TaTAL5<GllD5E 5r;aLlD3E.
RECnT35ElTlBER
t^lFFtN BUCKEL BEI
Vü^BEUenALTE
14
Um das Entstehen dieses vor allen Dingen in die Augen sprin-
genden und der ganzen Erkrankung den Stempel einer schweren
Verkrüppelung aufdrückenden Symptomes zu verstehen, müssen wir
uns folgendes klar machen: Die Wirbelsäule ist in ihrem Gefüge
nicht ein einheitlicher, elastischer Stab, sondern sie ist aus zwei
Systemen aufgebaut; der vordere Teil besteht aus den voluminösen
Wirbelkörpem, mit den dazwischen gelagerten Bandscheiben, der
hintere aus den schmalen, straff verbundenen Dornfortsätzen. Wird
nun ein solches Gebilde seitlich gebogen, so wird selbstverständlich
die vordere, breite Körperreihe sich stärker biegen müssen als die
hintere schlanke Serie der Dornfortsätze. Dadurch bleibt es nicht
bei einer reinen Seitenbiegung, sondern es kommt zu einer Ver-
drehung der einzelnen Wirbel, am stärksten an dem Wirbel, welcher
im Scheitel der Krümmung sitzt. Diese Drehung der Wirbel machen
aber notgedrungen die mit ihnen innig verbundenen Rippen mit und
auf diesem Umwege macht auch der Brustkorb die Verdrehung mit.
Die konkavseitige Hälfte flacht sich ab, die konvexseitige springt
nach hinten vor und auf ihr reitet das Schulterblatt, an welchem
der Höhenunterschied erst recht deutlich zutage tritt. * In diesem
Stadium ist ein Ausgleich im Hang recht selten: die Verkrümmung
ist schon teilweise unheilbar geworden.
Im dritten Stadium haben sich alle Erscheinungen in be-
trübender Weise befestigt. Die anfangs so leicht ausgleichbare Ver-
legung ist starr geworden, die Wirbel haben sich infolge der un-
gleichen Belastung abgeschrägt und sich in Keile verwandelt, wie
die Bausteine eines Gewölbes. Die Bandscheiben sind kaum mehr
elastisch, die Bänder teils geschrumpft, teils verlängert. In gleicher
Weise leidet die gesamte Muskulatur des Rückens und des Brust-
korbs, während die inneren Organe in dem gänzlich unsymmetrischen
Brustraume bedrängt und verlagert sind. Dass eine Heilung dieses
Zustandes unmöglich ist und auch teilweise Besserungen nur mit der
grössten Arbeit und Mühe erreicht werden, ist wohl sofort einleuchtend.
Wenden wir uns von diesem trüben Bilde ab und sehen wir,
wie wir die ersten noch heilbaren Anfänge der Skoliose erkennen
können. Die Untersuchung ist leicht, ausser gutem Willen und
etwas Sinn für Symmetrie brauchen wir nichts ; jeder Mutter werden
diese Eigenschaften zur Verfügung stehen.
Man stellt das Kind mit unbedecktem Rücken so vor sich hin,
dass das Licht des Fensters voll auf die Körperfläche fällt. Ein un-
trügliches und auch für Laienaugen leicht erkennbares Zeichen jeder
15
Verkrümmung ist die Ungleichheit der sog. Taillendreiecke.
Die am Körper herabhängenden Arme schliessen mit der Seitenkontur
des Rumpfes je zwei gleich grosse Dreiecke ein (Fig. 10), deren
Verschiedenheit auch bei der geringsten Verbildung sofort auffallt.
Ist die Lendenwirbelsäule nach links verbogen, so entsteht sofort rechts
eine tiefe Einsattelung. Das linke Taillendreieck ist verschwunden,
das rechte ist vertieft; der rechte Hüftbeinkamm ragt frei vor, was
der ganzen Deformität den irreführenden Namen der hohen Hüfte
beigebracht hat (Fig. 11). Selbstverständlich hat die Hüfte an sich
mit der Verkrümmung absolut nichts zu tun und ihr Hervorstehen
ist nur durch die Rumpfverschiebung bedingt. Ist die Brustwirbel-
säule nach rechts verkrümmt, so ist das linke Taillendreieck in die
Länge gezogen und halbmondförmig (Fig. 12). Bei der linkseitigen
Totalskoliose ist das rechte Dreieck verschwunden, das linke nach
unten verlagert (Fig. 13). Bei hochgradigen Skoliosen ist die Asym-
metrie eine überaus grosse, sie kann sogar zum Öffnen des einen Drei-
ecks nach unten führen, wobei der Arm frei herunterpendelt (Fig. 14).
Um die Niveaudifferenzen zu erkennen, gebrauchen wir den
Kunstgriff, den Rücken durch Rumpfbeugen nach vorn horizontal
einstellen zu lassen. In dieser Ansicht gelingt es sofort, sich Rechen-
schaft zu geben, ob beide Rückenhälften in einer Ebene liegen oder
ob die eine über die andere vorragt. Durch queres Auflegen eines
Lineals kann man sich diese Untersuchung erleichtern (Fig. 15).
In der Seitenansicht übersehen wir sofort den Verlauf der
Dornfortsatzlinie in der Richtung von vorn nach hinten. Ein flacher,
ein runder oder ein hohlrunder Rücken werden uns sofort auffallen,
sobald wir uns zum Vergleich die drei normalen Krümmungen vor
Augen halten. Bei der gleichen Untersuchung ist auch auf die gleiche
Länge der Beine zu achten. Ist ein Bein verkürzt, sei es durch an-
geborne oder nachträglich eingetretene Wachstumsstörung, z. B. auch
durch einen einseitigen Plattfuss, so senkt sich das Becken natürlich
auf der kürzeren Seite und es entsteht eine sog. statische Skoliose,
ganz ähnlich, wie wir es bei der normalen Beckensenkung gesehen
haben. Der Einfluss dieser Beckensenkung ist jedoch bedeutend über-
schätzt worden und die Seltenheit einseitiger Beinverkürzungen steht
in keinem Verhältnis zur Häufigkeit der Skoliose.
Die ungleiche Beinlänge wird am besten erkannt, wenn man
das Kind mit der Vorderseite des Beckens gegen eine Tischkante
stellt und dann den Höhenabstand der beiden vorderen Darmbein-
stachel über der Tischplatte vergleicht.
16
^
Fig. 16.
Selbstverständlich ist das frühzeitige Erkennen von grösster
Wichtigkeit, da nur die einfachen und beginnenden Fälle einer wirk-
lichen und vollständigen Heilung zugänglich sind. Ungleich wichtiger
ist jedoch die Frage der Verhütung der Wirbelsäuleverkrümmungen.
Wo wollen wir angreifen, haben wir irgendwelche Hoffnung auf
Erfolg, können wir praktisch durchführbare Vorschläge und nicht
nur Schlagwörter und schöne Redensarten vorbringen?
Wenn wir uns wieder an die drei verschiedenen Bedingungen
halten, welche das Entstehen einer Verkrümmung einzeln oder mit-
einander kombiniert, begünstigen, sö er-
gibt sich das für die Verhütung einer zu
schwachen Wirbelsäule wichtige aus
dem oben gesagten. Sie fallen zusammen
mit den Vorschriften einer vernünftigen Er-
nährung des ersten Kindesalters und einer
allgemeinen Hygiene, auf die ich nicht weiter
einzugehen brauche. Erwähnen möchte ich
noch, dass die in diesem Alter so häufig
behinderte Nasenatmung von ungünstig-
ster Wirkung auf die Haltung der Wirbel-
säule ist. Kinder, mit rundem Rücken und
enger Brust, welche nachts mit offenem
Munde atmen, sind immer auf Wucherun-
gen im Nasenrachenraum zu unter-
suchen. Die Entfernung derartiger Hinder-
nisse genügt oft allein, um auch gleichzeitig
den schmächtigen, gebeugten Rücken zu
gräden und die Brust zu weiten.
Die Verhütung der zweiten Schädlich-
keit, der zu hohen Belastung der Wirbel-
säule ist schwierig, sobald soziale Gründe
und Misstände vorliegen. Jeder sehe an seinem Platze, wie er diese
zu schwachen und jugendlichen Körpern aufgebürdeten Lasten ab-
nehme und auf stärkere Schultern lade. Der Schulbücherballast
möge doch, wie früher, mitten auf den Rücken verladen und die ein-
seitig wirkende Schultasche auf die letzten Semester verspart werden.
(Wirkung der Schultasche an der Zeichnung) (Fig. 16).
Die dritte Schädlichkeit, welcher wir vorzubeugen haben, die
zu lange Dauer der Belastung, hat nach allgemeiner Ansicht die
weitaus grösste Bedeutung und hier vereinigen sich die Wünsche
LinK5KGnVEXE
LEnDEn5KDLID5E.
17
und Forderungen der Orthopäden mit den Bestrebungen aller, welchen
das Wohl der heranwachsenden Generation und der kommenden Ge-
schlechter am Herzen liegt. Das durch Nahearbeit übermüdete Auge,
das durch Denkarbeit überlastete Gehirn, die durch langes Sitzen
zusammengehockte Wirbelsäule müssen sich wieder erholen können.
Es ist eine Freude, in einer Zeit zu leben, wo dieser Ruf nach
Entlastung allerorts ertönt und der alte Gegensatz von Schule und
Haus zu schwinden beginnt. Denn in dieser Frage der Abrüstung
kann nur etwas erreicht werden, wenn Lehrer, Eltern und Ärzte
zusammenwirken. Ein äusserst erfreuliches Zeichen ist die in der
letzten freiwilligen Synode erfolgte einstimmige Annahme der Thesen,
welche Prof. Jaquet als Referent aufgestellt hatte.
Die Zeit liegt nicht so ferne, in welcher alles Heil nicht in
einer Verminderung und Unterbrechung der Sitzzeit, sondern in der
normalen Haltung während des Schreibens gesucht wurde. Normale
Schultische, Steilschrift, Mittellage des Heftes sollten die Skoliose;
wie die Kurzsichtigkeit zum Verschwinden bringen. Wir sind weit
davon entfernt, diese Bestrebungen zu verkennen; wir begrüssen
alle die Einrichtungen, welche unsere prächtigen Schulhäuser durch
reichliche Beleuchtung, weite Räume und durch der Körpergrösse
angepasste Schulbänke zu Musteranstalten machen. Aber dennoch
scheinen sich die Verkrümmungen nicht zu vermindern. Die neuesten
Untersuchungen, z. B. die der Herren Scholder, Weith und Combe
in Lausanne vom Jahre 1901 ergeben noch erschreckende Zahlen
von Skoliosen bis zu beinahe 40 7o bei Mädchen von 14 Jahren.
Auch in der besten Schulbank sinkt eben die Wirbelsäule am Ende
der Stunde oder des Tages zusammen.
Zu Hause geht nun bekanntlich das Sitzen bei den Schulaufgaben
weiter und zwar unter den allerungünstigsten Bedingungen. Mangel-
haftes Licht, zu hoher, sogar runder Tisch, unpassende Bestuhlung
zwingen zur Nahearbeit und Krümmung des Rückens. Hier ist drin-
gend Abhilfe nötig. Leider sind die im Handel vorkommenden sog.
Hausschultische aus ökonomischen Gründen nur wenigen zugänglich.
Aber jedes Reissbrett kann mit wenig Kosten zu einem unter 12 — 15*^
geneigten Pult umgewandelt werden, welches eine einigermassen auf-
rechte Haltung gestattet. Ein fertiges, verschiebbares Pult, das ich
konstruiert habe, sehen Sie hier (s. Fig. 17); es gestattet ein Heran-
ziehen der vorderen Tischkante bis zur Höhe der am Körper an-
gelehnten Ellbogen und kann an jedem Tisch angeschraubt werden*).
*) Erhältlich bei Samuel Fischer, Schreibmaterialien, Basel.
Eine ähnliche Einrichtung wurde vor Jahren in der ganzen löblichen
Stadt Basel, allerdings nur in einem Exemplare verkauft.
Weiter wird nun im Hause gesündigt in allbekannter und oft
gerügter Weise durch Privatatnnden aller Art, durch Muaikstunden,
welche oft unbegabte Kinder zu Klavier- und Violinvirtuosen ab-
richten sollen. Statt die Wirbelsäule sich erholen zu lassen, wird
sie weiter gequält und weiter verdreht. So lange diese Verhältnisse
zu Hause sich nicht gebessert haben, sind wir im Unrecht, wenn
wir die Skoliose als reine Schulkrankheit bezeichnen.
Die Wünsche, welche wir
zu Gunsten der Wirbelsäule an '^'
die Schule richten, sind zum
Teil erfüllt, zum Teil ist ihre
Erfüllung in absehbarer Zeit
zu erwarten.
Was wir zu erboffen haben,
ist in erster Linie die Einschrän-
kung der Sitzzeit durch Ver-
minderung der Hausaufgaben.
In den untern Schulen ist die
Belastung mit Aufgaben glück-
licherweise eine minimale; in
den oberen ist diese Vermin-
derung dank der Einsiebt der Schulbehörden und der Lehrer wohl
sicher in Aussicht.
Der zweite, allgemein anerkannte Wunach ist die Einführung
einer täglichen, körperlichen Erholung, um die zusammengesessene
körperliche Wirbelsäule wieder zu strecken, die Muskeln zu stärken
ond die Widerstandskraft zu erhöhen. Gegen die rund 1500 Stunden
per Jahr, welche in England der körperlichen Erziehung gewidmet
sind, nehmen sich ja unsere zweiwöchentlichen Turnstunden kläglich
aus. Auch die oben genannten Lausanner Arzte verlangen, etwas
bescheiden, wenn möglich '/^ Stunde täglicher Übung. Die Zeit
hiefür zu finden, ist Sache der Schul beb örden; dass eine Änderung
des bestehenden Systems möglich ist, ergeben die Versuche in unserer
Nachbarstadt Mühlhausen und in Giessen, an deren Gymnasien nur
vormittags unterrichtet wird, während die Nachmittage gänzlich der
körperlichen Erholung gewidmet sind.
Von grösstem Wert ist die allerorts und auch bei uns in Gang
geratene Änderung im Begriff des Turnens. Der alte, pedantische
19
Zwang ist gefallen» Spiele, Ausmärsche, Schwimmen und Schlittschuh-
lauf treten immer mehr in den Vordergrund. Von den 1642 Kommandos
der Tumlehre von Obermann aus dem Jahre 1875 sind in der Eidg.
Turnschule nur noch 139 'vorhanden. Eine grosse Zahl der Frei-
und Stabübungen können statt in ruckförmigen Muskelkontraktionen
im Tempo der Atmung und in Verbindung mit Tief atmen ausgeführt
werden. Durch diese Atemgymnastik würde nicht nur dem Allgemein-
befinden, sondern gerade der Wirbelsäule der grösste Dienst er-
wiesen. Die meisten Rumpfmuskeln sind ja indirekt an der Atmung
beteiligt. Durch diese Übungen würde das, was vom sog. systemati-
schen Turnen noch weiter besteht, zu einer eigentlichen Quelle der
Gesundheit.
Wenn auch alle diese Wünsche erfüllt sein werden, so wird die
Skoliose dadurch nicht aus der Welt geschafft. Es rücken alljährlich
eine grosse Zahl von blassen, schwächlichen Kindern in die Schule
ein, Kandidaten der Skoliose oder solche, welche schon mit Ver-
krümmungen behaftet sind. Die meisten stammen aus Kreisen, in
welchen eine vorbeugende oder heilende Behandlung durch die häus-
lichen Verhältnisse erschwert sind. Wie aus den Jahresberichten
der AUgem. Poliklinik hervorgeht, war es die Absicht unseres all-
verehrten Prof. Massini, seinem Lebenswerk ein Institut anzugliedern,
das sich gerade dieser Kinder in ausgedehntester Weise anzunehmen hat.
Die nötigen Räume für dieses poliklinische orthopädische Institut
finden sich in einem Hause, in welchem einst der grosse Kinder-
freund Hebel geboren wurde; in vorsorglicher Weise ist dasselbe
schon in die Hände des Staates übergegangen.
Wenn Sie, meine hochverehrten Damen und Herren uns helfen,
neben den anderen Wünschen auch diesen zu verwirklichen, so sind
wir einen Schritt weiter in der Verhütung der Skoliose und Sie
haben diese Morgenstunde nicht umsonst geopfert.
2. Ober die pädagogische Behiuidliutg des nerYösen Zitteros
(Tremor Iiystericns) der ScMkinder.
Von Dr. Edwin ZolUnger,
Seminardirektor in Kilsnacht- Zürich.
Vorbemerkung.
Die Mädchensekundarschule Basel, eine Volksschule, die in ihren
fünf aufsteigenden Klassen das 5. — 9. Schuljahr umfasst, ist schon
zweimal vom Tremor hystericus befallen worden, nämlich in den
Jahren 1891 und 1904. Die erste Epidemie begann im Oktober
1891 bei einem Kinde, das einen grossen Schreck erlebt hatte.
Gegen Ende des Schuljahres war von den 44 Schülerinnen seiner
Klasse mehr als die Hälfte ergriffen; zugleich hatte sich die Er-
scheinung in anderen Klassen des betreffenden Schulhauses verbreitet.
Im Juni 1892 war der Höhepunkt erreicht. Im Oktober 1892 schien
das Zittern erloschen zu sein; im Juni 1893 zeigte es sich aber
wieder. Ende 1893 waren noch fünf Schülerinnen damit behaftet.
Erst im Jahr 1894 erreichte die Epidemie nach fast dreijähriger
Dauer ihr Ende. Herr Dr. med. Fritz Aemmer in Basel hat diese
Erscheinung zum Gegenstand seiner Inauguraldissertation, einer sehr
verdienstlichen Arbeit, gemacht. Sie ist betitelt: Eine Schul-
epidemie von Tremor hystericus. Basel 1893.
Im Gegensatz zu dem ersten Auftreten ist das zweite, vom Juni
und Juli 1904, durch äussere Einflüsse entstanden: Es ist eine direkte
Folge der an Umfang und Zeitdauer wohl zehnmal grösseren Epi-
demie, die an der Töchterschule Basel herrschte. Da es mir, als
dem damaligen Rektor der Mädchensekundarschule, gelungen ist, durch
eine von rein pädagogischen Gesichtspunkten ausgehende Behandlung
diese heftig einsetzende Epidemie binnen Monatsfrist zum voll-
ständigen Erlöschen zu bringen, da im ferneren die vom Tremor be-
fallenen Kinder fortlaufend und nicht nur zufällig beobachtet werden
konnten, so dürfte es angezeigt sein, die Methode der Behandlung,
sowie die über die Natur dieser Erscheinung gemachten Erfahrungen
bekannt zu geben.
21
Auftreten und Verlauf der Erscheinung.
Samstag den 11. Juni 1904 zirkulierte unter den Schülerinnen
des Schulhauses am Rhein das Gerede, die Töchterschule habe .den
Zitter", sie bekomme sechs Wochen Sommerferien. Dasselbe Gerücht
trat auch in andern Schulhäusern der Mädchensekundarschule auf,
im Steinenschulhaus mit der bestimmten Angabe, dass sechs Wochen
Sommerferien erteilt würden, wenn 300 Schülerinnen „den Zitter**
hätten. Montag den 13. Juni sodann lief vom Schulhaus am Rhein
der Bericht ein, dass zwei Schülerinnen (Nr. 1 und 2) wegen Zitterns
nach Hause geschickt worden seien. Am folgenden Tag kamen dazu
zwei weitere Fälle (Nr. 3 und 4) und auch im St. Klaraschulhaus
deren zwei (Nr. 5 und 6). Bei allen diesen Schülerinnen wurden
vom Verfasser sofort Hausbesuche ausgeführt, die äusserst schätzens-
werte Anhaltspunkte zur Behandlung der Erscheinung ergaben. Ge-
stützt auf diese Beobachtungen wurde dem Schularzte, Herrn Pro-
fessor Dr. Albrecht Burckhardt, vorgeschlagen, die zitternden
Mädchen gar nicht vom Schulbesuch auszuschliessen, sondern sie so-
fort in eine besondere Klasse zu vereinigen und getrennt von den
übrigen Schülerinnen unterrichten zu lassen. Dieser Plan wurde ge-
billigt. Die äusserst wertvollen Aufschlüsse, die der Herr Schularzt
dem Verfasser bei dieser Gelegenheit erteilte, bewirkten insbesondere,
dass mit Ruhe und Zuversicht an die Ausführung geschritten wurde.
Nachdem am 16. Juni das Schullokal in einem kleinen Zimmer des
Steinenschulhauses hergerichtet worden war, eröffnete die Vikarin,
Fräulein Betty Eggenberger, Freitag den 17. Juni 1904 diese
Samnielklasse für Zitternde. Genau vier Wochen nachher, Donners-
tag den 14. Juli, konnte sie geschlossen werden.
Freitag den 17. Juni zählte die Sanimelklasse 5 Schülerinnen,
Samstag den 18. Juni kamen hinzu .... 12 „
Montag den 20. Juni 5 »
Montag den 27. Juni kam ferner hinzu . . 1 Schülerin,
Freitag den 1. Juli 1
Dienstag den 5. Juli 1
Summe . 25 Schülerinnen.
Nachdem es somit bekannt geworden war, dass eine Sammel-
klasse für Zitternde bestehe, hörte der Zufluss sozusagen auf. Schon
nach dem zweiten Tag konnten Schülerinnen entlassen werden. Die
letzten drei traten Donnerstag den 14. Juli aus. Höchste Präsenz-
22
zahl : Montag den 20. Juni (20 Schülerinnen), niedrigste : Donnerstag
den 14. Juli (3 Schülerinnen).
Verbreitung der Fälle.
Ausser den 25 in der Sanimelklasse behandelten Fällen kamen
noch 2 weitere vor, bei denen indessen das Zittern nach einem Zu-
spruch an die Schülerinnen und nach Bücksprache mit den Eltern
aufhörte (Nr. 5 und 20).
Die 27 Fälle verteilen sich folgendermassen auf 14 Klassen:
Steinenschulhaus
Kl. le
llld
2
IVc
4 Fälle
St. Johannschulhaus
■
Gotthelfschulhaus
Kl. la
IV a
2 ,
Klaraschulhaus
KI. IVa
IVc
Kl. la
10 ,
Schulhaus am Rhein
.
Ic
/
■
IIa
IIb
II c
•
Illa
3
IVa
3
11 .
KleinhUningen
In
14 Klassen
27 Schülerinnen.
Die übrigen 54 Klassen der Mädchensekundarschule blieben voll-
ständig frei.
Nach der Klassenstufe ordnen sich die Fälle folgendermassen:
I. Klassen, 5. Schuljahr, 11. Altersjahr .... 5 Fälle,
3 .
4 ,
15 .
T
27 Fälle.
Aus dieser Zusammenstellung kann nicht der Schluss gezogen
werden, dass die vierte Klasse für den Tremor am empfänglichsten
gewesen sei. Die grosse Zahl der Fälle in Kl. 4 a St. Klara ist
vielmehr dadurch begründet, dass diejenige Schülerin, von der das Zit-
II.
1»
6.
»
12.
m.
j»
7.
»
13.
IV.
»
8.
»
14.
V.
n
9.
•1
15.
23
tern ausging (Nr. 6), trotz dem Verbote am Mittwoch wieder die
Schule besuchte, weil sie glaubte, das Zittern überwunden zu haben,
und dass andere vom Tremor ergriffene Mädchen zu lange in der
Klasse blieben.
Die Ursachen der ErBcheinung.
Der Beginn des Zitterns fiel zeitlich zusammen mit dem Auf-
treten des Gerüchtes, dass die Töchterschule sechs Wochen Sommer-
ferien bekomme. Dieses Gerücht, das zu der Zeit entstand, da in
Basel alle Welt von dem Zittern sprach, und da die Zeitungen lange
Artikel über die Zitterkrankheit brachten, darf füglich als er-
regende Ursache bezeichnet werden. Diese Ursache konnte aber nur
kurze Zeit wirken, da dem falschen Gerüchte so rasch als möglich
entgegengetreten wurde ; auch scheint es, dass sie nur da einen Ein-
fluss auszuüben vermochte, wo durch den körperlichen Zustand eine
bestimmte Disposition gegeben war. So litten mindestens 10 Schü-
lerinnen an Anämie (Nr. 1, 7, 8, 10, 12, U, 15, 17, 19, 26);
4 Schülerinnen sind als neuropathisch, mindestens als nervös zu
bezeichnen (Nr. 2, 6, 16, 24); bei Nr. 3 ist Tuberkulose wahr-
scheinlich, bei Nr. 19 wird von den Eltern dasselbe angegeben.
Diese Zustände bilden die prädisponierenden Ursachen. Eine ärztliche
Untersuchung hätte wohl auch bei den übrigen 12 Schülerinnen
irgend einen Defekt ergeben. Im Interesse der pädagogischen Be-
handlung der Zitternden wurde diese Untersuchung aber unterlassen.
Was die ausittsenden, den Anfall des Zitterns direkt herbeifüh-
renden Ursachen betrifft, so muss in wenigstens 3 Fällen (Nr. 1, 3,
6, vielleicht auch Nr. 20) Autosuggestion angenommen werden.
Eine Schülerin (Nr. 1) hatte am Samstag gehört, dass die Zittere-
rinnen nicht in die Schule gehen müssen und sechs Wochen Sommer-
ferien bekommen, worauf sie am Sonntag bei Hause den ersten An-
fall bekommt. Einer zweiten (Nr. 3) war erzählt worden, dass das
Zittern mit einer Ohnmacht beginne. Als es ihr in der Händarbeits-
stunde etwas ^g'spässig" wird, hält sie das unfehlbar für die das
Zittern auslösende Ohnmacht und fängt an, mit der Hand, die vor-
her die Nadel geführt hat, zu zittern. Eine dritte (Nr. 6) hatte
mit übergrossem Interesse der genauen Beschreibung des Zitterns
zugehört und fängt am folgenden Tage mit den den Teller hinhal-
tenden Händen selbst zu zittern an. Eine weitere Rolle spielt der
Schreck, auf den drei Fälle zurückzuführen sind. Eine Schülerin
(Nr. 2) sieht, wie das Dampfschiff , Johann Knipscheer*" an das
24^
Kleinbasler Ufer anprallt und bekommt nachher den ersten Zitter-
anfall. Eine zweite (Nr. 4) wird bei Hause in der Dämmerung er-
schreckt und fangt sofort an zu zittern. Eine dritte (Nr. 18) sieht,
wie ein Kind überfahren und getötet wird, was sehr wahrscheinlich
den ersten, nicht beachteten Anfall hervorgerufen hat.
Von der allergrössten Bedeutung war die Imitation, die in
17 Fällen wirksam war. Die Schülerin Nr. 6, die zu lange in ihrer
Klasse verblieb, influierte nach und nach sieben Klassengenossinnen
(Nr. 8, 9, 10, 11, 12, 13, 19). Von Nr. 1 sah es die im gleichen
Haus wohnhafte Nr. 17 ab, von Nr. 4 ihre Klassengenossin Nr. 14.
Sieben Schülerinnen (Nr. 7, 15, 22, 23, 24, 25 und 27) sind von
zitternden Töchterschülerinnen angesteckt worden. Die Anstrengung,
z. B. beim Turnen oder Schreiben, hat nie den ersten Anfall her-
vorgerufen; wohl aber sind die sechs Rückfälle von scheinbar ge-
heilten Zittererinnen ausnahmslos durch zu langes Schreiben oder
durch Geräteturnen hervorgerufen worden.
I. Prädisponierende Ursachen.
a) Anämie 10
b) Nervosität, resp. neuropathische Belastung 4
c) Tuberkulose (?) 2
d) Überanstrengung durch häusliche Arbeiten 1
e) Unbestimmt 10 27
IL Auslösende Ursachen.
a) Autosuggestion 4
b) Schreck 3
c) Imitation 17
d) Unbestimmt 3 27
Beschreibung der Erscheinung.
Die Zitterbewegungen befielen die Extremitäten, ausnahmsweise
auch die Muskulatur des Gesichtes. Am allerhäufigsten äusserten
sie sich im rechten Arm. Bei schlaff absinkender Schulter wurde
der Arm in passiver Hängelage mit etwas extendiertem Handrücken
und mit gebeugten Fingern rasch nach innen und aussen um die
Längsachse rotiert. Lag der Arm auf dem Tisch, so wurde die Be-
wegung auf- und abwärts ausgeführt. Das Tempo war verschieden,
bei den einen rascher, bei den andern langsamer. 160 Bewegungen
in der Minute möchten ein Minimum, »SOO ein Maximum sein. Diese
25
Bewegung betraf meistens nur den Unterarm; oft äusserte sie sich
indessen auch im Ellbogen-, ja im Schultergelenk. Dann wurde der
vom Körper etwas abgebogene Arm in allen Gelenken vor- und
rückwärts, aus- und einwärts geschlenkert. In zwei Fällen (Nr. 8
und 21) erzitterte gleichzeitig auch der linke Arm. In diesem
Zustand boten die Mädchen einen geradezu bedauernswerten, ja
erschreckenden Anblick dar. Die Erfahrung zeigte aber, dass solche
heftige Anfillle sich rascher verloren als schwächere. Die Schülerin
Nr. 8 zitterte beim Rückfall auch im linken Bein. Durch andere
Stellung konnte dies jedoch sofort unterdrückt werden. In einem
Fall (Nr. 5) äusserte sich die Bewegung nur in den beiden untern
Extremitäten, aber mit solcher Gewalt, dass der ganze Körper mit-
bebte. Bei einem stillen, sanften Kinde (Nr. 12) traten Zuckungen
im Gesicht ein, als es von der Mutter ausgescholten wurde, weil es
„das dumme Zeug^ auch nachmache. Diese Zuckungen dauerten
etwa eine Stunde. In der Schule ist kein solcher Fall konstatiert
worden.
Wie die Beobachtungen in der Sammelklasse zeigten, dauerten
die ersten Anfälle oft mehrere Stunden. Später waren sie von ge-
ringerer Dauer, und es traten ungleiche Pausen dazwischen. Eine
Schülerin (Nr. 24) zitterte mit ihrer rechten Hand vier Tage lang
fast ununterbrochen, in den folgenden zehn Tagen traten die Anfälle
in Zwischenräumen von 1—2 Tagen und in den weiteren sechs
Tagen in Zwischenräumen von drei Tagen auf. Doch ist dies der
einzige Fall, bei dem sich eine solche Regel aufstellen Hess.
Von besonderem Interesse für die Ergründung der Natur der
Erscheinung sind die sie begleitenden Körperzustände. Zur Ermitt-
lung derselben dürfen aber die Befallenen nicht ohne weiteres be-
fragt werden; denn auf diese Weise bildet sich nur zu leicht ein
Krankheitsbild aus, das der Wirklichkeit nicht entspricht, indeni die
Befragten alles, was man ihnen vorlegt, empfunden haben wollen.
Hier sind nur gelegentlich gemachte Beobachtungen zu verwerten.
Eine Schülerin (Nr. 3) erzählte ihren Genossen in der Sammelklasse,
dass sie zuweilen ein eigentümliches Griebeln (Ameisengriebeln) in
dem Arm verspüre; es stimmte ihr jedoch hierin keine der andern
Zitternden bei. Eine von ziemlich hartnäckigem Tremor Befallene
(Nr. 2) empfand zwischen den Anfällen zeitweise ein Zucken im
Anne, von dem sie sagte: „'s tuet eim no weh.** Das „no" zeigt
nach seiner Bedeutung im Baseldeutschen nur einen sehr geringen
Grad an. Einer andern Schülerin (Nr. 16) waren, wie man beim
26
Hausbesuch erfuhr, nach dem ersten ganztägigen Tremoranfall die
Hand geschwollen und die Finger steif geworden, ohne dass sich
Schmerzen eingestellt hätten. Nur bei einer einzigen (Nr. 12) traten
wirklich Schmerzen im Ellbogengelenk auf, die indessen nicht vom
Tremor herrührten, sondern dadurch bewirkt worden waren, dass
der Arm zur Verhinderung des Zittems bei Hause fest eingebunden
worden war. Nach lange andauernden Anfallen stellte sich begreif-
licherweise Müdigkeit ein. Dadurch kann vielleicht die Abnahme
des Körpergewichtes, die von einer Seite mitgeteilt wurde (Nr. 16),
bewirkt worden sein.
Für den Schulunterricht war das Zittern sozusagen kein Hindernis.
Bei einigen Schülerinnen litt die Schrift. Wenn ein Anfall einsetzte,
wurde sie zitterig und durch Kleckse und wirre Striche verunstaltet
(Fig. I — IV). Ganz unleserlich schrieb indes nur eine einzige Schülerin
(Nr. 12), so dass sie für einige Tage vom Schreiben dispensiert
werden musste (Fig. 1). Die anderen machten ihre schriftlichen Ar-
beiten ruhig weiter und verloren den Tremoranfall oft während des
Schreibens (Fig. HI u. IV).
Bei den Schülerinnen Nr. 12 u. 27 war am Anfang eine auffallende
Herabsetzung der geistigen Tätigkeiten zu beobachten, was sich
namentlich beim Rechnen zeigte. Eine weitere (Nr. 18) erwies sich
anfangs interesselos, besserte sich aber nachher bedeutend. Bei Nr. 1
war eine grössere gemütliche Beweglichkeit, die sich durch Weinen
und Lachen ausdrückte, vorhanden. Die meisten Mädchen waren in
ihrem Verhalten vollständig unverändert, sodass die Sammelklasse
für Zitternde einen recht fröhlichen Eindruck machte. Sie taufte
sich „Zitterklub Konkordia".
Im Vergleich zu der Epidemie von 1891 — 94 zeigte die von
1904 eine viel leichtere und weniger tiefgreifende Erscheinungsform.
Es ist aber zu bedenken, dass ihre Symptome auch ernsteren Cha-
rakter angenommen hätten, wenn es nicht gelungen wäie, sie durch
die geeigneten, hier wohl zum ersten Male angewendeten Massnahmen
so rasch zu unterdrücken.
Behandlung.
Die genaue Ermittlung der Umstände, unter denen die sieben ersten
Fälle aufgetreten waren, ergab mit Sicherheit, dass die Behandlung
der ganzen Erscheinung in zwei Teile zerfallen müsse, nämlich in
die Fürsorge für die vom Tremor Ergriffenen und in die Einwirkung
auf die Klassen, denen sie angehörten. Die ersten Massregeln hat-
27
ten den Zweck, den vorhandenen Tremor so rasch als möglich zu
beseitigen, die letzten sollten die weitere Ausbreitung desselben
hindern.
a) Massregeln zur Terhinderung der Ausbreitung.
Da Herr Dr. Aeramer nachgewiesen hatte, welch grosse Rolle
bei der Ausbreitung des Tremor die Imitation spielt, so wurde an-
geordnet, dass alle zitternden Schülerinnen aus ihren Klassen ent-
fernt werden sollen; auch der Besuch des kirchlichen Religions-
unterrichtes wurde ihnen verboten, um die Mitschülerinnen vor dem
Anblick des Zitterns so viel als möglich zu bewahren. Im ferneren
wurde nicht unterlassen, die psychische Widerstandskraft der Schü-
lerinnen durch Zureden zu stärken. Sobald in einer Klasse ein
Treraorfall vorgekommen war, erhielten die Schülerinnen einen ern-
sten Zuspruch, der sich nach dem speziellen Fall richtete und die
Mädchen zur Vernunft mahnte. Nachdem die Sammelklasse eröffnet
worden war, besonders nachdem sie von . den Schülerinnen den
Namen „Naarestibli" erhalten hatte (vergl. Nr. 22), war dieser Zu-
spruch nicht mehr nötig, und es erwies sich, dass die Mittel, die
zur Beseitigung des Zitterns ergriffen worden waren, auch die
weitere Ausbreitung desselben am wirksamsten hemmten.
b) MasBregeln zur Überwindung des Tremor.
Die Hausbesuche. Nur eine einzige Schülerin (Nr. 5) wurde
im Beisein des gerade anwesenden Herrn Präsidenten der Schul-
behörde im Schulhause nach den Umständen, unter denen der Tre-
mor aufgetreten war, ausgefragt. Dabei geriet sie aber in eine
solche Unruhe und zitterte und bebte am ganzen Körper, dass sofort
abgebrochen und die Schülerin heimgeschickt werden musste. Bei
Hause in Gegenwart der Mutter waren die Mädchen ohne Ausnahme
ruhig und gaben die gewünschte Auskunft, die allerdings unter Um-
ständen durch weiteres Nachforschen ergänzt und berichtigt werden
musste. (Vergl. die Beilagen Nr. 1 — 27). Die Besuche gaben auch
Gelegenheit, die Eltern über die Natur des Zitterns aufzuklären und
ihnen über die Behandlung ihrer Kinder Anweisung zu geben. So-
zusagen ausnahmslos wurde hiebei richtiges Verständnis und freund-
liches Entgegenkommen angetroffen. Dankbar muss anerkannt wer-
den, dass in den Fällen, wo von den Eltern der Hausarzt konsultiert
wurde, die Schule in ihren Bestrebungen kräftige Unterstützung fand.
In zwei recht starken Anfällen (Nr. 5 und 20) kehrte das Zit-
tern nach erfolgtem Hausbesuch und nach beruhigendem Zureden
28
nicht mehr wieder. Auch von Seiten der Lehrerschaft wurden ver-
schiedene Fälle mit dem gleichen Erfolg behandelt.
Die Sammelklasse für Zitternde. Diese Einrichtung ver-
folgte einen doppelten Zweck: Einerseits sollte sie die zitternden
Schülerinnen bei und während der Arbeit von der Unruhe befreien,
was zwar von vorneherein als eine schwierige, aber dafür von
dauerndem Erfolg begleitete Aufgabe angesehen wurde; anderseits
sollte sie die übrige Schülerschaft von der Wünschbarkeit des
Zitterns abbringen. Die Klasse stand unter der verständnisvollen
Führung der Fräulein Eggenberger. Der Stundenplan war folgender :
87*— 972 Uhr Unterricht.
972—10 „ Pause.
10 —11 3/4 „ Unterricht.
274- 3V4 . „ .
Mit der übrigen im Schulhause verkehrenden Schülerschaft kam
diese Klasse in keinerlei Berührung. Im Hinblick auf den Umstand,
dass die meisten Schülerinnen der Sammelklasse schwächlicher Natur
waren, wurde die Unterrichtszeit etwas reduziert. Im ferneren er-
hielten alle Kinder in der Pause je 3 dl warme Milch und Schwarz-
brot. Den sehr weit weg wohnenden bedürftigen Schülerinnen wur-
den zur Heimfahrt am Mittag in Anbetracht der heissen Witterung
zunächst Tramkarten zur Verfügung gestellt; nachher erhielten sie
das Mittagessen in der Nähe des Schulhauses. Diese Wohltat wurde
gegen das Ende eingeschränkt, weil es sich zeigte, dass einige der
Begünstigten sich keine Mühe mehr gaben, den Tremor zu überwin-
den. Mehrere Male wurden die Schülerinnen in den zoologischen
Garten spazieren geführt, trotzdem nachher stets eine kleine Steige-
rung der Zitterbewegung beobachtet werden konnte. Nach der
Feststellung dieser Tatsache wurden jeweilen nur diejenigen Schüle-
rinnen entlassen, die während der auf einen solchen Spaziergang
folgenden Unterrichtsstunden keine Zitterbewegungen zeigten.
Die Frequenz der Sammelklasse war folgende:
17. Juni 1904. Eingetreten . . 5 (Nr. 1, 2, 3, 4, 7).
18. Juni. Eingetreten . . 12 (Nr. (3, 8, 9, 10, 11, 12, 13,
17 14, 15, 16, 17, 18).
Entlassen ... 2 (Nr. 2'), 42)).
15
») Ruckfällig.
') Entlassen nach dauernder Überwindung des Tremor.
29
Übertrag .
15
20.
Juni.
Eingetreten . .
5 (
20
:Nr.
19, 20, 22,
Entlassen . . .
5 1
15
[Nr.
8«), 9"), 11*
Weggegangen . .
1 (
14
[Nr.
22»)).
21.
Juni.
Wiedereingetreten
1 1
15
1 (
[Nr.
8).
Entlassen . . .
[Nr.
20*)).
14
22.
Juni.
Wiedereingetreten
1 (
15
1 1
[Nr.
2).
23.
Juni.
Wiedereingetreten
[Nr.
9).
16
Entlassen . . .
2 1
14
[Nr.
10*), 12«)).
27.
Juni.
Eingetreten . .
1 1
15
5 1
[Nr.
25).
Entlassen . . .
[Nr.l'), 7«), 14';
10
29.
Juni.
W^iedereingetreten
2 1
'l2
[Nr.
1, 14).
30.
Juni.
Wiedereingetreten
1 1
13
[Nr.
17).
1.
Juli.
Eingetreten . .
1 1
14
[Nr.
26).
2.
Juli.
Entlassen . . .
2 (
12
[Nr.
6*), 8»)).
4.
Juli.
Entlassen . . .
1 (
11
[Nr.
9»)).
5.
Juli.
Eingetreten . .
1 1
12
1 (
[Nr.
27).
6.
Juli.
Entlassen . . .
[Nr.
20«)).
11
') Rückfällig.
') Entlassen nach dauernder Überwindung des Tremor.
') Entlassen nach dauernder Oberwindung des Rückfalles.
30
Übertrag . 1 1
7. Juli. Entlassen
11. Juli. Entlassen
12. Juli. Entlassen
13. Juli. . Entlassen
14. Juli. Entlassen
• •
• •
• •
2 (Nr. 25»), 26»)).
9"
2 (Nr. 10. 18»)).
7
2_(Nr. 17»), 240).
5
^ (Nr. 30, 140).
3"
3 (Nr. 2»), 160, 270).
Bei Beginn des Vor- und Nachmittagsunterrichtes wurden je-
weilen einige Freiübungen ausgeführt. Sie bestanden zunächst aus
zehn ganz einfachen Arm- und Handbewegungen, die den Zweck
hatten, die Arme aus der angewöhnten Zitterlage herauszubringen.
Nach einigen Tagen wurden die Übungen verlängert und mit Bein-
bewegungen verbunden behufs einer allgemeinen Kräftigung des
Körpers. Der Unterricht erstreckte sich auf alle Hauptfächer. Hie-
bei wurden geistige Anstrengung und schriftliche Beschäftigung keines-
wegs vermieden; wohl aber wurde darauf geachtet, dass die Kinder
sich nicht überanstrengten. Wegen mangelhaften Lernens der weni-
gen Gedächtnisaufgaben erhielt keine Schülerin Strafe, höchstens
Tadel; ebenso verfuhr man bei vorkommender Unaufmerksamkeit.
Unter diesen schonenden Massregeln Hessen Fleiss und Eifer der
Mädchen keineswegs nach. Es ist nur ein Fall von etwelcher Nach-
lässigkeit bekannt geworden, bei dem, wie es sich nachher heraus-
stellte, mit mehr Strenge hätte verfahren werden dürfen (Nr. 6).
Der Schulbesuch der Zitternden war sozusagen regelmässig. In
den 444 Schulhalb tagen kamen im ganzen vier Absenzen vor. Nur
ein Versäumnis wurde mit Unpässlichkeit entschuldigt; von den
übrigen erfolgte eines auf vorhergehende Erlaubnis, eines wurde mit
Krankheit der Schwester und eines mit Besuch beim Arzt entschul-
digt. Der Umstand, dass auf 444 Schulhalbtage nur ein Halbtag
Unwohlsein entfiel, beweist am besteü, dass der Tremor hystericus
keine eigentliche Krankheit ist.
Die ruhiger werdenden Schülerinnen wurden auf die vordersten
Bänke gesetzt, während man den ungestüm zitternden die hintersten
>) Rückfallig.
*) Entlassen nach dauernder Überwindung des Tremor.
') Entlassen nach dauernder Cbenvindung des Rückfalles.
31
Plätze anwies. Schon nach dem zweiten Tag konnten Schülerinnen
entlassen werden, weil sie nach der Beobachtung der Lehrerin ganz
ruhig geworden waren. Das spornte den Ehrgeiz und die Willens-
kraft der Zurückbleibenden an, und sie suchten nun diejenige Lage
der Hand herauszufinden, in der das Zittern am leichtesten zu unter-
drücken war.
Leider hatte man unterlassen, den zuerst Austretenden im
Schreiben, Turnen und in der Handarbeit Schonung zu empfehlen.
£s traten denn auch sechs Rückfälle ein, die ausnahmslos durch
Überanstrengung hervorgerufen worden waren. Eine Schülerin
(Nr. 8) schrieb freiwillig eine Stunde lang; eine zweite (Nr. 2) sass
bis nachts 10 Uhr an einem Aufsatz, den sie unaufgefordert nach--
machen wollte; eine dritte (Nr. 9) strengte sich am Rundlauf zu
sehr an; andere schrieben über Mittag Arbeiten im Französischen
nach (Nr. 1, 14, 17). Die Beseitigung des rückfälligen Zittems er-
forderte durchwegs eine längere Zeit als die des ersten Anfalls.
Diese Erfahrung war die Veranlassung, dass mit den Entlassungen
etwas sorgfältiger verfahren wurde und dass den Entlassenen Scho-
nung empfohlen wurde, was zur Folge hatte, dass in der zweiten
Hälfte keine Rückfälle mehr eintraten.
Eine Zeitlang schien eine gewisse Stagnation bei den Schülerin-
nen eingetreten zu sein. Da gaben zwei Erfahrungen Anlass zu
wirksamem Eingreifen. Am 22. Juni erschien eine Schülerin (Nr. 10)
und verlangte gestützt auf ein ärztliches Zeugnis wegen Blutiirmut
einen Urlaub behufs Landaufenthalt. Es wurde ihr geantwortet,,
dass sie in solcher Unruhe nicht wohl auf das Land entlassen wer-
den könne, dass sie aber die Ferien antreten dürfe, sobald sie ganz
ruhig geworden sei. — Das half fast plötzlich, am 24. Juni konnte
sie, nachdem sie zwei Tage lang nicht mehr gezittert hatte, aufs
Land entlassen werden. Eine Woche später wurde das gleiche Ex-
periment mit einer andern Schülerin (Nr. 6) gemacht, der es gelang,
im Laufe eines Tages die Herrschaft über ihre rechte Hand wieder
zu erlangen. Der Zuspruch, der infolgedessen den Schülerinnen der
Sammelklasse am 6. Juli erteilt wurde, hatte sichtlichen Erfolg;
vielleicht noch mehr die am 9. Juli erfolgte Mitteilung, dass von
nun an kein Mittagessen mehr verabreicht werden könne. In der
letzten Woche war sozusagen nichts mehr zu beobachten und Tag
für Tag konnten 2 — 3 Schülerinnen entlassen werden, sodass Freitag
den 15. Juli, am letzten Tag vor den Sommerferien, wieder alle in
ihren Klassen waren.
32
Es verblieben in der Sammclklasse :
Nr. 22 1 halben Tag.
4 2 halbe Tage.
11 3
n
» -- -^ 1. }f
.13 3 .
.15 3 .
.20 4 .
.10 8 ,
.12 8 , ,
»26 10 ,
.23 12 ,
.27 12 „
.7 14 ,
.25 16 ,
Mittel
, 9 . . . . 3 + 16= 19 ,
, 8 . . . . 3 + 17= 20 ,
»6 21 , , (neuropathisch)
»19 25 „ , (wahrscheinlich tuberkulös)
, 1 . . . 14 + 17= 31 , ,
, 17 . . . 13 + 18= 31 ,
,2... 2-1-30= 32, , (neuropathisch)
, 14 . . . 13 + 19= 32 ,
.18 33 , ,
»24 33 ,
ff
n
16 35 , „ (neuropathisch)
3 . . . _. . . . _36 „ „(tuberkulös?)
25 Schülerinnen . . . 444 halbe Tage
Mittel . . 444 : 25 = 17,8 halbe Tage.
Die eine Hälfte überwand also den Tremor in 1 — 2 Wochen,
die andere in 3 — 4 Wochen. Zu der zweiten Hälfte gehören alle
Kückfalligen, ferner die neuropathischen und wahrscheinlich tuber-
kulösen und endlich die willensschwachen Mädchen.
Zusammeiifassung.
1. Der Tremor hystericus ist eine rein psychische Erscheinung,
der keine krankhafte Veränderung des Nervensystems zu Grunde liegt.
2. Er befällt besonders anämische, neuropathische oder nervöse
Mädchen und wird in den meisten Fällen durch Imitation, aber auch
durch Schreck und Autosuggestion hervorgerufen.
33
3. Er besteht in einem raschen, schwingenden Zittern, das sich
weitaus am häufigsten in der rechten Hand und im rechten Vorder-
arm, seltener in der linken Hand und im linken Vorderarm, in den
Oberarmen oder in den unteren Extremitäten äussert.
4. Die Behandlung desselben ist eine rein pädagogische ; sie hat
ihr Augenmerk auf die Verhinderung der Ausbreitung und auf die
möglichst rasche Beseitigung des Tremors zu richten. Das erste
geschieht durch Isolieren der Zitternden, das zweite, abgesehen von
der Kräftigung der Gesundheit, durch Zuspruch, durch regelmässige
Beschäftigung und durch Ablenkung der Aufmerksamkeit. Alles,
was den Willen kräftigt, was den Tremor vergessen oder ihn in
schlechtem Lichte erscheinen lässt, hilft ihn überwinden. Jedes
Mittel muss aber mit teilnehmender Milde und mit Überlegenheit
angewendet werden; grosse Strenge bewirkt das Gegenteil.
Beschreibung der einzelnen Fälle.
1. R. W., geb. 14. Januar 1892, El. 3 a a/Rhein. Samstag den
11. Juni hörte sie, dass die Töchterschülerinnen den „Zitter** hätten.
Am darauffolgenden Sonntag zitterte sie mit der Hand bei Hause
und am Montag in der Schule. In der Pause um 9 Uhr wurde sie
von ihren Mitschülerinnen umringt, eine ergriff sie bei der Hand und
sagte, sie wolle „den Zitter** auch bekommen. Nachher wurde sie
nach Hause gewiesen. Beim Hausbesuch zwischen 11 und 12 Uhr
zitterte sie rechtsseitig. Als die Aufmerksamkeit auf die linke Hand
gelenkt wurde, fing das Zittern auch da an. Die Mutter schrieb
das Zittern dem schlechten Ernährungszustand des Kindes zu
R. W. trat am 17. Juni in die Sammelklasse ein. Hier bemühte sie
sich mit Erfolg, der nervösen Unruhe Herr zu werden. Am 27. Juni
wurde sie in ihre Klasse zurückgeschickt. Sie schrieb nun Aufgaben
nach und strengte sich dabei so an, dass sie einen Rückfall bekam.
Vom 29. Juni— 11. Juli war sie neuerdings in der Sammelklasse.
Die geistige Tätigkeit war bei diesem M|ldchen keineswegs her-
abgesetzt: es nahm nicht nur am Unterricht der dritten Klasse
sondern auch an dem der vierten Teil. Zuweilen zeigte es grössere
Neigung zum Weinen als gewöhnlich. (14 -|- 17 = 31 halbe Tage in
der Sammelklasse).
2. E. C, geb. 30. Juni 1891, Kl. 3 a a/Rhein, war Montag den
13. Juni, wahrscheinlich infolge des Schiffsunglücks auf dem Rhein,
sehr aufgeregt und zitterte. In der Pause um 9 Uhr traten die
3
34
Schülerinnen der vierten Klasse zu ihr und sagten: „Es wäre uns
gleich, wenn wir den Zitter auch hätten; wir bekämen dann sechs
Wochen Sommerferien wie die Töchterschule*.
Beim Hausbesuch zwischen 11 und 12 ühr sagten Mutter und
Grossmutter, dass das Kind aufgeregt und nervös sei. Samstag den
11. Juni habe es das Bett verlassen und sei gegen einen Kasten ge-
stossen.
E. G. wurde am 17. Juni in die Sammelklasse aufgenommen und
am 18. Juni wieder entlassen. Bei Hause schrieb sie nun bis nachts
10 Uhr an einem Aufsatz. Infolgedessen äusserten sich wieder Zei-
chen der früheren Affektion. Ein Bad, das im Rhein genommen
worden war, mochte auch zu der Auslösung beigetragen haben. Am
22. Juni kehrte sie in die Sammelklasse zurück. Der Rückfall war
gegenüber den ersten Anfällen verschärft, er zog sich bis zum
28. Juni hin. Am 29. und 30. Juni hielt E. C. die rechte Hand
ruhig. Am 1. Juli hatte sie vormittags Schwindelanfalle und zitterte
am Nachmittag wieder stark. Vom 2. Juli an war sie ruhig, bis
am 6. Juli gegen 11 Uhr nochmals ein heftiger Anfall eintrat, den
sie trotz aller Energie nicht unterdrücken konnte. In den folgenden
acht Tagen war nichts mehr zu beobachten, so dass sie am 14. Juli
entlassen wurde. (2 + 30 = 32 halbe Tage).
3. F. B., geb. 26. August 1891, Kl. 3 a a/Rhein. Dienstag den
14. Juni wurde es dieser Schülerin in der Handarbeitsstunde „g'spässig*,
dann konnte sie die Nadel nicht mehr führen und fing an zu zittern.
Abends nach der Schule spürte sie wieder etwas, ebenso Mittwoch
den 15. Juni von 8 bis 9 Uhr im Deutschen, worauf sie nach Hause
geschickt wurde.
Beim Hausbesuch zwischen 10 und 11 Uhr des gleichen Tages
zitterte das Mädchen nicht mehr. Die Mutter gab an, dass das Kind
lungenleidend sei, oft Schwindelanfalle bekomme, und dass es ihr
gesagt habe, Schwindel gehe „dem Zitter" voran.
F. B. war vom 17. Juni bis 13. Juli in der Sammelklasse. Ihre
Anfälle waren unbedeutend; aber sie erwies sich so schwach und
energielos, dass sie die nervöse Unruhe lange nicht beraeistern
konnte. Sonntag den 3. Juli hatte sie den letzten Tremoranfall.
Samstag den 9. Juli zeigten sich noch leichte Spuren der Affektion,
während ihre Nachbarin einen heftigen Anfall hatte. Am 13. Juli
wurde sie in ihre Klasse entlassen. (36 halbe Tage).
35
4. P. B., geb. 2. April 1891, Kl. 4 a/Rhein. Ein nicht mehr
schulpflichtiges Mädchen, das mit P. B. im gleichen Hause wohnte,
«agte zu dieser, sie habe „den Zitter* in den Beinen. Mootag den
13. Juni hielten diese beiden in der Werkstatt eine Brille gegen die
Wand, worauf die eine sagte: „Sieh was für grosse Augen es gibt!^
In diesem Moment erschreckte sie jemand vom Korridor her, worauf
P. den ersten Zitteranfall bekam. Dienstag spürte sie etwas wäh-
rend der Turnstunde, ebenso abends bei Hause, Mittwoch konnte sie
in der Rechenstunde von 8 — 9 Uhr nicht schreiben und wurde heim
geschickt.
Beim Hausbesuch, Dienstag den 14. Juni um 10 Uhr, zitterte
das Mädchen nicht. Die Mutter gab bei Abwesenheit der Schülerin
an, dass letztere Sonntag den 12. Juni zum erstenmal menstruiert
habe. (2 halbe Tage in der Sammelklasse).
5. M. R.y geb. 24. Sept. 1890, KL 4 c St. Klara, zitterte zuerst
in der Stunde von 9— -10 Uhr am 14. Juni und zwar mit den Bei-
nen, worauf sie vom Lehrer auf den Korridor geschickt wurde, um
sich etwas Bewegung zu geben. Kurz darauf wurde sie in Beisein
des Herrn Präsidenten der Schulbehörde nach den Umständen ge-
fragt, unter denen der Tremor bei ihr aufgetreten sei. Sie erzählte,
dass sie das Zittern in der Pause um 9 Uhr an einer Mitschülerin
gesehen habe. Wie es sich später herausstellte, simulierte aber jene,
indem sie die Hand unter die Schürze hielt und absichtlich damit
zitterte. M. R. sei zu ihr getreten und habe ihre Hand ergriffen
mit den Worten: „Ich hätte den Zitter auch geni, dass ich daheim
bleiben könnte.**
Indem M. R. ihre etwas ungenaue Auskunft gab, kam sie in
eine solche Aufregung hinein und zitterte auf einem Stuhle sitzend
derart mit den unteren Extremitäten und mit dem ganzen Körper,
dass sofort abgebrochen werden musste. Beim Hausbesuch um
12 Uhr beklagte sich die Mutter über ihre Tochter, was Ver-
anlassung gab, diese zur Vernunft zu mahnen. Mittwoch den
15. Juni erschien M. R. in der Schule mit den Worten: „S'isch nit
meh.** (0).
6. M. R., geb. 24. Nov. 1890, Kl. 4 a St. Klara, zitterte zum
erstenmal am 13. Juni in der Schreibstunde von 3—4 Uhr. Der
Lehrer befahl ihr, die Feder abzulegen und die Hand auf dem Knie
ausruhen zu lassen, worauf sie behauptete, dass nun auch das Bein
zittere. Dienstag den 14. Juni wurde sie nach abermaligem Zittern
36
nach Hause geschickt. Bei Hause erzählte sie, was geschehen sei
und fügte hinzu, Lehrer und Rektor hätten gesagt, sie müsse viel
im Rhein baden gehen, was erfunden war. Beim Hausbesuch er-
zählte die Mutter, dass ihre ältere Tochter in der vergangenen
Woche berichtet habe, wie in der Töchterschule das Zittern über-
hand nehme. M. habe damals dieser Erzählung mit Spannung zuge-
hört. Als sie am folgenden Mittag der Mutter den Teller zum
Suppenschöpfen hinhalten musste, fing sie an zu zittern, worauf sie
tüchtig ausgescholten wurde. Die Mutter beklagte sich, dass M. ihr
nicht immer gehorche und gern neben die Arbeit laufe, sie fügte
aber auch hinzu, dass M. vor 14 Tagen eine Ohnmacht gehabt, und
dass ein Sohn früher an Veitstanz gelitten habe. Mittwoch den
15. Juni wurde M. entgegen den Anordnungen des Rektors von der
Mutter wiedei: in die Schule geschickt, «weil sich nichts mehr ge-
zeigt habe**. In der Schule zitterte sie aber wieder.
Samstag den 18. Juni kam sie in die Sammelklasse. Montag
und Dienstag zitterte sie fast ohne Unterbruch; am Schreiben war
sie jedoch nicht gehindert. In der zweiten Hälfte dieser Woche
traten mehrstündige Pausen im Zittern ein. Montag den 28. und
Dienstag den 29. Juni war sie wieder in beständiger Bewegung*
Mittwoch den 30. Juni wurde ihr vom Rektor mitgeteilt, dass sie
trotz eines ärztlichen Scheins erst dann behufs Landaufenthalt beur-
laubt werde, wenn sie ganz ruhig geworden sei. Das half. Es ge-
lang ihr, im Laufe eines Tages der rechten Hand wieder Herr zu
werden. Freitag und Samstag war sie vollständig ruhig, worauf sie
Samstag den 2. Juli aufs Land entlassen wurde. (21).
7. M. B., geb. 22. Sept. 1891, Kl. 2 a a/Rhein, versäumte
wegen einer Halsentzündung die Schule bis Samstag den 11. Juni.
Am darauffolgenden Sonntag machten die Eltern mit dem noch ge-
schwächten Kinde einen weiten Spaziergang. Mittwoch den 15. Juni
stellte sich bei ihm das Zittern in den Beinen ein. Donnerstag den
16. Juni wurde der Hausbesuch ausgeführt, M. war aber mit einer
schon lange vom Zittern befallenen Töchterschülerin spazieren ge-
gangen.
Freitag stellte sie sich fröhlich in der Sammelklasse ein. Samstag
und Montag zitterte M. noch, vermutlich, weil stark zitternde Mäd-
chen eintraten. Dann wurde sie ruhig und konnte Montag den
27. Juni entlassen werden. Ihre Schrift erlitt durch das Zittern
37
keine Verändeining ; auch ihre geistigen Tätigkeiten und ihr Humor
wurden nicht beeinträchtigt. (14).
8. E. L., geb. 20. Februar 1891, Kl. 4 a St. Klara, ein sehr
verständiges, aber etwas schwächliches Mädchen, sah Dienstag den
14. Juni an Nr. 6 einen Tremoranfall. Am gleichen Abend zeigte
sich die Affektion auch bei ihr. Der Hausbesuch, der Donnerstag
den 16. Juni ausgeführt wurde, ergab, dass E. am Mittwoch vorher
den ganzen Nachmittag zum Stricken angehalten worden war, welche
Anstrengung einen heftigen Anfall auslöste. Samstag den 18. Juni
kam sie mit leichtem Zittern in die Sammelklasse. Sonntag und
Montag war sie frei von Tremor, so dass sie entlassen wurde.
Dienstag den 21. Juni schrieb sie eine Stunde lang an einem Auf-
satz, wonach ein verschärfter Rückfall eintrat. An beiden Händen
und am linken Bein zitternd, kam sie um 3 Uhr weinend in die
Sammelklasse. Gegen Abend wurde sie ruhiger. Montag den
27. Juni begann beim Schreiben ein neuer Anfall, der bis zum fol-
genden Tag fortdauerte. Vom 28. Juni an war nichts mehr an ihr
zu beobachten ; sie wurde darum am 2. Juli entlassen. Während des
äusserlich oft sehr erregten Zustandes zeigte sich bei dieser Schülerin
weder Depression noch Reizbarkeit des Gemütes. (3 + 17 = 20).
9. Th. B., geb. 15. Dezember 1890, Kl. 4 a St. Klara, hatte
einige Mitschülerinnen beim Zittern beobachtet. Am 18. Juni kam
sie in die Sammelklasse. Ihre Unruhe war unbedeutend; nach zwei
Tagen wurde sie entlassen. Am 23. Juni turnte sie am Rundlauf,
erlitt dabei einen Rückfall und kehrte am gleichen Tag in die Sam-
inelklasse zurück. Die Zitterbewegungen waren diesmal ungleich
stärker. Sie schrieb schlecht und klagte während drei Tagen über
heftige Kopfschmerzen, die sie indessen der grossen Hitze zuschrieb.
Vom 30. Juni an war sie ruhig; die Kopfschmerzen nahmen ab.
Am 4. Juli wurde sie entlassen. Der am 15. Juli ausgeführte Haus-
besuch ergab, dass sie sich, die etwa wiederkehrenden Kopfschmerzen
ausgenommen, stets wohl gefühlt hatte. (3 + 16 = 19).
10. Z. T., geb. 3. Mai 1890, Kl. 4 a St. Klara, die den Tremor
ebenfalls in ihrer Klasse beobachtet hatte, kam am 18. Juni in die
Sammelklasse. Sie zitterte schwach mit der rechten Hand. Anfangs
zeigte sie sich gleichgültig, später schämte sie sich des Zittems.
Am 22. Juni erbat sie gestützt auf ein ärztliches Zeugnis, das Blut-
'
38
armut konstatierte, einen Urlaub behufs Landaufenthalt. Der Urlaub
wurde ihr auf den Zeitpunkt, da sie vom Zittern frei geworden
sei, versprochen. Von Stund an wurde sie ruhig und durfte am
24. Juni ihren Urlaub antreten. (8).
11. B. K, geb. 22. November 1890, Kl. 4 a St. Klara, wurde
durch Mitschülerinnen affiziert, kam am 18. Juni in die Sammel-
klasse, wo sie kaum merklich zitterte und darum schon am 20. Juni
entlassen werden konnte. (3).
12. E. S., geb. 4. Dezember 1890, Kl. 4 a St. Klara, ein schwäch-
liches und blutarmes Kind, sass neben Nr. 10 und wurde von dieser
affiziert. Freitag den 17. Juni kam sie nach Hause, indem sie die
stark zitternde rechte Hand in der Schürze trug. Die Mutter schalt
sie aus, «weil sie das dumme Zeug auch nachmache". Bei dem
stillen, sanften Mädchen bewirkte das indessen, dass die Erregung
nur um so grösser wurde. Der ältere Sohn machte die Mutter dar-
auf aufmerksam, dass auch im Gesicht Zuckungen auftreten, als das
Kind eine Antwort geben wollte. Der Tremor im Gesicht dauerte
zirka eine Stunde. Die Mutter, die nicht begreifen konnte, dass die
Bewegungen nicht zu unterdrücken seien, band den Arm fest ein.
Das Zittern Hess nicht nach, wohl aber stellten sich Schmerzen im
Ellbogengelenk ein.
Am 18. Juni trat E. S. in die Sammelklasse ein. Sie zitterte so
heftig, dass ihr das Schreiben unmöglich wurde (Fig. I). Die leichtesten
Fragen wusste sie nicht zu beantworten, und im Rechnen konnte
sie nicht einmal mit einstelligen Zahlen umgehen. Montag den
20. Juni wurde der Arm während eines Gespräches in der 10 Uhr-
Pause von der Lehrerin unauffällig massiert, worauf die Bewegungen
schwächer wurden. Dienstag den 2L Juni hörte das Zittern gegen
Abend auf. Am Mittwoch war die Schülerin ruhig, und es trat nun
eine überraschende Steigerung der Geistestätigkeit ein, so dass ihre
Leistungen keineswegs hinter denjenigen ihrer Klassengenossinnen
zurückstanden. Am 24. Juni wurde sie entlassen. Beim Hausbesuch
am 15. Juli litt E. S. an starkem Halsweh; von Tremor hatten sich
aber keine Spuren mehr gezeigt. (8).
13. F. Seh., geb. 8. September 1890, Kl. 4 a St. Klara, wurde
ebenfalls in der Klasse affiziert. Das Zittern war unbedeutend. Bei
dem ruhigen Temperament dieser Schülerin ging es bald vorüber, so
39
dass sie bloss am 18. und 19. Juni in der Sammelklasse bleiben
musste. (3).
14. R. D., geb. 8. Februar 1891, Kl. 4 a/Rhein, hatte den
Tremor Mittwoch den 15. Juni an einer Klassengenossin (Nr. 4) ge-
sehen. Gleichzeitig mit Nr. 17 fing sie am Freitag in der Schule
zu zittern an. R. D. ist ein schwächliches Mädchen, das gerade
stark im .Wachsen begriffen war. Ein jüngeres Schwesterchen lag
krank an „ Blutauszehrung ".
Sie kam am 18. Juni in die Sammelklasse. Die Unruhe machte
sich nur selten und wenig intensiv geltend. Am 27. Juni wurde R.
darum in ihre Klasse zurückgeschickt. Schon am 29. Juni kam sie
wieder zurück, weil infolge Überanstrengung beim Nachschreiben ein
Rückfall eingetreten war. Der Tremor schien bald wieder ver-
schwunden zu sein; am 7. und 9. Juli wurden aber noch einmal
Spuren bemerkbar. Mittwoch den 13. Juli wurde sie entlassen.
(13 + 19 = 32).
15. Z. F., geb. 12. Jan. 1893, Kl. 2 c a/Rhein, ein schwäch-
liches Kind, hatte den Tremor im Konsumladen an einer Töchter-
schülerin gesehen. Am 18. Juni kam sie in die Sammelklasse,
konnte am 20. Juni aber schon wieder entlassen werden. Die
Affektion war nicht tief greifend und wurde von dem Kinde wohl
wegen der Unannehmlichkeit des weiteren Schulweges rasch über-
wunden. Der am 14. Juli ausgeführte Hausbesuch bestätigte, dass
kein Rückfall eingetreten war. (3).
16. A. H,, geb. 17. Februar 1893, Kl. 2 b a/Rhein, ist ein ganz
schmächtiges Mädchen (25 kg Körpergewicht), das von klein auf sehr
nervös gewesen sei und des Nachts nur mit Mühe einschlafen könne.
Ein älterer Bruder litt drei Jahre lang an Veitstanz.
Die ältere Schwester erzählte bei Hause, dass in ihrer Klasse
das Zittern aufgetreten sei (Nr. 1, 2 u. 3). Da drohte die Mutter:
«Es soll mir nur keine mit dem dummen Zeug heimkommen, sonst
jag' ich sie fort!*" Zwei Tage später, am 17. Juni, kam A. mit
zitterndem Arm heim. Gegen Abend wurden die Finger steif, und
die Hand schwoll auf, was der Mutter ein Beweis war, dass das
Kind nicht simuliere.
Am 18. Juni kam A. H. in die Sammelklasse, sie zitterte stark
und konnte nur mit Mühe schreiben. Von Montag den 20. Juni an
40
machte ihr das Schreiben keine Mühe mehr; sie zitterte jedoch bis
zum 30. Juni fast ununterbrochen, dann trat ein Wechsel von Ruhe
und nervösem Zittern ein, vom 9. Juli an war sie ziemlich ruhig,
und am 14. Juli wurde sie entlassen. Während der drei Wochen
andauernden Affektion büsste das Kind Vj-i kg seines Körpergewich-
tes ein. Es zeichnete sich in der Sammelklasse stets durch lebhafte
Oeistestätigkeit aus und litt nie unter Gemütsdepressionen. (35).
17. M. K, geb. 29. Sept. 1890, Kl. 4 a/ßhein, ist ein. schwäch-
liches Mädchen. Als ihre Hausgenossin (R. W. Nr. 1) des Zittems
wegen zu Hause blieb, fand sie die Sache sehr interessant und
sprach oft bei jener vor trotz des Verbotes der Mutter. Mittwoch
den 15. Juni sah sie in der Schule einen Anfall der P. B. (Nr. 4).
Am 18. Juni kam sie zugleich mit Nr. 14 in die Sammelklasse. Sie
wurde bald ruhig und wurde am 27. Juni entlassen. Nachdem sie
sich beim Nachschreiben der Arbeiten ungewöhnlich angestrengt
hatte, wurde bei ihr in der Handarbeitsstunde ein neuer Anfall aus-
gelöst. Am 30. Juni kam sie in die Sammelklasse zurück. Während
zwei Tagen zitterte sie namentlich dann, wenn sie schreiben sollte.
Vom 2. Juli an war sie in der Schule ruhig, zitterte aber zu Hause
noch hie und da. Entlassung am 12. Juli. (13 + 18 = 31).
18. B, H,, geb. 21. Mai 1892, Kl. la a/Rhein. In der Woche
vom 13. — 19. Juni sah B. H., wie ein Kind überfahren wurde, was
sie furchtbar aufregte. Von da an habe nach der Ansicht der Mut-
ter das Zittern in ihr gesteckt; abgesehen habe sie es jedoch einer
Töchterschülerin, die schon seit Wochen bei Hause zitterte — von
der gleichen, die auch Nr. 7 beeinflusst hat. Der Tremor trat bei
diesem blutarmen Kinde zuerst im rechten Bein auf, dann im rechten
Arm. Am 18. Juni kam B. in die Sammelklasse. Sie zitterte fort-
während und zeigte sich teilnahmlos. Erst Dientsag den 21. Juni
war eine Besserung zu konstatieren. Am 27. Juni erschien der
Tremor überwunden zu sein, sie sollte entlassen werden. Da wurde
den weit weg wohnenden Schülerinnen erlaubt, auf Rechnung der
Schule in der Stadt das Mittagessen einzunehmen; auch B. erhielt
auf Wunsch der Mutter diese Vergünstigung. Sei es nun Zufall
oder Absicht — von diesem Zeitpunkt an zitterte B. wieder, doch
zeigte sie grösseres Interesse am Unterricht. Die Unruhe dauerte
fort, bis Samstag den 6. Juli der Rektor den noch in der Sammel-
klasse vorhandenen Schülerinnen ins Gewissen redete, mit Verlänge-
rung der Schulzeit in die Ferien hinein drohte und erklärte, dass
41
sie am Montag das letzte Mittagessen erhalten würden. Das half. —
Montag den 9. Juli konnte sie entlassen werden. Beim Hausbesuch
am 14. Juli erklärte die Mutter, das Kind sei ganz dick geworden,
vom Zittern habe sich keine Spur mehr gezeigt. (33).
19. H. V,, geb. 14. Oktober 1890, Kl. 4 a St. Klara. Ihre
Mutter ist schwindsüchtig. H. ist ebenfalls kränklich und kämpft
mit der Bleichsucht. Vor einigen Jahren hat sie eine Brustfell-^
entzündung durchgemacht und ganz kürzlich die Gesichtsrose. Zwei
Tage nach ihrem Wiedereintritt in die Schule (18. Juni) fing sie an
zu zittern. Montag den 20. Juni trat sie in die Sammelklasse ein.
Eine Woche lang zitterte sie mit ungleichen Unterbrechungen
schwach mit der rechten Hand. Nach einer zweitägigen Pause zit-
terte sie wieder am 30. Juni und 1. Juli. Dann war sie ruhig und
konnte am 6. Juli entlassen werden. (25).
20. H. M., geb. 30. Aug. 1891, Kl. le Steinen, ist eine Schü-
lerin, die das Bedürfnis hat, sich interessant zu machen. Samstag
den 18. Juni war die Klasse während einer Stunde still beschäftigt.
Da begann das Mädchen sehr stark mit beiden Armen zu zittern.
In der Pause wurde es von den Mitschülerinnen umringt und ange-
staunt. Die von der Heftigkeit des Anfalles erschreckten Lehrerin-
nen gaben sich alle Mühe, das Kind zu beruhigen, bewirkten jedoch
das Gegenteil. Vom Rektor, der zufällig dazu kam, wurde es ein-
fach nach Hause geschickt. Bei dem unmittelbar darauffolgenden
Hausbesuch wurde wohl die Schultasche, nicht aber das Kind vor-
gefunden.
Montag den 20. Juni kam es in die Sammelklasse und war
schon fast ruhig. Dienstag den 21. Juni zeigte sich nichts Verdäch-
tiges mehr, so dass es um 4 Uhr entlassen wurde. Das Mädchen
hat sich ohne Zweifel deshalb solche Mühe gegeben, rasch ruhig zu
werden, weil es damals in der Schule ein ihm angenehmes Wochen-
amt zu versehen hatte. (4).
21. A. B., geb. 20. Jan. 1894, Kl. le Steinen, ist durch H. M.
(Nr. 20) influiert worden. Beide Mädchen wurden Samstag den
18. Juni nach der 11 Uhr-Pause auf dem Korridor angetroffen.
Namentlich A. B. hatte einen sehr heftigen Anfall. Schluchzend
verwarf sie beide Hände und Arme; selbst die Schultern erbebten,
was in keinem andern Fall beobachtet wurde. Wie H. M. wurde
/
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sie einfach nach Hause geschickt. Beim darauffolgenden Hausbesuch
versprachen die Pflegeeltern, aus der Sache nichts zu machen und
das Eind am Montag wieder in die Schule zu schicken. Es erschien
wirklich in seiner Klasse und blieb von weiteren Anfällen ver-
schont. (0).
22. F. S., geb. 16. Oktober 1889, Kl. 4 c Steinen, nicht mehr
schulpflichtig, bekam Montag den 20. Juni zwischen 10 und 11 Uhr
in der Zeichenstunde einen Anfall. Sie wurde sogleich der Sammel-
klasse zugewiesen, wohin sie aber weder am Nachmittag noch am
folgenden Tage zurückkehrte. Beim Hausbesuch am 21. Juni be-
richtete die Mutter, dass das Mädchen mit einigen Töchterschülerin-
nen, von denen die eine schon vier Wochen lang zittere, spazieren
gegangen sei. Der Belehrung erwies sich die Mutter nicht sehr zu-
gänglich, indem sie aus dem Zittern absolut eine Krankheit machen
wollte und für ihre Tochter grosse Nervosität in Anspruch nahm.
Auch beklagte sie sich sehr darüber, dass der Sammelklasse von
den nicht zitternden Schülerinnen der Name „Naarestibli'' gegeben
worden sei. Schliesslich versprach sie doch, F. wieder dorthin zu
schicken. Mittwoch den 22. Juni erschien diese jedoch nicht; erst
am 23. Juni, als bereits die Anzeige des Schulausschlusses geschrie-
ben war, kam der Bericht, dass F. S. tremorfrei in ihrer Klasse
sitze. Also hatte hier der Name Narrenstübchen den Tremor über-
wunden. (1).
23. F. Z,, geb. 12. Juli 1890, Kl. 4 öotthelf, musste in der
Haushaltung sehr viel arbeiten, weil ihre Mutter an chronischer
Gliederkrankheit leidet. Diese schrieb denn auch der Überanstrengung
den Tremor ihrer Tochter zu. Wodurch der erste Anfall veranlasst
worden sei, konnte F. Z. nicht genau angeben; sie vermutete, dass sie von
einem Mädchen, das sie auf der Strasse oft habe zittern sehen, be-
einflusst worden sei. Montag den 20. Juni kam sie in die Sammel-
klasse. Sie zitterte stark, aber nicht lange und war am Schreiben
nicht gehindert; auch psychisch Hess sich die intelligente Schülerin
nicht beeinflussen. Am 27. Juni wurde sie entlassen. (12).
24. Ä T., geb. 19. März 1894, Kl. Ic a/Rhein. Nach Mittei-
lung der Lehrerin hatte das Kind den Tremor von M. B. (Nr. 7) im
Konsumladen abgesehen. Die Mutter schrieb die Schuld der Töchter-
schülerin zu, die auch Nr. 7 und 18 angesteckt hat. H. T. ist
43
weder blutarm noch nervenschwach, leidet aber an häufigem Erbre-
chen, besonders am Morgen. Am 20. Juni kam sie in die Sammel-
klasse und zitterte bis zum 24. Juni mit der rechten Hand fast un-
aufhörlich. Dann liess die Heftigkeit nach, und die Anfälle traten
in Zwischenräumen von 1—2, das letztemal von 3 Tagen ein. Es
ist dies der einzige Fall, bei dem sich eine gewisse Regelmässigkeit
konstatieren liess. Entlassung am 12. Juli. (33).
25. M, W., geb. 10. Mai 1893, Kl. la Gotthelf, hatte in der
Töchterschule eine Freundin, die zitterte. Zunächst hielt sie sich von
dieser fem; als aber die Töchterschülerin den Tremor überwunden
zu haben schien, spielte sie Sonntag den 26. Juni wieder mit ihr
auf der Strasse, und bei dieser Gelegenheit will sie das Zittern be-
kommen haben. Montag den 27. Juni trat M. in die Sammelklasse
ein. Zwei Tage lang zitterte sie gleichmässig und andauernd, war
aber dadurch am Schreiben nicht gehindert und nahm lebhaft am
Unterricht teil. Vom 29. Juni an wurde der Tremor schwächer, bis
er am 2. Juli erloschen zu sein schien. Da aber am 4. und 5. Juli
nochmals Spuren auftraten, konnte die Schülerin erst am 7. Juli
entlassen werden. (16).
26. F. G., geb. 25. September 1890, Kl. 4 a St. Klara, ist gross
und scheint gesund zu sein; ihre Mutter fürchtet aber, dass Bleich-
sucht im Anzug 9ei, weil F. so leicht müde werde. Am 24. Juni
kam E. S. (Nr. 12) tremorfrei in die Klasse und setzte sich neben
F. ö. Diese fürchtete, nun auch angesteckt zu werden — und rich-
tig stellte sich bei ihr am 1. Juli das Zittern ein. Nach Aussage
der Mutter hatte sie aber schon früher zweimal unbemerkt gezittert,
so dass eher Imitation als Autosuggestion anzunehmen ist. In der
Sammelklasse, in die sie am 1. Juli eintrat, verlor sich ihre Unruhe
schon am zweiten Tag. Am 7. Juli wurde sie entlassen. (10).
27. M. S., geb. den 10. April 1891, Kl. 3d Steinen. Ihre ältere
Schwester, die die Töchterschule besuchte, erzählte daheim, wie viele
ihrer Mitschülerinnen wegen Zitterns bei Hause bleiben müssen, und
welches Aufsehen dieses Vorkommnis mache. Sie zeigte ihrer jün-
geren Schwester eine in der Nähe wohnende zitternde Töchterschü-
lerin. In der Nacht vom Montag auf Dienstag den 5. Juli hatte
M. S. nicht geschlafen. Am darauffolgenden Vormittag erlitt sie in
der Naturkundestunde einen so heftigen Anfall, dass der Lehrer sie
44
nicht in die Sammelklasse, sondern nach Hause schickte. Bei dem
unmittelbar darauffolgenden Hausbesuch war das Kind etwas ruhiger.
Die Mutter, eine verständige Frau, zeigte sich der Belehrung sehr
zugän glich. Als die Schülerin am Nachmittag in der Sammelklaase
erschien, bot sie einen geradezu erschreckenden Anblick dar. Sie
warf und schlenkerte Hand und Arm in allen Gelenken umher, da-
bei schaute sie ängstlich und verständnislos um sich. Ihre intellek-
tuellen Funktionen waren so herabgesetzt, dass dies ernste Befürch-
tungen hätte einflössen können, nur ihre Schrift war schön und
regelmässig wie vorher. Schon am folgenden Tag besserte sich ihr
Zustand etwas, und am dritten Tag schien sie wieder geistig normal
zu sein. Gleichzeitig wurden auch die Zitteranfölle seltener und
verloren sich bald ganz, so dass sie am 14. Juli entlassen werden
konnte. Das Mädchen ist von kräftigem Körperbau, hat aber ein
schlechtes Gehör. (12).
lijf. I.
Schfllerin No. 12.
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3. Gompte-rendn de la W RWon annoelle de la
Societe snisse d'hygiene scolaire
tenue ä Neuchätel, les Samedi et Dimanche, 23 et 24 Juin 1906.
Präsident d'honneur de la Riunian: Mr. le Dr. Cruillautne,
Directeur du Bureau ßderaX de statistique.
Prfeident :
Secretaire :
Caissier :
I. Comitö d'organlsation :
M. EdoHurd Quartier-la-Tente, Conseiller d'Etat, Chef
du Departement de Tlnstruction publique;
» Edouard Matthey , Instituteur;
j, Arnold Fallet, Econome du Departement de 1 In-
struction publique;
MM. Georges Sandoz, Vice-President de la Commission
d'Etat de sante;
D' Georges de MontmoUin, D' Emile Trechsel, D"* Engem
Bourquirij medecins scolaires;
Leon Latour et Henri Blaser, Inspecteurs des ecoles ;
Edouard Clerc, Directeur de TEcole normale et les
membres du Comite centi*al de la Societe pedagogique
neuchäteloise.
IL Brochure publice k Foccaslon de la R6union.
En vue de la reunion de cette annee, le Departement de lln-
struction publique du Canton de Neuchätel a publie et fait remettre
ä tous les participants une fort jolie brochure d'une centaine de pages
imprimee avec luxe et enrichie de nombreuses illustrations. Elle a
pour titre: „L'hygiene scolaire dans le Canton de Neuchätel" et son
contenu merite une courte analyse, car les dötails qu'elle renferme
la recommandent ä une lecture attentive.
49
Tout d'abord cet opuscule consacre quelques pages ä un juste
t^moignage de reconnaissance ä Tadresse du Präsident honoraire de
la Reunion, M. le D*" Guillaume, dont M. Quartier-la-Tente, Directeur
du Departement de Tlnstruction publique, retrace brievement la carriere
si utilement remplie par ses travaux de sociologie scolaire et huma-
nitaire.
La brochure contient ensuite d'intäressants details historiques et
statistiques sur des oeuvres scolaires de diverse nature:
1^ L'institution de soupes scolaires au Locle, ä La Chaux-de-Fonds,
puis successivement dans tous les districts, representant aujourd'hui,
pour 43 communes, une depense annuelle de fr. 12,000, sans parier
d'une somme de fr. 7000, consacräe par 23 communes pour distri-
bution de vetements et de chaussures ä des enfants necessiteux.
2® Les Colonies de vacances de Neuchätel et de La Chaux-de-
Fonds installees dans les meilleures conditions de salubrite et d'agence-
ment intärieur, en des endroits parfaitement appropries ä leur but. A
ce propos la brochure rappelle le souvenir des genäreux donateurs
qui, pour la ville de Neuchätel surtout, ont facilitä le däveloppement
de cette oeuvre sociale de si grande utilite. Le nom de M. Jämes de
Pury qui n'a pas I6gue moins de 850,000 fr. ä la Societe des colonies
de vacances ä Neuchätel, restera en memoire benie pour les gene-
rations futures d'ecoliers.
3** L'institution d'un medecin des ecoles, et meme d'un dispen-
saire scolaire ä La Chaux-de-Fonds, avec de nombreux details sur
Torganisation de ce service.
4® Diverses oeuvres de Philanthropie scolaires telles que: Classes
gardiennes pour les enfants dont les parents sont occupäs au dehors —
dons de vetements et chaussures — soins ä donner aux enfants anor-
maux — enseignement anti-alcoolique — installation d'ecoles dans les
hameaux de montagne.
Cette brochure d'un contenu si varie est agrementee de deux
portraits, Tun du D*" Guillaume, Tautre le M. J. de Pury et de
vues photographiques des maisons de Colonies de vacances de Neu-
chätel et de La Chaux-de-Fonds et de nombreux bätiments scolaires
de villes, de villages, de localites isolees, avec leur plan de distri-
bution intäriölire.
Tous ces details sont d un haut interet, et contribueront agräable-
ment au profit que les participants retireront de cette reunion de la
Societe suisse d'hygiene scolaire.
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50
Programme.
Vendredi 22 juin, 8 heures du soir: R6union ä THotel Terminus (en face de
la gare) et s6ance du Comit6.
Samedi 23 juin, 9 heures du maün : Pretnikre tussembl^ ginSrale dans la
Grande salle des Conferences, Route de la Gare.
1® Discours d'ouverture du pr^sident du Comite d'organisation, M. Gonseiller
d'Etat Quartier^la-Tentei Chef du Departement de Tlnstruction publique.
2" La question du surmenage ä Töcole primaire. Rapporteurs : M. le D' Perrochei,
raedecin ä La Chaux-de-Fonds ; M. A. Uillehrand. professeur, ä Neuchätel.
3° L'hygiene du Corps enseignant. Rappörteur: M. le D"^ G» Sandoz, medecin,
ä Neuchätel. Co-rapporteur : M. le D' F. Zollinger^ secr6taire de l'In-
struction publique, ä Zürich.
Midi : Diner a volonte.
2 h. apr^s midi : Visite des Colonies de vacances, ä Bellevue et du Chäteau
de Gorgier. D6part de Neuchätel : vers 2 heures ; arrivee ä Bevaix, 2 h. 30. D^parl
de Gorgier: vers 6 h. 50; arriv6e ä Neuchätel, 7 h. 30.
8 h. .SO du soir : Soiree familiäre au Restaurant Beau-S6jour, Faubourg du Lac.
Dimanche 24 juin, 8 h. du matin (dans la Grande salle des Conferences) : S^ance
administrative. Ordre dujour: l'' Protocole. 2® Reddition des comptes. 3<* Rapport
du Comite. 4** Choix de la localit6 oü aura Heu la prochaine R6union. .5® Divers.
8 h 30 du matin: Deuxikme assemhUe ginirale,
1° La question du surmenage dans les 6coles secondaires et les gymnases. Rap-
pörteur ; M. le D"" Flug, Bourquirij m6decin scolaire, ä La Chaux-de-Fonds.
2*» Installation des W. C. dans les bätiments scolaires et les halles de gym-
nastique. Rappörteur: M. Eug. Colomh, architecte, ä Neuchätel. Co-
rapporteur: M. Geisel', architecte de la ville de Zürich.
Midi et demi: Banquet au Chalet du Jardin anglais.
3 h. aprös midi: Visite des mus^es de la ville.
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*>
IV. Premiere assembl6e gön^rale.
Samedi, 23 juin, ä 9 heures du matin,
dans la Grande Salle des Conferences.
Prösidence: M. Quartier-la-Tente, Conseiller d'Etat, Chef du Departement
de rinstruction publique, Neuchätel.
Le Comite central et le Comite d'organisation de la VII® Reunion
annuelle avaient eu sein de eonvoquer ä ses assemblees, non seule-
ment les membres de la societe, mais encore les membres du corps
enseignant primaire et froebelien du Canton de Neuchätel. Gräce
ä cette excellente mesure un public exceptionnellement nombreux,
comptant plus de 500 personnes, assiste ä la Reunion et suit, avec un
vif interet, Texpose des rapports et leur discussion.
Avant de donner la parole aux rapporteurs le President du Comite
d' Organisation prononce le discom^s d'^ouverture suivant:
51
Mesdanies et Messieurs!
A l'ouverture de cette VIP Röunion annuelle de la Soci^te suisse
d'hygiene scolaire, j'adresse le plus cordial souhait de bienvenue ä
tous les participants, et le voeu qu'ils gardent tous de leur trop
rapide passage ä Neuchätel les meilleurs Souvenirs.
En choissisant la ville de Neuchätel pour son assemblee de 1906,
la Soci^t^ suisse d'hygiene scolaire, nous a procure une tres grande
joie. Les Neueh&telois ont toujours eu un plaisir reel ä recevoir chez
eux leurs Confed^res, mais ils en ont d'autant plus aujourd'hui que
la societe d'hygifene scolaire compte ici de nombreux amis. Notre
pays a la r^putation, bien meritee d'ailleurs, de s'oecuper avec pr6-
dilection de Teducation de la jeunesse ; celle-ci interesse tout le monde,
ä ce point meme que tous ont leurs id^es pedagogiques particulieres
et ne craignent pas de les exposer et de les justifier. La discussion
des choses de l'ecole prend toujours chez nous des proportions con-
siderables, et quand il surgit ]a moindre question concernant les
programmes, les horaires, voire mdme les vacances, les journaux
suffisent ä peine ä enregistrer les correspondences, les avis et les
conseils, et le Departement de llnstruction publique, les petitions,
les rapports et les opinions. Si cet interet g^neral pour Tdcole n'est
pas toujours de nature ä faciliter la täche des autorit^s, il est du
moins la preuve que les Neuchätelois ne sont pas indiflf^rents ä la
vie scolaire et qu'ils aiment et la jeunesse et l'ecole.
Mais il est un point sur lequel tous sont d'accord, c'est de placer
la jeunesse scolaire dans la Situation la plus hygienique possible, et
les 60 bätiments scolaires eleves, transformes ou ameliores, depuis
12 ann^es seulement dans les communes de notre pays, temoignent
du zele remarquable que Ton d^ploie, afin d'obtenir des amenagements
modernes fournissant aux eleves Tair pur en abondance, la lumiere,
l'espace, le confort, bref tout ce qui est de nature ä faciliter leur
^ducation physique et intellectuelle. Neuchätel est, depuis quelque
vingt ans, un milieu oü Thygiene scolaire est tres appreciee, et oü
Ton s'eflforce d'en pratiquer les excellents principes.
Si les preoccupations de Thygiene scolaire sont chez nous de
date tres ancienne (1859), l'honneur- en revient en tout premier lieu
k notre vönere President d'honneur, M. le D' Guillaume, que je suis
heureux de saluer aujourd'hui au nom des nombreux amis qu'il a
-conserves ä Neuchätel. Nous nous souvenons de l'infatigable mödecin,
de Tancien president de la Commission scolaire de Neuchätel, du Con-
ferencier devoue, qui, pousse par son amour pour la jeunesse et Tecole
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a voue durant plus de 30 annees le meilleur de son coeur ä Tam^lio-
ration de la vie scolaire de son pays. Nous lui renouvelons ä l'occa-
sion de cette föte, Texpression de notre tres sincere gratitude.
La täcfae n'etait alors pas facile; ä l'ouie des th^ories du D**
Guillaume, un bon nombre de ses auditeurs, nous les entendons encore«
le consid^raient comme un r^volutionnaire. ,Nous avons v^cu des
annees, disaient les vieux, dans des salles basses dont on n'ouvrait
jamais les fenetres' nos bancs d'äcole ^taient durs et plats, les fenetres
petites, les tables hautes et noires, les murs sales, 11 n'y avait ni
vestibules, ni corridors, ni vestiaires et souvent pas mäme de W. C,
et pourtant nous sommes encore lä'. A ce langage, le D' Guillaume
souriait et continuait sa croisade contre Tinsuffisance de la lumiere^
contre l'absence d'air pur, en un mot, contre tout ce qui n'etait pas
hygiönique. Cette persöverance audacieuse a 6te couronn^e de succes
et apres 20 annöes d'experiences, tout le monde est de Tavis du
m^decin hygieniste. Cette victoire, car c'en est une, meritait d'ötre
signalee dans cette röunion, et nous felicitons de tout coeur le vain-
queur, et tous ceux qu'il a entraines apres lui.
C'est vous dire, Monsieur le President et Messieurs, combien vos
travaux nous Interessent et avec quelle satisfaction nous vous ac-
cueillons. Pour donner ä cette reunion la place qu'elle merite dans
notre vie scolaire, nous avons convie tout notre corps enseignant
primaire ä venir vous entendre et ä fraterniser avec vous dans
cette modeste feto. Nous sommes heureux de cette rencontre qui ne
peut avoir que les meilleurs resultats pour nos ^coles. Je remereie
de tout coeur tous ceux qui ont repondu favorablement ä notre in-
vitation et je d^sire que la Societe suisse d'hygiene scolaire devienne
toujours plus populaire et qu'elle poursuive avec ardeur Tintöret crois-
sant dont eile a donnä tant de preuves ä Tegard de nos ecoles. Mais
le temps presse, nos travaux sont importants, je me häte donc de
d^clarer ouverte la VII® Reunion annuelle de la Sociale suisse d'hygiene
scolaire."
M. le D' Ouillaiime, President d'honneur de la Reunion, auquel
l'assemblee fait une chaleureuse ovation, tient ä repondre ä Thom-
mage qui vient de lui etre adresse.
II remereie Tauteur de la notice imprimee en tete de la brochure
que le Departement de l'Instruction publique du Canton de Neuchätel
a publice ä Toccasion de la VIP Reunion annuelle de la Societe suisse
d'hygiene scolaire. II est heureux de pouvoir lire encore cette vivante
biographie et de pouvoir constater que la reunion d*aujourd*hui
53
affirme le triorophe des id^es par lui emises il y a une quarantaine
d'annöes.
M. le D' Quillaume dit qu'il n'est point venu pour prendre part
aox discussions; mais pour applaudir aux travaux de ceux qui Tont
öuivi. Et, cependant, pour prouver tout Tint^ret qu'il porte ä la
societe, le doyen des statisticiens et hygi^nistes suisses commente
une Serie de tableaux et de graphiques qu'il soumet aux meditations
de l'assemblee.
Ces tableaux indiquent : les resultats g^neraux de Texamen sani-
taire des enfants arriväs, dans les annees 1899 ä 1904, ä Tage de
scolarite ; l'exposä pr^liminaire du resultat de Texamen sanitaire des
enfants arriv^s, en 1904, ä Tage de scolaritä dans 19 cantons de la
Suisse; les motifs de reforme des recrues de l'annee courante, lors
des recrutements des cinq dernieres annees (1901— 1905); le nombre
total des d^ces par suite de maladies infectieuses dans les 18 prin-
cipales villes, pendant les cinq dernieres annöes (1901 — 1905); les
conditions sanitaires de l'habitation indiquee, pendant les annees
1901 — 1905, dans les cas de deces par suite de maladies infectieuses
et par suite de maladies tuberculeuses.
Le D' Guillaume attire l'attention sur le fait que les enfants
qui n ont jamais eu de le^ons de gymnastique sont, lors du recrute-
ment, les plus faibles et les plus maladroits et sur le fait que les
jeunes meres qui, lors de leur temps d'^cole, etaient les plus faibles,
sont Celles qui fournissent le chiffre le plus ^lev^ d'enfants mort-näs.
Le D** Guillaume combat les assertions du D" Jung qui, en se
basant sur des donn^es insuffisantes, a attribue ä Talcoolisme un
röle exager^ dans les causes d'exemption du service militaire.
Sur 133,510 recrues examinöes de 1900 ä 1904, 64,458, soit le
48^0, ont ete röformees ou ajournees et sur le nombre de ces der-
nieres il n'y en a que 37o qui, ont ete exemptees pour cause de
faiblesse d'intelligence, de maladies mentales, d'epilepsie ou d'autres
affections du Systeme nerveux. Les donn^es du D'^ Jung, basees
seulement sur 500 recrues examinees, ont ete r^futees et cependant
l'auteur d un article paru au comraencement de juin sous le titre
„Alcoolisme et recrutement" se base sur ces donn^es pour attribuer
k l'alcoolisme la cause des exemptions dans 137o des cas.
Le D' Ouillaume proteste contre cette tendance d'utiliser et d'exa-
gerer memo des resultats d'observations incompletes et superficielles
et d'induire ainsi intentionnellement ou involontairement en erreur
Topinion publique, ce qui nuit ä une cause ä laquelle chacun s'interesse.
54
Expose et conclusions des rapports. Dtscussion.
Les deux objets suivants figurent ä l'ordre du jour de la pre-
niere assemblee:
a) Le surmenage ä, l'ecole primaire dans la Suisse fran^aise.
b) L'hygifene du personnel enseignant.
a) Le surmenage ä l'ecole primaire dans la Sui-'se /rangaise.
iapporteur medical: M. le D' Perrochet, m^decinä LaChaux-de-Fonds.
lapporteur pedagogique : M. Hillebrand, profoBseur ä Keucbätel.
Rapport de M. le D' Pinochet.
M. le D' PetTochet resume brievement la partie de son travail
[ui a trait ä l'historique de la question; il read, ä son tour, ud
lommage merit^ au D' Guillaume dont le ,Traite d'hygiene scolaire'
ist demeure clasBique. Puis, apres avoir expose les principales lois
ihysiologiquea qui regissent les fonctions de Torganisine de l'enfant,
in se baaant surtout sur le travail tres ^rudit du Prof. D^ Jaquet,
le Bäle, sur rBducation physique de la jeunesse, le D' Perrochet
l^veloppe les theses suivantes, qui forment les conclusions de son
apport :
" D'une nianiSre giiifirale on peut affir-
mer que le surmenage n'exisle plus
dans les äcoles primaires de la Suisse
fraiii;Btse.
' Si le surmenage n'exisle pas d'une
roani^e gän^rale, nous pouvons afür-
mer que, dans les cas assez nombreux
oü nous l'avons constatä, les causes
qui le produisent sonl toutes d'origine
extra -scolaire.
° Les cas de surmenage dans la pre-
mi^re et dans la secoiide ann^e de
scolaritä sont trte rares ; 1] serait os6
de vouloir attribuer ä l'ecole la cause
des sympti'imes par lesquels ils se ma-
nifesten [.
° Dans les classes sup^rieures les cas
assez nombreux de surmenage con-
statfis sont, ä quelques exceplions pr**,
d'origine exlra- scolaire.
' Quoi(|ue n'6lant pas seule responsable
du surmenage qui subsiste, l'ecole
doil toujours davantage s'efTorcer de
chercher les moyens de le combattre
lä oü il existe encore. En admetlani
qu'il faille rechercher les causes de
surmenage dans les conditions de la
. Im allgemeinen kann man behaupten,
dass eine UeberbOrdung in den Pri-
marschulen der französischen Schweiz
nicht besteht.
. In der nicht geringen Zahl von Fal-
len, in denen wir IJeberbQrdung ton-
staliert haben, hatte dieselbe ihre
Ursache ausserhalb der Schule.
3. Im ersten und zweiten Schuljahr ist
die Ueberbürdung sehr selten, und
es wäre gewagt, die Schule fQr die
in diesen Fslleii zu Tage trelenden
Erscheinungen verantwortlich lu
machen.
4. Die ziemlich zahlreichen Fälle von
Ueberbörtiung in den hfiheren Klas-
sen sind auf Faktoren zurückzuführen,
die mit der Schule nichts zu tun haben.
5. Obschon die Schule fOr die noch vor-
handene Ueberbürdung nicht allein
verantwortlich gemacht werden kann,
so hat sie doch die PHicht, sie nach
Kräften zu bekämpfen. Selbst wenn
die Ursachen der UeberbOrdung ausser-
halb der Schule gesucht werden mOs-
55
vie extra-scolaire, 11 nous parait pos-
sible et d^sirable de contrebalancer
l'influence pemicieuse de ces habi-
tudes familiales par une rövision des
programmes d'ötude. dans le sens
d*une r^duction encore plus grande
du travail et d*une r^partition plus
judicieuse des branches de Tenseigne-
ment:
a) Placer dans les programmes, aux
premi^res heures du matin, les
leQons qui demaudent de Tatten-
tion et un efTort plus grand de
rintelligence ou de la memoire.
b) Reporter sur Taprös-midi les le-
Qons qui, au contraire, consti-
tuent un travail d'entratnement
du cerveau, ou aussi cette autre
classe de travaux qui associent
ä la pens^e une acte physique.
Le travail de Tapräs-midi ne
doit sous aucun pr6 texte com-
mencer avant deux heures.
c) Introduire des röcröations horaires
de 15 minutes.
d) Pr6voir dans les programmes deux
apr^s-midi libres par semaine.
e) Arriver ä supprimer complete-
ment les täches ä la maison.
f) Rendre aux exercices physiques
la place qui leur appartient dans
le plan d'education et d'inslruc-
tion.
sen, so scheint es uns möglich und
wünschenswert, den schädlichen Ein-
fluss der Familiengewohnheiten durch
eine Revision des Studienplanes zu
neutralisieren, und zwar im Sinne
einer noch grösseren ßeschränkung
der Arbeit und einer zweckmässigeren
Verteilung der Lehrfächer.
a) Die ersten Morgenstunden sollen
den Fächern gewidmet werden,
welche am meisten Aufmerksam-
keit und eine grössere Anstren-
gung der Intelligenz und des Gre-
dächtnisses erfordern.
b) Auf die Nachmittagsstunden sind
die Fächer zu verlegen, welche
zur Uebung des Gehirns dienen,
sowie die Fächer, bei welchen
neben der geistigen auch eine
körperliche Arbeit Platz greift.
Die Nachmittagsarbeit soll
unter keinen Umständen vor
2 Uhr beginnen.
c) Es sind stündliche Pausen von
15 Minuten einzuführen.
d) Die Programme sollen zwei freie
Nachmittage pro Woche vorsehen.
e) Die Hausaufgaben sind vollstän-
dig zu beseitigen.
f) Die Unterrichts- und Erziehungs-
pläne sollen den Körperübungen
den ihnen gebührenden Platz
einräumen.
Pour etablir ses conclusions, le D' Perrochet se base sur Tetude
des lois et reglements qui regissent Tinstruction publique dans la
plupart de nos cantons, sur Tetude des programmes qui reglent les
heures de le^ons et qui r^partissent les diff^rents travaux dans la
journee et dans la semaine; il se base ^galement sur les mesures
prises, presque partout, pour diminuer ou supprimer les devoirs domes-
tiques et les pensums.
En outre, le D' Perrochet s'est livre ä une enquöte ayant pour
but de le renseigner exactement sur le temps employe par les enfants
pour faire leurs täches, sur les observations faites par les maitres et
maitresses ä propos des symptömes les plus apparents du surmenage,
tels que: fatigue, sommeil en classe, saignement de nez, etc. II a
^galement recueilli des renseignements aupr^s des directeurs et des
medecins scolaires. Les röponses qu'il a obtenues et dont il donne
66
quelques exemples demontrent k l'^vidänce que le surmeoage iie
s'observe qu'exceptioonellemeQt k l'^cole primaire, et que dans les
cas, oü OD le constate, il a son origine en debors de l'^cole.
L'b^r^diie, l'hjgiene detestable de certaines familles, la nouiriture
insuffisante, le manque de sommeil, ralcoolisme, le travail extra-
acolaire, le vice mäme, sont des facteurs dont il faut tenir compte, et
qui inäuent sur la force de resistance de l'enfant vis-a-vis da travail.
L'enquete que le D' Per röchet a poursuivie ä ce propos sur les
heures du coucher et du lever, sur le tetnps consacrd & des travaux
extra-scolaires : travaux salaries, le^ons particuliferes, travaux de
menage, travaux ä la campagne, comtnissious, etc., lui ont demooträ,
que c'est lä qu'il faut chercher, avant tout, les causes des cas de
surmenage que Ton ohserTC ; l'insuffisance de sommeil semble etre
une des causes les plus importantes.
Theoriquement on serait teutö d'admettre que i'entree ä l'ecole,
le paesage d'une vie facile et toute vegetative, ä une vie faite de
regularite, de discipline et d'acquisitions int«Ilectuelles m^thodiques,
doit etre marquä par des symptömes de fatigue, d'enervement. Mais,
en r^alite, la transition est moina forte qu'elle ne parsit l'^tre. Les
le^ons donnees dans les deux preoiiferes anneeB de scolaritä, et sur-
tout dans la premifere, sont des le^ous plutöt recr^atives, des lei^ons
de choses qui ne näcessitent de l'enfant aucun effort intense de l'in-
telligence et de la memoire. Du reste, ä cet äge, l'enfant ne se laisse
pas surmener; il a un moyen de defense naturel: l'inattention, qui
lui permet de se derober aux tensions de l'esprit.
Dans les classes supärieures l'amour-propre de certains maltres,
r^mulation qui existe entre ceux du tneme degre, peuvent les en-
trainer k forcer le travail des elöves, surtout au moment oii ceux-ci
vont consacrer, par un exameu final, leur instniction primaire. £n
outre, k cet äge, l'enfant lui-m6me, pousse par l'amour propre per-
sonnel, peut faire, dans ce demier etfort, des exc^s de travail per-
nicieux.
Mais, ici encore, les resultats de l'enquete demontrent l'inter-
vention de facteurs extrascolaires dans la plupart du cas de surmenage
observes.
Si r^ole primaire n'est ainsi, la plupart du temps, paa la cause
directe du surmenage, eile doit neanmoins s'efforcer de le combattre
en tenant compte des causes de fatigue qui menacent l'enfant en
dehors de r4cole.
II faut pour cela etablir eomme un principe absolu l'obligation
57
de placer ä la premiöre heure de la matinee le travail qui demande
le maximum d'efforts. C'est le moment oü Tenfant est le plus repos^,
oü la memoire est la meilleure et Tattention la plus soutenue. Les
mathematiques, l'histoire, la geographie doivent etre enseignees le
matin, alors que le cerveau est frais et dispos.
On reportera sur Tapr^-midi les versions, th^mes, analyses, com-
positions, c'est-ä-dire les le^ons qui constituent un travail d'entraine-
ment du cerveau, et les le^ons qui associent un acte physique ä
la pensee (dessin, manipulations, le(;ons de choses, travaux manuels).
Ce travail de Tapres-midi ne doit, sous aucun pretexte, commencer
avant deux heures. C'est, se basant sur le fait que Tenfant ne peut
faire des efforts de longue duree, intellectuels ou musculaires, que
le D' Perrochet reclame des r^cräations horaires de 15 minutes.
Lenfant ne peut faire des efforts de volonte durables; si on veut
l'y contraindre le fatigue Temporte, l'inattention se produit, le travail
ne porte plus aucun fruit. Au contraire les recreations horaires per-
mettent une detente, un repos de l'esprit et les travaux de Theure
qui suivra sont mieux faits et les le9ons plus profitables.
Quant aux deux apr^s-midi libres par semaine, elles sont neces-
saires pour assurer non seulement le developpement physique normal
de lenfant, mais pour lui permettre d'apprendre ä faire usage de
sa volonte et de son intelligence debarasses de toute contrainte et
de d^velopper ainsi ses aptitudes propres.
La suppression complete des täches ä la maison s'impose par le
fait que beaucoup d'el^ves sont dejä surcharges d'autres travaux ä
la maison.
Les exercices physiques ont leur place marquee ä Tecole pour
combattre Tefifet forcement pernicieux de longues heures de silence,
d'immobilite, d'application intellectuelle dans un local forme. L'enfant
a besoin de mouvement, d'exercice, de grand air. A cöte de la gym-
nastique raisonnee, il faut reserver une place süffisante aux jeux en
plein air, qui ont le grand avantage de pouvoir etre pratiques par-
tout oü se trouve un espace libre et de n'exiger ni engins, ni instal-
lation speciale.
Rapport de M. le Professeur Hilkbrand:
Pour M. Hillebrand la question du surraenage ä l'ecole primaire
est une question excessivement complexe. Plusieurs facteurs inter-
viennent ici: d'une part, la Constitution memo de Tölöve et les in-
fluences capables de le debiliter (travail domestique exager^, mauvaise
alimentatioil, manque de sommeil, tares physiques, tares hereditaires
58
etc.) qui soiit des causes predisposantes ; d'autre part, le regime de
r^cole qui agit comme cause determinante lorsqu'il favorise Yexces
d'application mentale et l'inertie corporelle. La nature de Teafant
et le milieu dans lequel il est place jouent un röle important et il
est tr^s difficile de se prononcer d'une mani^re generale sur la question.
Cependant M. Hillebrand estime que si les cas pathologiques de sur-
menage sont assez rares dans nos ^oles, ce qui Test moins, c'est le
surmenage attenue, le surmenage ä petites doses, Cette forme sour-
Qoise est dangereuse par le fait que les alterations qu'elle prodoit
peuvent rester longtemps inapen^ues.
Au reste l'^cole est loin d'Stre indemne de malmenage et, si le
maitre ne s'emploie au röle de moderateur, le surmenage devient
r4el, durant le second semestre scolaire, chez les eläves appltques.
qui n'auraient pas safßsamment d'intervalles de repos et d'exercices
au grand air.
M. Hillebrand pose en principe que toute mesure pödagogique
anticip^e ou non conforme ä la nature de l'enfant et ä son developpe-
ment progressif est absurde et pernicieuse. Les causes de surmenage
scolaire se ratnenent toutes ä des infractions ä ce principe initial.
Lecoie actuelle peche sous le rapport de la pr^maturation ou
precocite du travail intellectuel et sous le rapport des travaux sco-
laires. Elle expose au surmenage par l'inertie corporelle ou seden-
tarite et par le malmenage, e'est-ä-dire par une mauvaise direction
du travail et des ätudes, consequence soit de l'inexp^rience du maitre
ou de la pauvrete psychologique des methodes, soit des programmes
defectueux ou de la crainte des examens, soit de la difficulte d'in-
struire des elasses trop nombreuses ou subdivisees en plusieurs degr&.
M. Hillebrand insiste sur le fait que le maitre est insuffisam-
raent renseign^ sur l'etat et le d^veloppement de l'elfeve et aur l'atilite
qu'il y aurait ä cr4er la fiche on bulletin de sante de l'ecolier. Pour
bien diriger son enseignement l'ecole a besoin ici de la Cooperation
du medecin. H critique les programmes qui sont trop charg^s. Au
lieu de simplifier, on amplifie ; on remet aux Kleves de volumineux
manuels d'histoire et de geographie. C'est ainsi que l'ecolier neu-
chätelois a actuellement, dans son sac d'ecole, une douzaine de volumes
et brochurea qu'on s'efEorce de lui fourrer dans la töte.
Pour le ehoix et la hierarchie des etudes on doit s'efforcer de
rendre notre regime scolaire aussi adhequate que possible ä la nature
et aux ^tats successifs du developpement des jeunes generations. Sous
ce rapport il y aurait beaucoup ä gagner en d^veloppaiit la peda-
59
gogie d' Observation. L'art pratique de T^ducation doit s'inspirer des
principes dictäs par la psychologie, la physioIogie, Thygiene et la
sociologie. Le Professeur Hillebrand fait ici Texpose d'un programme
utile, base sur ces considärations. ün horaire judicieusement ätabli,
des temps de repos et des exercices en plein air suffisants doivent
combattre les efifets pemicieux du malmenage et de la sedentarite.
M. le Professeur Hillebrand formule, ä la suite de son rapport,
les conclusions suivantes:
P Le surmenage a pour causes döter-
minantes :
a) la pröcocitö, l*exag^ration et la
mauvaise direction du travail in-
tellectnel ;
b) la sedentarite ou immobilite con-
tinue.
La fatigue et les tares phy-
siques, Tinaptitude intelleetuelle
et les conditions döfectueuses de
rhygiöne personelle en sont les
causes pr^disposantes.
2^ L'art pedagogique doit se regier sur
la nature et sur Tövolution mentale
de Tenfant.
3^ Les mesures p6dagogiques k prendre
ä recole primaire en vue de pr6venir
ou de combattre le surmenage sont
les suivantes:
A. II sera cre6 pour chaque 616 ve,
une fiche ou un bulletin sanitaire. —
Les enfants faibles de Constitution et
les anormaux seront mis au b6nefice
de mesures speciales (classes de ma-
tin6e, classe en plein air, classes
d'arri6r6s, etc.).
B. Les program mes seront r6vises
sur la base de Tutilite relative des
branches d'6tudes. — On y r6duira
la part des mati6res abstraites et de
pure Erudition et l'on augmentera
d*autant celle des connaissances pro-
pres ä d6velopper l'observation, le
jugement, le sens pratique et l'action
personelle des eleves. — L'enseigne-
ment de la lecture et de r^criture
sera diflF6r6 de quelques annees (en
principe, jusqu'ä Tage de neuf ans).
— On organisera dans chaque classe
une s6rie de lec^ons de choses et d'ex-
p6riences pratiques ä r6aliser en plein
1. Die Ursachen der Ueberbürdung sind:
a) Die Frühreife, die Uebertreibung
und unrichtige Anwendung der
Geistesarbeit ;
b) die sitzende Lebensweise oder an-
dauernder Mangel an Bewegung.
Müdigkeit und physische Ge-
brechen, geistige Untüchtigkeit
und ungenügende persönliche Ge-
sundheitspflege sind die vorberei-
tenden Ursachen der Ueberbür-
dung.
2. Die Erziehungskunst muss sich nach
der Natur und geistigen Entwicklung
des Kindes richten.
3. Pädagogische Massnahmen zur Ver-
hütung oder Bekämpfung der Ueber-
bürdung in der Primarschule sind
folgende :
A. Für jeden Schüler wird ein Ge-
sundheitsschein angelegt. — Für kör-
perlich schwächliche und anormale
Kinder wird spezielle Vorsorge ge-
troffen durch Einführung von Morgen-
klassen, Unterricht im Freien, Nach-
hülfeklassen etc.
B. Die Stundenpläne werden mit
Bezug auf die relative Nützlichkeit
der Unterrichtsfächer revidiert. —
Der Lehrstoff für abstraktes Wissen
und blosse Gelehrsamkeit wird ver-
mindert und derjenige zur Entwick-
lung der Beobachtungsgabe, der Ur-
teilsfähigkeit, des praktischen Sinnes
und der persönlichen Tätigkeit der
Schüler um ebensoviel vermehrt. —
Der Unterricht im Lesen und Schrei-
ben wird um einige Jahre verschoben
(im Prinzip bis zum neunten Alters-
jahre). — In jeder Klasse werden
eine Anzahl Stunden für den Sach-
i
air, el dont le programme et le nom-
bre sont ä döterminer. Ce genre d'en-
seignement sera de rtgle ä I'ecole
enfantine par tous les aprSs-midi de
beau temps, durant la belle saison. —
Les exercices physiques au grand air
seront eiicourag^s; ä cet effet, des
cong^a occasionnels seront accord^s,
en biver plus spänialement.
C, A l'horaire (emploi du temps),
les leQons seront räparttes de teile
sorte que Tapr^-midi soit räaerv^e
ä des travaux Taciles (gj'mnastique,
chnnl, travauK manueU, dessin, ecri-
ture, lecture), — Les le^ons cons^cu-
tives seront coup^es de temps de
repos ou de räcr^alions obligatoires.
de 10 ä 15 minutes. — Les täcbes
ä domjciles seront tout ä fait sup-
primSes. — La question de'reduire
la classe ä la matinie seulement,
Sera examinee dans un rappoil späcial.
Ü. Les ni^thodes et proc^d^s d'en-
seignement seront conformes ä l'ex-
p^rience rationnelle et aax donn^es
de k Psychologie contemporaine. —
La discipline ne doit pas &\,re d^pri-
mante; eii cons^uence oii övitera, en
regle g^nSrale, de recourir ä la peur
ou ä la crainte el de faire de la con-
trainte un moyen habituel de direction.
und Anschauungs-Unterricht im Frei
eingeftihrt, deren Programm und Za
7.n bestimmen sind. Diese Art t-'ntt
richl soll die Regel sein für die Ki
dergSi'ten an allen schOnen N'achm
tagen während des Sommerbalbjahn
~ Die körperlichen Uebungen i
Freien sollen b^ünstigl werden :
diesem Zwecke werden gelegentiic
Unterbrechungen des Unterriehti
speziell im Winter gestattet
C. Der Stundenplan soll derart ei
geteilt werden, dass auf den Kac
mittag die leichteren Fächer fall
(Turnen, Singen, Handarbeiten, Zeic
nen, Schreiben, Lesen). — Die ai
einanderfotgenden Unlerrichtsslund
sollen durch Ruhe- oder obligatariscl
Spielpausen von 10 bis 15 Minub
Dauer unterbrochen werden. — E
Hausaufgaben sind vollständig zu u
terdrücken. — Die Frage, ob der C
terricht auf den Vormittag zu b
schränken sei, wird In einem Spezti
bericht untersucht werden.
D. Die Methoden und Lehrarti
sollen einer rationellen Erfahrui
und den Ei^ebnlssen der modemi
Psychologie angepasst werden. — E
Disziplin soll keine drückende sei
infolgedessen wird man es im allg
meinen vermeiden, Angsl und Furc
zu erwecken, und den Zwang zu eine
gewöhnlichen Erziehungsmittel
machen.
IHscKSSüm.
M. Latour, inspecteur scolaire (Neuchfttel), remercie lea rapporteu
pour leurs travaux consciencieux et documentes. II coDState &v
plaisir que M. le Docteur Perrochet, comme medecin, n'a pas trou^
de surmenage a, I'ecole primaire; ü en a toujours et^ convaincu <
est heureux de voir un medecin 6tre d'accord avec lui.
L'^cole cherchera ä anieliorer toujours ses methodes; eile fei
plus, eile cherchera ä ameliorer les conditions des familles ma
heureuses.
M. Latour approuve les recreations ä la flu de chaque heun
mais il fait ici quelques reserves. II faut, avant tout, travailler
r^ducation des parents et obtenir l'approbation des autorites scolain
pour arriver ä la realisation de ce progres- II en est de meme poi
61
la suppression des travaux domestiques et Ton doit, ici encore, tenir
compte, dans une certaine mesure, de Topinion des familles. D'autre
part, qui dit suppression des travaux domestiques ne doit pas dire^
dans ridee de M. Latour, suppression de tout efifort individuel. Car
Sans efifort de volonte, d'^nergie, il n'y a pas d'instruction possible.
Ce point doit etre releve, car il est absolument näcessaire que le
personnel enseignant soit convaincu de cette verit^.
M. Latour desire ägalement, pour toutes les ecoles, deux apr^s-
midi de conge par semaine et une gymnastique faite dans des halles
non fermees. Autrement on oblige l'enfant ä respirer fortement dans
un air confine et par cons^quent malsain
M. Latour s'eläve contre la th^se de M. Hillebrand quand ce
demier demande qu'on reporte ä la fin de la 9^ ann^e l'apprentissage
de la lecture et de l'^criture. Cette thäse, excessive ä tous ^gards,
est en contradiction avec les faits que Ton constate journellement.
M. Latour est d'avis, lui aussi, que les horaires tiennent compte
de la fatigue des el^ves en fixant au matin les le<;ons difficiles et
penibles, telles que le calcul et la langue franc^aise. Mais il s'agit
de s'entendre et de determiner avec certitude la s^rie des branches
penibles et celles des branches qui exigent le moins d'efforts.
M. Latour termine, en relevant la remarque tr^s juste faite par
le D' Perrochet, ä savoir que Tenfant a heureusement en lui le moyen
d'eviter le surmenage. Ce moyen, c'est sa facultä de ne preter au-
cune attention aux le(;ons qu'il re<;oit, des qu'il se sent fatigue.
M. RussilloH, instituteur (Couvet). Deux causes favorisent le
surmenage: 1^ Tentree trop hätive ä Tecole; 3^ la sortie ^galement
trop hative, ce qui entraine un travail force pour emmagasiner le
Programme ä parcourir.
Les ecoles enfantines actuelles devraient etre remplacees par
des classes gardiennes, oü« Tenfant passerait son temps ä travailler
de ses doigts, ä faire des courses et ä jouer.
Les experiences personnelles de M. Russillon lui permettent
d'affirmer que l'enfant qui n'entre ä Tecole qu'ä 8 ans rattrape, de-
vance m6me celui qui y est entre ä 5 ou 6 ans. Le jeune enfant
qui a appris ä parier a suffisamment travaille sans qu'il soit besoin
de lui mettre des livres ou des chiflfres sous les yeux.
M. Russillon insiste sur Timportance de la gymnastique en plein
air toutes les fois que le temps le permet et sur Timportance de
l'institution du medecin scolaire, seul capable de renseigner le maitre
sur Tetat physique des eleves qui lui sont confies.
62
Ig Prof. D' Jaquet (Bftle). Le terme de surmenage applique ä
imaire est inexact. A son entr^e a l'ecole l'enfant subit une crise
pque, due ä diff^rentes causes et r^saltant du changeinent
le la mani^re de vivre (changement de milieu, peiir du maitre,
I etc. etc.). Cette crise peut produire iudirectement des
physiques qua l'oii est tent^ de qualifier de surmenage. Aassi
portaut de chercher ä att^nuer cette crise dans la mesare
)le. Dans cet ordre d'id^es, c'est la personnalite du maitre
le röle essentiel et les autorit^s scolaires devraient avoir
le confier les classes ^l^mentaires q\i"& des iustituteurs jouis-
'litudes pedagogiques speciales.
st ägalement desirable que le corps enseignant cherche ä
es parente sur les dangers du surmenage qui peut se pro-
jä avant l'ecole, par ta satisfaction in intelligente des besoins
it6 de l'enfant ou en excitant les enfants a l'^tude de fa^on
de petita ph^nomenes. Les parents doivent, au contraire,
ce que leurs etifants restent enfants le plus longtemps pos-
trement ils pr^pareut incoDseiemment des candidats au sur-
icolaire.
'rofesseur D^ Jaquet est egalement partisan de reculer l'äge
5e a l'ecole.
i D' Bonrqtiin, m^decin scolaire (Chaux-de-Fonds), Ce qui
enfant ä la fatigue c'est qu'il n'est pas toujours et partout
[■ un personel enseignant suffisamment prepare et conscient
Lilt^s de sa mission.
K Bourquin appuie fortement rinstitution de r^creations de
«s entre chaque leijon. La pratique et les observations
les oßt d^montre qu'ä la fin d'une lei^n les eofaDts ne soot
bles d' attention, ils sont distraits et c'est lä, comme od l'a
soapape de suret^. Pourquoi alors les garder en classe
B les laisser se d^tendre, se rafraichir physiquement et psy-
it?
rdcr^ations horaires existent, du reste, dans les Cooles supe-
II gymnase de Winterthur par exemple ; elles existent egale-
Ulemagne et la question est actuellement ä l'^tude ä St-Gall.
it les introduire partout saus arriere-pensöe.
D' Schmid, Directeur du Bureau sanitaire fed^ral (Berne),
les deux rapporteurs pour leurs exeellents m^moires et se
accord avee leurs thfeses sur les points essentiels. Bien que,
is donn^es recueillies par les rapporteurs, les cas de sur-
63
Charge, de surmenage intellectuel et corporel soient rares dans les
öcoles primaires de la Suisse romande, et peu fr^quents ailleurs
aussi, ils existent quand meme, et augmentent rapidement dans les
d6gr63 supörieurs de Tecole. II vaut donc la peine d'ötudier les
moyens d'y remödier.
A cet ^gard Tune des mesures gön^rales les plus importantes
est Vajournement de Ventrke ä Vecok jusqiCä Vdge de 7 ans revolus.
Aujourd'hui, dans presque tous les cantons de la Suisse, les en-
fants sont admis ä Tecole primaire ä Tage de 6 ans, en maint endroit
meme un peu plus tot. Si, d'une part, il faut convenir qu'ä cet äge
lä, bien des enfants sont physiquement et intellectuellement sufBsam-
ment däveloppes pour supporter sans inconv^nients graves les eifets
nuisibles de l'enseignement scolaire, d'autre part, l'exp^rience prouve
que ce n'est pas le cas pour un tr^s grand nombre d'enfants.
II n'est pas rare que Ton se trouve dans la näcessitä de retarder
d'une annäe Tentr^e d'un enfant ä Täcole par suite d'une insuftisance
dans son developpement corporel ou intellectuel.
II vaut par consäquent mieux, — et le D' Schmid estime que c'est
lä un postulat important de Thygiäne scolaire — n'admettre tous les
enfants ä Tecole qu'ä Tage de 7 ans, et meme peut etre encore une
annee plus tard, lorsqu'il s'agit de sujets delicats. Ce que Ton perd
pour Tenseignement par ce retard d'un an, est bien vite regagn^ par
la plus grande capacit^ de travail d'enfants plus robustes, plus en
sante, plus d^velopp^s.
Une seconde mesure prophylactique extraordinairement impor-
tante est un intervalle de repos d'un quart d'heure apres chaque
le9on, qui ne doit durer que 45 minutes. M. le Recteur D' Robert
Keller, ä Winterthour, et d'autres avec lui ont demontrö qu'on peut,
si une le^on est bien prepar^e et rationnellement donnäe, obtenir le
meme resultat en 40 ä 45 minutes, qu'en en employent 60.
Cet intervalle de repos doit etre pass^ en plein air et les en-
fants pourront s'^battre et se donner du mouvement ä leur fantaisie,
pendant qu'on aerera completement la salle d'^cole. Cette pause
n'a pas seulement pour but de donner de nouvelles forces au cerveau
fatigue de Tenfant par le mouvement en plein air et une plus grande
activite de la circulation du sang. Elle sert aussi ä neutraliser, par
une mise en oeuvre de tout Tensemble des muscles, les effets nuisibles
sur la colonne vertebrale, sur le thorax etc. d'une attitude assise pro-
longee sur des bancs plus ou moins rationnellement construits. Elle
procure ä l'enfant, dans la regle deux fois dans la matin^e, et au
MB uoe fois dans l'aprös-ii]
)z de mouvement, et ä soi
essaire.
II est hors de doute que (
fant l'initiative, la coniianc
ätre de l'entrain et de la ,
Apres ce repos bien empl(
it ventilee suivra la le<;on i
le temps consacre ä cette p
ä intenae.
Une autre rfegle important
;uel consiste ä procurer ä 1'
: chambre bien aeree. Pour ;
ents qu'ils doivent envoyer
surtout ne pas les faire lev«
!st tout ä fait en place, dan
mer aux postulats du D"' Sc
\6t4 dans sa reunion a Lai
JUS ne doivent pas, dans les
nmencer en ete avant 8 heu
Le D' Schmid se prononc
•lenüques dans l'ecole primaii
nbre d'ecoles ont demontre
, de Tenseignement sans y r
11 est ^galement oppos^ ä
■ jour, soit par semairte et d
se fait jour <}k et lä, ä e
tinee pour laisser libre l'apr
concerne l'ecole primaire.
IX apres-midi libres par sen
isideration relative au persi
ic le temps d'ecole usuel, no
rs plus des jardins pour 1i
sses les tenir encore en obse
n manque de surveillance, da
fa<^on inquietante, si l'oii r
ir cette raisoo que le D' Sc
linution des heures de claas
utät ä la condition, toutefoi
eure entre les leijons, qu'on
65
ä la maison, qu'on augmente les exercices corporels rationnels (gym-
nastique, jeux de gymnastique, jeux libres, bains, natation, patinage,
etc.) en y consacrant des heures speciales, et qu'on donne, aussi sou-
vent que faire se peut, en plein air, les legons qui s'y prötent.
Dans tous les cas il est important que l'ün institue non seule-
rnent un examen sanitaire d'entree — qui d'ailleurs ne devrait pas
avoir Heu d^s le commencement de la premifere annee d'^cole — niaia
une suf-veiUance medicale comtante, autant que possible, dans toutes
les ecoles. L'introduction du bulletin sanitaire accompagnant chaque
eldve durant tout son temps d'^cole est un postulat de l'faygiäne
dont la realisation devrait bientöt se gen^raliser. Une surveillance
medicale s^rieuse de T^cole est une garantie contre le surmenage
surtout des eleves peu robustes. M. le professeur Hillebrand reproche
aux medecins d'etre en partie la cause du surmenage, parce qu'ils
ont reclame l'introduction dans les ecoles populaires de l'enseigne-
ment de Thygiene, et specialement de la lutte contre la tuberculose.
En reponse, M. le D' Schmid dit que nous n'avons pas demande un
enseignement systematique special de Thygiene, mais une place re-
serv^e dans Tenseignement des autres branches (histoire naturelle,
lecture, enseignement intuitif) aux principes fondamentaux de Vliygiene
personnelle et publique, et de la preservation des principales maladies
du peuple (tuberculose, etc.).
M. Henchoz, inspecteur scolaire (Lausanne), se separe des rappor-
teurs sur les points suivants :
1^ Les nouveaux manuels de geographie et d'histoire peuvent
etre consideres comme une amälioration serieuse de ce qui existait
auparavant et comme capables de plutöt faciliter le travail des eleves ;
2^ la suppression totale des täches ä domicile serait regrettable ;
leur maintien, fait avec mesure, ne peut ötre qu'utile aux rapports qui
doivent exister entre l'öcole et la famille; le corps enseignant n'a
qu'ä veiller ä ce que les devoirs domestiques soient toujours pro-
portionnes ä la force de l'enfant.
M. le Prof. Hillebrand. rapporteur (Neuchätel), defend encore les
theses par lesquelles il etablit: 1® qu'il faut placer au matin tout ce
qui soUicite le concours actif de Tintelligence de l'enfant et reporter
ä Tapres-midi le travail facile ; 2^ qu'il faut liberer l'^colier de toute
astriction scolaire apr^s la classe. Les developpements qu'il donne
se trouvent dans son rapport.
M. le D' Fißrrochetj rapporteur (Chaux-de-fonds), releve egale-
ment de son rapport plusieurs arguments en faveur de ses thfeses,
m
puis la diacussion est close eans que Tassemblefl 4inette un vote au
sujet des rapports qu'elle vient d'entendre et dont eile approuve. eo
somme, les conclusions.
b) L'hygikne du personnel enseigHant.
Rapporteur m^dical : M. le D' G. Sandoz, vice-pr^sident de la Com-
mission d'Etat de sante, a Neucbätel.
Bapporteur pedagogique: M. le D' F. ZoUinger, secretaire de l'Ins-
tniction d'Etat publique, ä Zurieb.
L'heure est malheureusement trop avaucee pour permettre aux
rapporteurs de prendre la parole.
L'assembl^e se contente de prendre acte des conclusions que nous
reproduisons ci-dessous et confie l'^tude de cette importante question
ä une commission compos^e de MM. Quartier-la-Tente et G. Sandoz,
ä Neucbätel, A. Huber et P. Zollinger, ä Zurtcb, et Wetterwald, ä
Bäle.
Conclusions de M. le D' Q. Sandoz:
I. Au point de vue social et Mucalif
la sanle et Thyi^iene du personnel en-
seignant ont une importance capltale.
Elles m^ritent d'attirer rattetitioii des
aulorit^s aussi bien que la sant6 et l'hy-
gi^ne de l'elfeve
II. Pour assurer la satite du maitre
et pour elublir les bases d'une hYgÜne
rationnelle du personnel enseignant, il y
1" de soumetlre ä un exameii mMical
les personnes qui se destinenl ä l'en-
seignement:
aj avanl leur enlr^e dans les ^coles
normales ;
b) avant leur entrie en fonctions;
:2* de proc^der, dans chaque canlon
et pour chaque groupe scolaire (insti-
luteurs et inslitutrkes primaires, mallres
et maltiesses secondaires, profes-seurs de
l'enseignemenl gyinnasial etuniveisitaire),
k une double enqu^le m^dicale et sociale.
III. L'enquete mtdicale aurait pour
but de foumir des donnees statistiques
relatives ä la mortalit^ et ä la morbiditä
du Corps enseignant dans les difT^rents
I. Uie Hygiene des Lehrkörpers hat
sowohl vom sozialen, als auch vom er-
zieherischen Standpunkte aus eine her-
vorragende Bedeutung. Sie verdient die
Aufmerksamkeit der Behörden ebenso
sehr wie die Gesundheit und die Hygiene
des Schülers.
II. Um die Gesundheil des Lehrers
zu sichern und die Grundlage einer ralio-
nellenHygienedesLehrkörperszuschafTen,
ist notwendig:
1. die Personen, die sich für den
Lehrerbenif entscheiden, einer sani ta-
rischen PrQfung zu unterwerfen und zvcat
a) vor ihrem Eintritt in die Lehrer-
bildungsanstalten,
b) vor ihrem Eintritt in den praktischen
Schuldienst;
2. in jedem Kanton und für jede
Schulgruppe (Primarlehrer und Primar-
lehrerinnen, Lehrer und Lehrerinnen der
Sekundärschule , Professoren an Gym-
nasien und den übrigen Mittelschulen
sowie an den Universitäten) eine Erhebung
in medizinischer und sozialer Richtung
zu machen.
III. Die medizinische Erhebung hätte
zum Zweck, statistische Angaben zu be-
schaffen, die sich auf die Sterblichkeil
und die Krank hei ts Verhältnisse des Lehr-
67
cantons ei groupes scolaires. Elle devrait
porter sur:
1® le nombre et les causes des d^c^s
survenant chaque annöe;
2° le nombre d'absences, conges ou
mises ä la retraite pour cause de maladie
et la nature des maladies ayant moüve
Tabsence, le cong6 ou la mise ä la retraite ;
3^ la fr^quence et la nature des ma-
ladies qui, Sans entratner Tabsence, le
cong6 ou la retraite, se rencontrent le
plus souvent parmi lepersonnel enseignant.
IV. L*enqu6te sociale aurait pour but
de fournir des renseignements relatifs
aux conditions 6conomiques et profes-
sionnelles. Elle devrait porter sur:
1® les conditions de logement et d'ali-
mentation du maftre;
2° les habitudes et le genre de vie
du personnel enseignant;
3® le nombre hebdomadaire d'heures
consacrees ä l'enseignement et les occu-
palions extra-scolaires ;
V le nombre moyen d'6l6ves par
classe ;
5° r^tat des locaux scolaires;
6° les echelles de traitements du per-
sonnel enseignant;
7^ les caisses de secours en cas de
maladie, les caisses d'assurances et les
pensions de retraite en faveur du per-
sonnel enseignant.
V. La Soci6t6 suisse d'hygifene scolaire
devrait se charger d'organiser cette double
enqu^te, qui aurait un caract^re con-
iidentiel et qui se ferait avec le concours
du Corps m^dical et des inspecteurs sco-
laires.
VI. Une fois TenquÄte terminöe et
pour permettre au personnel enseignant
de mettre en pratique les conseils qu'elle
servira a formuler, la Soci6t6 suisse d'hy-
gifene scolaire devrait prendre l'initiative :
1^ de la r^daction d'un memoire r6su-
mant les donnöes de l'enquöte, memoire
qui serait adress6 aux Gouvernements
«antonaux pour leur signaler les progr^s
kßrpers in den einzelnen Kantonen und
den einzelnen Gruppen von Unterrichts-
anstalten beziehen. Sie sollten umfassen:
1. die Zahl und die Todesursachen
der Hinschiede innert einem Jahre;
2. die Zahl der infolge von Krank-
heiten erfolgten Schuleinstellungen, Be-
urlaubungen oder Rücktritte und die
Natur der Krankheiten, welche die Schul-
einstellungen, Beurlaubungen und Rück-
tritte bedingt haben;
3. das Auftreten und die Natur von
Krankheiten, die am häufigsten unter dem
Lehrkörper anzutreffen sind, die jedoch
keine Schuleinstellungen, Beurlaubungen
und Rücktritte verursachen.
IV. Die soziale Erhebung hätte zum
Zweck, Aufschluss über die ökonomischen
und beruflichen Bedingungen zu geben.
Sie sollte sich beziehen auf:
1. die Wohnungs- und Besoldungs-
verhältnisse der Lehrer ;
2. die Gewohnheiten und die Art und
Weise der Lebensführung des Lehrkörpers ;
3. die Zahl der wöchentlichen Unter-
richtsstunden und die Beschäftigung ausser
der Schule;
4. die Zahl der Schüler per Klasse;
5. den Zustand der SchuUokaUtäten ;
6. die Besoldungsabstufung (Alters-
zulagen) des Lehrpersonals;
7. die Hilfskassen für die Fälle von
Krankheit, die Versicherungskassen und
die Ruhegehalte zu Gunsten der Lehrer.
V. Die schweizerische Gesellschaft für
Schulgesundheitspflege sollte diese dop-
pelte Erhebung, die zunächst einen kon-
fidentiellen Charakter hätte, unter Mit-
wirkung der Aerzte und der Schulinspek-
toren an die Hand nehmen.
VI. Um der Lehrerschaft zu ermög-
lichen, dem Resultate der Erhebung prak-
tische Gestalt zu geben, sollte die schweize-
rische Gesellschaft für Schulgesundheits-
pflege nach Beendigung der Erhebung
die Initiative ergreifen:
1. für Ausarbeitung eines Memorials,
das die Ergebnisse der Erhebung um-
fasste und den Kantonsregierungen zu-
gestellt würde, um die letzteren auf die
Strahles au point de vi
I iiersonnel ensei)^ant;
2* de ii
dygitae*
publication d'un ,. Vaüemecum
ä l'usaEe du maitre.
hinsichtlich der Gesundheit des Lehr-
körpers anzustrebenden Fortschritte auf-
merksam za machen ;
■i. lürHerausgabeeinesTaschenhuches
der Hygiene für den Gehrauch der Lehrer.
Theses de M. le D' F. Zollinger :
\.
1° La pr^paralion proressionelle du
altred'^coleiiedoitpascommenceravant
ger^voludelSans. EUepeutsefairedans
j iostitnlions speciales ou A l'universlt^.
3° L'admission des candidats k l'^cole
irmale ne doit pas Ctre basee senlement
r les capacites d^montries par les
sulCats d'un enamen d'admission et
i certificats des ^lablii^sements seolaires
I ils ont terminä leurs ätudes. II faul
oisir parmt les m eil leurs ceux qui
>iveiit £lre aux avant-postes dans le
imaine de l'education. En outre. il faut
inner une attention taute speciale aux
lalites de caractere qui rendent aple ä
Ite vocalion, et l'^tal doit accorder une
bvenlion süffisante aux candidats n&-
ssiteux et, de plus, voici les conditions
exiger pour l'admission dans une ecole
ifmale :
aj la saiite corporelle ;
hi la detlaralion d'un m^deciu que le
candidal n'esl, au point de.vue phy-
sique et psydiique, affligä d'aucune
tarehireilitaire. et que. dans le milleu
oü il a v^cu jusqu'ä. ce jour, il n'a
point *le expose ä uii (langer de
mfme nature.
3. Le cours d'etudes professionnelles
, mailre d'ecole doit coinprendre au
aiiis deux annees. Dans l'organisation
ce cours, il impurle de noter les poiiiLs
dessous :
a) Le nombre des heures consacr^es h
l'enseignement Ih^orique ne doit
pas d^passer 15 ä 20 par
de teile sorte qu'on puisse
un temps süffisant ä l'etude per-
sonnelle sans danger de surmenage
intellectuel.
b) il est necessaire d'introduire dans le
plan d'^ludes des ecoles normales
un cours special d'hyptne scolaire,
ainsi qu'un cours d'enseignement
de Iravaux manuels pour les t-andi-
1.
1. Die berufliche Bildung des Volks-
schullehrers soll nicht vor dem luröcit-
gelegten 18. Altei-sjahr beginnen, Sie kann
in besondern Anstalten oder in Verbin-
dung mit der Hochschule erfolgen.
2. Die Zulassung zur Lehrerbildung
soll nicht allein auf die Leistungen ge-
gründet sein, die sich aus den Resultaten
der Aufiiahmeprafung und den Zeug-
nissen der absolvierten Seh ulanstalten
ergeben, sondern die Kandidaten sollen
als Vorposten auf dem Gebiete der Er-
ziehung aus den Besten ausgezt^en wer-
den; dabei ist auf Eignung nach den
Eigenschaden des Charakters ein beson*
deres Augenmerk zu richten und därlti-
gen Kandidaten in ausreichendem Hasse
Slaalshilfe zu gewähren. Ausserdem sind
zur Aufnahme in die Lehrerbildungsan-
stalt erforderlich :
a) körperliche Gesundheil,
b) ein ärztlicher Ausweis, dass der
Kandidat weder physisch noch
psychisch hereditär belastet ist
oder in seiner bisherigen Umge.
bung geßhrdel war.
3. Diebei-ullicIieAushildungdesVolks-
schuUehrers soll mindestens zwei Jabre
umrassen ; bei der Oi'ganisation ist zu
berücksichtigen :
a) Die Zahl der theoretischen Unter-
richtsstunden soll 15—20 in der
Woche nicht übersteigen, damit för
Hebung und Selbststudium aus-
reichend Zeit bleibt, ohne dass
geistige UelierhQrdung eintritt
b) Die Schulhygiene ist als besonderes
Unterrichtsfach in den Lehrplan
der Lehrerbildungsanstalten einzu-
setzen, ebenso für die männlichen
Kandidaten der Knabe nhandarbeits-
69
dats du sexe masculin, et un cours
d'^conomie domestique pour les
futures institutrices.
c) Dans les cours de l'^cole normale
on ne doit pas avoir en me seule-
ment la mani^re d'instruire un en-
fant normal. II faul encore que
les candidats soient mis ä möme
de se rendre compte sufiisamment
des difficult^s et des obstacles r^-
sultant des circonstances particu-
li^res que pr^sentent des enfants
anormaux.
4. II Importe de r^duire ä leur mini-
mum les 6preuves pour Tobtention du
brevet. Ces 6preuves doivent dömontrer
moins la science du candidat que sa ca-
pacit^. Pour d6livrer un brevet on devra
tenir compte, en premi^re ligne, du tra-
vail et de la conduite pendant le temps
d'6tudes.
IL
5. Pour entrer dans la carri^re pra-
tique de Tenseignement, il faut avoir
atteint Tage d*au moins 20 ans rövolus.
6. Gomme rögles d'hygiene personnelle
des instituteurs, il faut noter les suivantes :
aj Se donner chaque jour assez de
mouvement en plein air, en contacl
avec la nature, afin de fortifier les
poumons, de rafralchir ses sens, de
se detendre l'esprit.
bj Dans les leqons, mönager les organes
de la voix, exiger des enfants qu'ils
parlent haut et distinctement, les
obliger a concentrer leur attention
sur la personne du maltre, de faqon
a ce qu'ils puissent suivre chacuue
de ses paroles, alors möme qu'il
manage sa voix le plus possible.
cj Soigner ses dents, non seulement
dans rintdr^t de la sante person-
nelle, mais afin de pouvoir articuler
bien neltement chaque mot.
dj Ne pas exiger trop de ses nerfs.
S*accorder plutöt un bon repos la
miit apres le travail de la joum6e.
Eviter de se livrer r6gulierement
ä de longs .travaux de nuit, surtout
Unterricht, für die weiblichen der
haus wirtschaftliche Unterricht.
cJ Im Unterrichte der Lehrerbildungs-
anstalt ist nicht nur die Bildung
des normalen Kindes zu behandeln,
sondern es soll den Kandidaten
auch ermöglicht werden, in aus-
reichendem Masse einen Einblick in
die durch die Verhä ltnis.se des anor-
malen Kindes bedingten Schwierig-
keiten und Hemmnisse im Erzieh-
ungsgeschäfte sich zu verschaffen.
4. Die Patentprüfungen sind auf ein
Minimum zu reduzieren ; sie sollen weniger
zeigen, was der Kandidat weiss, als was
er kann. Für den Befähigungsausweis
sind in erster Linie die Zeugnisse über
Leistungen und Verhalten während der
Studienzeit massgebend.
IL
5. Zum Eintritte in den Lehrerberuf
ist als Minimalalter das zurückgelegte
20. Altersjahr erforderlich.
6. Für die persönliche Hygiene des
Lehrers gelten folgende Regeln:
aj Suche täglich ausreichend Bewegung
in freier Luft, im Verkehr mit der
Natur zur Stärkung deiner Lungen,
zur Erholung deiner Sinne, zur Er-
heiterung deines Gemüts!
bJ Im Unterrichte schone deine Stimm-
organe; halte deine Schüler an,
laut und verständlich zu sprechen;
konzentriere die Aufmerksamkeit
der Schüler auf deine Person, so
dass sie dem Worte folgen können,
auch wenn du mit voller Oekono-
misierung deiner Stimmittel zu ihnen
sprichst!
cJ Pflege deine Zähne! Es geschieht
nicht bloss im Interesse deiner
eigenen Gesundheit, sondern auch
zur Ermöglichung einer scharfen
Artikulation in der Unterrichts-
sprache !
dj Mute deinen Nerven nicht zu viel
zu! Gönne dir vielmehr neben der
Tagesarbeit ausreichende Nacht-
ruhe ; meide regelmässige lange
Nachtarbeit, insbesondere auch in
si Tun fait parlie de soci^t^s de
chanl.
fj Garder sa fralcheur d'esprit, en cul-
livaiit k cöte du ti'avail de l'ecole.
«t povr aulant que le permettent
les corrections et leg pr^paratioi
une ilude favorite, en fr^quentant
des personnes cultiv^es et de bonne
soci^tö, en s'oecupant des questio.
d'ulilile publique, en particulier de
Celle de la prövoyance.
7. Pour ce qui coneeme le travail du
maltre ä l'ecole, les conditions ä reniplir
Bont. au point de vue de l'hygiine, les
aj Le nombre des *l*ves recevant i
enseignement simultan^ ne devri
pas däpasser 35 ä 30. En auci
cas. le chifTre maximum des ^l^ves
d'une division ne doit aller au-
lä de 50.
bj Le Chiffre des lei;ons donnees dans
une semaine par le maltre peut
monier ä 30 ou 32. Toulefois, 11
doit diminucr proportionnellemewt
avec Taugmeiitation des annees
Service.
cV Les infervalles entre les Iei;ons
doivent Ute ulilises par le maltre
comme moments de repos. II doit
avoirparsemainedeuxdemijournSes
libres. Les vacanc^es doivent etre
reparties d'une rai;on ralionnelle
le travail de l'annäe.
8. Les exigences de l'bygiene dans les
bdtiments scokires soni les m^mes pour
les maltres et les elöves. et sont av
lout cetles-ci:
a) L'ecole doit avoir une Situation
saine, traiiquille et exposiie an soleil.
b) La salle d'^cole ne doit pas recevoir
la lumi^re de 9 ou 3 c<Hes dilTe-
renlg, allendn que dans une salle
ainsi edairöe le maltre est Obligo,
lorsqu'il se tient devanl sa classi
de regarder contre le jour, ce qu.
surtout lorsi[ue la iumiere est re
ntchie, peut nuire a son Organe
ci Quant a l'^clairage artittciel il f
en preinier lieu f-e preoccuper de la
deiner Betätigun); in Gesangver-
fij Bewahre die Frische des Geistes.
Indem du neben der Schularbeit
und, soweit Vorbereitung und Kor-
rekturen es gesUtten, in ein Lieb-
lingsstudium dich verliefst, in guter
Gesellschaft Umgang mit gebildeten
Menschen suchst, an den Aufgaben
der Oeffentlichkeit namentlich der
Fürsorgebestrebungen läligen Anteil
7. Für die Schularbeit des Lehrers
kommen vom Standpunkte der Hygiene
folgende Momente in Betracht:
aj Die Zahl der gleichzeitig zu unter-
richtenden Schüler sollte 2ö-30
nicht übersteigen; in keinem Falle
soll die Maximalzabi der .Schüler
einer Sehulabteilung mehr als ÖO
betragen.
b) Die Zahl der wöchentlichen Tiiler-
richtsstunden des Lehrers kann bis
auf 30— 3-i steigen ; sie mnss jedoch
eine angemessene Reduktion mit
der Zunahme der Dienstjahre er-
fahren.
c) Die Unterrichts pausen sind auch
vom Lehi'er als Ruhepausen zu
benutzen. Wöchentlich sollen zwei
halbe Tage auch für den Lehrer
schulfrei sein. Die Ferien sind an-
gemessen auf die Jahresarbeit zu
B. In der Hygiene des Schul gebäudes
gelten vom Standpunkte des Lehrers aus
dieselben Forderungen wie für die Schüler;
es ist vor allem zu fordern:
a) Das Scbulhaus muss eine gesunde,
ruhige, sonnige Lage haben.
b) Die zwei- oder dreiseilige Beleuch-
tung des Schulzimmers ist verwerf-
lich, weil in derart beleuchteten
Zimmern der Lehrer ins Licbl
blicken muss, wenn er vor der
Klasse steht, was besonders bei
reflektierendem Licht nachteilig für
seine Sehorgane ist.
71
lumi^re diffuse, indirecte. La lurai^re
directe doit 6tre dispos^e de teile
fa<jon qu'elle ne frappe pas les yeux
du maltre.
d) Pour diminuer autant que possible
la formation de la poussiere, il faut
exiger poui* les salles d'ecole et les
halles de gymnastique des planchers
Sans rainures. Les salles d*6cole,
les corridors, les escaliers doivent
6tre chaque jour balayes avec de
la sciure humide, et au moins deux
fois par an nettoyes ä fond. Les
parois, les portes, les fenötres doi-
vent 6tre chaque jour debarass6es
de toute poussiere. Pour les salles
d'ecole ce qui convient le mieux
comme plancher, c'est le linoleum,
pour les halles de gymnastique le
liege avec un sous-plancher de bois,
mais non de plätre.
e) Le chauffage et la Ventilation doi-
vent repondre ä toutes les exigences
de l'hygiöne. II faut proscrire le
chauffage ä air chaud parce qu*on
a toujours ä craindre une productipn
d'air surchauff6 et trop sec. Pour
de grands locaux scolaires il est ä
desirer qu'on installe un Systeme de
Ventilation m^canique avec pulsion.
Entre chaque Intervalle de le(*ons
il faut a6rer soigneusement la salle.
f) L'emploi de crachoirs garnis de
sable ou de sciure n'est pas ä re-
commander. On devrait se servir
partout, dans les salles d'ecole, dans
les corridors, dans les locaux ad-
jacents, de crachoirs remplis d'un
liquide.
9. Le logement de Tinstituteur doit
reunir (outes les conditions d'une habi-
tation salubre. La oü Ton pourvoit d'office
au logement de l'instituteur, on devrait,
autant que possible, ne pas placer ce
logement dans le bätiment d'ecole, ou,
dans ce cas, le mettre k une distance
süffisante des salles de classe. Ge qui
vaudrait le mieux ce serait de loger les
instituteurs dans des maisons speciale-
ment affectees ä ce but, et ä une distance
convenable du bätiment scolaire, afin
rekte, diffuse Licht in Betracht;
wo direkte Beleuchtung angewandt
wird, ist sie so zu gestalten, dass
der Lehrer nicht ins Licht blicken
muss.
d) Damit die Staubbildung möglichst
reduziert wird, muss gefordert wer-
den, dass in Schulzimmern und
Tumsälen fugenlose Fussböden er-
stellt werden, dass die Schulzim-
mer, Korridore und Treppen täglich
unter Verwendung von feuchten
Sägespähnen gekehrt und minde-
stens zweimal im Jahre ausgefegt
werden. Wände, Türen. Fenster
und Subsellien sind ebenfalls täg-
lich vom Staube zu befreien. För
die Schulzimmer eignet sich Lino-
leumbelag, für die Turnsäle Kork-
belag auf Holzunterlage, nicht aber
auf Gipsestrich.
e) Heizung und Ventilation müssen
allen Anforderungen der Hygiene
entsprechen. Feuerluftheizung ist,
weil die Gefahr der Abgabe über-
hitzter, zu trockener Luft besteht,
verwerflich. Für grössere Schul-
hausanlagen ist die Einrichtung
mechanischer Ventilationseinrich-
tungen mit Pulsion anzustreben.
In jeder Unterrichtspause ist das
Zimmer gehörig zu durchlüften
f) Die Verwendung von Spucknäpfen
mit Sand- oder Sägespähnefüllung
ist nicht empfehlenswert; der hy-
gienische Spucknapf mit flüssiger
Füllung sollte in Schulzimmern,
Korridoren und Nebenräumen über-
all Verwendung finden.
y. Die Wohimng des Lehrers muss
alle Eigenschaften einer gesunden Woh-
nung haben. Wo Amtswohnungen ein-
gerichtet werden, sollen sie, wenn immer
möglich, nicht in das Schulhaus verlegt
werden, oder dann ausreichend von den
Schulräumen abgetrennt sein. Besser
wäre es, Lehrerwohnungen in besondern
Bauten unterzubringen und zwar in an-
gemessener Entfernung vom Schulhause,
damit der Lehrer täglich genötigt ist, b ei
seinen Gängen zur Schule und aus der
lü. L'installattoa de rinstituteur doit |
^tje teile qu'it gmisse entretenir sa fRiiiille i
d'une fai;on en rapport avec s» posilion, |
donner A ses enfanis uiie inslruction cor-
respondanle ä leurs disijositions natu-
relles et attendre tranquill emenl ses vieu»
jours, En cas de maladie ou de Service
militaire [öcole de recrues et cours regu-
liere de röpetition) c'est ä l'Etal, even-
tuellement de concert avec la commune,
n pourvoir aux frais de remplacement. ,
II. Ün tie saurait inlerdire ä l'institu- j
teui' des occupaliotis ä cüt^ desa profession, |
m£niesi ellesluirapportenlun petit profit, |
surlout lorsqu'elles jwuvent servir fi son '
<leveloppement ou k sa solliciluite pour 1
la jeunesfe. Toutefois, ces occupations
ne doivent pas degeiierer eii uiie pro- |
feis^ioi) subsidiaire et en aucune fai;oti ',
nuire ^ l'accomplisseinent des devolrs j
i'eßlementaires. |
,„.
li. La Pension de I'instituleur doit i
*lre calculee de teile sorle qu'apres 40 j
a 45 annees de Service, alors mftme qu'il ,
iie serait pas encore invalide, it puiüse i
e relirer et jouir tranquillemenl du Iruit I
de s
ivail.
13. C'est k l'Elat,
des instituleurs et des
voir COR venabI emenl a
veuves el des orphelins.
le c
I Schule sich in der freien Luft zn 1^
10. DieAnstellungsverhältnissemüsMii
so geordnet sein, dass der Lehrer seine
Familie standesgemässdurchbringenkiD-i.
seinen Kindern eine der Begabung cd;-
sprechende Bildung zu geben in der Lai't
ist und seinen alten Tugen mit Bemhi^on^
entgegensehen darf; in Fällen von Krank-
heit oder Militärdienst (Hekrutenscba.T
und regelmässige WiederholungsLui^
kommt der Staat eventuell in Verbinduni
mit der Gemeinde für die Kosten dtr
Stellvertretung auf.
11. Nehenbeschanigungen, auch »esL
sie eine kleine NebeneiiinAhnie bringen,
sollen den Lehrern nicht untersagt ^in.
insbesondere, wenn sie Bildutigszwerkri.
oder der Jugendfürsorge dienen ; doct
darf die Nebenbeschäftigung nicht niiu
Nebenberuf weiden und die ErfUllnn-;
der amtlichen PHichlen in keiner Wei-'-
beeinträchtigen.
111.
13. Die Pensions Verhältnisse müssen
derart sein, dass der Lehrer mit 40—1-5
Dienstjahren, auch wenn er noch nichi
invalid ist. den älah niederlegen und dit
Früchte seiner Arbeit in Buhe genies=*n
13. Für die Witwen und Waiser
Lehrer hat eine ausreichende Fän
durch den Staat unter Hitwirkung
Lehrer und der Gemeinden cinzutr
T. Coursc aux Colonics de racances de Neuchät
h Bellerue sur Beraix, et
Soiree familijire au Casino de Beau-S^jour.
Malgre quelques nuages mena^ants ä l'occident, la visite
Colonies de vacances s'annonce gaiment. A une> lieure et d«
et deux heures, deux bateaux transportent lea participants ä Ti'e
pri,'s Bevaix. Le ciel, peu ä peu, se rasserene et le paysage
pittoresque de ce beau coiii de pays, se dcroule dans totite sa sp
deur aux yeux emerveilles de ceux qtii le contemplent.
73
De Treytel on gagne Miremont, puis une for^t touflfue et Ton
debouche sur un plateau tout embaume de la senteur des foins. C'est
la que &e trouve la belle propri<5te de Bellevue, oii, gräce ä la göne-
rosite de plusieurs citoyens, la ville de Neuchätel a pu installer ses
Colonies de vacances. Le site est splendide et les installations, tr^s
bien appropriöes ä leur but, sont parcourues avec intär^t par tous
les visiteurs.
Devant l'ancienne maison des colonies, oü se trouvent la cui-
sine, la salle ä manger, la direction et quelques chambres pour en-
fants convalescents, s'alignent sur une longue table des tasses de
the, auxquelles les dames ne manquent pas de faire honneur, tandis
qu'ä cöte, sous de grands arbres, des rafraichissements varies d^-
salterent les gosiers masculins.
Pendant ce temps, une soixantaine de fillettes, au visage rayonnant
de joie et de sante, contemplent la foule des visiteurs, chantent des
rondes et dansent gaiment sur le gazon. Heureuse colonie qui con-
servera un souvenir ineffa(;able des vacances passäes a Bellevue et
de la joumee du 23 juin.
Par groupes, les participants ä cette course r^ussie se rendent
dans la seconde maison des colonies, maison construite il y a deux
ans sous la direction de M. Eugene Colomb, architecte ä Neuchätel,
et qui constitue un modele du genre. Cette maison est elegante,
mais Sans luxe inutile; tout y est confortable et d'une rigoureuse
proprete. Dans les sous-sols se trouve une salle de bains avec lava-
bos, grand bassin et appareils pour les douches; le rez-de-chauss^e
est occupe par une vaste salle de jeux, oü Ton reunit les enfants
pendant les jours de pluie; ä l'etage sont de vastes dortoirs bien
eclaires et bien a^r^s. Tout dans cette inst^llation a ete combine
pour realiser les meilleures conditions hygieniques.
Une fois Tinspection de la maison terminee, M. Quartier-la-
Tente remercie le Comite des Colonies de vacances de son aimable
reception et M. Russ-Suchard, president du Comite des Colonies, sou-
haite , avec beaucoup d*humour, succes et prosperite ä la Soci^t^
suisse d'hygiene scolaire. Puis, vers 5 heures, la colonne se remet
en marche pour descendre au Chäteau-de-6orgier.
Ce manoir historique, admirablement restaure, est pour bon nombre
des visiteurs une veritable surprise, car il est rare de pouvoir etre
ainsi transport^ par la vue et la pensee plusieurs siecles en arriere.
La petito sacristie avec sa simplicite monacale, les cellules, les ou-
bliettes sont de purs Souvenirs du Moyen-äge. La chapelle somptueuse-
74
ment lestauree avec ses vitraux magnifiques retient longtenr
curieux, pendant qu'un phonographe du Systeme le plus perfei
joue k I'orgue des melodies de Mendelssohn.
En l'absence du pi'opriötaire -du chäteau, M"" et M"" B«
fönt les honneurs avec une charmante amabilite. On voudrai
tarder dans cet endroit delicieux, mais le temps est impitoyabl
sa CQursc trop rapide. Les bateaux sonneot I'appel pour le
II faut prendre conge des gracieuses chätelaines et descendre ä i
le village jusqu'ä l'embarcadere de Chez-le-Bart. La seulem
separent des congressistes les jeunes filles de la colonie, qui r
nent gaiement le cbemin de leur home d'ete.
Le retour en ville s'effectue non moins gaiement par une
splendide. Les chants et les conversations animees des congre
t^moignent de la satisfaction saus m^Iange que leur laisse
charmante excursion.
La soiree les retrouve dans les mämes heureuses dispositi«
Casino de Beau-S4jour, sur la grande promenade, oii l'on avs
ganis4 ä leur intention une soiree familiere agrementee de di:
de chants, de productions musicales, de declamations, et d'uDt
pilante pochade de circonstance due k la plume de M. Ma
redacteur du National Suisse. Le plaisir ne connait pas la ft
aussi une sauterie animee a-t-elle retenu jusque vers le mati
bonne partie des congressistes.
En Souvenir de cette charmante soiree, tous noua sauron
siins doute, de reproduire ici les couplets humoristiques chant&
beaucoup de brio par leurs auteurs: nous voudrions pouvoir ei
autant pour la petite comedie de M. Matthias < Ousqu'y a de I'hyg
mais l'espace nous manque dans ce compte-rendu forcement u
sommaire.
En somme, cette journee du samedi a ^te reussie de tous [
Ohanaon du microbe.
1. I II.
L' nüci'ohe est un animalcule ! On pretend qu'il Tut un hei ä^
Qui sevit sur tout l'univers. ' Oü cT aniinal n'exislait pas,
II agrar de sa lentai-ule, 1 Les mtd'cins etaieiit sans ouvraji
Les luimaiiis, les bons, les pervers. Les malad' narguajeut le Wpas.
Quoiiiue infim', tous il vous gouvemer | l'n docleur ä l'esprit sagace
Devanl sa loi, vous et' z' egaux; I Dicouvrit 1' microb' bien-aim£:
Les rois möme sont ses subalternes 1 Sa troiivaille fut efflcace:
Xl plu.s ni moins que les .socios". ' Les lii>pitaux n" oiit plus chrtm^l
75
III.
Cet animal microscopique
Qu'on n' peut voir qu' dans un instrument,
Quoiq' pelit, fait bravement la nique
Au savant le plus Eminent.
Et le grueux, sans galanterie
Avec chacun fait rrodomont;
II s^attaque k la plus jolie
Aussi bien qu'au plus laid barbon.
ly.
On connatt V microb* de la rage
D* la musique et du chol^ra;
On r'cherche celui du comm^rage
Dont personne n' nous d^livrera.
La scienc* h^las est impuissante
A mater V microb* politiqqe.
Qui donne la fi^rre intermittente
Et rend des tas d' gens lunatiques.
I.
V.
II est des microb' moins maussades,
Ceci soit dit sans calembour.
Fort appr^cies de leurs malades
Ainsi le microb' de Tamour.
A vous tous, mes chers congressistes
Je souhaite, du fond du coeur,
D'ölre tous les- propagandistes
Du microb* du parfait bonheur.
Chanson de Thygiöne.
Sur Tair „Dans mes voyages*.
Ghantez l'hygi^ne,
La Magicienne
Qui sur vos jours
Veille toujours.
Par sa prudence,
Sa vigilance,
Gombien de gens,
Sont bien portants,
Dont l'existence
A la naissance,
Faisait fremir.
Pour Tavenir,
Forts corames des chftnes,
Gräce k l'hygi^ne
Gaillardement
11s vont d' l'avant.
IL
IIL
Bien entendue,
Point trop ardue,
Loin de lasser,
De tracasser,
Elle est l'amie,
Toujours b^nie
Dont les conseils,
Sont sans pareils;
Gar sa devise
Que chacun prise
Est Tesprit sain
Dans un corps sain:
La noble chose
Qu'on vous propose
Et qui vaut bien
Votre soutien.
Dans ce domaine
Des lois d' Thygi^ne
C'est comme en tout*
Ghoses et partout,
Qu'on se souvienne
Que les extremes
N'ont janiais fait
Beaucoup d'efifet.
Messieurs, Mesdames
Je le proclame,
Ni trop, ni peu,
L' juste milieu,
C'est la maniere
D'passer cent'naire
A condition
D'application.
Couplets flnanx.
air ,Dia-moi. t'en souviens-tu?')
Les bienvenus en nolre bonne vrlle
Soyez vous tous. docleurs, instituteurs,
£n qui les maux de l'enfanue debile
Trouvetit [oujours d'ardents conjurateurs.
Que Sans reläche une pens^e alliere
La Charit^ pr^side ä vos congr^;; ;
Que votre amour pour la gent ScoliSre
Vous dicte encor plus d'nn heureui: progr^s,
II.
II est chez noas, celui par qui le bäume
De l'hygifine a sauv* maint bambin;
Honneur ä vous, vaillant docteur Guillaume
Qui nous avez trac^ le bon chemiii.
Nos chers enfants garderont la memoire
Des grands travaux que vous fites pour eux,
Et rediront votre noble victoire.
Sur rennemi de I'enfant soulTreteui.
ITI.
Dans ce congrfes oü s'abat force bücbe
Sont röunis des citoyens divers:
L' docteur ZoUing'r, 1' rSdaeteur du Jahrbucb
Qu'il a fond^ pour sauver l'univers.
Puts I' docteur Scbniid, du Bureau sanitaire.
Qui sur tout' chose a mis Eon embar^o
Par la loi des denr^es aümenlaires
Et vous sauv'ra bienl(\t du Chicago.
IV.
Qui vous reij'oit: c'e,=t m'sieu Quartier-Ia-Tenle
Et son s'crölair', monsieur Edouard Malthey;
lis n'ont, y suis silr, point döcu votre attente,
L' mierob' d' I'ennui, pour vous ils Tont mate.
Quant au caissler, il a rempli sa tAcbe
En resserrant la vis comme il faliait.
Ils ont bieii mßriti d'porter 1' panacbe.
Messieurs Quartier, Matthey, Arnold Fallet.
Vos rapporteurs pai'lant du surmenage,
Pour leurs rapports se sont fort surmen^s;
lls vous ont dit, dans uii suvaut langage,
Les inforlun' des enfants malmenes ;
M'sieu Perrochet s'en jirend a la famille,
M'sieu Hillebrand aux tnres qu'on nous transmet;
h' docieur Bourquin les progrnmmes liouspille:
Bref, d'apri.-s eux, helns, rien n'esl bien fait.
77
VI.
L' docteur Sandoz voudrait que Ton inspecle
L* Corps enseignant dans ses moindres secrets;
Monsieur Colomb demand' que l*on respecte
La solitud* de cerlains Heux discrets.
Tant de p'tits soins, tant de sollicitude
Assureront Tbonheur du genre humain;
Aux rapporteurs va notre gratitude
Pour leurs travaux, qu'ils n'ont point fait. en vain.
VII.
Et maintenani, mes bons messieurs, mesdames,
Qui nous avez si longlemps 6cout6s,
Soyez gentils, monlrez-vous bonnes ämes,
Bienveillamment, accueillez nos couplets.
Applaudissez donc la f6e Microbine,
Et Gherchibus, Annette, V p^re Ecolias:
Et ne faites point trop la grise mine.
A l'auteur de ce vrai gali . . . matias.
YI. Söance administratiye
le dimanche, 24 juin 1906, ä 8 heures du matin
dans la Grande Salle des Conferences.
Presidence: M. le D' Schmid, Directeur du Bureau sanitaire fed^ral, k Herne.
1® Le proch-verbal de la VI"* Reunion annuelle, procös-verbal
dont il a ete donne connaissance aux membres de la Societä par les
Annales, est adopt^.
2^ Le President informe Tassemblee que la Societe allemande
d'hygiene scolaire s'est fait reprösenter ä notre reunion par deux
membres de son Comite ; M. le Prof. D' Griesbach et M. le D' Matthay,
m^decin d'Etat major, de Mulhouse. La Societe soeur de France n'a
pu, bien ä regret, envoyer une delegation. Notre Societe s'^tait fait
representer ä la Reunion de la Societe allemande d'hygiene scolaire, les
6 et 7 juin 1906, ä Dresden, par M. le I}' Jordy, de Berne et M. le
ßecteur D' Keller, de Winterthour.
3*^ Les comptes de l'ann^e bouclent:
en recettes par Frs. 6012.65
en d^penses par ...... „ 5768.89
ainsi avec un solde disponible de Frs. 248.76
La fortune de la Societe s'elfeve ä frs. 5322. 12, ce qui reprösente
frs. 243.76 de diminution sur l'annee precedente.
Sur la proposition des verificateurs de comptes, M. le D' F.
Stocker, ä Luceme et M. Clerc, directeur de TEcole normale can-
tonale, ä Neuchätel, — decharge est donnee au trösorier, — M. le
Conseiller communal Ducloux. directeur des ecoles & Luceme — avec
remerclments.
4" Le secrötaire, D' F. Zollinger, präsente un rapport sur l'^tat
de la Soci4te et l'activite du Comite depuis la derni^re Reunion an-
nuelle. En 1905 le nombre des membres de la Societe s'öt^ve ä
693 (90 membres collectifs et 603 membres individuels) contre 6T2
en 1904. Le Comite estime que le nombre des membres continue ä
4tre beaucoup trop restreint. II dfcide, en consequence, de designer
dans chaque canton un Comite local de propagande, qui aura ponr
mission de procurer de nouveaux membres ä la Society, On devra.
avant tout, chercher ä obtenir d'un plus grand nombre d'autorites
seolaires qu'elles dcaneut leur adhäsion comrae membres collectifs.
Donnant suite aux d^cisions prises par t'assemblee de Luceme
le Comite a envoye aux Directeurs de l'Instruction publique, une cir-
-. i culaire relative au developpement qu'il y a lieu de donner ä la sur-
veillance m^icale des ecoles et a attir^ l'attention de ces autorites
sur les rapports präsentes ä l'assemblee de Luceme et sur la dis-
cussion qui les suivit. Les rapports concernant les progres ä r^aliser
dans le domaine de I'Mucation physique de la jeunesse, pendant les
annees qui suivent la periode de scolarite, ont etä transmis au De-
partement militaire fed^ral. Les Directions de l'Instruction publique
des cantons qui possedent une universitä ont 6t6 invit^es ä engager
les autoritds academiques ä s'occuper de la question des exercices
physiques des i^tudiants, et cela non seulement en procurant & la
jeunesse universitaire I'occasion de faire des exercices, mais encore
en organisant des cours sur la physiologie des exercices physiques.
Bäle a donnä suite ä cette d^marche et a d^jä pris des dispositioos
dans ce sens pour le semestre d'hiver 1906/07. A Zürich la question
est encore ä l'etude devant le Conseil universitaire; toutefois les
etudiants qui oe fönt pas partie de soci^t^s ont Organist ud soir
d'exercices physiques et Zoßngue a Institut, pendant le semestre
d'etö 1906, des exercices obligatoires de canotage (2 fois par semaine.
le matin de 5'/b — ö'/a heures). Une demarche a ete faite aupres
du Departement föderal de l'Interieur pour lui demauder de proceder
ä une enquäte sur les le^ons de gymnastique donnöes aux jeuoes
filles dans lea differents cantons et de faire publier par la Confedöration
un manuel de gymnastique ä l'usage des jeunes filles. Le Departe-
ment föderal de l'Interieur s'est declare disposä ä entrer dans nos
Tues, sur un pr4avis favorable de la Conference des Directeurs de
l'Instruction publique et il a Charge notre Comite de prendre des dis-
positions ulterieures.
79
Ensuite de la dömission de M. le D' Kraft, on a du s'oecuper
de nommer une nouvelle r^daction pour < Les feuilles d'hygiene sco»
laire et revue de la protection de Tenfance >. Le Bureau a nomin^,
ä cet effet, un comite de redaction compos^ de MM. le D' Erismann,
conseiller communal, Geiser, architecte de la Ville, D' ZoUinger,
secretaire de Tlnstruction publique, ä Zürich, D' X. Wetterwald, ins-
pecteur scolaire, ä Bäle, Henchoz, *inspecteur scolaire, ä Lausanne.
Le Comite remet a une commission speciale Texamen de la question
de la publication d'une Edition fran^aise des «Feuilles suisses d'hy-
gläne scolaire» qui paraitraient 6 fois par an et seraient publikes comme
annexe de « TEducateur». L'execution de ce projet ne sera toute-
fois possible qu'avec une augmentation des ressources de la Society,
r^alisable seulement par une augmentation notable du nombre des
membres, surtout dans la Suisse fran^aise.
Les commjssions chargees de Texamen de la question des bancs
d'ecole et des soins de la bouche et des dents n'ont pas encore ter-
minö leur travail; il est, toutefois, ä espörer qu'elles seront en me-
sure de präsenter leur rapport avant la prochaine assembl^e.
5'^ Pour le II"® Congr^s international d'hygiene scolaire, qui aura
lieu ä Londres au commencement du mois d'Aoüt 1907, on nomme
un comite suisse compose de MM. :
President d'honneur: Euchet, conseiler föderal, Berne.
President : D' F. Schmid, Directeur du Bureau sanitaire
föderal, Berne.
Secretaire: D' F. ZoUinger, Söcretaire de Tlnstruction
publique, Zürich.
Tr^sorier : E. Ducloux, Directeur des Ecoles de la ville
de Lucerne.
Membres: MM. D*" med. C. Arnold, Zoug; D' Albert Burkhard-
Finsler, Directeur de llnstruction publique du Canton de Bäle, Bäle ;
D' F. de Courten, Inspecteur scolaire, Sion; D' med. F. Erismann,
Conseiller municipal, Zürich; D' med. F. Fernere, Gen^ve; D' R. Flatt,
Recteur, Bäle ; F. Fritschi, President des „ Schweizerischen Lehrer-
vereins*, Zürich; Prof. F. Guex, Directeur des Ecoles normales, Lau-
sanne ; A. Geiser, Architecte de la ville de Zürich ; R. Guggisberg,
President de la Commission f^d^rale de gymnastique, Berne ; P. Gunzinger,
Professeur, Soleure; A. Gylam, Inspecteur scolaire, Corgemont (Berne);
L. Henchoz, Inspecteur scolaire, Lausanne; D' A. Huber, Chancelier
d'Etat, Zürich; Jenny-Studer, President de la Commission scolaire.
80
jlaris; D' med. E. Jordy, Berae; D' Robert Keller, Recteur, Winter-
^hour; E. Quartier -la-Tente, Directeur de l'Instniction publique dn
JantoD de Neuchätel; D' med, Reichenbach, President de la Com-
nission scolaire, St-Gall; W. Rosier, Pr^ident de la Soclete peda-
jogique de la Suisse romande, Geneve ; D' med. G. Sandoz, Neuchätel ;
ileinhold Sarasin-Warnery, Bäle ; A. Schnetzler, Directeur des ecoles,
Lausanne; D' W. Silberschmidt, Professeur, Zürich; D' med. Ad. Steiger,
5urich ; Stiffler, Directeur de rinstruction publique du Canton des Gri-
(ons, Coire; D' med. Th.Vannod, Herne: D'' X. Wetterwald, Inepecteor
icolaire, Bäle.
6** Comme verificateur des comptes, pour l'annee 1906, sont de-
iign^s MM. Fr. Stocker, i Lucerne, et D' Real, ä St. Gall.
7" Sur l'invitation amicale des autoritäs de S'-Gall, cette ville
ist choisie comme lieu de r^union de l'assembl^e generale de l'annee
irochaine.
YII. Deuxi^me assembl^e g^n^rale
Dimanche, 24 juin, ä 9 heures du matin,
dans la Grande Salle des Conferences.
Primdtnce: M, Quartitr-la-Tente, Conseiller d'Etal, chef du LMparlement
de l'Instniction publique, Neuchätel.
M. le President salue au nom de la Sociale suisse les delegues
ie la Sociöt^ allemande d'hygiene scolaire: M. le Prof. D' Qriesback
ät M. le D' Matthai/, mMeein d'Etat major, a Mulhouse. II les invite
i prendre place ä la tribune presidentielle.
Exposes et conchisions des rappori». DiseunsioH.
Les deux objets suivants figurent ä l'ordre du jour de la deuxi^me
issemblee:
a) La question du surmenage dans les ^coles secondaires et les
gymnases.
b) L'installation des W. C. dans les bätiments scolaires et les
halles de gymnastique.
a) La question du surmenage dann les ecoles secondaires
et les ffymnases.
R^pporteur: M. le D' Bourquin, m^decin scolaire, ä La Chaux-de-
fonds.
81
Rapport de M. le D^ Bourquin:
M. le D*^ Bourquin a entrepris son ^tude sans parti pris, sans
Stre de ceux qui se frappent la poitrine en s'ecriant, comme un ora-
teur du demier Congres de Nuremberg, que r^cole est une cause de
d^g^nerescence compl^te de la race humaine. Certes T^cole exerce
une influenae considerable sur la vie de Tenfant et du jeune hemme ;
eile arrive souvent ä produire un certain degrö de nervosisme. Mais
il ne faut pas oublier que la neurasth^nie, consid^r^e generalement
comme une cons^quence du surmenage, est, en somme, — ainsi que
Fa ^tabli Byrrh, — bien plutöt la cons^quence de T^volution cons-
tante de la race humaine. La race humaine est devenue plus sen-
sible ä la fatigue, mais en m6me temps plus capable de travail. Elle
est devenue plus cerebrale et, de ce fait, plus pr^dispos^e ä la neu-
rasthenie sans etre pour cela d^g^n^r^e. Et puis n'oublions pas non
plus que nos enfants sont libres de faire des ötudes; ils sont donc
personnellement responsables et doivent r^fl^chir s^rieusement au choix
de leur carriöre. Ils doivent savoir que si les carrieres liberales ne
rapportent pas toujours des avantages mat^riels, elles donnent par
contre de röels avantages moraux et intellectuels. Pour arriver au
but ils ont besoin de travailler aussi bien que n'importe quel ap-
prenti-artisan. Toutefois, de möme que l'Etat protfege le travail des
ouvriers manuels, de meme qu'il protfege les apprentis de toute na-
ture, de möme il a le devoir d'imposer certaines mesures hygi^ni-
ques destin^es ä preserver les jeunes gens du surmenage qui les
guette, surtout pendant qu'ils sont encore soumis au regime auto-
cratique des ecoles sup^rieures et des gymnases.
Apres ce preambule destin^ ä legitimer T^tude qu'il präsente et
ä faire appel ä la modäration dans la mani^re de juger la question,
M. le D'' Bourquin parle plus späcialement du surmenage dans les
äcoles superieures et les gymnases.
Le rapporteur s'eflforce d'abord d'etablir ce qu'on doit entendre
par surmenage, qui est une fatigue chronique produite par le fait
que la depense journaliöre des forces n'est pas räguliörement et in-
tegralement recuperäe, et qu'un deficit nouveau vient constamment
s'ajouter ä d'anciens däficits. Le fonctionnement des organes est
ainsi peu ä peu altere et Ton arrive ä des troubles cäröbraux, ner-
veux, auxquels ne tardent pas ä s'ajouter des troubles de circulation
et de nutrition. L'etude de ces troubles est du ressort de la m6de-
cine et de Thygiene, eile doit etre faite objectivement par. des pro-
6
c^d^s d'investigation bas^s Bur les loJB de 1a physique et
Physiologie.
Si le surmenage est aussi vieux que le monde, comme '.
montre le D' Bourquin par de nombreuees citations d'auteur
^tude Bcientifique est relativement recente. C'est le D' Guil
qui, an 1859, commeix^a, chez nous, ä jeter les bases d'une h;
scolaire rationnelle. Dea lors toute une serie de savants, dont 1
porteur rappelle les travaux les plus importauts, se mirent ä Vi
demontr^rent l'existence et ^tablireat les causes du surmenage
diff^rentes 4cbles, pour entreprendre ensuite une campagne de
k le cotnbattre. Ou arrive, en se basant sur des donn^s ei
fiques, a etablir des normes relatives aux heures de travail ei
heures de soiaraeil, normes sur lesquelles le rapporteur s'appuii
formuler ses condusions.
Mais le D' Bourquin ne s'est pas content» de compulser la
rature sur la matiäre, il s'est livr^ ä une enquSte aupres du
enseignant des äcoles sup^rieures et des gymnases et aupre
elöves de diff^rentes sections pedagogiques du canton de Neue
Le rapporteur a r^sume les r^sultats de ses enquätes sous fori
tableaux synoptiques et de graphiques dont il fait la d^moQstr
L'etude de ces tableaux, dresses avec le concours devoue <
cr^taire des ecoles et d'instituteurs de la Chaux-de-fonds, prouv<
existe une bigarrure regrettable dans 1 Organisation des diffi
gymnases de la Suisse, oü le nombre dea heures de le^ons da!
differentes sections est excessivement variable d'une ville k V
Oette ^tude d^montre, en outre, que le surmenage existe, d'une
certaine, au moment des examena dans les sections pedagogiqi
canton de Neuchätel.
üne unification dans l'organisation de l'enseignement gymi
est necessaire, si l'on veut arriver ä ^viter, dans la mesure du
aible, le danger du surmenage et de l'ecraseraent du moral des 6
La täche est ici difficile, car les d^fauts d'organiaation sont so
inhörenta ä une question budgetaire, qui empeche certaines vill
creer des sections differentes pour la preparation aux diverses
gories d'^tudes (m^decine, ^tudes littöraires, etc.).
En se basant sur les resultats de son enqu^te, le D' Bou
propose de supprimer, dans le canton de Neuchätel, les examens d
public» pour les p^dagogues. Ces examens, de meme que ies exa
actuela de maturite, devraient etre echeionnes sur plusieurs a
et l'appreciation des maitres devrait y jouer un röle prepond(
^>a
83
M. le D' Bourquin resume son volumineux rapport, qu'il n'a pu
exposer qu'en partie, sous forme des conclusions qui suivent:
P Le surrnenage existe in^galement
•et varie selon les villes parmi les ^Idves
de nos Etablissements supErieurs suisses,
particuliärement dans les derni^res annöes
d'^tudes. II est surtout sensible aux pErio-
des d'examens de fin d'ann^e ou d*exa-
mens de diplömes (maturitE, baccalaur^ats,
examens d'Etat).
2® Nous le croyons moins grave de
•eonsequences qu'on ne Tadmet g^n^ra-
lement surtout chez les jeunes gens; il
est plus ä redouter chez les jeunes filles.
— Le surrnenage peut laisser des traces
ind^Ubiles; il se manifeste par des symp-
tömes d'une nutrilion anormale des diff6-
rents oi'ganes, suite du manque d*har-
monie dans le developpement et le travail
de ces diflf6renls organes (pr^pond^rance
du travail c6r6bral).
3** üne certaine fatigue, un certain
surrnenage nous paraissent 6tre inh6rents
aux Etudes mömes auxquelles se sou-
mettent volontairement les ElEves. „II
est une n^cessitE professionnelle** et un
enti'atnement au surrnenage aucpiel ils
seront souvent vou6s dans leurs carriferes
futures.
4° Si les 6tudes sup6rieures avec leurs
«ons^uences sont gen^ralement un profit
pour celui qui les entreprend, elles sont
une n^cessite absolue pour la collectivitö
ou l'Etat, et celui-ci, qui les organise
aux prix de gros sacrißces, a le devoir
mal^riel et moral de limiter le surrnenage,
qui affaiblit ou infirme les r^sultats qu'il
est en droit d'attendre de cette Organi-
sation.
5® En dehors de cette n6cessit6 pro-
fessionnelle, il est d*autres causes du
smmenage qui peuvent 6tre plus ou moins
att6nu6es. Les unes sont personnelles ä
r^lfeve; telles les diff6rences de developpe-
ment intellectuel, corporel ou moral ;
telles les nombreuses h6r6dites, telles
aussi les conditions du milieu social de
la famille, les ambitions plus ou moins
bien comprises des parents, les conditions
d'hygi^ne, les difficult^s materielles, etc.,
etc.
1. Die Ueberbürdung besteht bei den
Schülern unserer Sekundai^schulen und
namentlich in den letzten Jahren der
Mittelschulen (Real- und humanistische
Gymnasien, Lehrerbildungsschulen). Sie
tritt besonders hervor zur Zeit der Jahres-
schluss- und Diplomprüfungen (Staats-
prüfung, Maturität usw.).
2. Die Folgen der Ueberbürdung zeigen
sich weniger bei den Jünglingen, als es
allgemein angenommen wird ; gefährlicher
sind sie bei den Mädchen. Die Ueber-
bürdung hinterlässt vielfach unauslösch-
liche Spuren oder kann solche hinter-
lassen. Die Symptome sind eine abnorme
Ernährung der verschiedenen Körper-
organe als Folge des Missverhältnisses
zwischen Entwicklung und Tätigkeit der
verschiedenen Organe (Vorwiegen der
Geistesarbeit).
3. Eine gewisse Ueberbürdung scheint
uns durch die Studien hervorgerufen zu
werden, denen die Schüler von sich aus
obliegen. Durch ihre künftige Laufbahn
werden die letztern mit Notwendigkeit
zur Ueberbürdung gedrängt.
4. Wenn die höhern Studien mit ihren
Folgen im allgemeinen für denjenigen,
der sie unternimmt, von Vorteil sind, so
sind sie eine absolute Notwendigkeit für
die Gesamtheit und für den Staat; da
der Staat die Studien gelegentlich mit
grossen Opfern schafft, so kommt ihm
die materielle und die moralische Pflicht
zu, die Ueberbürdung, welche die zu er-
wartenden Resultate dieser Einrichtungen
schwächt oder aufhebt, zu verhindern.
5. Ausser dieser beruflichen Notwendig-
keit gibt es andere Ursachen der Ueber-
bürdung, die abgeschwächt werden kön-
nen. Die einen sind individuell ; so z. B.
die Unterschiede in der geistigen, körper-
lichen oder sittlichen Entwicklung, die
vielen Vererbungen, die Verhältnisse des
sozialen Milieus, der Familie, der mehr
oder weniger berechtigte Ehrgeiz der
Eltern, die hygienischen Verhältnisse, die
materiellen Schwierigkeiten etc.
>" Une cause importanle du surmenage
la diiy^rence de valeur p^dagogique
)ersDnnel enseignant, et le d^sir lou-
du reste de produire dans chaque
aine de renseignement le maKimum
Ssultats.
'* La cause capttale du surmenage,
' noDS, est la connlitulion actuelle
programmes de nns Etablissements
itruction sup^rieure: ils sonl, pour
uisse, un pur chaos ; ils difT^rent de
en ville. de canton k canton et ne
lent pas encore assez compte des
iferesfutures desM^ves. Ilsconduisent
)s examens de ßn d'ann^e ou ä des
nens de dipiüme qui sont trop vastes,
enl purement möeaniques, d'oü le
mnement est encju, pour ne devenir
n exercice de mämorisation.
l* Nous proposons coinme moyen de
lire le i^urmenage ;
' une entente toujours plu;: bienveil-
lante enlre les p^dagogues et les
hygi^nistes . aous le conlräle de
l'Etat IIa Confäd^ratioii) et avec
l'appai des aulont^s respectives;
une uniformile plus complEte des
programmes de nos Etablissements
sup^rieurssuisses(gymnBse3,secl)ODS
p^dagogiques) (lar une entente eflec-
live des aulorit^s dirigeantes (ran-
Krences. concordats intercantonaux,
etc.);
une adaptalion plus serr^e des pro*
grammes avec les besoins de l'Üni-
versitz ou des hautes Ecoles lech-
niques ou scientiflques.
' uneliberlidemouvementplusgrande
pour les Elives des deux derni^res
innres correspondant ä leur Sge:
moins de rigidit* dans ies pro-
grammes de ce>i deux deiniires an-
tikes, soit la possibilite de travailler
un peu plus ti^t en vue de la car-
riire Tulure, en röduisant le pro-
grammedecertainesbrancbes moins
utiies i cette carriäre (sciences natu-
relles et math^maliques pour lea
Ih^logiens ou philologues, mathä-
maliques ou langues ^trang^res pour
les m^decins, etc., etc.).
6* Eine wichtige Ursache der Ueber-
bOrdung Ist die Verschiedenheit in der
pädagogischen Qualität der Lehrer und
das natürliche im übrigen lobenswerte
Bestreben, auf jedem Gebiet des Unter-
richts das Maximum der Resultate er-
zielen zu wollen.
7° Die wichti^te UeberbQrdung ist
unseres Erachtens die jetzige Zusammen-
Setzung der Programme unserer Mittel-
schulen; diese Programme variieren von
Stadt zu Stadt, von Kanton zu Kanton:
trotz der zu verzeichnenden Fortschritte
sind sie noch zu einseitig und berücksich-
tigen die künftige Laufbahn der Schüler
nicht genügend. Sie zielen auf allza aus-
gedehnte, oft rein mechanische Jahres-
und Diplomprüfungen ab. bei denen die
UeheHegung ausgeschlossen und durch die
Uehung im Auswendiglernen ei-setzt ist,
8. Als Mittel zur Einschränkung der
Ueberbürdung schlagen wir vor;
aj ein immer inniger werdendes Kn-
vernehmen zwischen Schulmännern
und Hygienikem unter staatlicher
Kontrolle und mit Unterstützung
der betreffenden Behörden;
bj eine vollständigere Uebereinstim-
mungderProgrammeunsererschwei-
zerischen Mittelschulen |Gymnasien,
Lehrerbildungsanstalten (nach vor-
ausgegangenerVerstandigungderlei-
tenden Behörden (Besprechen, etc.);
ej eine engere Anpassung der Pro-
gramme an die Bedürfnisse der Uni-
versität oder der höhern technischen
und wissenschafllichen Schulen.
dj mehr Bewegungsfrei heil für di«
Schiller der beiden obersten Klassen.
entsprechend Ihrem Alter;
f) weniger Pedanterie in den Program-
men der beiden letzten Jahre, in
dem Sinne, dass die MöglicUeit
geschaffen werde, früher etwas in-
tensiver zu arbeiten im Hinblick aft
die künftige Lebensstellung unter
Reduktion des Programmes in ge-
wissen, für die berufliche Laufbahn
weniger erforderlichen Wissensge-
bielen (Naturwissenschaften und
Mathematik für die Theologen und
Philologen, Mathematik und Fremd-
sprachen für die Mediziner etc. etc.):
85
f) nous r6clamons une serieuse trans-
formation des examens actuels de
maturit^s litt^raire, röale ou scienti-
fique aussi bien que celle des exa-
mens connus chez nous (canton de
Neuchätel) sous le nom d'examens
d'Etat.
Ges examens peuvent et doivent
^tre 6chelonnös sur plusieurs annöes.
— Leur Programme devrait en
g^nöral ne comprendre que celui
de la demi^re ann^e d'^tudes, et
rappröciation des maltres y jouer
iin röle pröpond^rant, aussi impor-
tant, dans toute les cas, que celle
des Jurys.
Les branches de pure mömori-
sation devraient disparaltre de tous
ces examens (histoire, gtographie,
r^citation, etc., etc.)-
(Pour le canton de Neuchätel,
abolition des examens d'Etat publica
pour les pödagogues. — Cröation
d'inspecteurs des sections normales
aux examens de demi^re ann^e),
g) Le nombre des heures obligatoires
de scolarit^ par jour et par semaine
devrait faire l'objet d'une r6gle-
mentation ofßcielle et g^n^rale.
Ge nombre est k fixer d'apr^s
Tage des öl^ves:
Dans le 1^'^degrä, jusqu'ä 14 ans:
au maximum, k 28 heures par
semaine.
Dans le 2«« degrö, de 14 ä 16
ans : au maximum, de 28 ä 30 heures
par semaine.
Dans le 3™® degr6, de 16 ans et
au-dessus: au maximum, de 32 k
33 heures par semaine.
h) L'^tablissement des program mes-
horaires doit tenir compte de l'in-
dice de fatigue connu pour chaque
branche et ne jamais comporter
plus de 4 heures successives, les
pauses comprises.
Les heures de leqons doivent 6tre
^galement reparties sur chaque jour
d'ecole. II y a lieu de suspendre '
partout l'enseignement deux apr^s- j
midi pendant la semaine.
f) wir fordern eine gründliche Aende-
rung der gegenwärtigen Maturitäts-
prüfungen der Literar- und Real-
gymnasien, sowie unserer Staats-
examen (Kanton Neuenburg).
Diese Examen können und müssen
auf mehrere Jahre verteilt werden.
Ihr Programm sollte im allgemeinen
nur den LernstoiT des letzten Studien-
jahres umfassen; das Urteil des
Lehrers sollte ausschlaggebend und
in allen Fällen ebenso gewichtig
sein, wie dasjenige der Prüfungs-
kommission.
Die Gebiete des reinen Gedächt-
nisstofTs sollten in allen diesen Prü-
fungen verschwinden (Geschichte,
Geographie, Rezitation etc. etc.)
(Für den Kanton Neuenburg, Ab-
schaffung der öffentlichen Staats-
examen der Lehrer, Schaffung eines
Inspektorats für die letzten Klassen
der Lehrerbildungsanstalt etc., etc.)
g) DieZahl der obligatorischen täglichen
und wöchentlichen Schulstunden
sollte Gegenstand einer amtlichen,
durchgreifenden Neuordnung sein.
Diese Zahl ist nach dem Alter
der Schüler festzusetzen:
Für die erste Stufe bis zum
14. Altersjahr: im Maximum auf 28
wöchentliche Stunden.
Für die zweite Stufe, vom 14. bis
16. Altersjahr: im Maximum von
28—30 wöchentliche Stunden.
Für die dritte Stufe, vom 16. Jahre
aufwärts: im Maximum von 32 bis
33 wöchentliche Stunden.
h) Bei der Aufstellung der Stunden-
pläne sollte den Ermüdungserschei-
nungen Rechnung getragen werden,
wie sie sich in jedem Fache zeigen,
und es sollten niemals mehr als vier
aufeinanderfolgende Stunden erteilt
werden, mit Einschlu.ss der Pausen.
Die Unterrichtsstunden sollten
gleichmässig auf jeden Schultag ver-
teilt werden. Es empfiehlt sich, an
zwei Nachmittagen den Unterricht
auszusetzen.
Discussion.
M, Je Prof. Perrochct (Neuchätel) remercie le rapporteur de son
utile et interessant travail. Apres une longue expörience de l'en-
jeignement secondaire et p^dagogique il ne peut c[u'appuyer les theses
Ju D' Bourquiti. Le surmenage existe dans nos ötablissements d'ins-
bruction secondaire et 8up4rieure; mais, ä cöt^ des cause» tenant ä
l'organisation de l'enseignement, il y a des causes extra-scolaires que
l'orateur tient ä relever. D'abord il entre dans les etablissements
l'instructioa siip^rieure un certain nombre d'^leves peu aptes aus
)tudes; les uns se decouragent, ne travaillent pas et abandonneot
la partie ; les autres, plus s^rieux, travaillent, se donnent de la peine,
mais se surmenent pour atteindre le but. L'exageration que les
jeunes gens apportent aujourd'hui dans la pratique des Sports de
toute nature devient, en outre, souvent une cause de fatigue qui con-
iuit au surmenage; les plaisirs de societe, les rentröes tardives re-
p^t^s agissent dans le menie sens. II est necessaire d'attirer Tatten-
:ion des familles sur ce point ainsi que Celle des autorites, qui sou-
rent ne tiennent pas compte des vceux du corps enseignant, vosux
nspir^ cependant par des considerations hygieniquea.
Le Prof, Perrocbet appuie energiquement la critique que le rap-
porteur a adressee aux examens d'Etat dans leur forme actuelle. Ces
ixamens sont un surmenage excessif non seulemeut dans leur pre-
)aration, mais en eus-memes. Leur resultat ne donne souvent pas
a mesure des connaissances reelles du candidat; une reforme s'im-
jose ici dans l'intöret de l'ecole et du peuple.
L'orateur est aussi d'accord de fixer ä 4 heures le maximum
i'heures de le^ons par demi-journee. Ce point de vue se legitime
;ant au point de vue pedagogique qu'au point de vue bygienique.
ii Ton fixe le nombre ä 5, la cinquieme heure est sacrifi^ par suite
le la fatigue des el^ves.
Quant ä I'unification des programmes dans les etablissements
['Instruction superieure, c'est lä un va°u utile, mais diffieilement reali-
lable. La Commission föderale de niaturite peut avoir ici une cer-
aine inftuence; mais cette influence ne saurait ötre süffisante et ü
lerait utile, comme le demande le D' Bourquin, d'agir au moyen
le Conferences intercantonales.
M, le Prof. D' Griesbach (Mulhouse). Le theme expose par le
)' Bourquin est un des chapitres les plus importants de l'bygifene
colaire. S'il est vrai qu'un certain nombre d'eleves entrent ä l'^ole
87
avec une prödisposition nerveuse heräditaire, il Importe cependant
que r^cole ne vienne pas favoriser et developper cette predisposition.
II y a deux causes qui, dans Torganisation scolaire, favorisent le sur-
menage. D abord le fait que tout en adaptant Tecole aux exigences
de r^poque actuelle, on ne peut pas se resoudre ä abandonner Tancien
classicisnie; aux anciennes branches sont venues s'ajouter de nou-
velles branches qu'impose le developpement des sciences biologiques,
et Ton est arrive ainsi ä une augmentation considärable du nombre
des heures de le9ons. Ensuite, la rivalite qui existe entre les diff^-
rents Etablissements (gymnases classiques avec grec, gymnases sans
grec et gymnases r^aux proprement dits), qui tous ambitionnent de
donner aux el^ves une culture generale süffisante pour Tentröe ä
l'universitö, pousse souvent ä un travail exagärE.
C'est le manque d'unite qui, en Suisse comme en Allemagne et
peut-etre plus encore qu'en Allemagne, conduit ä un nombre d'heures
de le<;ons exagere et qui favorise le surmenage. Non seulement le
nombre d'heures de le^ons est souvent trop eleve, mais, ainsi que
Torateur a pu s'en convaincre au moyen d'une enquete, le nombre
d'heures consacr^es aux travaux domestiques est fräquemment aussi
trop consid^rable. Pour 6 ä 8 heures de le9on8 M. Griesbach a cons-
tate parfois 3, 4, 5 et m^me 6 heures de travail domestique, de sorte
que les jeunes gens de 15 ä 17 ans doivent veiller jusqu'ä 11 heures,
minuit et möme 1 heure du matin. Les symptömes de fatigue qui
se developpent ä la suite de ce surmenage sont nuisibles non seule-
ment ä rindividu, mais ils peuvent menacer les gänerations futures
en se transmettant par her^ditE.
M. Griesbach s'associe ögalement aux critiques faites aux examens.
II y a la une source de surmenage inutile, car si les examens peu-
vent, dans une certaine mesure, permettre d'appräcier la somme des
connaissances d'un candidat, ils ne demontrent nullement sa reelle
valeur intellectuelle et scientifique. L'eleve emmagasine pendant la
derni^re annee, generalement consacree ä des repEtitions, une quantite
de notiöns qu'il s'empresse d'oublier. Ce sont les maitres qui peu-
vent le mieux juger de la valeur des eleves places sous leur direc-
tion ; ce sont eux qui sont le plus ä meme de savoir s'ils sont
mürs pour Tenseignement universitaire.
M. le D' Flattj recteur (Bäle), remercie M. le D*" Bourquin pour
ses Communications et rend attentif aux resultats des examens de
gymnastique consign^s par le Bureau föderal de Statistique, lors du
recrutement de 1905. II mentionne les louables efforts faits par
88
M. Egg, President de la Gommission fed^rale de gymnastique, poor
instituer ces examens de gymnastique, qui permettent de dresser,
chaque ann^e, une sorte d'inventaire des conditions physiques de la
jeunesse masculine, ä Tage de 19 ans.
II ressort clairement des tableaux graphiques presentes ä la
Räunion par le D' Ouillaume, directeur du Bureau federal de Statis-
tlque, qu'il est de toute importance pour le developpement physique
des jeunes hoinmes, et pour leur capacite de Service que Ton s'occupe
de leur faire faire des exercices corporels meme dans les annees qd
suivent la periode de scolarite (seit de 16 ä 19 ans).
Parmi ceux qui doivent se präsenter pour le service militaire,
et qui n'ont eu d'autres exercices de gymnastique que ceux qui sont
obligatoires ä l'ecole, il y en a ä peu pres 53 ®/o d'aptes au service,
12®/o d'ajournös, et 35 7o d'impropres au service.
Par contre, sur les jeunes gens qui ont continue les exercices
corporels dans des societes de gymnastique et de sport, apres leur
sortie de l'ecole obligatoire, on peut admettre environ 73 V© d'aptes
au Service, 10% d'ajourn^s et 17% d'impropres au service.
Nous savons, du reste, que parmi ceux qui sont aptes au ser-
vice, l'experience a fait constater de grandes differences quant ä la
capacite physique. G'est ce que demontre aussi par des chiffres l'ex-
pos^ du D' Guillaume.
Le nombre de ceux qui ont obtenu de bons points dans les
diff^rents exercices (saut, course, levee de poids) est beaucoup plus
consid^rable parmi ceux qui ont continue ä Tage de Tadolescenoe
les exercices corporels que parmi ceux qui n'en ont point faits dans
cette Periode de la vie si importante pour le döveloppement physi-
que et psychique.
On ne peut determiner, d'apres raper9u presentö par le D' Bour-
quin des heures de classe dans les differentes ecoles moyennes sup^
rieures de la Suisse, dans quelle mesure on donne une place ä T^du-
cation physique en regard de lenseignement intellectuel. Si dans
r^tat actuel de l'hygiene et d'apres une enquöte scientifique sur Im-
fluence des exercices corporels, au point de vue physique et intel-
lectuel, dans les etablissements superieurs d'instruction, on constate
encore, que sur 37 — 38 heures de le9ons par semaine, il y en a une
seule röservee aux exercices corporels; c'est la, d'apres Tavis du
D' Flatt, un < scandale pedagogique >. On n'ameliorera cet etat de
j choses que si Ton s'applique ä demontrer que la fa^on dont, en maint
i endroit, on comprend encore aujourd'hui la maniere d'enseigner, non
i
89
seulement nuit au d^veloppenient physique des ^löves, mais est encore
irrationnelle au point de vue scientifique, surtout en ce qui con-
ceme la direction ä donner ä l'^tude des math^matiques et des
Sciences naturelles. Le travail que Ton fait sert ä trop peu de
chose, tandis que Ton obtiendrait des resultats plus fructueux et plus
durables si Ton basait Tenseignement sur une Observation directe
plus complete de la nature, sur une ^tude plus intensive et plus appro-
fondie des sciences math^matiques ä l'aide d'exercices pratiques dans
le bätiment et de travaux k l'atelier et dans le laboratoire de physique.
En presence de la r^sistance opiniätre des mattres et professeurs
des branches scientifiques, qui refusent de diminuer les h eures con-
«acrees ä l'enseignement th^orique au profit des exercices corporels
6t des applications pratiques de la theoriOf la seule chose ä faire et
la plus simple serait de r^duire le temps des le^ons, comme on en a
fait Tessai depuis 2 ans au Gymnase industriel de Wiuterthour. Tout
r^cemment le corps enseignant a demande ä Tunanimit^ Tintroduction
definitive de ce Systeme.
Pour conclure, le D' Flatt fait part ä Tassemblee d'un vote, for-
jnvl6 par lui au 2°^^ Gongr^ international pour l'Education physique
de la Jeunesse (tenu ä Liöge en septembre 1905), attirant Tattention sur
la defectuosite essentielle de notre Systeme actuel d'^ducation dans
nos ^coles du continent, et proposant une r^forme positive de nos
^coles r^les supärieures bas^e sur une application scientifique de
r^ducation physique.
Ici le D' Flatt donne lecture d'une partie du discours prononce
par lui au congr^s de Liöge et dans lequel il s'exprime comme suit :
„II y a une connexion intime entre l'Education physique et Tedu-
cation psychique. Notre Education morale est fort incompl^te quand
nous n^gligeons les principes de Thygiene active. Dans TEurope con-
tinentale on a trop exclusivement employe pour le d^veloppement
du caractere une mäthode passive ou r^ceptive, au lieu de faire usage
d'une methode active ou productive. On a cru pouvoir developper
le caractere et T^nergie par la parole, par un enseignement oral
Sans exercices pratiques. Les Anglais, les Am^ricains et les Japonais
ne nous ont-ils pas surabondamment prouvE par leur exemple qu'il
ne suffit pas de raconter de helles histoires exaltant le courage, la
persEvErance, la discipline et le dävouement, mais que le jeune gar^on
et l'adulte doivent avoir l'occasion de developper ces qualit^s par une
activite personnelle?
%.
> 1
M'
Lj%.- 4
'J%
i*j'\^
90
Je serais tres heureux si le congres voulait insister d'une fa^on
toute speciale sur la necessitä de Thygiene active dans Täducation et
recommander aux nations continentales une large augmentation acÜTe
de Töducation du corps et de Tesprit.
Je prends la liberte de presenter quelques observations sur les
bases scientifiques de Teducation physique et de relever tout parti-
culiärement Texcellent conseil donne par M. le professeur Demoor.
M. Demoor demande que Ton soit tres prudent dans rinterpretation
des resultats d'experiences physiologiques ou psychologiques, parte
que les mauvaises interpretations ne peuvent apporter que le troable
dans les opinions ou discrediter la science. II faut se souvenir quil
y a toute une serie de facteurs qui influent sur les procedes vitaui,
que les problemes physiologiques sont ordinairement des problemes
ä plusieurs inconnues, et que, en iguorant un facteur, on peut arriver
ä des r&ultats absurdes. Je me permets d'en donner un exemple.
Nous savons que le travail intellectuel et le travail corporel
forment dans notre corps des dächets nuisibles. C'est pourquoi cette
conclusion d'un certain physiologiste semble etre aussi naturelle que
juste: apr^s la fatigue intellectuelle, vous ne devez faire aucun tra-
vail corporel, parce que vous augmenteriez encore les dechets nui-
sibles; il vaut mieux se mettre au lit apres le travail intellectuel,
g^' et attendre que la circulation du sang ait repare vos forces. Mais
g^^; cette conclusion est en contradiction formelle avec l'experienee de
^: milliers d'hommes qui, apres le travail intellectuel, gräce ä des exer-
^fc' cices corporels bien compris, se sentent de nouveau de bonne humeur.
*^^ dispos, rajeunis, et qui, apres le repos qui succede ä Texercicfe, ont
;. . l'esprit plus alerte que ceux qui ont suivi le fallacieux conseil dun
g . theoricien. D'oü provient donc cette contradiction entre la theorie
^ et la pratique? Pour quelles raisons ce physiologiste a-t-il avance
.';' ce sophisme? Parce qu'il a ignorö que, par un exercice corporel
' modere, les fonctions du coBur sont fortement activees, que la pression
!. et rintensite de la circulation du sang sont augmentöes de teile fa^on
que, malgre Taugmentation des dechets nuisibles caus^s par les exer-
cices physiques, cette quantitö de dechets est ölimin^e plus rapide
ment et plus compl^tement.
Nous pouvons comparer ce sophisme physiologique ä un simplß
exemple tirö de la physique. Nous savons par Texp^rience que 1«
soupe chaude se refroidit plus rapidement quand nous la remuons
avec la cuillere. Un physicien superficiel viendra nous dire: votw
soupe a au commencement une chaleur A ; par le mouvement de l»
91
cuillere vous faites un travail m^canique qui produit une chaleur B ;
la quantite de chaleur contenue dans la soupe est donc A + B; cela
prouve que vous avez rendu la soupe encore plus chaude. Donc, vous
ne devez pas remuer la soupe chaude, mais attendre qu'elle se soit
refroidie d'elle-meme par le rayonnement de la chaleur. La faussete
de ce sophisme saute aux yeux; il est par consequent inutile de le
refuter plus longuement.
J'ose exprimer le voeu que les physiologistes, non seulement
fassent des recherches scientifiques, mais aussi qu'ils veuillent bien
continuer eux-memes les exercices corporels, afin qu ils ne perdent
pas tout contact avec la pratique et qu'ils soient ainsi ä möme de
pouvoir contröler sur leurs propres corps les resultats physiologiques
et psychologiques de leurs recherches. Par cette combinaison de la
tbeorie et de la pratique, nous obtiendrons une bonne base scienti*
fique pour Teducation physique.
Je passe ä Tun des points les plus importants de notre congräs,
qui est la mise en pratique de nos voeux relatifs ä une large aug-
meutation de Teducation physique dans nos plans d'enseignement.
Nous sommes tous d'accord, que Täducation physique est en memo
temps UDO ^ducation psychique et par consequent que les exercices
corporels devraient occuper ä Tavenir une place plus considerable
dans les programmes scolaires. La question capitale est la suivante :
Gomment pouvons-nous realiser cet idöal?
Les professeurs de sciences ne veulent ceder aucune de leurs
le<;ons; en outre, le nombre des le(;ons ne doit pas depasser le maxi-
mum fixe par la loi; de plus Televe doit aussi pouvoir disposer d'une
partie de ses loisirs pour dävelopper sa propre initiative. Au cas oü
nous introduirions des jeux facultatifs pendant les apres'-midi libres^
ceux qui en auront le plus grand besoin ne viendront pas. Ainsi le
but n'est pas atteint. La meilleure Solution de ce problfeme prati-
que, ä mon avis, consiste ä dire aux professeurs ce qui suit:
L'enseignement th^orique, tel qu'il est pratiqu^ maintenant dans
la plupart de nos öcoles, n'est pas ä la hauteur de sa täche, parce
qu'il lui manque la vision directe de la nature et l'application de la
thöorie mathematique. 11 est possible d'obtenir une araelioration de
l'enseignement intellectuel et en mdme temps une augmentation de
reducation physique et morale, par un changement judicieux du plan
d'enseignement et de la r^partition des heures de le^ons.
Je me permets de vous soumettre un projet relatif ä la röpar-
tition des heures de le^ons pour l'ecole reale superieure de Bäle et
ayant pour base:
92
Röduction de la duree dee le^ons de 50 ä 40 minutes;
Gonceotration de l'eiiseigneinent theorique 1e matin;
Aprös-midi conBacr^s ä la pr^paration des täches sous la sur-
iQCe des maltres, aux travaux de laboratoire, de cbimie et de
ique, aux excursioQs botanitjues, zoologiques, geographiques et
)giques, au dessin d'apres nature, aux exercices pratiques d'ar-
age, aux courses de gymnastique, aux exercices de ttr et aux jeux,
natatioD pendant l'^te et au patinage en hiver.
Bans la dernifere annee scolaire, le gymnase de Winterthonr
se) a prouve par l'exp^rience qu'on peut atteindre le but scienti-
en r^duisant lea le^ns ä 40 minutes. Cette äcole cootinue
itenant ses essais. J'espere qu'elle introduira cette repartition
heures de Ie<;on8 et que nous pourrons r^aliser k Bäle un pla»
)gue qui ne difF^re de celui de Winterthour que dans Temploi
aprös-midi.
Voici notre projet pour les apres-midi, le nombre de lei;ons par
dne fixe par la loi scolaire etant de 32, y compris deux lefons
essin artistique, deux let^ons de dessin g^om^trique ou technique
les classes scientifiquee et deux leQons de gymnastique. La re-
tion de ses le<^one dans les diff^rentea classes oblige, vu le nombre
rofesseurs disponibles, ä mettre dans les premieres et deuxiemes
es deux le<;onfl th^oriques sur Tun des apres-midi".
M. Latour, iuspecteur scolaire (Neuchätel). exprime, au nom de
le primaire, sa reconnaissance au D' Bourquin pour son ^tude
:iencieuse. Avec lui, il demande une profonde modification des
lens imposes aux futurs inetituteurs.
Ces examens imposent aux candidats une fatigue intellectuelle
le et dangereuse ; ils ne donnent nullement la mesure de l'in-
;ence, dee aptitudes professionnelles et du savoir des futurs ins-
eurs. La täche de ces derniers est si importante, si pleine de
^nsabilites que ceux qui sont charges de leur preparation doivent
tre rendus responsables. Tis doivent, par consequent, proceder
eliraination en ne conduisant ä l'enseignement que ceux qui sont
ement capables au point de vue de l'intelligence et du coeur. Si
iunion d'aujourd'hui pouvait contribuer ä la realisation de cet
me progrös, eile aurait bien merite de l'ecole populaire.
M. Latour est aussi d'accord avec le D' Bourquin quand il de-
de une am^lioration de renseignement de la gymnastique. Cet
ignement ne doit pas ajouter une fatigue intellectuelle h une
9 fatigue intellectuelle, ä mesure qu'il exige des eleves une atten-
93
tion soutenue par les exercices compt^s auxquels ils sont astreints.
L'ideal en gymnastique serait de faire des exercices rationnels jouma*
Hers, qui poursuivraient le developpement de la musculature, Telar-
gissement du thorax et Taugmentation de la force de resistance de Tenfant.
Pour ce qui concerne Tenseignement gymnasial, M. Latour se
däclare d'accord avec toutes les thäses du rapporteur.
M. le D' Schmidi Directeur du Bureau sanitaire föderal, exprime
ä M. le D' Bourquin ses plus vifs remerciments pour son rapport si
distingu^ et se d^clare absolument d'accord avec son expos^. U en-
visage qu'une certaine surtension intellectuelle est in^vitable pour
ceux qui veulent se pröparer pour une carrifere scientifique. C'est
une necessitä professionnelle, seulement eile ne doit pas outre-passer
certaines limites.
Une des principales causes du surmenage dans les ^coles sup6-
rieures est Vadniission d'^lives qui n'ont pas les facultas requises, Le
choix n'est pas assez severe. Les jeunes gens qui ne montrent pas
les dispositions necessaires doivent etre ^limines des gymnases le plus
tot possible, ou meme n'y dtre pas admis du tout et dtre dirigäs sur
une autre voie qui leur conviendrait mieux. L'application et un
travail assidu ne sauraient suppiger au manque de dons naturels et
la consequence en est un surmenage prematurä avec toutes ses suites
deplorables.
L'orateur regrette que parmi les causes extra-scolaires de sur-
menage^ soit de fatigue nerveuse et d'^puisement, indiqu^es par les
rapporteurs et ceux qui ont pris la parole jusqu'ici, on n'en ait pas
mentionne deux qu'il ne peut passer sous silence:
/. Les societes d'el^ves de gymnases, avec leurs allures d'^tudiants,
leurs fagons d'etre d'etudiants, et surtout leurs beuveries d'ötudiants,
ainsi que les societes qui absorbent trop leurs membres d'une autre
mani^re, soit corporellement ou intellectuellement parlant. Aux obli-
gations que ces societes imposent ä leurs membres, il faut ajouter
encore des inconveniants de tout genre (sejour dans des locaux de
r^union trop petits et mal ventiles — repos de nuit trop court —
consequences de Tusage de boissons alcooliques).
Par contre, il faut tout k fait approuver les reunions d'elöves
des classes moyennes, dans lesquelles on cultive des exercices corpo-
rels de tout genre pratiques d'une fa<?on rationnelle et oü ces exer-
cices ne deg^nerent pas en un sport exclusif et exagere.
IL Le trop grand nombre de le^om privees. II est parfaitement
dans l'ordre que ecoliers et öcoliferes des ecoles moyennes s'occupent
94
ägalement de musique, de chant, de peinture et d'autres beaux arts,
s'ils montrent pour cela du goüt et des dispositions. Mais il faut
irellement les mettre en garde cootre tout exces daos cette direc-
I, surtout si Ton affaire ä des elevee qui ont dejä de la peiue ä
Te le Programme de leur classe.
Le D' Schmid prend ensuite la defense de la ntatitriie JederaU
le la Oommission f^därate de maturite contre les aesertions que)>
peu surannees du Prof. Perrochet. La maturitä des juristes suivra
B des medecins dans un d^lat a pr^voir (apr^s la Promulgation
Code föderal civil et penal). On ne saurait pour le moment dire
es autres facultes suivront egalement. Mais, dans tous les cas.
r ce qui a trait ä cette question, les prescriptions föderales ne man-
ront pas d'exercer döjä une iDÖueiice determinante sur Torgaiii-
on catitonale des öcoles moyennee, en vue d'une plus grande en-
jB et d'une uniGcation dösirable.
La fai;on dont se fönt, ä l'heure qu'il est, les examens de ma-
tö est, comme chacun le sait, une cause im per taute de sur-
lage. A cet egard, l'orateur est parfaitement d'accord avec M. le
fesseur Perrochet. Toutefois, une suppreseion complete de ces
mens, teile qua ce dernier l'a proposee, est pour le moment im-
üble pour dififerentes raisons. II s'agira donc de transformer oes
3uves de teile fa^on qu'on limite le plus possible les inconvönients
en sont insöparables. La nouvelle ordonnance federale pour la
urite apportera dans ce sens une amölioration essentielle. Eo
nier lieu, eile permettra, pour diverses branches accessoires, de
tre graduellement les examens de cöte ou möme de les supprimer
i ä fait, et d'insccire dans le certificat de maturite les notes d'ex-
ence comme notes d'examen. En second lieu, eile ötablira cette
le importante que, dans l'examen, on ne s'attachera principale-
it qu'au Pensum de la classe la plus Elevee, et qu'on mettra plus
iportance ä la maturite intellectuelle de Veleve qu'ä l'etendue de
connaissances. Cette disposition aura cet effet bienfaisant que
pourra eliminer, en grande partie, dans la classe supörieure les
fues repetitions, ä l'aide desquelles on bourre l'eleve de tout un
age de memorisations uniquement en vue de l'examen, et qui
'ent afEectent d'une maniere fatale le Systeme nerveux de ces
imes d'une culture supörieure. On pourra möme transformer le
lier temps d'etude avant l'examen en un enseignement de cl6ture
portera des fruits dans les choses essentielles.
L'orateur envisage comme s'entendant de soi-möme que partout
95
oü il existe encore un examen proprement dit ä la iin de chaque
^nn^e scolaire, 11 doit etre aboli ot remplace par de simples repe-
titions, comme cela a Heu, par exemple, dans le gymnase de Beme.
M. le Prof. D*^ Jaquet (Bäle) estime que le projet du D' Flatt
constitue un veritable progres, capable de diminuer les dangers du
surmenage dans l'enseignement moyen. M. Flatt reserve, dans les
heures de Tapres-midi, un certain temps pour le travail individuel
<]ui se fait, ä Tecole, sous la surveillance des maitres. On introduit
ainsi le travail individuel d'apres le temps, ce qui est pr^f^rable au
Systeme du travail d'apres la quantitä actuellement en vigueur. De
cette fafon on evite le surmenage des 61^ves peu doues qui travaillent
lentement. Peu importe pour l'instruction et Teducation de l'el^ve
qu'il fasse une version latine d'une page ou de 4 pages, si la page
qu'il a pu faire, dans un temps donne, est bonne, s'il y a apportö
toute son application.
Un autre point qui a une grande importance dans la question
du surmenage, c'est que l'ecole n'absorbe pas tout le temps dispo-
nible de Televe. L'ecole doit lui donner les connaissances utiles
necessaires, mais eile doit lui laisser la latitude de consacrer quel-
ques heures ä la culture artistique, ä la musique, ä la peinture, au
dessin. La culture du beau doit trouver sa place ä cöte du necessaire.
Pour bien juger la question du surmenage ä Töcole moyenne, il
ne suffit pas d'observer les eleves dans les ecoles et les gymnases,
il faut les suivre ä la sortie. On est alors frappe du grand nombre
de jeunes gens qui fönt naufrage au debut de leur carriere pratique.
Au moment oü ils se voient obliges de faire un eflfort s^rieux, ils
sont incapables de le produire. Combien ne voit-on pas de jeunes
gens, de 20 ä 30 ans, qui sont obliges d'aller soigner leurs nerfs.
C'est lä, pour le Prof. D"* Jaquet, une consequence trop frequente du
surmenage pendant les annees d'ecole.
M. Egli, recteur (Lucerne), constate le fait du surmenage et re-
leve 3 points qui permettraient d'y remedier:
lo Nous, maitres, nous avons malheureusement Thabitude d'exa-
gerer les devoirs de notre profession. Les meilleurs manuels ne nous
suffisent pas. Nous voulons les completer et nous tourmentons les
Kleves avec ce que nous y ajoutons, tandis que le temps pourrait
^tre mieux employe. Ne suffit-il pas que les Kleves sachent les
belles choses qui se trouvent dans nos süperbes manuels? Faut-il
encore les bourrer d'autres, parce que, sans cela, notre manie d'ency-
clopedisme ne serait pas satisfaite? II y a lä beaucoup de ballast,
96
'on pourrait jeter par dessus bord. Je ne suis competent que dans
i branche (niath^niatiques). Eh bien, on pourrait laisser de cAte
m des choses, sans que la ciiltiire de l'enfsnt en souffre. II doit
etre de m^tne pour les autres branches. Par eoQsequent le 1'
int ici est: limiter la matiere de Tenseignement, la r^duire.
2o n ne faut pas, dans la question du surmenage, ne s'en prendre
'au trop grand nombre d'heures de classe par semaioe. Chaque
Einehe exige du travail et de l'etude. Si le maitre n'emploie son heure
'k exposer une nouvelle mstiere, il faut qu'il laisse k l'activit«
mestique de l'öieve le soin de travailler et d'ötudier ce si^et. Si,
contraire, le maitre sait limiter son sujet (et c'est la qu'on recoo-
it le vrai maitre) et s'il emploie une partie des le^ons ä des exercices,
a moins besoin de faire travailler lel&ve k la maison, et l'^läve se trou-
ra mieux d'avoir quelques heures delei;ons de plus que s'il en avait moins.
3o Les examens. Lorsqu'un maitre a observ^ un eleve pendant
n temps d'^tude et a pu se rendre compte de ses capacit^, il est
mesure de le qualifier exactement. ün examen des lors doq
ilement n'est paa necessaire, mais peut conduire ä un resultat
rönne. II peut arriver qu'un el^ve ä qui on devrait donner la pre-
iere note, est tax^ au-dessous de son merite, ächoue eur un point
ur lequel il s'est peut>etrQ surmene de travail, et cependant la
te qu'on lui applique doit etre d'accord avec celle de l'examiDa-
ar. Dautre part un cancre, un paresseux, k qui on voudrait plutdt
ir les talons, aura une note meüleure qu'il ne le merite. II a en
la Chance, le hasard l'a bien servi. II a reussi ä passer.
Comme toutes les branches de l'administration de l'Etat doivent
re soumises k un eontröle public, il faut des examens, mais on pourrait
3 faire autrement, et d'une fa^on donnaut des räsultats plus sürs.
le l'expert examinateur se donne la peine, dans le dernier semestre, de
issser quelques heures dans les classes, il se rendra mieux compte du
igrö de connaissances des Kleves et de leur maturite intellectuelle.
On n'a pas besoin d'examen. C'est dans le dernier trimestre
i'on doit se faire une idee exacte des diff^rents Kleves, seulement
ne faut ae baser sur les r^sultats hasardes d'un examen, mais aur
quintessence des observations et taxations des maltres pendant la
iriode d'etudes ^coul^e. De cette fa^on on aurait un contrAle
rieux et juste. On äliminerait en meme temps le danger du sur-
enage habituel et anti-hygidnique des eleves durant tout un semestre.
II va de 8oi que l'eleve aurait le droit de recourrir contre le
Tdict du coUoquium, au cas oii il serait renvoy^. II pourrait reelamer
97
d'^tre examine sp^cialement, mais ce droit de recours ne devrait pas
depasser un trimestre.
J'ai encore ä repondre ä une objection, que je prevois. On dira:
un examen severe est une digue eontre la mediocrite. Je suis d'ac«
cord pour la digue. II ne s'agit pas de proteger la mediocrite eontre
le talent et l'application. Le droit k l'etude ne doit pas d^pendre
de la Position sociale du jeune homme, mais de ses dons naturels, de
8on application, du s^rieux de son caractere. Par consequent il faut
^tre plus severe pour l'admission dans les äcoles moyennes et les pro-
motions. II s'agit de refuser les Clements qui n'en sont pas dignes,
et de ne pas les laisser grimper jusqu'aux cours supärieurs. Cette
fa^on de proc^der sera une digue plus efficace eontre le trop grand
nombre que le Systeme barbare et anti-hygienique des examens. II
faudrait, il est vrai, ecarter pour cela une certaine maladie dont
souffrent beaucoup d'autorites scolaires, qui ne voient le succes et Täclat
d'une Institution que dans le nombre des elfevesfigurant dans leurrapport.
La discussion est close et Tassemblee adopte la resolution sui-
vante, propos^e par M. le D' Schmid, president de la Societe suisse
d'hygi^ne scolaire:
« Le Gomite est invit^ ä faire, dans les gymnases et ^coles secon-
< daires et superieures, en la forme qu'il jugera convenable, une en-
« quöte sur la somme de travail intellectuel exigee des eleves, et, plus
« specialement, sur la somme de travail intellectuel exigee par les de-
« voirö domestiques. Le Comite devra s'efforcer de faire procäder, ä
« cette occasion, ä des recherches physiologiques et exp6rimentales. »
B) Installation des W. C. da)is les bdtimeuts scolaires
et hs hcdles de gymnastique.
Rapporteur: M. Eug. Colomb, arcbitecte, ä NeuchAteLJ
Co.-Rapporteur : M. Geiser, arcbitecte de la Ville, ä Zürich.
Rapport de M, Eng. Colomb:
M. Eug. Colomb, apr^s s'etre excuse de devoir parier d'un sujet
en somme peu attrayant et qui risque de ne pas captiver tout l'au-
ditoire, signale l'importance de la question au point de vue de la
sante des eleves. Autrefois on se passait de W. C. dans les b&ti-
ments d'^cole; mais aujourd'hui leur Installation est obligatoire et
merite d'attirer toute la vigilance de Tarchitecte et des autoritäs
scolaires. Le but de Tetude du rapporteur est d'indiquer les fautes
^
98
le plus souvent commises, le moyen de lea corriger et les conditioDs
qua doit remplir un bon Systeme de canalisation.
II est tout d'abord n^cessaire de faire une distinction entre les
localites qui ont un reseau de conduites d'eau sous pressioa et Celles
qui n'en ont pas, puis entre etiles qui ont eanalise leurs ^gouts et
Celles qui n'ont aucune canalisation. M. Golomb etabiit, ä ce propos,
r^tat de choses existant dans les differentes communes du canton
de Neuch&tel; il cite, en passant, plusieurs erreurs commises dans
diverses installations. Puis il examine, d'abord, la question des foases
qui demeurent une necessitä dans les localites qui n*ont pas d eau
sous pression et pas de canalisation des egouts. Apres avoir exposö
les regles qui doivent presider ä Tinstallation et ä la construction des
fosses destinees ä recevoir les produits des latrines, le rapportear
donne des indications des plus interessantes sur les fosses Mouras et
les transformateurs aseptiques, fosses hermetiques qui utilisent les
ph^nom^nes de putr^faction et de solubilisation pour arriver ä la
liquifaction des mati^res de vidange et permettre leur ^vacuation au
für et ä mesure de leur production. Une serie de photographies et
de plans illustrent cet expose.
M. Golomb developpe, ensuite, les parties les plus importantes
des chapitres de son travail qui traitent plus späcialement des tuyaux
de chute et des siphons, des sidges et des appareils ä chasse, et il
indique les conditions que doivent remplir les W. C. dans les bäti-
ments scolaires.
Si une bonne installation des W. C. n'est pas chose toujours
aisee, celle des urinoirs Test encore moins, ä cause de la difficulte
d'empdcher la formation du carbonate d'ammoniaque et des ^mana-
tions äcres et repoussantes qui se d^gagent des appareils et de leurs
abords g^n^ralement souilles par les enfants. Dans les bÄtiments
scolaires il est, dans la regle, necessaire d'avoir recours ä des instal-
lations speciales pour les pissoirs qui peuvent etre ä lavage continu
lorsqu'on a assez d'eau ä sa disposition, ä d^faut de quoi il est pr^
ferable d'avoir recours aux urinoirs k huile.
M. Golomb r^ume son expose en formulant les condusions sui-
vantes :
1® II raut mieux pas de latrines que
des latrines mal stabiles. L'orientation
n'est pas une question importante.
2* Les water- closets pour filles doivent
6tre completement s^par^s de ceux des
gar<;ons, et plac^s, au besoiu, ä un autre
^tage.
1. Besser keine Abortanlagen als
schlecht eingerichtete! Die Orientierung
ist nicht von besonderer Wichtigkeit.
2. Die Abortanlagen für die Mädchen
sind vollständig von denen der Knaben
zu trennen, und wenn nötig in ein anderes
Stockwerk zu verlegen.
99
3* Dans toules les localit^ oü ii existe
aoe Installation d*eau sous pression, il
est ntile d'adopter le Systeme des closets
poorvus d'appareils ä chaese, atlenant
au bätiment ou en faisant partie.
4^ Dans les localitös oü de semblables
iostallations n^existent pas il est utile
d'iDterposer, entre T^gout vertical et l'ögout
horizontal ou le r^cepteur, un disconnecteur
Houras, ou d^adopter le Systeme de fosses
ä compartiments avec öpuration des eaux
et r^dus föcaux.
3. In allen Ortschaften, wo eine Druck-
wasserversorgung besteht, empfiehlt es
sich, das System der Wasserspülung an-
zuwenden, und zwar sowohl, wenn die
Abortanlage an das Gebäude anstösst, als
wenn sie einen Teil desselben ausmacht.
4. In den Ortschaften wo derartige
Einrichtungen nicht besteben ist es nütz-
lich zwischen dem senkrechten Abfallrohr
und dem horizontalen Kanal oder dem
Behälter einen Disconnecteur Mouras ein-
zuschalten oder das System von Gruber
mit Scheidewänden zur Reinigung der
Flüssigkeiten und der ftlcalen Rückstände
anzuwenden.
Rapport de M. Oeiser:
En Tabsence de M. Geiser, empech^ par la maladie, M. Fr. Zol-
linger donne connaissance de ses th^ses qu'il accompagne de quelques
developpements tires de son rapport. Les theses de M, Geiser sont
les suivantes:
1^ II convient d*apporter au moins la
möme attention qu'aux locaux scolaires,
en g^nöral, k Templacement et a Finstal-
lation technique des lieux d'aisances et des
orinoirs dans les bätiments d'^cole.
S* n est indispensable, dans un int^röt
sanitaire non moins que pour la dis-
cipline, d'installer des latrines avec uri-
Doirs dans tous les ^tages oü se trouvent
des locaox destines ä Tenseignement.
3° £n raison des dangers que peut
präsenter Tusage de ces installations (sur-
veillance d^fectueuse, rupture accidentelle
des conduites etc.) et dans l'int^röt d*une
Tentilation süffisante, il convient de placer
les lieux d'aisances non pas directement
dans les locaux scolaires, mais autant
que possible dans un endroit isol6. Ii
faut ^alement avoir soin qu'ils soient
bien 6clairte.
4^ Les lieux d*aisance doivent 6tre
install68 s^parement pour chaque sexe
et de teile fagon qu*il y ait un espace
süffisant entre leurs entröes pour pro-
Teoir tont dösordre dans les relations
entre filles et gargons.
Les urinoirs doivent 6tre plac^s de
teile Sorte qu'ils soient le plus possible
soustraits ä la vue des corridors.
1. Der örtlichen Anlage und der tech-
nischen Ausführung der Aborte und Pis-
soirs in Schulgebäuden und Turnhallen
ist zum mindesten dieselbe Aufmerksam-
keit zu schenken wie den Schulräumen
überhaupt.
2. Im sanitären Interesse wie in dem-
jenigen der Disziplin ist es geboten, in
allen Geschossen, wo Unterrichtslokale
untergebracht sind die nötigen Abort-
und Pissoiranlagen zu erstellen.
3. Im Hinblick auf die Gefahren des
Betriebes (Mangelhafte Wartung, zufällige
Röhrenbrüche u. s. w.) und im Interesse
einer ergibigen, zweiseiligen Ventilation
empfiehlt es sich, die Abort- Anlage nicht
direkt an Schulräume anzulehnen, sondern
solche möglichst isoliert zu disponieren.
Für hinreichende Beleuchtung ist Sorge
zu tragen.
4. Die Aborte sollen nach Geschlechtern
getrennt angeordnet werden und zwar in
dem Sinne, dass zwischen den jeweiligen
Eingängen genügender Raum vorhanden
ist, um Störungen im Verkehr zwischen
Mädchen und Knaben zu verhindern.
Die Pissoirs sind so anzulegen, dass
dieselben den Bücken von Korridoren her
möglichst entzogen sind.
100
5. L'installation de latrines et urinoirs,
y compris le traitement des mati^res
föcales, ne doit jamais avoir lieu que
d'apr^s un plan detailld soigneusemeni
dress6.
L'ex6cution lechnique, y compris le
choix des mat^riaux, doil Stre teile que
l'usage en g^n^ral et le nettoyage special
ne pr6sentent aucune diflftcult6.
5. Die Anlage einer Abort- und Pissoir-
anlage inklusive Behandlung der Fäkal-
stoffe soll jeweils nur auf Grund eines
genau bearbeiteten Detailprojektes er-
folgen.
Die technische Ausführung inklusive
Wahl des Materials hat in einer Weise
zu geschehen, dass der Betrieb im all-
gemeinen wie die Reinigung im speziellen
keine Hindemisse dai'bieten.
Aprfes avoir entendu ces rapports Tassemblee d^cide, sur la pro-
position de M. le Prof. D' Roth, de Zürich, d*en renvoyer la discussion
ä la R^union de Tann^e prochaine, ä St-6all. Le sujet devra y 6tre
envisage plus specialement au point de vue de Thygiene en gön^ral
et de rhygiöne scolaire en particulier.
M. Bosselet, instituteur, remercie le Comite d'organisation de l'in-
vitation adressee au Corps enseignant neüchätelois qui a assiste avec
grand int^r^t aux assemblees de la Soci^t^ suisse d'hygidne scolaire.
M. le D' ScJimid, pr^sident de la Society, exprime, ä son tour, sa
reconnaissance au corps enseignant qui a prouviS sa sollicitude pour
le bien-^tre de la jeunesse en prenant part aux discussions de la
Reunion. II adresse egalement des remerciements au Comite d'or-
ganisation et tout specialement ä son distingu^ pr^sident, M. le con-
seiller d'Etat Quartier-la-Tente, Chef du Departement de l'Instruction
publique.
Apr^s quoi, Tassembläe est invitee ä se rendre au Chalet du
Jardin anglais pour le banquet de clöture de la Reunion.
YIII. Banquet de clöture au Chalet du Jardin anglais.
Plus de 350 participants assistent au banquet qui a lieu con-
formement au programme, le 24 Juin ä midi et demi, dans le Chalet
du Jardin anglais.
MM. Quartier-la-Tente, Droz et PettaveL conseillers d'Etat, y
reprösentent le Gouvernement neuchätelois, M. Blaser, inspecteur
scolaire, fonctionne comme major de table.
L'assembl^e fait une ovation au D' Oiällanme, President d'honneur
de la Reunion, et une gracieuse jeune fiUe lui remet une gerbe de
fleurs, modeste temoignage de reconnaissance du Corps enseignant
neuchätelois ä celui qui fut, chez nous, l'initatieur de l'hygidne scolaire.
101_
On adresse ensuite une pensee ä la patrie en entonnant V Hymne
national, puis M. le D' Petiavel, chef du Departement de Tlntärieur,
monte ä la tribune:
L'orateur salue d'abord, au nom du Conseil d'Etat, les partici-
pants au Congr^s et remercie le Comitö d'organisation de son invi-
tation.
II enum^re les enormes progrös realises par les autorit^s scor
laires cantonales et communales dans l'amenagement des locaux, du
mobilier et du materiel de nos ^coles, les belles Halles de gymnastique
flevees un peu partout, etc., etc., puis il poursuit en ces termes:
»Mais la cr^ation de vastes locaux et d'un mobilier moderne ne
devait pas ötre le dernier mot de l'hygiene scolaire.
^Bien des progr^s restaient encore ä r^aliser; c est aux m^decins,
aux pedagogues, aux arcbitectes, comme ä tous les amis eclair^s de
l'enfance qu'il appartenait, sinon de nous l'apprendre, au moins de
nous le demontrer d'une fa<;on Evidente.
„Les nombreux travaux entrepris par les membres de la Societä
d'hygi^ne scolaire, et que vous avez, sans doute, tous lus dans les
Feuilles d'hygiene scolaire, ont attir^ l'attention des autoritäs et des
parents sur bon nombre de questions trop longtemps negligees — et
concemant pour la plupart Thygiäne individuelle de l'enfant lui-m6me
et Celle du maitre — et älargi ainsi considerablement notre champ
d'activitä dans le domaine de l'hygiäne scolaire.
„Je souligne entr'autres: l'hygiene de l'enseignement et celle du
personnel enseignant, — Teducation physique de l'enfant — les
maladies contagieuses, comme aussi Celles qui ont une influence sur
son developpement, telles que les troubles de la vue, de Touie, les
maladies de la bouche, les d^formations thoraciques, etc.
„La propagande que vous avez faite en faveur des colonies de
yacances, comme aussi Tenquete en vue de la creation d'ecoles pour
enfants anormaux, ne sauraient egalement etre passees sous silence.
„De precieuses le9ons se degagent des nombreuses recherches
faites par les hommes de science; ils ont jete le grain; ä nous, auto-
rites et pedagogues, de le faire fructifier et de montrer qu'en matiere
d'hygiäne scolaire, comme dans les autres branches de l'instruction
publique, le sol suisse doit continuer ä etre classe parmi les plus
fertiles. *
„Mesdames et Messieurs,
„Ces deux journ^es de congres passees ä entendre la lecture de
travaux aussi complets qu'intäressants, et ä en discuter les conclusions,
102
ne laissent dans Tesprit d'aucun de nous, j'en suis certain, un doute
quelconque sur la nöcessite de s'occuper avec un nouveau z^le des
questions d'hygi^ne scolaire, en vue de sauvegarder la sant^ de Ten-
fant, pendant qu'il frequente T^cole.
„Mais notre täche doit-elle s'arreter lä et pourrons-nous dire,
ensuite, que nous avons rempli tous nos devoirs envers l'enfant, en
mati^re d'bygidne ? Nous aurons prot^ge Tenfant ä Tecole, mais ne
lui aurons nous pas appris ä se prot^ger lui-m^me plus tard? Ici,
je sors un peu du sujet, veuillez me le pardonner.
, L'enfant, quand il quitte definitivement les bancs de T^le pri-
maire pour entrer en apprentissage, poss^de-t-ü un bagage mdme
sommaire, en matifere d'hygiene individuelle, qui lui permette de se
garder des ennemis de toute sorte qui en veulent ä sa santä et,
partant, k son avenir?
„Je ne craips pas de repondre n^gativement.
„Connait-il seulement suffisamment Tinfluence bienfaisante sur la
sant^, du soleil, de lair pur et de l'eau? A-t-il des notions ^l^men-
taires sur Thygi^ne de Thabitation, de Talimentation et du vetement?
Sait-il quelles sont les mesures les plus courantes pour se pr&erver
de la plupart des maladies contagieuses?
„Non; il les ignore; mais, par contre, il recite couramment des
details de peu d'importance concernant l'histoire ancienne ou moderne
ou la g^ograpbie des continents africain ou asiatique.
„A qui la faute? Au corps enseignant? Non, pas du tout; les
programmes de nos ^coles primaires et secondaires, ceux du canton
de Neuchätel au moins, celui de nos ecoles normales memo, sont
muets en mati^re d'hygiene.
„C'est aux programmes qu'il faut s'en prendre et c'est par l'ecole
normale qu'il faut commencer la reforme.
,Je sais que M. le Chef de l'Instruction publique de notre canton
est d'accord avec moi, et qu'il va incessamment y introduire cet en-
seignement. Je le f^licite de cette resolution. Nos instituteurs seront
ainsi mieux qualifiäs pour nous pr^ter leur concours, en mati^re
d'hygifene scolaire proprement dite ; ils seront aussi mieux en mesure
ägalement d'inculquer aux enfants, des ecoles primaires au moins,
les notions les plus indispensables au maintien de leur sant^."
„Mesdames et Messieurs,
„II nous reste encore, comme vous le voyez, bien des progr^
ä räaliser dans le domaine de l'hygi^ne de lenfance et de la jeunesse;
108
mais si la t&che est grande, le but est noble, et le chemin d^jä
parcoaru est an sür garant qu'autoritäs et p^dagogues sauront 6tre
k la hauteur de leur mission.
«Les Neuehfttelois n'oublieront pas que leur canton a le bonheur
de compter parmi ses enfants votre si distingue President d'honneur,
M. le D' Guillaume, ce pionnier de Tbygi^ne scolaire en Suisse et
particuliärement ä NeuchÄtel; nous n'onblierons pas que notre con-
citoyen est Tun des hommes qui ont le plus fait pour vulgariser
cette science, et nous tiendrons ä honneur de continuer la tftche ä
laqoelle il s'est voue si longtemps, avec cette ardeur que donne seule
la foi dans une noble cause.
„Nous n'onblierons surtout pas, que travailler ä former une
jeunesse saine de corps et d'esprit, c'est travailler pour la grandeur
de la patrie.
.Je termine, en expriroant ä Messieurs les Conferenciers la re-
connaissance du Oouvernement de Neuchlitel pour les Services qu'ils
ont rendus ä la cause de Thygifene scolaire dans ces deux joum^s.
»Je porte mon toast au developpement et ä la prosp^rit^ de la
Soci^te suisse d'hygi^ne scolaire, et je l^ve plus sp^cialement mon
verre en l'honneur de son d^vou^ directeur."
M. le D' Orieshctch qui repr^sente, avec son coUegue M. le D'
MaUhuy^ la Society d'bygiene scolaire de TAUemagne remercie M.
Quartier-la-Tente des paroles aimables qu'il a adress^es le matin aux
delegu^s allemands. En entendant THymne national suisse, dont la mälo-
die est la meme que celle de THymne national allemand, il a senti la com-
munion d'id^e qui rapproche la Suisse et rAllemagne, rapprochement
qui se fait aujourd'hui par la poursuite d*un meme but: le perfec- J
tionnement de l'hygiene scolaire. La Societe suisse d'bygiene sco- s!
laire avait envoye deux delegues ä la Reunion qui avait lieu ä \
Dresde, il y a trois semaines, la Societe allemande a tenu ä repondre
et ä prouver l'int^röt qu'elle porte ä la Soci^tö suisse en envoyant
egalement deux delegues ä Neuchätel. Du reste la presence du D'
Guillaume donne ä la reunion de ce jour un vrai caract^re inter-
national, car son nom est connu bien au-delä des frontieres de son
pays.
Le D' Griesbach apporte ä la Suisse les salutations de TAlle-
magne et läve sa coupe ä la prosperite de la Societe suisse d'by-
giene scolaire et ä M. le D' Schmid, son distingue pr^sident.
M. Henchoz, inspecteur scolaire, membre du Comite de la Societe,
adresse des remerciments au Comite d'organisation, au Corps ensei-
i
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I
104
gnant neuchätelois, aux institutrices en particulier qui ont prouve par
leurs protestations ou leurs applaudissements tant d'interet aux tra-
vaux presentes. II felicite le Departement de Tlnstniction publique
pour la brochure suggestive qu'il a publiee ä Toccasion du congr^s
et les rapporteurs pour leur travail conscioncieux. M. Henchoz leve sod
verre ä tous ceux qui, dans le canton de Neuchätel, travaillent au
progrfes de Teducation populaire.
M. le D' Reichenbach, dans un discours plein d'humour et d'es-
prit, donne rendez-vous aux Neuchätelois, dans une annöe, ä St-Gall.
< Oü prendre chez nous, dit-il, le beau lac bleu sur les rives duquel
nous sommes reunis, oü troüver des sites enchanteurs comme Belle-
vue et Gorgier, et le vin blanc mousseux de Neuchätel? Nous vous
ofFrirons ä la place un Rheinthaler acide, mais des blouses brod^es
pour les dames! Merci et au revoir ä St-Gall ».
L'aßsembl^e entonne le Cantique suisse. M. Wenker^ instituteur,
döclame, en esp^ranto, «les Yeux» de SuUy Prudbomme; un cJuBur
dHnstitutrices et instituteurs loclois se fait entendte dans la m^rne
langue harmonieuse. M. Rousiüon^ instituteur, ömotionne et divertit
tour ä tour Tassemblöe en chantant dune voix vibrante le «^Itan^
des vaches », puis la « Geographie des cantons deVaiid et de Neuchdtel*.
L'assemblee exäcute encore plusieurs chants, puis le major de
table souhaite ä chacun un heureux retour dans ses foyers, en es-
p^rant que tous conserveront un excellent Souvenir des deux jours
de travaux et de r^creation passes ä Neuchätel.
Le Secretaire fran^ais:
D"" G. Sandoz.
i L'Hygiine Scolaire daQS le Gaoton de Neocbätel.
ttuäes et Renseigtiemenis divers publiis par le Dipartement
de l'IuatructioH publique.
CHAPITRE PREMIER
Le D' Louis GÜILLAÜME
initiateur dea questions d'hy^öne scolaire dans le Canton de Neuchätel.
La Society suisse d'Hygiöne scolaire se reunit pour la premi^re
fois ä Neuchätel, les 9 et 10 juin 1906, et comme eile a design^
son President d'honneur dans la personne de M. le D*" Louis Ouillaume,
il nous parait utile de rappeler ce qu'a fait pour son canton d'origine
celoi qui, le premier ä Neuchätel, a attire l'attention sur les questions
d'hygiene scolaire. Si Ton donne aujourd'hui ä l'hygiene scolaire Tim-
portance qu'elle merite et si dans la construction des bätiments d'dcole
et dans le choix du mat^riel et du mobilier scolaires on apporte
tant de soins, on le doit au D' Louis Guillaume. A ce sujet, son
activite est interessante, d'autant plus interessante qu'elle a ^tö
desinteressee et uniquement provoquöe par Tamour de l'enfant et
rintöret pour les elöves et les maitres.
Le D' Louis Ouillaume est un enfant des Verriferes (Suisse), fils
de notaire et d'agriculteur, que ses parents placdrent de bonne heure
ä Bäle pour y apprendre Tallemand. Le jeune homme y resta cepen-
dant au-delä du temps primitivement fixe par sa famille et frequenta
le Pedagogium bälois en vue d'^tudes mädicales, vers lesquelles il se
sentait attire. De Bäle, il passa, en 1851, ä Zürich pour y terminer
ses ätudes en 1854. Apres divers voyages ä Vienne, ä Prague, Berlin,
Paris et Londres, le docteur se fixa en 1856 ä Neuchätel, oü il fut
bientöt appelö ä diverses fonctions: medecin des prisons, membre
(pendant trente-quatre ans) de la Commission d'Etat de sante, membre
da premier Conseil g^nöral de la Municipalite de Neuchätel, et de
la Gommission d'education, dont il fut pendant longtemps le secretaire,
puis le pr^ident. II contribua ä la fondation de la section neuchäte-
106
loise de Is Soci^t^ suisse d'Utilit^ publique, qui organisa les premi^res
Conferences publiques. II tralta lui-meme, dans des Conferences nom-
breuses, lee sujets les plus vari^, les questions de regime alimentaire,
d'hygi^ne et de poHce sanitaire, d'economie sociale et d'histoire neu*
ch&teloise. II donna k Neuchätel un cours d'hygiöne et d'economie
domestique et le pr emier cours d'art culinaire.
Pendant son activitä de membre de la Commission d'^ducation,
le D' Louis Ouillaume eut roccasion d'obserrer les conditions hygi^niques
des locaux scolaires et les inconv^nients que pr^entait k cet ägard
le Systeme p^dagogique adopte et suivi.
En 1859, la Dircction de
rinstruction publique ducanton
de Neuchätel organisa un cours
de i^p^tition pour les membres
du Corps enseignant primaire,
et le D^ Guillaume fut cbarge
de donner des Conferences sur
l'hygiene scolaire. Ce sont ces
Conferences qui ont 6le r^uniea
dans an petit volume ^itä en
1864 ä Oeneve et ä Paris. Ce
volume, qui a conserve tout sod
interöt dans ces questions, a
pourtitre: tHygieneaeolaire*.
Considerationt sur l'itat hygi4-
nique de» eeoles publiques, pri-
senteea aux autorites gcolairea,
aux inatitnteurs etauxparents,
par L. Guillaume, docteur en
viddecine, membre de la Com-
mistion deducation de Neu-
chätel.
Le D' Louis Guillaume. Dans la pr^face de ce petit
volume, devenu rare quoiqu'U
eät une deuxieme edition et qu'il fät traduit en aliemand, en hol-
landais, en angUis et en italien, l'auteur äcrit ce qui suit:
< Est-il besoin de le rappeler, l'education et le d^veloppement
de l'etre humain, cette chose elevöe qui Interesse non-seulement l'indi*
vidu, mais la societe, ce but sublime auquel aspirent les voeux de
tous les peuples libres, cette loi bienfaisante hors de laqueUe il n'y
107
a point de v^ritable progräs possible, l'^ucation de Thomme par
k 8oci6t^, de l'enfant par Tadulte, ne peuvent 8e r^iser que par
nne sage economie et une combinaison barmonieuBe des forces intel-
lectoellee et physiques. Qn'un organe seit d^mesur^ment gromi et
dävelopp^, il en r^snltera une pertnrbation generale dans les fonctions
de r^tre, et ce trouble aura pour e£Fet nn malaiae, an däperissement
complet de Tindividu. Ghez Tenfant, la n^essite d exercer simultan^
ment et mod^r^ment toutes ses facultas, pour ötre moins sensible k
cause de la souplesse de ses organes, n'en est pas moins reelle, et
l'ftge snivant b^näficiera ou souffrira de la maniäre dont son ^ducation
aura et6 comprise et dirig^e.
L'Etaty qui chez nous rend Tinstruction gratuite et obligatoire,
CD prenant une partie des droits des parents sur leurs enfants, doit
anssi accepter les devoirs de sa täche, et s efforcer d'assurer aux
jeunes citoyens toutes les conditions desirables d'un däveloppement
complet. II devra les placer dans un milieu ä la fois salutaire pour
leur intelligence et pour leur corps, et veiller ä ce que rien, dans
les programmes et dans les lieux consacr^ ä Tötude, ne porte pr6-
judice k Tharmonie de leur Constitution, et ce devoir devient d'autant
plus pressant, lorsque, comme chez nous, le niveau des ätudes pri-
maires et secondaires est sans rel&che ^lev^. Je serais heureux si je
reussissais ä dötourner en partie les esprits de cette tendance fächeuse
qui donne tout au d^veloppement de Tintelligence, et ä les ramener
par les conseils de l'hygidne ä la n^cessit^ d'une bonne education
physique. >
... « II faut convenir que, tout bien examine, nous sommes loin
d'6tre en retard sur tout ce qui touche a l'education populaire : de
combien de progres r^jouissants notre regime d^mocratique n'a-t-il
pas ä se glorifier ? La position de l'instituteur a ete singuli^rement
changee; il a vu croltre, avec Tamelioration materielle et laugmen-
tation de son traitement, le respect et Testime des populations. L ecole
a 6te rendue ^galement admissible ä toutes les classes de la societä :
plus de distinction entre riches et pauvres, entre ceux qui payent et
ceux dont les ressources modiques laissent place au bienfait avilissant
de la gratuite; Tecole, cette republique en petit, pas plus que l'Etat,
ne reconnait de privilege devant sa loi magnanime. Mais tous les
progres ne peuvent etre r^alis^s en un jour ; il faut du temps ä la
iiberte pour tout refaire ä son Image. Le sujet sur lequel j'attire
maintenant l'attention est un de ceux oü les modiiications ont besoin
d etre le plus promptes et le plus radicales. La science hygienique
108
a fait des observations serieuees, et sa voix doit dtre ^coutee, lorsqu'il
s'agit de la sante des jeunes citoyens. L 'Opposition la plus forte lui
viendra sans doute de ceux qui pensent que la meilleure education
doit Mre n^cessairement accompagn^e d'^preuves et de tourments, et
qu'il faut ä toute force aguerrir Tenfance. Mais je suis persuadä qu'en
göneral ses conseils trouveront du bon vouloir chez les educateurs
de notre jeunesse. >
L'ouvrage du D'^ Ouillaume ne n^glige aucune question propre
ä am^liorer le regime scolaire, on en jugera par les titres des chapitres:
1. Emplacement d'une maison d'^cole, mat^riaux de constructions,
entrees, escaliers, corridors, etc.
2. Salles d'ecoles.
3. Ventilation, chauffage, ^clairage.
4. Tables et bancs.
5. Lieux d'aisances.
6. Age obligatoire pour l'entr^e dans les ecoles primaires.
7. Programmes des le(;ons» examens.
8. Des heures les plus convenables pour les le^ons.
9. Nombre quotidien des le(jons.
10. Pauses entre les le^ons.
11. Les vacances.
12. Les travaux domestiques.
13. Les punitions et les recompenses.
14. Les leijons d'ecriture et de chant.
15. La gymnastique et les exercices militaires.
Dans son ötude, le D*^ Guillaume pr^conise ce qui suit :
Constructions. — Emplacement de maison d'ecole bien degag^
des arbres et des autres habitations ; bätiment orientö sud-sud-est ;
rez-de-chauss6e elev^ au-dessus du sol ; constructions faites en pierres
calcaires et bois bien sec ; toiture ä pente \6ghre ; couvertures en
tuiles ou ardoises ; entree spacieuse ; escaliers larges et ä angles droits ;
ä pente faible et avec degrös facilitant Tacces aux jeunes enfants;
pas de porte double aux salles; corridors vastes bien a^räs, bien
eclaires.
Salle d'ecole, — Dimension caiculee sur le nombre des öcoliers;
plancher en bon ^tat huile ou verni; vestiaires ind^pendants pour
habits; changements de chaussures ä Tentr^e.
Ventilation, chauffage^ dclairage. — Ventilation facile; chauffage
pratique facilitant le renouvellement de l'air ; 15^Beaumur; öclairage
de gauche ä droite, d'un seul cöte, jamais en face, ni derriöre l'eleve;
109
rideaux ou stores vert mat ou bleu clair; tapisserie ä teinte uniforme;
murailles peu charg^e de tableaux ou de cartes; salle speciale de
g^ographie.
TabUs et bancs, — Hauteurs en rapport avec la taille des Po-
liers; table ä deux eleves; ameublement si possible variable suivant
les branches d'enseignement ; acces de la table facile pour Tenfant
et permettant aussi la surveillance de l'instituteur ; ameublement fadli-
tant le nettoyage de la salle ; pupitre du maitre plac^ sur une estrade,
siege confortable.
Lieux daisance$. — Nombreux, commodes, vastes ; faciles ä tenir
propres; faciles ä ventiler.
Age obligatoire d'entrde ä V4cole. — 7 ans ä T^cole primaire;
ecole enfantine preparatoire d'apr^ le Systeme Froebel.
Programmes et examens. — Maximum des el&ves 30 ä 40; r6-
partition des le<;ons permettant la varietä de positions chez T^leve;
Programme peu Charge et correspondant ä Tage des äcoliers ; examens
semestriels ou mensuels plutöt qu'annuels.
Heures des leqons. — Commencement le matin ä 9 heures en
hiver, ä 8 heures en ötä; liberte de 11 heures ä midi; Ouvertüre
I'apres-midi ä 2 heures ; clöture ä 4 heures ; necessite de tenir compte
de la dur^ du sommeil de l'enfant et des fonctions digestives.
NoTnbre quotidien des legons, — Avant 10 ans: 4 heures par
jour; apres 10 ans: 5 heures; dans les classes sup^rieuros, maximum:
6 heures; promenades recommandees ; Etablissement de collections
d'histoire naturelle; petits jardins; lectures d'ouvrages int^ressants.
Pauses entre les legons. — Pauses apres chaque heure, de dix
minutes chacune; exercices de gymnastique.
Vacances. — Halte au milieu de la semaine; Etape au Nouvel-
An; vacances d'^te; faculte de congedier les eleves pendant les chaleurs
caniculaires ; six k huit semaines.
Travaux domestiqvss, — Reduits au minimum; gradues d'apres
les Saisons et d'apres Tage des enfants ; suppression des copies, des
problemes compliques; tres peu de travaux domestiques ecrits; m^mori-
sations mod^rees ; pas de travaux domestiques avant dix ou onze ans.
Punitions et recompenses. — Pas de punitions corporelles; pas
de prisoa obscure ; pas de retenue apres Tecole ; pas de privation de
la r^cr^tion ; pas de pensums ; recompenses ; courses, petits voyages.
Legons d'^criture, de dessin et de chant. — Bonne tenue ; position
normale du corps; jamais de lefons de chant de 11 heures ä midi;
tenir compte de la mue de la voix.
110
Gymnastique et exerciees müitaires. — Les promenades ne rem-
placent pas la gymnastique ; la gymnastique peut commencer d^s sept
ans; le^ons courtes; vaste pr^au autour des maisons d'äcole; cours
sp^ial aux instituteurs et institutrices; exerciees müitaires recommaudäs.
Cette rapide revue du petit manuel d'hygi^ne scolaire prouve
qu'en 1864 d^jä, le D*" Guillaume ^mettait des opinions dont on ne
saurait assez s'inspirer aujourd'hui. EUes n'ont pas encore ^t^ admises
partout et meritent qu'on y revienne fräquemment. Nous pensons
meme qu'en modernisant ce petit manuel, il rendrait de trte reels
Services au personnel enseignant, puisque chacun s accorde ä recon-
nattre aujourd'hui la necessit^ d un enseignement de l'hygi^ne.
C'est aussi ä Tauteur de ce volume utile qu'on doit la fondation
et la direction pendant quinze ans des Feuüles d'hygüne. II fut encore
le directeur et le r^acteur, pendant toute son activit^ ä Neuchätel»
du Rameau de Sapin, organe de la Soci^t^ < le Club Jura$sien > ').
Le D' Louis Guillaume fut aussi un des fondateurs de la Society
d'Histoire du canton de Neuchätel, et du « Musee Neuchätelois »,
son Organe, qui tous deux ont prosp^rö d'une fa<;on r^jouissante. Le
« Musee Neuchätelois » contient d'ailleurs de nombreux et int^ressants
articles düs ä la plume du D' Ouillaume; nous citerons: Notice historique
8ur les promenades puhliques et les plantations d'arbres; Notice historiqite
sur la fete de Mai; Sur Vintroduction du cafd^ the^ chocolat dans le
canton de Neuchdtel; Les premi^res Feuilles d!Avis; Documents pour
servir ä Vhistoire des sectes religieuses et des joumaux politiques;
L* alimentation d*eau ä Neuchdtel; Costumes bourgeois; Marie- Anne
Calame; Autographes neuchätelois, etc.
Le D^ Guillaume fit partie de la Soci^tä des sciences naturelles.
Ayant aussi appartenu ä la Sociätä de pr^voyance, il eut Toccasion,
en sa qualit^ de mädecin des prisons, des pauvres et de la classe
ouvriöre, d'observer les causes du paup^risme, du vice et du crime
et les resultats in^vitables d'une mauvaise ^ducation. H comprit que
les moyens pr^ventifs devaient dtre k la base de tout Systeme de
traitement rationnel, que ces moyens etaient multiples, et qu'il ^tait
important d'agir surtout sur Tenfance et la jeunesse de toutes les
classes de la Soci^t^. II fut le fondateur et le prämier pr^sident du
') Le Cfub Jurassien a pour but de d^velopper parmi la jeunesse le goüt des
sciences naturelles et d'ötudier d*une mani^re speciale et sous toutes ses faces la
nature du Jura. II travaille ögalement k conserver les animaux utiles et int^ressants,
et ä propaj^er certaines plantes jurassiques menac^es de disparaftre de la flore neu-
chäteloise, etc.
111
CIttb Jurassien en 1865, et au nombre de ceux qui organis^rent les
courses soolaires. U plaida, d'autre part, avec chaleur la cause de la
creation d un orphelinat cantonal avec la fortune l^gu^e ä TEtat par
FraDfois Borel. Cet Etablissement constniit ä Dombresson, d'aprto
le Systeme des familles, est aujourd'hui en pleine prosperitE.
£n 1869, TEtat de Neuchätel ayant d^cidE la construction d'un
penitentier pour hommes, le D' Louis GuiUaume y fut appelE comme
directeur et il d^pioya, durant vingt ann^s, dans ce nouveau champ
d'activitE toute la force et tout le zhle dont il Etait capable.
D fut chargE par le Conseil föderal de se rendre en 1872 au
Congres pEnitentiaire international de Londres, et il fournit, ä cette
occasion, un rapport sur TEtat des prisons et de la reforme pEniten-
tiaire en Suisse. Cette circonstance lui valut Thonneur d'ötre d^signE
pour prendre part au travaux de ce Congres en qualitE de d6l4gu6
ofGciel du Conseil föderal. II eut ainsi Tavantage de faire la con-
naissance d'hommes et de femmes distingues, parmi lesquels le D**
Wines, Sir Walter Crofton, le professeur de Holtzendorf et Miss Car-
penter; cette demiere bien connue comme fondatrice des Ecoles de
r^fonne destin^es ä Teducation des enfants vicieux et des jeunes
däinquants.
Au Congres de Londres, le D' Guillaume fut d^signE comme
membre de la Commission pEnitentiaire internationale permanente,
dont il devint le secr^taire, fonction qu'il a exercee jusqu'ä aujourd'hui.
C'est en cette qualitE qu'il re^ut la mission de diriger les travaux
pr^paratoires du deuxieme Congres pEnitentiaire international qui eut
lieu ä Stockholm en 1878. II fut chargE du secr^tariat general et
de la publication des comptes rendus. II fut d^lEguE par le Conseil
föderal aux Congrfes p^nitentiaires internationaux suivants, qui eurent
Keo k Rome en 1885, & St-Petersbourg en 1890, ä Paris en 1895,
äBruxeiles en 1900 et enfin ä Budapest en 1905, et fut chaque fois
appelE aux fonctions de secr^taire g^u^ral de ces reunions.
Mais, tout en s'occupant des devoirs de sa charge, c'est-ä-dire
da traitement des crimineis et de l'hygi^ne morale et sociale, il n'a
cesse de s'int^resser aux questions sanitaires dans leurs rapports
avec Tecole.
Le D' Ghiillaume fut appeW en mars 1889 au poste de Chef du
Bureau fedöral de statistique, et, depuis quinze ans, il a donn^ ä ce
Service une extension considörable, qui lui permet de rendre aujourd'hui
d'^minents Services. Ici encore les questions d'hygiene scolaire ont
attire l'attention du docteur; il a vou^, de concert avec son ami.
112
M. le D' Schmid, chef du bureau sanitaire fed^ral, un int^r^t parti-
oulier ä des recherches dont Timportance est consid^rable en mati^re
scolaire. A tous ces titres, le D' Guillaume a bien m^rit^ de son
pays et cette courte biographie avait sa place marqu^e dans ce petit
volume destin^ aux participants de la reunion de la Soci^te suisse
d'Hygi^ne scolaire ä Neuchätel en 1906, r^unioD dont il est le
President d'honneur.
Ed. Qüartibr-la-Tbnte,
Gonseiller d'Etat.
CHAPITRE II
Histoire et 6tat actuel du service des soupes scolaires
dans le Canton de Neuchätel.
II est difficile de dire depuis quelle äpoque nos enfants n^essi-
teux refoivent pendant la mauvaise saison des distributions de
nourriture.
Cette Oeuvre charitable est de date ancienne, sans aucun doute,
et s'est confondue, au d^but, avec celle des soupes ^conomiques.
Mais la distribution de soupes aux ^coliers, non seulement aux
pauvres, mais ä tous ceux que l'^loignement empäche, par les mau-
vais jours d'hiver, dans les montagnes en particulier, de regagner la
maison paternelle pour le repas de midi, est d'origine plus r^cente.
C'est ävidemment depuis la frequentation obligatoire de r^cole
qu'on a reconnu la näcessitä de s'occuper des enfants malheureux ou
trop eloignes, en leur facilitant par ce moyen raccomplissement de
leur devoir d'ecoliers.
Et meme, bien des annees apres que rinstruction eüt 6t6 rendue
obligatoire, les petits ^coliers des montagnes se rendaient en classe
emportant avec eux leur plus ou moins maigre repas de midi : les
plus favoris^s avaient une bouteille de lait savoureux qu'on rechauffait
sur le po^le de T^cole et un morceau de pain noir ; les autres, hälas !
seulement un morceau de pain sec.
Dans les grandes agglomerations montagnardes, au Locle et ä
La Ghaux-de-Fonds, des personnes charitables s'interessärent ä Tinsti-
tution des cantines scolaires^). L'initiative des membres du corps en*
seignant parait avoir joue, ä l'origine, le röle principal. Voici, par
') Nous n'avons pii obtenir aucun renseignem ent pröcis sur Torigine des soupes
scolaires dans les autres r^gions, avant la fondation de la Soci^tö cantonale.
113
exemple, l'histoire des soupes scolaires des Galames, teile qa'elle
nous a 6t6 donn^e par M. Burkhalter, instituteur ä Peseux:
« Elle date de 1893 ; eile est due ä Tinitiative privee et a une
origine inutualiste ; voici comment :
c Eb 1891, les ^Ifeves de la classe sup^rieure furent organis^
en societ^ mutuelle ; leur bot ^tait tout d'abord de venir en aide
aux malades n^cessiteux ; par une petite cotisation de deux Centimes
par semaine, ils constituerent un fonds qui, si invraisemblable que
cela paraisse, s'el^va bientöt k une cinquantaine de francs ; les &mes
sont g^n^reuses, ä la Montagne ; l'oBuvre, une fois connue dans le
quartier, — eile le fut vite, car les enfants sont de bonnes gazettes,
— les dons y affiu^rent si bien, que tot apr^s ce fut la caisse de la
« Soci^te de Bien en Mieux » (c'^tait son nom) qui se chargea entre
autres des frais de la pharmacie pour les pauvres de T^cole ; eile fut
mise largement ä contribution lors de Tincendie du Gol-des-Roches,
qui, ä cette ^poque, mit dans le d^nüment plus d'une famille. La
petite societe 6tait administr^ par un comitä de son choix, pris
parmi les el^ves. Elle avait ses assembläes genärales, ses nomina-
tions, ses discussions, ses proc^s-verbaux, son petit coffre-fort, consis-
tant en une tirelire ä secret qui faisait du caissier un petit personnage.
< Mais les enfants se lassent vite, m^me des choses les plus in-
t^ressanteß; devinant qu'apres son d^part, qu'il supposait prochain,
la sociäte s'äteindrait probablement, Tinstituteur suggera ä ses el^ves
rid^ d'en modifier le but et la Constitution. La societe s'elargit et
prit le nom de < Soci^t^ des soupes scolaires des Calames ». Le
petit capital de la societe de < Bien en Mieux » fut sa premifere mise
de fonds. Toute personne qui consentit ä s'y int^resser par une coti-
sation Yolontaire quelconque, mais annueUe, en fit partie de droit.
Le Comit^ local de surveillance des ^oles prit une part trba active
ä son Organisation ; chacun de ses membres consentit a accompagner
l'instituteur dans une collecte qu'il fit chez toutes les personnes de
la region. Porteurs des Statuts qu'ils avaient rediges ensemble et
signes, les sept membres du Comitä firent joyeusement leur part de
la besogne et, au beut de huit jours, ils avaient le plaisir de trouver
dans leur caisse plus de 200 francs. C'etait ä fin de Tautomne 1893.
Quelques jours apr^s, la distribution des soupes commen<;ait ä T^cole
des Calames. Le concierge de l'öcole en fiit chargö, le premier hiver,
et les enfants du Chauffaud suisse et fran^ais, du Col-France, de la
Ran<^nnidre, des Jeannerets, de la Moliäre et des Queues purent se
dispenser d'apporter en classe pour le diner leurs bouteilles de cafe
8
114
ou de lait, qu'on avait tant de peine ä chauffer autour du podle. Une
ration de soupe ^tait distribu^e chaque jour gratuitement au pauvreB,
avec un bon morceau de pain ; ceux qui en avaient les moyens
payaient dix Centimes pour le tout. Chaque automne, le Gomit^ local
devait, avec Tinstituteur, refaire sa coUecte et ainsi etait assuree
Tceuvre des soupes scolaires ; eile n'a eu durant ses premi^res annäes
aucune attache quelconque avec celle du Locle ou avec la Soci^te
cantonale ; eile a v^cu de ses propres forces et du d^vouement de
ses fondateurs. »
G'est aussi ä Tinitiative de membres du corps enseignant que
rinstitution des soupes scolaires du Locle doit son origine. Voici, ä
ce propos, les renseignements que nous a foumis un ancien instituteur
de cette localitä, M. Georges Favre, actuellement ä Böle :
€ En hiver 1883, je tenais la 5^^ classe A du Gollege du Locle.
« Depuis quelques annees, je m'occupais avec soUicitude de rassis*
tance des pauvres, en qualitä de secretaire du Gomitä de bienfaisance
de la localitä. Leur sort m'int^ressait. J'avais la conviction que beau-
coup d'entre eux exploitaient une Situation qui leur permettait de
vivre ais^ment sans autre souci que le sein d'attirer l'attention bien-
foisante des nombreuses societ^s philanthropiques. Que de paresseux
adultes vivaient ainsi de mendicite d^guis^e en se prevalant de leurs
charges de famille! Avec beaueoup d'autres personnes, nous nous
occupions de la question de faire bän^ficier directement les enfants
de ces familles plus ou moins besogneuses de ce qui s'en allait trop
souvent ä une autre adresse.
€ En classe, depuis plusieurs semaines, un enfant de chötive
apparence attirait ma profonde Sympathie ; 11 se tenait en dehors des
jeux de ses camarades. Pendant les le^ons, il ^tait souvent embarrasse,
sans etre moins intelligent que ses condisciples. ün jour, c'^tait un
lundi matin, mon petit Fritz, la tote sur son bras, restait appuye
sur la table et ne rdpondait que difficilement aux questions que je
lui adressais ; son regard ^tait atone, sa figure bl6me, son attitude
d^plorable. Profitant d'un moment oü toute la classe 4tait assidue ä
son travail, je vins m'asseoir ä cötä du petit, que je supposais malade.
Je voulus le questionner ; les reponses se faisaient attendre. Finale-
ment je pus me convaincre que Tenfant avait une haieine alcoolis^.
II 6tait huit heures et demie du matin ; grande fut ma surprise, plus
profonde aussi ma Sympathie. De suite, je donnai un travail pour
occuper quelques instants Tensemble des el^ves ; je pris le petit par
la main, le conduisis au vestibule pour le questionner.
115
— Fritz, dis-moi, qui t'a donne ä däjeuner aujourd'hui ?
Aucune r^ponse. Je me baisee ä sa hauteur, lui entoure le
cou de mon bras, je r^p^te ma question : Mon petit Fritz, qui t a
donne de Teau-de-vie ce matin P
— Mon papa.
— Oü est-il ton papa ?
— U est alle travailler ä la carri^re de la Sagne.
— Quand rentrera-t-il ?
~ Je ne sais pas, peut-ötre jeudi, peut-^tre samedi.
— Et ta maman ?
^ Elle travaille au Gol-des-Rocbes (France), eile ne revient pas
de toute la semaine, quelquefois eile rentre le lundi matin.
— Et oü iras-tu dlner ?
— Je ne sais pas.
— Oü vas-tu coucher ce soir?
— A la maison.
— Qui y aura-t-il avec toi ?
— Personne.
— Qui te donnera ä manger ?
— Des fois, je fais des commissions, on me donne des Centimes
et je vais acheter du pain.
< Pauvre enfant, pauvre abandonne ! II avait des parents qui le
quittaient au commencement de la semaine, il ne les reverrait que
le samedi soir et encore?. .. et, durant ce temps, il rentrait seul ä la
maison, trouvait le foyer froid, la buche vide et se trouvait isol^
dans un local qui ne sentait que trop la misöre ! ^'en etait trop ;
d'un coeur emu je serrai ce eher petit dans mes bras en lui disant :
Nous sommes lä, tu auras ä manger, sois en sür.
« En pensant qu'un enfant de ma classe pouvait 6tre dans un
tel d^nüment et cela depuis longtemps, sans doute, et souffrait sans
86 plaindre, j'^tais boulevers^. II venait pourtant r^guliärement ä
Tecole. Mais cette idee m'obs^dait, je ne pouvais pas la garder pour
moi. Avec impatience j'attendis l'heure de sortie et j'allai faire part
de cette triste d^couverte ä deux de mes amis. L'un et Tautre me
remirent chacun fr. 10 : < Fais connaitre cette triste Situation, me
dirent-ils, tu trouveras d'autres-ämes charitables pour t'aider. Mais
agiB sans tarder. » Rentre ä la maison, j'ecrivis le recit de ma triste
d^ouverte. Je le portai ä la Feuille d'Avis des Montagnes et fis
suivre mon article d'un appel chaleureux en faveur des enfants n6-
cessiteux de notre College. Les dons affluerent. D'accord avec le di-
116
recteur des ^coles, qui 4tait ä ce moment-lä M. Ferdinand Porchat,
nous n'eümes pas de peine ä d^cider le concierge, M. Michel l'Eplat-
tenier, ä se charger de la pr^paration de soapes, qui furent distri-
buees au nouveau College dans une salle inoccup^e, mise ä notre
disposition par la Gommission scolaire. Tous les jours nous distri-
buions une soupe garnie avec viande et l^gumes et 200 grammes de
pain. Les jours de mauvais temps nous avons eu plus de 200 äl&ves ;
une bonne partie payaient leur consommation. B^gulierement chaque
jour nous avions une moyenne de 20 ä 25 ^l^ves qui recevaient la
soupe gratuitement. Quelle aubaine pour eux et avec quel appetit
ils arrivaient aux repas !
« Ce furent de beaux d^buts ; tout le monde y mit du sien.
Corps enseignant, autorit^s, soci^t^s diverses, population, chaeun
contribuait ä faire r^ussir cette oeuvre nouvelle.
c A la fin de Texercice, quand le printemps nous ramena les
beaux jours, nous avions d^Iivrä plus de 6,000 rations de soupe,
payä tous nos frais d'installation, donn^ une indemnit^ au concierge,
qui avait eu pas mal de tablature, et soldä les comptes des fournis-
seurs ; ceux-ci avaient tous fait des prix tres doux et nous restions
avec un reliquat de fr. 210 en caisse. Bei concouragement pour
continuer l'ann^e suivante.
€ L'oeuvre continua, soutenue, des le d^but, par le Collage des
anciens de TEglise nationale (paroisse fran^aise et allemande) et le
Comite de bienfaisance.
« Pendant quelques ann^es, on a pr^par^ les potages au College,
puis, grd^^e ä Tobligeance de la Cuisine populaire, cette institution se
chargea de leur fourniture au prix de revient. >
Des lors, l'institution des soupes scolaires a continua de prosp^rer.
En 1895, la fortune de l'institution s'jölevait k fr. 1,666.94. En
1905, k fr. 2,836.82. La d^pense s'est elevöe pour l'hiver 1904-05,
k fr. 464.55, y compris les distributions qui se fönt dans les Cooles
de banlieue.
Au Locle, les soupes sont donn^es gratuitement aux enfants
indigents sur demande äcrite de leurs parents. Neanmoins, on leur
recommande de payer ce petit repas de temps en temps, une fois
par semaine ou par quinzaine.
Pendant l'hiver 1904-05, il a etö d^livr^ 1,046 jetons gratuits
sur 3,449 jetons payes qui ont rapportö fr. 67.25.
A La Chaux-de-Fonds, la distribution de soupes aux ^coliers a
commence dans Thiver 1884-1885.
117
üne assembl^e pr^paratoire convoqu^e sur rinitiative de la Gom-
mission scolaire eut Heu le 4 d^cembre 1884, sous la pr^idence de
M. P.-ü. Oabus. Elle comptait seize personnesi la plupart appartenant
aox autorit^ scolaires et au corps enseignant.
Elle se pronon^a imm^diatement pour l'inBtitution d'un Service
de soupes scolaires et se constitua en une Gommission, dont le bureau
fat nomme immödiatement, comme suit :
Pr^siderU, MM. P-ü. Gabus.
Vice-prisident^ Ferd. Porchat.
CaisMier^ Ch. Pbrret.
Secritaire^ Ed. Steiner.
Vice-secrdtatrey Arnold Evard.
Toute rorganisation primitive fut rägl^e avec une simplicit^ ad-
mirable. La Cuisine populaire, dont le president etait alors M. J. Wyss,
oflFiit gratuitement la quantite de soupe n^cessaire.
Pour la partie financi^re, on re^ut des dons volontaires au moyen
d'nn simple appel publik dans les journaux de la localite.
La vaisselle fut achetee ä prix reduit au Comit^ de la cuisine
populaire.
Les membres de la Commission se cbarg^rent du Service de
distribution et de surveillance.
Le 30 avril 1885, M. Ch. Perret, caissier, presentait sur Texer-
cice un compte de recettes de fr. 941.68; de fr. 915.88 en depenses,
indiquant un solde fr. 25.80.
Dhs lors le Service n'a cess^ de se d^velopper, entretenu par
des dons gratuits de personnes bienfaisantes et des subventions des
societäs locales.
Le rapport sur le premier exercice, präsente par M. Ed. Steiner,
instituteur, dit :
< Les distributions de soupe ont commencä le 8 decembre 1884,
dans la salle de gymnastique du College primaire transformee ä cet
eifet en vaste r^fectoire ; ces distributions ont eu lieu chaque jour
de classe, le samedi exceptä; ce jour-lä, les Kleves qui n'ont pas de
classe l'apräs-midi pouvaient sans inconvenient retoumer ä midi chez
leors parents.
c Une soupe excellente, aux pois, aux f^ves, au riz, ä la semoule,
au gruau, seien le jour, fournie gratuitement pour la cuisine popu-
laire, ätait largement r^partie entre nos petits pensionnaires, dont un
gigantesque morceau de pain completait le diner.
118
' Que dire de ces repas auzqaels participaient ä la fois jusqu'^
Cent soixante-neuf enfants ? Comment decrire le bruit des cuillers
feiraillant dans les bols de porcelaineP D^peindre l'animatioD de ces
immeases tabl^es rappelle ä l'esprit las agapes dee jeunes Spartiates.
< La salle presentait un aspect des plus pittoresquea.
« Le dlner termine, les el^ves ätaient occupes et surveül^ jusqu'ä
t'beure de l'ecole par MM. les membres de la Commission et du
Corps enseignant de notre College, qui avaient bien voulu prfiter
lear concours efficace.
L'arriv-^e de la soupe (La Chaux- de 'Fonds).
< Le 27 mars 1885, les distributions etaient clöturees par nn
repaa extra du & la gnn^rosit^ de quelques citoyens ; le vin avait
reoiplace l'eau des carafes et de copieuses portions de jambon et de
sauciases avaient ete ajoiitees au menu ordinaire ; chaque eofant
recevait, en outre, > un homme de p4te •-.
Aujourd'huj, le Service des soupes scolaires de La Cbaux-de-Fonds
a pris une extension en rapport avec le developpemetit de la localitä
et Taugmeutation de la population. La distribution se fait dana
quatre Colleges de la ville et daos les quartiere du Reymond et du
Bas-MoDsieur. Le peu de succ^s obtenu dans les autres quartiere
paratt demontrer que l'installation de ce service n'y est pas bien
pressante.
Pour la ville c'est toujours la Cuisine populaire qui foumit la
119
soDpe. Chaqne jour, etle en donne gratuitement cent litres et le
eurplus D^ceesaire est psyä & la Guiaine k raison de 15 Centimes les
deax ratdons.
Le dernier rapport du Comitä contient ce qui suit : * Commenc^
le 5 d^mbre 1904, l'exercice s'est termin4 le 7 avril 1905. 11 a eu
une dur^e de 81 jours, pendant lesquels il a et^ distribu^ 14,863
diners, ce qni correspond ä une moyenne de 183 par jour.
Le total des dons divers a 4t4 de fr. 773.20. Ce Chiffre se rap'
proche de la nioyenoe habituelle, ce qui d^montre que la population
gu^e toujours un iotäröt rejouissant ä notre ceuvre. La collecte an-
La distribntion de la soupe (La Chaux-de- Fonds).
D'kprt* dot pbotacnpU« da H. Pinl Mbler. de Li duiu-da-FoDda.
nnelle, ensnite de diverses circonstances, a produit un total tr^s in-
f4rieur k celui des annees prec^dentes; heureusement, la part qui
nous a ^t^ attrihuäe sur la Subvention föderale ä l'^cole priraaire nous
a pennis de compenser ce dachet et de boucler nos eomptes d'uue
maniäre satisfaisante.
Les eomptes soldent par fr, 4,382.53 de recettes et fr. 4,296.45
de depenses, laissant un bont de fr. 86.18.
Si les Poliers necessiteux du Locle et de La Cbaux-de-Fonds
jouissuent du privil^ge de recevoir pendant la mauvaise saison une
noarriture convenable, ceux d'autres regions 4taient toio d'Stre aussi
favorises.
n
120
Dans les localites Isoldes, dans les classes qui s'ouTraient, &
rorigine, dans les quartiers äloignes, pendant cinq mois d'hiver, les
el^ves de parents pauvres resterent longtemps sans secours efficace.
Gependant les rapports des inspecteurs des ecoles avaient, ä plusieurs
reprises, attire Tattention des autorites et des philanthropes sur
l'opportunite d'un service d'alimentation dans ces milieux-lä.
C'est en 1892 que feu John Clerc, Conseiller d'Etat, prit l'initia-
tive de la creation d'une Soci^t^ cantonale des soupes ' scolaires. n
convoqua une assemblee de personnes disposees ä s'interesser ä cette
Oeuvre, ä NeuchÄtel, dans le bätiment acad^mique, le 25 janvier 1892.
Des Statuts furent adoptös seance tenante. Les voici :
« La Society cantonale neuchäteloise des soupes scolaires, dit
l'article 2, a pour but de contribuer, par des subventions faites k
des communes ou ä des comites particuliers, ä la distribution de
soupes scolaires gratuites, servies pendant Thiver, dans les quartiers
isoles et de montagnes, vises ä Tarticle 7, alin^a 2 de la loi sur
rinstruction publique du 27 avril 1889, et k assurer le service regu-
lier de Celles qui pourraient deja y exister lors de la fondation de la
Societe :
« Par exception, la Societe pourra subventionner des comites
prives, qui organiseront des soupes scolaires pour les Kleves des
quartiers isoles frequentant les ecoles du centre principal de popu-
lation et qui ne pourraient rentrer pour leurs repas au lieu de leur
domicile. »
La Societe constitua son bureau comme suit : MM. J. Giere,
obef du Departement de llnstruction publique, president ; Louis
Martin, Alex. Perrochet, Jämes Lardy, Ernest Stucky, Paul Dumont,
Leon Juillerat, Samuel Kollier. Ge Gomite ^tait nommä pour trois
ans. II se modifia peu. M. Quartier-la-Tente succ^da comme president
k M. J. Giere, apres le decfes de ce dernier en 1898.
Le ressources financieres consistaient principalement en dons et
cotisatioDs des membres ä raison de 1 franc par an ou 25 francs
en cotisation unique.
Gräce ä l'appui de la Societe, des distributions de soupes s'or-
ganis^rent presque partout oii le besoin s'en faisait sentir. Elle a
publik des rapports sur son activite en 1893, 1894 et 1895. Elle a
distribue en subventions fr. 430 en 1892 ; fr. 620 en 1894 ; fr. '705
en 1895 ; fr. 480 en 1896 ; fr. 550 en 1898 ; fr. 500 en 1899 ;
fr. 300 en 1900.
121
Dans la e^ance da 8 d^embre 1899, il Ait constatd qne la So-
ci^t^ Bvait atteint son but en provoquant, lä oü besoin 6tait, la
Constitution de comit^ locanx de Boupes scolaires; qu'en outre, la
plapart des membres avaient cesse de payer leur cotisation h la So-
ciät^ cantonale pour s'int^resser h ces soci^t^ locales et qu'ainsi la
Sod^t^ cantonale ne se recrutait plus.
Aa commencement du mois du däcembre 1903, le Qrand Conseil
ftvait d^cr^t^ une Bubvention de 25 **/<> ^^^ däpesses faitea par les
communes pour sonpee scolaires. La somme n^cessaire devait ötre
prise snr la aubvention f^d^rale.
Le röle de la Sod^t^ cantonale des eoupea scolaires ^tait termin4.
Daus la e^ance du jeudj 4 f^vrier 1904, pr^id^e par M. Quartier-
La maison d'ficole du Mont de Boveresse, construile en 1893.
Paysage d'biver.
la-Tente, chef du Departement de I'Instniction publique, on vota la
disBolution de la Soci^t^, apr^ avoir r^parti lea capitaux disponibles
entre les communes qui avaient rec^u jusqu'alors des allocstions et
Celles qui ont des servicee de soupes pour les Kleves des ecoles iso-
1^. Un solde de fr. 302.60 fiit remis au Departement de Tlnstruc-
täon publique pour 6tre employe, selon I'articie 10 des statuta, dans
DD but analogue & celui de la Soci^te.
NouB trouvons quelque chose d'interessant ä relever dans le
rapport du Comit6 ßur l'exercice de 1895. Ce sont les resultats d'une
enqndte faite sur l'^tat du Service de soupes scolaires dans Iob six
districts :
122
District de NeuchdteL — Ge district, composö de onze communes
situees en grande pai*tie dans le Yignoble, ne souffre pas d'un hiver
rigoureux et il est toujours facile aux enfants de retoumer diner ä
la maison entre les heures de classe. N^anmoins, six localites ont
organise un Service de distribution de soupe, principalement au centro.
210 Kleves y ont pris part. La distribution est gratuite. Le prix de
revient varie beaucoup, de 7 ä 25 Centimes ; il est de 13 Centimes
en moyenne dans le district. Une somme de fr. 836 a 6t6 döpens^e
en 1895, et provient en grande partie des allocations communales
et de dons particuliers.
District de Boudry, — Ce district, compose de quatorze com-
munes, s'etend le long du bord du lac et jouit du m^me climat que
le district de Neuchätel. Les villages sont bien group^s, il y a peu
de maisons ecartees. Le besoin de distribuer de la soupe aux enfants
se fait peu sentir ; pourtant neuf communes le fönt La plupart ont
en hiver un Service de distribution de soupe pour les personnes ne-
cessiteuses et les ^coliers en profitent. 151 d'entre eux ont ^t^ ainsi
entretenus. Le prix de revient du litre de soupe varie entre 10 et
50 Centimes. II est ä 19 Centimes dans ce district, oü une somme de
954 francs est depens^e annuellement pour les ^coliers seulement.
District du Val-de-Travers, — Ce district compose de onze
communes est situä ä une altitude plus ^levee que les pr^c<$dents ;
rhiver y est plus rüde, le besoin de distribuer des soupes scolaires
s'y fait sentir davantage. Comme dans le district de Boudry, les
ecoliers profitent du service des soupes pour les indigents. 660
d'entre eux Tont refue reguliörement et gratuitement Thiver dernier.
Le prix du litre revient ä 10 Centimes environ et une somme qui
s'öleve ä fr. 3,420 a 6te depensee pour les eleves des Cooles. C'est
dans ce district que Ton fait le plus, nous semble-t-il, dans le
domaine des soupes scolaires.
District du Val-de-Ruz. — L'activit^ des soupes scolaires est
peu developpee dans ce district, qui en aurait besoin cependant tout
autant que d'autres. Sur quinze communes qui le composent, sept
seulement ont un service regulier de distributions de soupe aux Eco-
liers des bameaux isolEs, loin du centre principal de population. D
n'existe pas de Service pour les indigents. Dans ce district, 167 Eläves
re^oivent la soupe en hiver ; les depenses s'Elävent ä fr. 764 et le
litre revient en moyenne ä 10 Centimes. Les ressources proviennent
uniquement des budgets communaux.
Dittricl de Im Chaux-de-Fonds. — Ce district, aitnö k un« alti-
tade elevee, aoaf^ d'un biver rigoureuz qui nuit k la fräquentation
des ^les; ausai tonteB lea communea ont nn Service r^golier de
ecnpes scolairea, dans les centres comme daas les quartiere isoles ; 285
enfanU y refoivent un aliroent chaud et nourriasant, gratuitement
poQr les indigents, et pour les älöves aia^, moyennant finance. Le
litre de soupe revient ä 10 Centimes en tnoyenne. Vne somme de
fr. 805 est employäe pour ce Service.
District du Loele. — Ce district composä de sept communes se
trouve, comme le pr6cldeiit, situ^ dans lea montagnes. Auasi les dis-
La majson d'fecole du Reymond, prfts de La Chaux-de-Fonds^
construite en 1830. — Paysage d'hiver.
D'tprii DD« photo(nphle da H"» Aogile Penla]>qaet.
toibutions de soupe scolaire fonctionnent r^guli^rement dans les
localites, comme ausei dana les bameaux, en faveur de 332 enfants. Le
litre de aoupe revient k 17 Centimes en moyenne. Lea el^ves qui en
ont le moyen acbetent la soupe qu'on leur foumit, tandis que les
pDovres la refoivent gratuitement. Les d^penses e'eldvent dans ce
district k fr. 1,955.
Comme cela vient d'ätre dit, ajoute le rapport, c'est une somme
de fr. 8,700 qoi est employee dans le canton pour la distribution
des soupea scolaires. Les ressources qui permettent de d^penser une
124
teile somme, proviennent de sources bien diverses. Ce sont tout d'a-
bord les eredits fournis par les Gonseils communaux, puis des sub-
ventions accordäes par les Gonseils d'Eglise et les Colleges d'anciens
dans les paroisses oü se fait une distribution de soupe aux indigents,
comme aux äcoliers. G'est le produit d'une coUecte faite chaqne
ann^e, au commencement de Thiver, et qui couvre parfois la totalitä
des frais dans certaines communes. Enfin, pour dix localit^s du
eanton, ce sont les subventions de la Society des soupes scolaires
qui leur viennent en aide dans ce service.
On peut dire que la Soci^tä cantonale des soupes scolaires,
OBuvre d'initiative priv^e, quoiqu'elle ait etö provoquöe par le dief
du Departement de Tinstruction publique, a jou6 le röle auquel eile
etait destinäe en encourageant partout oü cela etait n^cessaire la
formation de comit^s locaux pour Tinstitution projet^e. C'est gräce
ä son activite qu'aujourd'hui quarante-trois communes fönt distribuer
des soupes aux enfants n^cessiteux pour une somme d'environ
fr. 11,750. Elles ont re<;u en 1905 une allocation de l'Etat, prise
sur la Subvention federale de fr. 5,873.50, seit ä peu prfes, le 50 •/•
de leurs d^penses.
Dans vingt-trois communes on a fait en 1904-1905 des distri-
butions de v^tements et chaussures aux ^coliers, pour fr. 7,360 en-
viron ; la Subvention de l'Etat s'est ^lev^e ä fr. 3,676.50.
Nous avons le droit de nous r^jouir des progrds accomplis dans
ce domaine humanitaire. Mais est-ce ä dire que tous les malbeureux
sont soulag^s ? Evidemment non. U reste encore beaucoup de miseres
secrätes, des pauvres honteux, qui echapperont toujours aux recher-
ches bienveillantes de la charit^ publique, tandis que d'autres pour-
ront en abuser. Effor<;ons-nous de d^couvrir les uns et les autres,
afin de pouvoir donner, judicieusement, ä chacun seien ses besoins
r^els. H. Blaser.
Inspecteur des Ecoles.
GHAPITRE III.
Les Colonies de vacances ä Neuchätel.
S'il est une oeuvre philantropique et sociale entre toutes, c'est
bien celle dont M. le pasteur Bion, ä Zürich, est le promoteur.
Sa g^n^reuse initiative de procurer aux enfants pauvres et
chätifs un s^jour de campagne ou de montagne, avec une nourriture
saine et rationnelle, a monträ, par son developpement ult^rieur,
combien cette oeuvre populaire etait la bienvenue.
I^
wr
125
C'est en 1876 que M. Bion tenta ä Zürich ud premier esaai snr
des bases plus que modestes, essai qui non seulement fut couronn^
de succ^, mais trouva bien vite de nombreux imitateurs.
Trente ans se sont ^coul^s depuis lors, et nous voyons actuelle-
ment des colonies de vacances dans tous les pays civilis^^ procurant
ik des milliers d'enfants les avantages qui ötaient, jusqu'alors, seuls
reserves aux heureux de la terre.
Dans ce beau mouvement humanitaire, la ville de Neuch&tel
n'est pas rest^e en arrifere et, en mal 1880, sur Tinitiative de
M. Russ-Suchard, un comit^ ^tait formö et se mettait imm^diatement
ik Toeuvre.
Ce premier comite fut compose comme suit:
MM. C. Russ-Suchard, prSsident,
Aug. Enoßri, vice-pr^ndent,
F. Machon, Becr^taire-caissier.
Alfred Borel.
DuBois, pasteur.
Oerster, prüfet.
D' Guillaume.
Junod, pasteur.
Fr^d^ric de Perregaux.
Alphonse Petitpierre.
Maurice de Pourtal^s.
D' A.-L. Beulet, conseiller d'Etat.
A l'appel qui soUicitait le concours de toutes les personnes
sympathiques au but propos^, il fiit r^pondu par des souscriptions
dont le chiSre s'eleva, en peu de jours, ä la somme de fr. 1,841.35.
II s'agit ensuite de trouver un lieu de s^jour appropri^, oii les
enfants seraient envoy^ pendant les vacances d'etä, et, apr^s maintes
peregrinations, on s'arrdta au lieu dit «La Ferme des Comtes», prds
de Lignidres, au pied du Ghasseral.
La premi^re colonie comporta 16 jeunes gar^ons, qui y s^jour-
n^rent dix-huit jours, puis firent place k 14 jeunes fiUes, qui y pas-
sirent un temps d'ägale duree.
Les colonies furent dirig^es respectivement par un instituteur
et une institutrice, qui tous deux present^rent un rapport montrant
que l'essai tentä avait compl^tement r^ussi. Les enfants avaient paru
pleinement jouir de ce s^jour au milieu de la belle nature, ils avaient
pria bonne mine, augment^ de poids et ils virent avec cbagrin le
moment de reprendre le chemin de la ville.
126
Od eut donc la preuve palpable du succ^s de l'entreprijBe et, en
1881, une seconde campagne organis^e de la mdme fafon reussissait
it souhait.
Les souscripteurs, de leur cöt^, augmentörent de fa^on ä terminer
l'exercice par un excedent de recettes.
Dös lors, et jusqu'en 1892 inclusivement, les colonies se succe-
därent chaque ann^e, avec Ligniöres comme lieu de s^jour.
Le nombre des enfants admis suivit, comme il fallait s'y at-
tendre, une marche progressive. En 1886, au lieu de deux escouades,
nous en avons quatre, et en 1892 il fallut en adjoindre une cinquieme.
Le temps de sejour ötait de trois semaines environ.
Le chififre de 30 enfants, qui etait celui de la premidre campagne
de 1880, s'^levait ä 157 pour celle de 1892.
On devenait plus confiant dans Tavenir et, par lä, plus large
dans les admissions, d^sirant faire profiter un nombre d'enfants tou-
jours plus considerable des bienfaits de l'air de montagne et d'une
nourriture saine et abondante.
Les rapports des surveillants et surveillantes durant cette Periode
nous permirent de nous r^jouir de plus en plus du but atteint, en
nous montrant Tinfluence salutaire, tant morale que physique, deter-
min^e par ces s^jours.
Nos souscripteurs, voyant le d^veloppement de l'oeuvre, nous
tinrent Mhle compagnie et leur liste s'accrut d'ann^e en ann^e.
En outre, en 1884, nous re^umes un legs de fr. 2,000 de
M™* Reymond-Cordier, puis en 1885 un nouveau legs de fr. 8,000,
du regrett^ peintre Ch.-Ed. Dubois.
Malgrä cela, l'ere des däficits avait sonne pour nous, aussi il
fiit decidd, en 1890, de former un comite de dames qui devait venir
ä notre secours en organisant une vento.
Gelle-ci rdussit au-delä de tout souhait en nous procurant la
belle somme de fr. 6,899.12, ä laquelle vint se joindre encore le
produit d'un concert organis^ par M. Lauber, qui nous rapporta
fr. 716.55.
L'ann^e suivante, soit en 1891, M. James de Pury nous faisait
le magnifique legs de fr. 50,000, inscrit sous le nom de c Fonds
Mathilde de Pury >, en souvenir de la fiUe de ce gen^reux donateur.
Dös lors nous etions capitalistes, et le d^ir que nous caressions
depuis longtemps, c'est-ä-dire d'acquerir un immeuble pour y loger
nos colonies, prit de la consistance et f ut mis ä l'ötude ; nous avions
reconnu que l'ancienne installation des colonies präsentait des incon-
127
vänients r^ls, par le fait qu'il ätait fort difficile de rencontrer une
m&ison rempliwant les conditions vouluee, et un proprietaire pouvant
noos assnrer pendant deux ou trois inoiB la possession de locaux
relativemeDt trte vastes. Nous avionB r^ussi, il est vrai, k trouver
jusqu'ators ä peu pr^s ce que noue desirioDB, mais il etait Evident
qae l'etat de cboses De pouvait dtre conaid^re comme d^finitif; il
aarait suffi, en effet, d'un changement de proprietaire, pour que les
locauz dont nous disposiona ooua fiissent retir^ et il aurait 6t4 tr&a
difficile d'en trouver d'autres.
Nous avions, en outre, la conviction qu'en nous installant chez
noos, nouB pounions op^rer plus economiquement et aussi utiliser
notre immeuble pour y envoyer des enfanta de complexion delicate,
qni ne pouvaient ätre admis dana les coloniea de vacances ordinaires.
C'est alors qu'on membre
deToue de notre comite, M.
Fredörie de Perregaux, con-
aentit it nous vendre, h un prix
seneiblement infärieur ä sa va-
lear reelle, aa proprio de
Bellevue,
Celle^i, situ^ k la liaiere
de la for^t, au pied de la mon-
tagne de Boudry, parut r^unir
toutes lee conditions d^irables.
Le comite fit aussitöt part
de ses projets ä celui qui en
avait permis la r^alisation.
M. James de Pury ee declara
d'accord avec les d^cisions
prises et ne s'en tint pas \k,
car, le 6 mal 1893, il nous en-
voyait une somme de fr. 20,000,
destiuee, disait-ü, k augmenter
«on pr^cedent don du < Fonds
Mathilde de Puryi
James de Pury,
le bienfaileur des Colonies de
de Keuchfltel. 18Ü3-1902.
C'est donc gräce k cet homme genereux que nous pümes aller
de l'avant eans arri^re-pensäe ; aussi son nom restera inseparable de
l'«uvre des Colonies de vacances de Neuchätel.
L'acfaat d'un immeuble entrainait pour notre comite l'obligation
d'aequ4rir la persoanalitä civile, aussi decida-t-il de convoquer une
128
assembl^e g^n^rale des souscripteurs et de leur proposer la Cons-
titution d'une soci^t^ r^gie par le Titre XXYIII du Code föderal des
Obligations (societes ayant un but intellectuel ou moral). Getto as-
semblee eut lieu le 28 mai 1893; eile adopta les Statuts qui lui
füren t soumis. Nous relevons dans ceux-ci Tarticle suivant:
Sont de droit membres de la soci^t^:
a) Tous ceux qui ont dejä contribu^ ou qui contribueront encore
dans la suite ä Toeuvre de la societ^, par un don de fr. 50 ou au-
dessus fait en une seule fois.
b) Toutes les personnes ayant fait partie jusqu'ici du comitö
qui a pris ä Neuchätel l'initiative et la direction de l'oeuvre des
colonies de vacances.
c) Toutes les personnes qui pourront dtre appelees dans la suite
ä faire partie du comite de la soci^t^ ici constituee.
Quelques r^parations urgentes furent effectu^es ä Timmeuble de
Bellevue, puis Ton proc^da ä la nomination d'un directeur qui de-
vrait s'occuper sp^cialement et d'une fa^on suivie de nos colonies en
mdme temps que de Timmeuble. Enfin, le 16 juin 1903, Bellevue
ouvrait ses portes ä uno premi^re colonie, que d'autres suivirent
presque sans Interruption jusqu'au 9 octobre.
Des lors, nous dümes modifier notre maniere de faire dans
l'envoi des escouades. N'ayant qu'un seul lieu de sejour, nous ne
pouvions plus envoyer des colonies parallMes; en outre, le nombre
des admissions augmentait d'une fa<;on consid^rable.
II fut donc decide de commencer les envois d'enfants das le prin-
temps, seit avril ou mai, et de les terminer fin septembre ou commence-
ment d'octobre, en alternant les colonies de gar^ons avec celles de filles.
Nous eümes donc dös cette äpoque cinq ou six colonies par ann^.
Les directeurs restant ä Bellevue pendant Thiver, nous pümes
donc profiter de nos locaux pour y envoyer- des enfants faibles ou
convalescents, qui y trouverent souvent force et sante.
Nous avons particip^ en 1896, comme toutes les societes ana-
logues, k r£xposition nationale suisse ä Geneve; le tableau statisti-
que que nous avons envoye montre que Neuchätel occupe sous ce
rapport un des premiers rangs. La m^daUle d'argent qui nous a ^t^
accordee, indique toute l'importance qu'on attache en Suisse ii
l'oBuvre si utile des colonies de vacances.
La possession d'un immeuble et d un domaine, tout en nous £a-
cilitant singulierement notre täche, n'^tait pas sans nous occasionner
de fortes d^penses pour son entretien et les amäliorations k y ap-
129
porter. Ainsi, dans le courant de l'annee 1900, nous avoDS diu cons-
truire an reservoir, pour ^tre a l'abri des surprises de manque d'eau,
eo cas de s^chereBse. Ce reaervoir, devise ä fr. 10,000, nous a per-
mis l'installation d'hydrante, qui, vu risolement de la propriet^,
seraient d un grand secours en caa d'incendie.
If
a|
■jl
1
l
3
La dissemination des colonies Bur un laps de temps coinprenant
toate la belle aaison avait certes de grands d^savantages, et l'idee
<le nous procurer des locaux nous permettant de recevoir plus d'en-
tsaiß ä la fois, en bätisaant un nouvel immeuble, trouvait de
grandes sympathies chez les membres de notre comite.
C'etait une groaae decision k prendre, mais qui fut facilitee par
l'anuonce d'un legs de fr. 50,000 de M. Fredöric de Pury, suivi peu
130
aprfes par celui de fr. 2,000. de M"* Jeanrenaud. Puis, le 9 juillet
1902, le comitä reuni ä Belle vue prenait connaissance d'un extrait
du testament de M. James de Pury, qui nous donnait une derniere
preuve d'interdt en instituant son heritiöre la soci^t^ des Colonies
de vacances pour une somme de fr. 300,000.
C'^tait donc la stabilite ä peu pres assur^e, une marche en
avant plus tranquille et plus degag^e de soucis. Ces dons nous per-
mirent de donner suite au dösir de construire ä Bellevue une annexe
ä Tusage de dortoirs et de salle de jeux.
Gette construction fut comnaenc^ en aoüt 1903 et terminee fin
mai 1904; eile fait l'^loge de son architecte, M. Eugene Colomb,
membre de notre comitö.
La Situation de Timmeuble est admirable, en face du panorama
des Alpes et du lac et ä quelques pas de la maison-mere. Le nou-
veau bätiment est construit dans un style appropri^ au cadre dans
lequel il se trouve.
Le sous-sol a une salle de bains avec piscine, douches et lava-
bos simples et pratiques, une salle ä Tusage de vestiaire, un local
de d^sinfection^ une chaudiäre pour Teau chaude.
Le rez-de-chauss^e est entierement occupe par une salle de jeu
bien ^clairee.
Le Premier etage comprend deux grands dortoirs de 28 lits
chacun, spacieux et bien a^res. Au centre se trouve la chambre du
surveillant, ayant vue sur les dortoirs.
Enfin, aux mansardes, dortoir de r^serve pouvant contenir une
vingtaine de lits, une chambre de surveillant et un vaste local pour
habits et bagages, avec une case pour chaque enfant.
C'est en 1904 que nos colonies prirent posvsession de leur nou-
veau domicile et que Tinauguration du bätiment neuf eut lieu en
prösence des enfants et des membres du comitö. Cinq membres du
comitä fondateur en faisaient encore partie ; ce sont : M. Russ-Suchard,
notre infatigable president, dont Tint^r^t ne s'est jamais ralenti de-
puis le commenceraent, puis MM. Frederic de Perregaux, DuBois,
pasteur, Alfred Borel et Maurice de Pourtales. Ceux-ci ont pu se
r^jouir avec nous du chemin parcouru et de Textension qu'a prise
Toeuvre dont ils avaient jete les premiers jalons en 1880.
Des Tentree des colonies dans le nouvel immeuble, nos fldeles
directeurs, M. et M"*® Margot, ä la täche depuis racquisition de
Bellevue, ne purent plus suffire seuls ä la besogne astreignante du
menage et ä la surveillance des enfants. Nous dümes, en conse-
131
iiuence, faire accompagner les colonies d'un BUrveillant et d'un aide,
pris autant que possible dans le corps enseignant. Des cette epoque,
la duree de sejour fut piolongee et portee a quatre semainee.
Les Colonies de vaeances ont conquie la Sympathie du public
de Neucbätel, qiii leur a donne jusqu'ici de nombreuses preuves
d'inter^t. Elle fönt actueliement partie de ces oeuvres interessantes
et ntiles, qui rendent et rendront des Services considerables ä la
jeunesee en favorisant sa sante, en fortifiant son corps, et en la
rendant ainai plus apte ä profiter des enseignenients de l'ecole pu-
blique. Nous exprimons notre reconnaissance ä tous les amis genö-
reux qui comptent cette ceuvre au iiombre de celles qui m^ritent le
plus leur pereeverante eollicitude, et nous rendons un hommage sp^-
132
cial de gratitude au bienfaiteur James de Pury, ä qui eile doit sa
prosperite et son d^veloppement si räjouissant. Gräce au concours
de tous, Neuchätel pourra continuer ä augmenter le nombre des en-
fants auxquels un sejour ä la campagne, un air pur, une nourriture
abondante donnent, avec la sant^ du corps, un esprit plus eveillä,
une intelligence plus ouverte, une Instruction plus complMe, en un
mot, avec un corps sain un esprit sain.
En terminant ce petit aperQu d'une oeuvre qui, commenc^e trös
modestement, a pris peu ä peu une si grande extension, je fais le
voeu qu'elle contribue ä peupler notre ville d'enfants sains de corps
et d'esprit, qui deviennent plus tard, pour le bien de notre eher
pays, des citoyens honn^tes et laborieux.
Le tableau ci-annexe donne, au moyen de quelques chiffres, une
idee complete de la marche de nos colonies depuis Torigine:
''. AlINt
Enfiitt
NpillMt
Par infiit
Par jair <
FR.
FR.
FR.
1880
30
1,111.95
37.06
1.76 1
1881
42
1,536.85
36.60
1.74
1882
41
2,263.17
46.66
2.03
' 1883
47
2,134.55
45.40
2.06
! 1884
53
2,489.50
46.97
2.14
1885
53
2,388.10
45 06
2.05
1886
98
4,557.45
46.50
2.11
1887
124
5,741.80
46.30
2.10
' 1888
111
5,030.20
45.31
2.06
! 1889
113
5,208.05
46.10
2.10
1 1890
111
5,093.30
45.90
2.09
, 1891
138
5,979.20
43.33
1.97 1
1 1892
157
6,491.-
41.35
1.88 1
j 1893
180
4,609.01
25.60
1.16
1894
195
5,007.90
25.68
1.17
' 1895
255
8,446.18
33.12
1.50
1896
274
8,068.44
29.45
1.34
1897
254
7,769.06
30.59
1.39
! 1898
290
7,396.70
25.50
1.10
1 1899
235
5,851.05
24.90
1.02
1900
294
6,163.35
20.96
0.95
1901
311
6,490.50
20.87
0.92
, 1902
286
6,615.95
23.13
1.07
1903
310
7,219.85
23.28
1.18
1
1904
301
9,448.05
31.38
1.27 1
1905
371
9,638.30
25.98
1.07
Dr. Georges
Medecin scolaire
de MontmolUn,
de Neuchälcl-Ville.
r
1 33
CHAPITRE IV
Les Colonies de vacances de La Chaux-de-Ponds.
L'annee du Cinquantenaire de la liepublique neuchäteloise a ^t^
marqu^e ä La Cbaux-de-Fonds, entre autres, par la fondation des
Colonies de vacances. En effet, le 15 juin 1898, une assembläe d'une
Tingtaine de citoyens decidait de constituer un Fonds des Calonies
de vacances et d'organiser la premidre colonie encore la mdme annee.
La nouvelle societe trouvait dans son berceau une somme de
fr. 1,400, formte d'un fonds special g4r6 par la direction des finan-
ces communales, et d'un carnet de la Caisse d'^pargne de fr. 1,000
passes. Inutile de dire que la somme entiere dont la societe disposait
provenait de dons du public.
L'argent, ce nerf de la guerre pour le bien, 4tait donc Ik en
quantite süffisante pour une premi^re campagne. Des enfants, on en
trouverait facilement en cherchant d'abord dans la clientele du
medecin des ecoles. Mais 11 fallait encore une cuisiniere, des surveil-
lantes, et surtout il fallait une maison. Et Ton etait au 15 juin,
juste un mois avant Tentr^e en vacances.
La premi^re grosse question ä r^soudre etait celle-ci: oü, dans
quelle region de notre pays, convient-il d'installer les colonies ? Cette
question prit encore plus d'importance trois ans plus tard, lorsqu'il
s'agit de bätir ou d'acquerir un irameuble, c'est-ä-dire d'attacher la
iiouvelle Institution au sol.
Le Premier sentiment, un sentiment bien naturel, poussait ä
choisir les environs de La Chaux-de- Fonds. Notre climat est tonique
et DOS sapins nous valent un air pur et salubre. Pourtant une etude
plus approfondie du sujet modifia notre premiere id^e.
Les enfants h qui nous nous interessons sont scrofuleux, souffre-
teux, malingres et debiles; la premiere exigence pour leur remise
en force, avec et peut-^tre m^me avant une nourriture substantielle,
c est la vie en plein air. II faut qu'ils vivent dehors, que tout le
long du jour et pendant les quatre semaines ils respirent un air pur.
Ce n'est pas calomnier le climat du haut Jura, oü nous sommes,
que de reconnaitre qu'il ne nous assure pas toujours des etes secs
et chauds, et en particulier des vacances oü les enfants puissent etre
constamment dehors. Dans notre voisinage, le Val-de-Ruz jouit de
conditions climatologiques incontestablement meilleures. Sans doute
ce n'est pas encore Tid^al, et nous aurions preferä la limite sup^-
rienre de la vigne, qui, en outre d'un climat plus chaud, offrirait
13 4
l'avantage d'un horizon plus riant, plus limineux et la vue sur le
lac et les Alpes. Ceci n'est pas sans importance pour la sant^ phy-
sique et morale de nos petits pensionnaires. Nous en avons fait
Texp^rience en 1900.
Ne trouvant pas dans cette region un toit pour abriter nos en-
fants, nous cherchämes au Val-de-Ruz, et nous r^ussimes ä souhait.
Cette möme annöe 1898, le 14 juillet, par un soleil radieux, la pre-
miäre colonie de vacances de La Chaux-de-Fonds prenait ses quartiers
ä Malvilliers.
Des lors, c'est dans ce paisible hameau, au pied des grandes
foröts de sapins, que, chaque ann^e, et pour leur plus grand bien^
nous avons conduit nos petits pensionnaires. En 1900, une colonie a,
en outre, ^t^ install^e ä la Prise Ducommuh, dans cette region,
ideale ä notre point de vue, oü nous aurions aim6 non seulement
planter notre tente d'un et6, mais construire notre foyer permanent.
La lecture des rapports des Colonies de vacances de la Suisse
nous avait prouve qu'au point de vue financier une colonie a tout
inter^t ä poss^der son horne^ plutöt que de le louer : les frais gen^raux
en sont r^duits dans une notable proportion.
Au beut de trois ans d^jä, nous resolümes donc d'acheter un
imraeuble. N'en trouvant pas au Vignoble, nous ne fimes aucune
difficuU^ de tourner les yeux du cöte du Val-de-Ruz, oü nos colo-
nistes s'^taient si bien trouvös de leur sejour. Comme. par une pre-
destination, c'est ä Malvilliers que notre bonne etoile nous ramenait.
On nous offrait dans ce hameau, Beau-Site, une maison d'an-
cienne date, bien construite et bien entretenue, suffisaroment spa-
cieuse, d'aspect fort avenant, agrementee d'un jardin et d'un verger ;
eile presente en outre cet avantage, tres important pour nous, qui
avons besoin de beaucoup d'eau, d'etre pourvue d'une source intaris-
sable.
Mais trouver une maison n'etait qu'une partie du probleme; la
contre-partie c'etait de trouver Targent pour payer la maison. Nous
avions bien un fonds special affecte ä la construction ou ä l'acquisi-
tion d un immeuble, mais il ne comptait que 718 pauvres fi^ncs, et
notre maison (notre par anticipation) en valait 27,000. A La Chaux-
de-Fonds il ne faut pas se mettre en peine pour si peu. Quand il
s'agit de bonnes oeuvres, et surtout d'une ceuvre interessant Ten-
fance, on trouve toujours les ressources voulues. Des philanthropes,
au nombre de 41, nous avancerent genereusement et gracieuseraent
la somme necessaire ä Tacquisition de la maison et du mobilier. De
Jldb_
8on c6t6, le propri^taire, qui avait consent!, en faveur du but que
nous poursuivons, une appr^iabie r^duction de prix, apporta dans les
transactions une amabilit^ ä laquelle nous nous plaisons ä rendre
hommage. Puis le Conseil d'Etat voulut bien temoigner sa Sympathie
a notre oeuvre en nous dispensant des droits que paie dans le can-
ton de Neuchätel Tacquereur d'un immeuble^). Enfin nos fournisseurs,
en particulier le principal d'entre eux, celui qui nous a livre la
literie et les meubles, y mirent un desint^ressement qui nous fit
r^aliser une äconomie consid^rable, si bien que, le 31 aoüt 1901, le
comitä conviait toutes les personnes qui s'^taient int^ress^es ä son
entreprise ä une modeste cär^monie d'inauguration de la maison de
Beau-Site, propri^te de la Soeietä des Colonies de vacances: journee
r^nfortante oü les yeux etaient r^jonis par le spectacle d'une belle
nature, le corps r6cha\xS6 par les rayons d'un soleil vivifiant, Vkme
par les paroles d approbation et d'encouragement, et plus encore par
la vue du bien accompli, car ce jour ätait le dernier des colonies
de l'annee et Tair de sante des colonistes, leurs yeux brillante et
leur joyeuse humeur en disaient long sur les bienfaits de leur sejour.
Si simple qu'il soit, Tameublement d'une maison qui doit h^-
berger de trente ä quarante personnes ne laisse pas d'ötre coüteux.
Pourtant nous ne pouvions occuper notre maison que pendant une
petite partie de l'annee. Nous savions. d'autre part, que la Society
neuchäteloise de la Croix*Rouge ayant fait Tacquisition d'une baraque-
höpital, la section de La Chaux-de-Fonds devait fournir les lits des-
tines ä meubler cet höpital volant. Nous primes l'initiative d'une
entente en vertu de laquelle les deux associations acheterent en
commun les 17 lits de la baraque. Ces lits sont utilises par les co-
lonies qui restent chargees de leur entretien. £n retour, la CroilL-
Rouge dispose, dans les cas prevus par une Convention, non seule-
ment de toute la literie de Beau-Site, mais encore de la maison
elle-mäme, pour en faire un höpital militaire. C'ötait. on le voit,
one excellente a£faire pour les deux parties contractantes, mais par-
ticulierement pour les colonies, car nous profitons chaque annee de
ce qui appartient ä la Croix-Rouge, tandis que celle-ci n'usera de
notre bien qu'en cas de guerre, de catastrophe ou de grande ^pi-
d^mie, eventualiteä qui, esperons-le, ne se realiseront jamais.
Doja avant Tacquisition de Beau-Site, Timportance des affaires
*) S*inspirant de la rnöme eren^reuse pensee, le Conseil communal de Boude-
^ers nous dispensa, d^s la premi^re aimee, du paiement de rimpot.
137
avidt fait transformer le Fonds des colonies en S'oci^t^ inscrite au
registre du commerce, et pourvue ainsi de Statuts en bonne et due
fonne. L'article premier de ces Statuts indique que la Soci^te a pour
but «de procurer k des enfants maladifs et indigents habitant la
circonscription communale un s^jour ä la campagne avec tous les
soins nöcessaires ä leur sant^ et ä leur ^ducation morale>.
Nos colonistes sont donc choisis par les medecins membres du
comite. Ce sont des garQons et des fiUes, car, d^s le d^but, nos colo-
nies ont 6t6 mixtes et nous nous en sommes toujours fort bien
trouves. Nous cherchons ä faire de chaque colonie une famille. La
yie est bien r^gl^e *). Les enfants apprennent ä avoir du support les
xuis pour les autres. Ils fönt ce qu'ils peuvent, selon leur äge et
leur sexe, pour soulager la mere; les ain^s viennent en aide aux
plus jeunes. La mere (chez nous c'est une institutrice), la mere ne
se pr^occupe pas seulement de la sant6 des enfants; eile s'applique
ä r^primer les abus de Tegolfsme, ä adoucir les moeurs, ä provoquer
l'eclosion des bons sentiments, a donner de bonnes habitudes, k faire
en un mot ceuvre d'education. En mdme temps, eile contribue au
deveioppement intellectuel des enfants qui lui sont confies, et pen-
dant une heure chaque matin, Tapres-midi aussi quand le temps ne
permet pas de sortir, eile les instruit sur ce qu'ils doivent apprendre
ä Tecole. Et c'est ainsi pendant quatre semaines. Les membres du
comite fönt des visites fröquentes, suivant un ordre etabli, pour don-
ner leur appui aux surveillantes et les seconder dans leur lourde
täche. C'est un avantage de la proximite des colonies, de permettre
un contact constant entre la colonie et le comite. II est vrai qu'elle
facilite aussi les visites des parents, contre la frequence desquelles
fl a fallu prendre des mesures restrictives.
Dans l'important ouvrage*) qu'il a consacr^ ä l'etude des colo-
nies de vacances et de leurs r^sultats, M. le pasteur W. Bion, le
venerable fondateur des colonies, dit ce qui suit de Tinstitution de
La Chaux-de-Fonds : « Les surveillantes ne se contentent pas d'un
') Ordre jouraalier: 6 h. 15 lever, 6 h. 15-7 h. 30 toilette, 7 h. 30 dejeuner,
8 h. 15-9 h. 45 lits, chambres, lavabos. chaussures. 9 h. 45-10 h. pain et lait,
10-11 h. Ie<jons, 11-12 h. 30 jeux dans la foröt, 12 h. 30 dlner, 1 h. 30-3 h. 30
travail dans la forÄt, pain et lait, 3 h. 30-6 h. 15 promenade, parfois course de
3 h. ä 6 b., 6. 15 souper, 7 b. 30 coucber. Bains le samedi matin avec suppression
du lait de 10 h. Le dimanche matin, les grands vont k l'^glise, les petits ont l'Äcole
du dimancbe.
*) W. BioN. Die Ferienkolonien und verwandte Bestrebungen auf dem Ge-
biete der Kinder- Gesundheitspflege. Züricb, 1901.
138
aper<;u g^n^ral sur les r^sultats de la colonie. Blies etudient chacun
des colonistes en particulier en ce qui concerne sa santä et son ca-
ractöre. Leurs observations sont consign^es dans leur rapport, et le
rapport de la Society de Tann^e 1900 en donne des exemples.
Directeurs'des colonies, faites de iii^me!»
Yoyons, ä notre tour, les rapports annuels. C'est le meilleur
moyen, nous semble-t-il, de p^n^trer dans rintimitä de nos colonies.
1898. — « Ce qui a beaucoup facilite notre täche, c'est le beao
temps exceptionnel dont nous avons joui pendant tout notre s^jour
et qui nous a permis de visiter successivement les villages environ-
nants. £t que dire de nos explorations en pleine for^t? Travaux,
jeux, chants, rires joyeux, jodeis, corteges historiques et patriotiques,
scenes de la vie de famille, cueillettes nombreuses de fleurs et de
fruits, et tout cela en pleine oature et sous le ciel du bon Dieu. Et
maintenant est-il näcessaire d'ajouter que, si cette vie en plein air
a fortifie le corps de nos enfants, eile a aussi et surtout ^largi leur
.coeur et leur äme : plus d'une bonne r^solution a 6te prise sous Tabri
discret de nos grands sapins, plus dun ^lan de reconnaissance est
monte de leurs coeurs et des nötres pour ces joum^es inoubliables. >
1899. < Pendant toute la duröe de notre s^jour, nous n'avons eu
ä soigner aucune maladie, sauf deux cas d'angine legere; la sante
des enfants s'est amelioröe pour tous. Quelques-uns, qui avaient de
la peine ä se mettre au regime du lait ä la maison, Tont suivi de-
puis le commencement sans repugnance et ä la fin par goüt et avec
plaisir. Ce qui a certainement contribue aussi a cette amelioration,
ce sont les ablutions faites chaque jour (nous avons eu l'occasion de
voir combien les enfants redoutaient d'abord Teau froide) et les
habitudes d'ordre et de r^gularit^ qu'ils ont prises et qu'ils conser-
veront pour l'avenir, nous voulons Tesperer. Que dire maintenant de
l'influence morale? Certes eile a ^te bienfaisante pour tous nos en-
fants. N'est-ce pas, en effet, au sein de la nature, sous ces grands
arbres et ce beau ciel bleu, que les coeurs s'epanouissent et que les
ämes se d^veloppent? C'est la surtout que Ton sent tous ses man-
quements et qu'il est facile de prendre de bonnes r^solutions; c'est
la aussi que s'expriment aisäment le bonheur et la reconnaissance
dont le coeur deborde. C'est pourquoi il n'est pas ötonnant que tout
se seit passe en bon ordre et gaiement ; il est si facile d'dtre aimable,
quand on est heureux! Aussi n'avons-nous eu aucun acte de mau-
vaise conduite ou d'indiscipline ä reprimer. »
139
II est interessant de constater les mdmes impressions chez les
surveillantes de 1899 que chez Celles de l'annee pr^c^dente; on lea
retrouve, da reste, encore dans d'autres rapports.
1900. «Enfant A., poids 26 kg en airivant, 28 kg en partant.
A souffert de douleurs stomacales, de saignements de nez, de maux
de t^te pendant les premiers jours; les premi^res nuits ont et^ des
ndts d'insomnie, puis, petit k petita le calme de la campagne exerce
une salutaire influence sur les nerfs de notre petit nevrosä, le som-
meil le gagne, comme ses camarades, tot apres le coucher. Enfant
poli, bien ^levö, d'une grande mobilite d'esprit, mais peu aim^ de
ses camarades k cause de son caractäre autoritaire.
< Enfant B. (21 kg-22Va kg). Get enfant, tres peu d^veloppe
pour son äge, physiquement et intellectueUement, nous a beaucoup
intäressees. N'ayant aucune idee de l'obeissance et de T^ducation, il
est arrivö ä un tr^s joli degrä de soumission et de politesse. Notre
ami, qui aurait aime ne se nourrir que de ce qui lui plaisait, a 4t^
oblige de suivre notre excellent regime, aussi a-t-il pris vers la fin
de notre säjour les fraiches couleurs de la sante.
c Enfant C. (22 kg-24V3 kg), est entree päle et niaigre ä la
colonie; la nourriture fortifiante, l'air, le sirop d'iodure ont eu un
excellent r^sultat sur cette enfant gaie comme un oiseau. Excessive-
ment n^gligente au d^but, nous sommes arrivees ä lui inculquer
quelques notions d'ordre et de travail, mais tres peu.
< Enfant D. (22 kg-23 kg). Enfant bien peu dou^e, manquant
des notions les plus ^lämentaires de savoir-vivre ; tres molle, ayant
beaucoup de peine ä comprendre ce que nous lui disions. Le medecin
qui l'a examinöe, car eile avait une fort mauvaise toux, lui a or-
donne une potion; la toux a persiste pendant plus de 15 jours, puis
eile a ä peu pr^s cess^. En quittant la colonie, cette petite avait
bonne mine et r^pondait ä peu pres poliment aux personnes qui lui
parlaient.
«Enfant E. (30 kg-34 kg V»)* S'est port^e comme un charme
et a mang^ avec un appetit croissant de jour en jour; aussi la fil-
lette malingre s'est-elle changee en une bonne grosse fille aux joues
pleines. Au milieu de Tatmosph^re de paix que nous respirions dans
notre colonie, les angles de son caractere se sont un peu effaces.
«Enfant F. (30 kg-32 kg). Est devenue forte; son caractere
qui etait loin d'ätre aimable, a beaucoup changä; eile a appris k
penser aux autres, k ne plus faire d'ennuyeux rapports sur ses ca-
140
marades, ä surveiller son langage. Nous souhaitons qu'elle reete
longtemps sous Tinfluence de ces semaines benies. >
1901. «L'influence qu'a exerc^e sur nos enfants leur säjour ik
Malvilliers n'a pas 6i& bonne seulement sous le rapport physique,
mais aussi sous le rapport moral. Plusieurs, au debut, avaient un
caract^re plutöt triste ; mais, ä la fin, gräce aux distractions de tou-
tes sortes et ä la bonne camaraderie, ils ^taient pleins de vivacite
«t d'entrain. Aussi que de fois n'avons-nous pas ete surprises en
voyant courir et sauter des enfants qui, au commencement, prefe-
raient se tenir immobiles dans un coin plutöt que de jouer avec
leurs camarades! Du reste, comment en aurait-il pu ^tre autrement?
Etre log^s et nourris comme ils T^taient (comme des petits princes,
au dire de plusieurs enfants), jouir continuellement d'une vie trän-
quille, se voir entoures d'une atmosph^re de paix et de eontentement,
n'est-ce pas lä tout ce qu'il faut pour reconforter et egayer le
caractöre ? >
1902. « Sauf deux ou trois exceptions, nous avions de gentils
pensionnaires pendant le mois de juillet ; ils ätaient aimables, intelli-
gents et faisaient assez volontiers leur travail. Pendant les deux
derniferes semaines, plusieurs fillettes ont ete malades, Tune d'elles
assez serieusement. » Les directrices ont eu beaucoup plus de peine
avec les colonistes du mois d'aoQt. « Les gar<;ons ^taient particuliäre-
ment difficiles ä diriger, disent-elles ; c'etaient en gäneral des enfants
tr^s mal eleves, peu intelligents et peu surveilles ä la maison; la
majoritö d'entre eux etaient sales; dix d'entre eux sur treize mouil-
laient assez fr^quemment leurs lits, et la paresse ainsi que la mau-
Yaise ^ducation en etaient les deux causes principales ».
€ Enfant A. (29 kg 500-31 kg 800) terrible, mal ^levö et gros-
sier, avait toujours un air moqueur, lorsqu'on lui faisait des obser-
vations; le s^jour de Beau-Site lui a öte favorable au point de vue
physique.
€ Enfant B, (26 kg 700-29 kg) d'une polissonnerie et d'une
faussete sans pareilles, capable de toutes les m^chancet^. II est
arrive ä Beau-Site dans un etat de salete effrayant, sa t^te ^tait
<5ouverte de poux.
« Enfant C. (24 kg 500-26 kg 300) a donnö beaucoup de peine,
malgr6 son air tranquille; mächant et chicaneur, incorrigible, fait
tous ses coups en cachette, ne craint pas de dire des mensonges.
S'est fait beaucoup de bien, gräce au grand air et ä un excellent
app^tit.
141
< Le niveau moral des fillettes, sans ötre bien elev^, ^tait pour*
tant sup^rieur ä celui des garfons. »
1903. € Les Premiers jours nous eümes des enfants qui ne pou-
vaient supporter le regime alimentaire, mais, peu ä peu» ils s'y habi*
tu^rent et finirent par manger autant que leurs compagnons. Les
enfants aimaient Theure de le^on et s'interessaient ä ce que nous
lenr disions. Toutes les fois que le temps le permettait, nous la don-
nions dans la fordt, laissant les devoirs Berits pour les jours de
plaie, alors que nous devions rester dans la salle de jeux; la con*
daite a 6t6 g^n^ralement bonne, sauf celle de quelques fillettes qui
Dous ont donne beaucoup de peine; la bonne entente regnait entre
DOS colonistes et nous eümes rarement des querelies ä apaiser. Nous
sentions pourtant que le nombre assez considerable des enfants ren-
dait la surveillance plus difficile. En g^n^ral, nous avions de la peine ä
obtenir que Touvrage füt fait consciencieusement ; souvent les petits
travaillaient mieux que les grands et nous avions l'impression que
certaines fillettes n'avaient jamais vaqu6 aux soins les plus ^l^men-
taires d'un manage.»
Si les directrices ont eu quelques remarques desagr^ables ä faire
8ur plusieurs enfants, elles ont ete tres satisfaites de la plupart d'entre
eux. C'est ainsi qu'on peut lire dans le cahier des Renseignements aur
les colonistes:
^Enfant A. Garden qui s'est fait aimer de chacun par son es-
prit eveillä et son caract^re aimable.
« Enfant B. Nous nous faisons un devoir et un plaisir de rendre
le meilleur t^moignage ä cette jeune fille. Elle etait la soeur aim^e
de tous et le bras droit de ses mattresses.
• « Enfant C, Cette enfant etait oböissante et serviable. Nous
poQvons lui rendre un bon t^moignage. »
1904, « Si, Tannee derni^re, nous avons eu de la peine ä obtenir
que Touvrage se fasse, il n'en a pas 6i6 de m^me cette fois. Plu-
sieurs fillettes avaient l'habitude de travailler et entrainaient leurs
compagnes. Sans doute il a fallu souvent leur montrer ce qu'est un
ouvrage soigneusement fait, et les premiers jours nous avons perdu
bien du temps ä recommencer ce qui avait ete mal executä. Plus
tard, nous avons reconnu que ce temps qui semblait perdu ^tait du
temps vraiment gagne, car nos fillettes ont appris ä aimer l'ordre
et la proprete». Malgre les precautions prises, Tepidemie de scarla-
tine qui s^vissait ä La Chaux-de-Fonds a eu sa repercussion ä Beau-
Site. Deux cas benins se sont declar^s dans chacune des colonies;
142
€68 quatre enfants ont et6 immediatement renvoyes dans leurs familles
et remplaces par des camarades inscrits sur la liste des surnumeraires.
190Ö. L'annee de la vente! Ann^e m^morable, oü la population
de La Chau^-de-Fonds, r^pondant avec sa gen^rositä coutumi^re a
l'appel qui lui ^tait adress^, apporta, en quelques jours, ä notre caisse
plus de dix mille francs. II faut dire que l'appel ötait lance par un
oomite de dames, qui, avec un d^voüment inlassable, un talent d'or-
ganisation eprouv^, un esprit de ressources ingenieux, une science
entendue de la mise en scene, le don d'intäresser tout le monde ä
cette entreprise et de soulager chacun de son argent avec une bonne
gräce teile qu'on y prenait du plaisir, mit tout en oeuvre pour faire
recette: vente de trois jours, buffets, tombola, soirees litteraires et
musicales avec, entre autres, un discours d'ouverture ämouvant et
une saynete de circonstance due ä un ami qui n'en ^tait pas ä son
coup d'essai, kermesse enfantine, d^licieuses sommeli&res vdtues des
Couleurs de La Chaux-de-Fonds, jeunes et charmantes vendeuses en
costumes vari^s, pavillons italiens d un goüt exquis . . ., nous ne
saurions tout dire.
La vente ne mit pas seulement d'importantes sommes ä la dis-
position de la Society. Elle suscita les sympathies au point que, du
V' Jan vier au 15 octobre, les dons atteignirent la somme de 9,200 fr.
L'administration de la cuisine populaire, en plus de son allocation
annuelle de 500 fr., nous versait 5,000 fr. pour nous aider ä ^teindre
notre dette. C'etaient Ik de precieux encouragements pour le comit^,
qui n'avait sollicite Tappui e£fectif du public que pour 6tre ä ra^me
de recevoir un plus grand nombre d'enfants ä Beau-Site. Aussi
s'empressa-t-il d'organiser trois colonies au lieu de deux.
<< Comme les annäes prec^dentes, disent les surveillantes dans
leur rapport, nous avons eu beaucoup de plaisir ä diriger nos jeunes
amis. Nous devons dire que nous n'avons pas eu de caractdres par-
ticulierement difficiles, et, ä part un ou deux garpons assez penibles,
nous rendons un excellent t^moignage ä tous nos enfants. En re-
vanche, nous n avons jamais rencontre aussi peu d'äducation: il a
fallu inculquer ä bon nombre de nos petits pensionnaires les plus
simples notions de propretä, de convenances et de politesse. Nous y
sommes parvenues, car nos eleves ^taient cependant portes ä bien
faire et il nous en a coüte, ä la fin de la saison, de nous separer d'eux>.
Le rapport mentionne que les colonies ont re<;u 33 visites de
membres du comite et que celui-ci se pr^occupe d'ameliorer le local
des bains.
143
Nous renon<;on8 ä transcrire les renseignements individuels sur
les colonistes. Ceux que nous avons donn^s suffisent k montrer de
quels soins physiques et moraux nos colonistes sont Tobjet. Ajoutons
qne ces renseignements sont officieusement communiqu^s aux institu-
teurs, qui en fönt leur profit pour Teducation des eleves vis^s. Beau-
Site est un excellent champ d'observations ; les enfants s'y montrent
tels qu'ils sont, tandis qu*en classe la discipline les comprime et le
peu d'heures que l'instituteur vit avec eux sont passees au travail. En
outre, les colonies sont composees deux mois ä peine apr^s Touverture
m
de l'annee scolaire, c'est-ä-dire, ä une epoque oü les instituteurs
n'ont pas encore eu le temps de faire vraiment connaissance avec
leurs eläves. De lä, et quoiqu'on prenne le pr^avis des instituteurs,
la pr^sence ä Beau-Site d'enfants au caractere excessivement penible.
Us constituent une rare exception, heureusement, car une colonie de
vacances n'est pas plus une maison de discipline qu'un höpital.
Avant d'^tre adnais ä la colonie, les enfants sont soumis ä une
Visite de propret^ et pourtant, on l'a vu, il en est qui laissent
beaucoup a d^sirer sous ce rapport, ce qui complique la täche des
sorveillantes.
Si nous relevons les iraperfections de notre institution, c'est
d'abord parce que nous nous attachons ä les faire disparaitre, puis
pour attirer Tattention des fondateurs de colonies futures sur des
difficultes qu'il faut connaitre pour pouvoir les eviter.
Au commencement de Thiver 1905-1906, il sest form^ un
comite de vingt-cinq dames pour confectionner des objets de v6te-
ments ä Tintention des colonistes, ce qui permettra de diminuer le
trousseau r^claniä. De son cöte, le Comite a d^cid^ d'apporter
d'heureuses et importantes transformations ä l'immeuble de Beau-Site.
Le tableau ä page 144 r^sume Tactivite des colonies depuis leur
origine.
En 1905, les frais generaux ont augment^ du fait que M"^
B. Borle, institutrice, a et^ remplacee dans sa classe pendant un mois
de plus. Puis la cuisiniere est tomb^e malade, ce qui causa des
döpenses imprevues, et le concierge a re9u une indemnitä plus forte.
Cette m^me annee, chaque enfant a consomme en moyenne par
jour pour 23,9 Centimes de lait (ä 0,18 le litre), 23,3 Centimes de viande,
20,5 Centimes d'öpicerie, oeufs, beurre, fromages, legumes, etc., et
8,7 Centimes de pain.
On remarquera que le coüt de la journee a ete diminue de moitie,
des que nous n'avons plus äte en location. Notre ambition d'avoir
notre home etait donc justifiöe.
144
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145
Nos colonies, qui ont re<;u jusqu'ä präsent 492 enfants et d^pens^
de ce chef fr. 20,370.10, ont döjä fait quelque bien. Elles en feront
d'avantage encore ä Tavenir. L'id^e philanthropique de s'int^resser
aus enfants qui manqaent de bon air et de bonne nourriture, gagnera
tonjours plus la faveur du public. On comprendra toujours mieux
qu'il est d'intörät g^neral de donner, dans la mesure du possible, la
sant^ äux enfants qui ne Tont pas, et que c'est un devoir pressant
de leur preparer une vie moins penible.
Quand nous songeons que tout l'argent d^pensä pour nos enfants
et pour notre immeuble nous vient de 950 soci^taires et de donateurs
innombrables, nous pouvons dire avec certitude que les Colonies de
vacancea jouissent de la faveur du public, et que, gr^e ä Tesprit de
charite si vivace de notre population, elles continueront certainement
ä se developper et r^servent de beaux jours ä de nombreux petits
d^herites.
CHAPITRE V.
L'iostitution du mßdecin des ecoles ä La Chaux-de-Ponds.
A la suite d un rapport präsente par M. Ed. Clerc, directeur des
ecoles primaires, ä la Commission scolaire, celle-ci inscrivit au budget
de 1890 un credit destine ä cr^er un poste de mödecin des ecoles.
Hais, si les gens du metier voyaient lutilitö reelle et les consequences
capitales d'un eioamen m^dical des ecoliers, du mat^riel et des bäti-
ments qui les abritent, le Conseil g^n^ral, lui, ne voyait pas la
necessitä d'une d^pense nouvelle au moment oü des travaux consi-
derables — Tadduction des eaux du Champ-du-Moulin, entre autres,
— n^cessitaient de la Commune des sacrifices importants.
Ce n'etait toutefois pas une raison pour renoncer et le rapport
de la Commission scolaire dit ä ce sujet : •i La question du mädecin
des Ecoles est nouvelle pour notre population; eile n'a pas 6t6 dis-
cutee dans le public, ou, du moins, eile n'a pas 6te comprise et c*est
pourquoi le Conseil g^neral n'a pas cru devoir maintenir ä notre
budget le poste special que nous y avions introduit. Nous chercherons
ä faire mieux comprendre nos intentions et nos vues, et, comme nous
savons de longue date que nos autorites communales portent ä nos
ecoles autant d'interet que nous-mömes, nous ne doutons pas de pou-
voir dans notre prochain rapport consigner cette Innovation, dont les
effets bienfaisants seront certainement plus importants qu'on ne se
le figure.»
10
n
146
Et, avec Tardente conviction des apötres d une bonne cause,
MM. le D' Eug. Bourquin-Lindt et Ed. Clerc fondörent le Dispensaire
des ^coles, corollaire du medecin, en d^posant ä la Caisse d'^pargne,
cette m^me annee, une centaine de francs dont ils avaient la libre
disposition.
Le refus du Conseil genäral n'emp^cha pas non plus M. le D'
Bourquin d'^tablir un embryon de service m^dical, qui permit ä tous
de constater combien une Organisation semblable, mont^e de toutes
pifeces, serait profitable au petit monde des ^coliers,
Aussi, en 1892, au mois de janvier, le credit ätant vote, M. le D'
Bourquin prenait-il ces fonctions peu enviöes, si peu, qu'un seul candi-
dat avait du etre ^vince. La grandeur de la täche et la modicite
de la retribution avaient rebut^ les amateurs, sans doute.
Aussitöt un r^glement fut ^labore et, malgr^ quelques preventions
qui n'ont pas toutes disparu aujourd'hui, Toeuvre fit son chemin. II
serait difficile de supputer combien de maladies eile a enray^es, com*
bien de d^formations et de tares physiologiques ont 6t6 pr^venues.
Voici ce reglement:
Art. P'. Le medecin des ^coles a pour mission de veiller ä
Tam^lioration des conditions hygieniques des äcoles en ce qui conceme :
1^ les bätiments scolaires;
2"* Tamenagement des salles de classe et de leurs döpen-
dances ;
3^ les instructions ä donner aux membres du corps enseignant ;
4? les soins ä donner k certains Kleves.
Art. 2. En cons^quence, il a specialement les attributions sui-
vantes :
P il examine les plans des nouveaux bätiments et donne
son preavis;
2® il veille ä l'observation des prescriptions concernant l'eclai-
rage, le cbauffage et la Ventilation des salles, et donne
son avis sur la refection du mobilier scolaire;
3^ il donne aux membres du corps enseignant r^unis en Con-
ference des instructions leur permettant de reconnaitre
et de distinguer les premiers symptömes des pidncipales
maladies contagieuses et de donner les premiers soins en
cas d'accident. — II traitera ^galement de l'hygiene et
des maladies scolaires;
4^ il examine les ^l&ves que les instituteurs envoient ä sa
consultation scolaire, pour verifier s'ils sont atteints d'une
147_
maladie qui n^essite leur äloignement momentane de
r^cole. — Eventuellement, il leur dölivre Tattestation de
maladie et la d^claration de gu^rison; — il examine les
el&ves que les instituteurs lui pr^sentent comme devant
6tre liberes ä teneur de Tart. 32 de la Loi sur Tenseigne-
ment primaire (eleves notoirement depourvus d'intelligence) ;
il donne des soins aux ^Idves malades que les instituteurs
envoient ä sa eonsultation scolaire, parce que les parents
sont hors d'ätat de les faire traiter. Le consentement
des parents est reserve.
Art. 3. Le m^decin consacre ä Tinspection des classes de la
ville, en moyenne, une heure par semaine ; — il visite les ecoles foraines
une fois par an.
Art. 4. n Youe, cbaque semaine, une heure ä la eonsultation
scolaire. A cet effet, il est mis ä sa disposition deux salles du College
primaire.
Art. 5. II fait au corps enseignant quatre Conferences par an.
Art. 6. II procedera ä toute visite ou inspection extraordinaire
que la Direction du College estimera urgente.
Art. 7. Le m^decin adresse au Comite des Etudes un rapport
annuel.
L'annee du debut 1892 vit 183 enfants reclamer les soins du
medecin, tandis que Texercice recent de 1904-1905 donne les chiffres
suivants pour la policlinique scolaire:
Nombre des s^ances ordinaires 41
Nombre des s^ances extraordinaires 6
Consultations 658
Nombre des cas de maladie 320
Moyenne des enfants ä cbaque seance .... 14
Maximum des enfants ä une seance 35
Enfants renvoyes ä M. le D' de Speyr (vue) ... 41
Id. ä M. le D' Schätzel (ouie , nez ,
gorge) 30
Enfants renvoyes k M. le D' Brandt (nerfs) ... 2
Id. ä M. le D' de Quervain (Chirurgie) 1
Id. ä rHöpital 3
Id. a TAsile du Repos 1
148
La reception des enfants signal^s comme malades par les membres
du Corps enseignant, souvent plus clairvoyants que certains parents,
et Celle des faux-malades convoqu^s par le Secr^tariat des ecoles,
s'organisa d^s 1892 teile qu'elle est rest^e aujourd'hui, ä cette diff4-
rance pres que, les besoins s'^tant multi-
pliös, le personnel auxiliaire forme d'in-
stituteurset d'institutrices s'est augnient^
dans les miämes proportions.
Le vendredi, all heures, viennent
les enfants, genäralement accompagn^
des parents ou du maitre de classe. ün
registre, tenu avec la plus grande r^gu-
laritä et qui constitue en quelque sorte
la fiche mädicale des äcoliers, renseigne
sur les diagnostics anterieurs. Sous la
dictee du medecin, la page s'enrichit
du fait nouveau, tandis qu'un second
secretaire präpare Tordonnance ou la
declaration, ou la lettre d'introduction
aupr&s du specialiste. ün service d'ordre,
confi^ ä des institutrices intelligentes
et devouees, remet au m^decin les petits
malades prets ä l'examen, de fa^on ä ne
pas perdre une minute ; si bien qu'on a
pu voir jusqu'ä 35 enfants defiler au
cours de certaines säances. U est vrai
que ces s4ances-lä se prolongent alors
bien au-delä de Theure r^glementaire.
La policlinique scolaire, livrde ä
ses seuls moyens, ne saurait parer ä
toutes les eventualit^s, ni supporter toutes
les d^penses; aussi le medecin s'est
assure l'aide de la c diaconesse visitante »
pour tous les cas oü des indications plus
precises paraissent necessaires aupres des
parents et lorsqu'on n'ose pas compter
sur leur bonne volonte.
Le Dispensaire gen^ral — jusqu'au moment oü celui des ecoles
eut pris corps — et l'Höpital ouvrirent, le premier, sa bourse, le
second, ses portes pour les remedes et les soins que l'^cole ne pou-
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Tsit distribuer elle-mäme. Pais M. le D' Bourquin B'adjoignit dea
sp^cialiBtes, H. le D'. Borel, plus tard M. le D' de Speyr comme
ocaljste et M. le D' Schätze! pour lee maladies des oreilles, de la
gorge et du nez. L'Asile du R«po3 (ceuvre de charite privee) offrit
genereusement son aide ausei. Enfin, pousse par les besoins que le
Service m^dical mettait au jour, le Directeur des Ecoles lia partie
150
avec le mädecin et provoqua la creation des Colonies de vacances ä
Malvilliers, qui fönt lobjet d'une autre ötude de ce volume. Pour
le präsent et pour l'avenir, la question d'un etablissement destine ä
recueillir les anormaux, dont nous avons une bonne douzaine, est et
sera I'objet de Tetude serieuse du medecin scolaire et de Tautorite.
L'heureuse coh^sion qui a existe de tout temps. entre la poli-
clinique et la Direction des Ecoles primaires, a, comme excellent re-
sultat; un contröle severe des maladies .plus ou moins simul4es, et le
nombre des absences de ce chef a sensiblement diminue; de m^me
les mesures destin^es ä arreter le d^veloppement des maladies con-
tagieuses, prises avec unite et ensemble, ont eu pour effet d'enrayer
le mal aussi vite que les circonstances Tont permis.
L'amelioration des conditions hygi^niques et la transformation
des anciens Colleges, de leur mobilier, suivit de pres l'institution du
medecin, en se pliant cependant aux näcessites budgätaires, souveraines
en cette mati^re, comroe en tant d'autres.
Voici le College primaire, qui behänge son extörieur maussade
et sombre contre une robe plus gaie, qui voit peu ä peu disparattre
son mobilier «lacustre» et qui met de Teau dans ses lieux d'aisances;
voici encore le Vieux-College, le representant de l'enfance de Tart,
puisqu'il date de 1833. On Tam^liore autant qu'on le peut, mais
jamais on ne pourra le sortir des pätes de maisons grises, ni le mettre
en plein soleil, bien que toutes les salles soient exposäes au midi,
conception avancee pour Tepoque. Les maisons d'^cole des environs
ont echange chaque ann^e une partie de leur materiel d^testable
contre du plus moderne, et, Tune aprfes lautre, <^clairent leurs fa^ades
de Couleurs plus aimables.
Si le mädecin n'a guere ä s'occuper des Colleges construits peu
avant 1892, «Abeille» et «Promenade», dus ä des architectes au cou-
rant des obligations hygieniques de T^poque, il soumet, par contre, k
un contröle severe les plans des bätiments posterieurs ä cette date,
le College de la Charri^re (19 classes) et le monumental College de
rOuest avec ses 30 salles de classe, en raison des exigences toujours
croissantes des hygi^nistes. Recemment encore, les plans du College des
Cretets, qui va s'^lever en 1906-1907 sur la coUine au sud de la ville ont
^t^ sensiblement modifies par cette preoccupation constante de bätir
sainement.
«
Depuis 1892 la statistique des absences inscrites sous la lettre a
(maladie), se fait au moyen de buUetins medicaux hebdomadaires, et
ces bulletins sont entr^s aisement dans les habitudes du corps enseignant.
151
Ds servent h dreseer Je tableau annuel des maladiee constat^es. Ce
travail, minutieux et de longue haieine, pratique' pendant une si^rie
suffisante d'ann^, permettra de tirer de nombreuaes d^ductions
utilee et facilitera eertainement l'etude des maladies Bcolaires, comme
ansei leur propbylaxie.
Nous donnons, page 152, un resum^ de cette statistique pour les
dix derni^res annees.
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Lorsqu'en 1900 le Departement de Tlnstruction publique invita
lee commissions ecolaires k faire proc4der ä rexamen m^ical des
flevee entrapt en classes enfantines, le m^decin, assittt^ de sp^cialistes,
retint snr 606 recrues scolaires, 84 d'entre elles, soit le 14^0. Sur
ce nombre 50, soit le 8,2 yo, ^taient atteints d'afifections de la vue
oü de troubles d'accomodation ; 30 autres, le 4,9%, soufifraient des
oreilles ou du nez; 8 ont 6t6 retenus pour ötre suivis de präs par
le müecin des ^eoles ; 6 ont du passer chez deux m^decins sp^cialistes.
Afin de rendre ce travail plus pratique et plus utile eneore, les
parents de tous les enfants pour lesquels il y avait un traitement
OQ une Operation ä conseiller ont ^t^ convoqute une seconde fois au
College primaire et, sans Obligation ni pression d'aucune sorte, mis
au oourant de T^tat de santö de leurs enfants et invit^s ä les soigner
Sans retard. Geux dont la Situation financiöre ne permettait pas
eette depense, ont ^t^ heureux d'apprendre que le Dispensaire scolaire
86 chargerait en partie des d^bours.
Des lors, chaque ann^e, l'examen m^dical a donne ä peu pr^s
le memo pour cent d'enfants souffrant d'une infirmit^ quelconque,
grave ou legere, mais presque toujours curable, si l'on s'y prend assez
t6t. Et M. le D' Perrochet, mödecin int^rimaire en 1904-1905, pen-
dant que M. le D' Bourquin pr^sidait la Commission scolaire, pouvait
constater avec joie que les conseils donn^s aux parents en cette cir-
coDstance sont g^n^ralement suivis.
Nulle part, dans le domaine de la medecine scolaire, les r^sul-
tats ne sont en effet aussi immediatement tangibles.
Nous venons de citer le Dispensaire des Ecoles, dont la naissance
a ete relatee plus haut.
Ce fonds n'ämarge ni au budget communal, ni au cantonal. II
8'alimente de dons, il vit de mendicit^, honndte, il est vrai, mais
audacieuse. Son capital a et^ parfois n^gatif, mais il est sorti vic-
torieux, toujours, des periodes de deficit, gräce ä la gen^rosit^ de
ceux qui savent combien d'infirmit^s — de la vue et de l'ouie parti-
colierement — peuvent 6tre ^vit^es avec les quelques sous ou les
quelques francs qui paient l'op^ration, petite ou grande, l'appareil
indispensable, les lunettes... gräce aussi ä la bienveillante discrätion
de MM. les medecins et fournisseurs.
L'etat de la caisse est d ailleurs plus suggestif que toutes les
ezplications :
154
Aimtt Reeetlt» Dipensa
1900 fr. 129.- fr. 320.15
1901 . 2.05 . 53.25
1902 . 453.15 > 288.—
1903 . 485.40 » 590.25
1904 . 872.05 > 420.50
1905 . 621.— » 798.10
Au 31 döcembre 1905, I'actif est de fr. 332.60.
On voit que nos b^n^fices peuvent s'afficher et que, si noua ne
voulons plus recourir au Dispensaire general, tres utile autrefois, il
faut solliciter des don3. Ergo . . . mendioas !
Cabinet du mMecin Sfolaire de La Chaux-de-Fonds.
Les ev^nemenU les plus recenta dans la marche en avant du
Service medical scoiaire ont H6:
en 1901, I'etablissement des douches ao College de l'Ouest, et
en 1906, l'iDstaliatioD du m^decin dans un cabinet ad hoc et
pourvu d'un matäriel elämentaire encore. Tel qu'il est, ce cabinet
remplace avantageusement les salles d'ecole et, avec le temps, il com-
pletera Bon outillage.
Le Service des douches — gratuites, mais non obligatoiree —
refoit chaque mois de 400 a 500 enfants et chaque douche coüte ä
la caisse communale cinq Centimes. Le fonctionnement de lappareil
Linke est excellent. Le College futur des Cr6teta en sera pourvu
et M. radministrateur des Ecoles Studie la possibilit^ d'am^nager im
sous-soi dans ce but au College de la Gharriere.
155
Une coDBtatation penible k faire ä ce sujet, c'est que, si le»
enfants de parents aises ou riches se passent des douches, parce qu'il&
les ont chez eux, les tres pauvres s'en privent aussi, h^las ! pour dea
motifs d'ordre intime qu'ou serait heureux de voir disparaltre. Ya-t-il
aussi quelque Prävention d'allure hydrophobique chez certains parents ?
C'est probable. Quoi qu'il en soit, d'annäe en annee, le contingent
des petits amateurs de douches s'accroit tres sensiblement.
Teiles sont, brievement resumees, Thistoire et l'activitä du Ser-
vice medical chaux-de*fonnier. Etant donn^ son maigre budget (1,050
francs pour 1906, y compris les honoraires des specialistes), le poste
de mädecin des ecoles parait infiniment peu de chose, mais Timpor-
tance des resultats öbtenus depend toute de la haute valeur de celui
qni en a fait son oeuvre et qui Taccomplit si sinoplement, avec une
teile conscience.
Ed. Wasserfallen^
Directeur des Ecoles primaires de La Chaux-de-Fonds*
CHAPITRE VI.
L'enseignement de Thygiöne scolaire dans les 6coles du Locle.
Le Congr^s suisse d'hygi^ne scolaire, r^uni ä Luceme le 15 juin
1905, a discutä, k c6t^ d'autres sujets, la question du mädecin sco-
laire ä la Inmi^re de Texp^rience. A cette occasion une controverse
sest elev4e concemant le choix entre le m^decin scolaire occupe
exclusivement de cette Charge, et celui pris dans le nombre des prati-
ciens de la localit^. L'auteur de ces lignes, un des rapporteurs^
na eu et n'aura pas la Prätention de trancher cette question; les
representants de l'une et de l'autre de ces deux alternatives sont
d'ime comp^tence ind^niable. U pense que les deux modes d'organiser
le Service peuvent avoir leurs avantages, suivant les conditions con-
cretes dans lesquelles se trouvent les Ecoles; mais, en tout ^tat de
cause, il lui parait incontestable que le m^decin doit ^tre second6
avec intelligence et bienveillance par le corps enseignant.
ün hygi^niste distingu^ et dont le temps n'est absorbe par aucun
autre emploi que la surveillance de Täcole, ne saurait, on le com-
prend, 6tre present partout et ä tout moment. Or, il n'est nuUe-
ment superflu qu'un oeil vigilant et entendu soit constamment ouvert
dans les classes, si les principes hygieniques doivent entrer dans les
habitudes joumali&res de la vie scolaire. Les visites relativement
rares — nous avons une soixantaine de classes, dont onze dispersees
156
dans la vaste banlieue — auront sans doute leur valeur pour en con-
tröler lobservation et pour veiller sur Tensemble de I'^tat de la
classe au point de vue hygienique. Pour cette raison, elles ne doivent
pas ^tre de trop courte duree ; mais, dans les intervalles, ce sont les
maitres qui ont ä s'occuper du Service regulier.
II leur faut, pour le faire avec la comp^tence n^cessaire, une cer-
taine somme de connaissances, se rapportant, d'une part, ä Tanatomie
et k la Physiologie humaines, d autre part, ä certains chapitres de la
Pathologie, en troisieme lieu, ä Thygiene generale, appliqu^ aux con-
ditions speciales des Cooles. Comment ces notions seront-elles com-
muniqu^es aux personnes faisant de Tinstruction et de l'öducation de
la jeunesse Toeuvre de leur vie?
De plus en plus Topinion se repand, que les öcoles normales
doivent admettre dans leur programme des cours d'hygi^ne scolaire.
Gela est logique, mais cela ajoutera ä un labeur dejä enorme et qui
par lui-noi6me est d^jä antihygi^nique un surcroit de travail sensible
et peu däsirable. La oü ce postulat est dejä r^alis^, tout est dit, et
tout ce qui nous reste ä desirer, c'est que les connaissances speciales
qu'on veut inculquer aux seminaristes ne depassent pas la mesure
de ce qu'ils doivent savoir. H y a, en effet, certaines questions dans
lesquelles la collaboration du corps enseignant n'est pas requise, comme,
par exemple, les conditions de construction d'un bätiment scolaire, et
le Programme de l'^cole normale ne doit pas 6tre ^tendu sans utilit^
pratique: ä ce sujet qui donne plus, donne moins.
Jusqu'ä present d'ailleurs, l'enseignement de Thygi^ne scolaire
n'a ^t^ Organist que daüs une partie, probablement dans la minorit^
des institutions scolaires en Suisse, dans le canton de Neuchätel nulle
part. La chaire d'hygiene scolaire ä l'Universit^ de Beme a 6\A
unique dans son genre et Test peut-^tre encore.
U est probable que la m^thode de suppiger ä cette lacune, cr^
au Locle par le medecin scolaire, se pratique ailleurs aussi, et peut-
etre m^me avec des modifications heureuses. Malgre ses imperfections
Evidentes et sans dbute nombreuses, eile nous parait donner des rösul-
tats satisfaisants, et c est ce qui nous a encourag^ ä en donner ici
un expos6 succinct.
Cet enseignement peut ^tre partagä en deux parties, l'une theori-
que, lautre pratique.
La premi^re consiste ä offrir au corps enseignant une s^rie de
Conferences sur les divers chapitres de Thygiene scolaire dans lesquels
sa Cooperation parait necessaire. Elles ne doivent pas dtre nom-
157
breuses et ne formen! pas un coura suivi, pour ne pas trop abBorber
le temps restreint dont le personnel enseignant dispose; mais elles
doivent 6tre substantielles et condenser tonte la matiöre que celui-ci
doit coonaitre. Le Corps enseignant est assez stable chez nous, lea
instituteurs plus que les institutrices ; c'est pour cette raison qu'il
n'est pas obligatoire que le domaine de la science de Thygiöne soit
passe en revye dans une seule ann^e ; ii peut dtre echelonne, en
prenant les cbapitres les plus importants en premier lieu, sur deux
ou trois, et möme quatre ans, avec deux ä trois Conferences annuelles,
par exemple. Le medecin scolaire, praticien en möme temps, ce
qui a dans tous I^s cas l'avantage de le mettre en contact plus
intime avec la population, est ainsi en mesure d'accorder plus de
sein ä ehaeune de ce^ Conferences. Celles-ci se donnent au corps
enseignant ä Toccasion de ses r^unions pöriodiques, elles provoquent
des discussions et forment ainsi un programme interessant pour ces
seances.
Les chapitres sont choisis suivant l'appreciation du medecin; les
connaissances anatomiques et phydiologiques, acquises dans les ecoles
secondaires, suffisent. Nous pensons que les indications suivantes
repondent ä ce qui se fait chez nous et doit se faire partout:
U est desirable de debuter par un expose un peu gen^ral des
principes d'hygiene, en indiquant plus specialement les conditions oü
les enfants sont places par l'obligation de suivre les ecoles, et les
devoirs qui, de ce fait, incombent aux autorites, puis au corps ensei-
gnant: tables bien construites, maniere de placer les eieves, etc.
Un autre chapitre traitera des maladies contagieuses de Tenfance.
U sera parle separement des affections aigues et des affections chroni-
ques. Les premi^res sont essentiellement les maladies exanthema-
teuses (scarlatine, rougeole, varicelles), puis la diphtherie et la coque-
luche. Le medecin s'en tiendra, en principe, au diagnostic, qui doit
etre & la portee des maitres, autant que possible, pour decouvrir les
cas suspects, afin de pouvoir les signaler au medecin scolaire, et,
d'autre part, ä la communication des dispositions reglementaires, qui
prescrivent les mesures ä prendre ä l'egard des eieves malades et de
leurs freres et soeurs pendant et apres la duree de la maladie.
Les affections chroniques sont, d'abord, Celles de la peau, en par-
tie contagieuses aussi. Ce chapitre, assez important, donnera lieu ä
des observations concernant les soins de proprete, bains, etc.
On pourra y joindre, ou les prendre separement, les maladies des
nerfis; bien que de nature essentiellement differente des categories
158
nomm^es, elles sont egalement en partie d'une contagiosite speciale
(Hysterie, Epilepsie, chor^e, etc.) et exigent des mesures graves, telles
que Texclusion temporaire ou parfois definitive de Tecole.
Les affections tuberculeuses, celles des poumons en particulier,
doivent 6tre prises en consid^ration dans ces Conferences. Nous y
reviendrons tont ä Theure, ä l'occasion de Tenseignement de l'hygifene
pratique.
II appartient au medecin scolaire de choisir d'autres sujets plus
sp^ciaux; il sera necessaire de parier du surmenage, de ses causes
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Plan de la maison d'6cole du Grozot (Le Locle).
et des moyens de Teviter; puis, des aflfections des yeux, surtout de
Celles qui concernent la refraction, des pfecautions ä prendre pour
en prevenir le developpement. C'est aussi le moment oü le Con-
ferencier peut exposer ses id^es sur la tenue des ei^ves et sur l'ecri-
ture. La recommandation de l'ecriture droite s'impose pour les rai-
sons connues; Tinertie et les habitudes prises ne lui ont toutefois
pas ouvert les portes aussi grandes qu'elle le merite.
A cöte de tous ces sujets, il en est encore deux qui ont droit
ä une place speciale. C'est d'abord Thygi^ne du corps enseighant.
Elle est encore peu etudiee et il ne se trouvera peut-ötre pas une
grande somme de regles ä etablir dans ce domaine. Neanmoins le
159
medecin scolaire aura ainsi l'occasion de donner un certain nombre
de bons coDseils, qui seront accueillis avec int^rät et mis en pratique
avec avaDtage.
1»
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Puis, nou8 mentionnon» les recoiitmandations k faire aux ecoliers
par les maitres et maitressea dans l'int'Ji-öt de la vie de tous les
joure et de la fatnille. Elles concerneront la maiiiere de se vetir,
160
de 86 nourrir, de soigner le corps et les locaux habit^, en un mot^
rhygiene gön^rale ä domicile. C'est par Tinterinädiaire des enfanta
qu'on atteint, en general, le mieux les parents. ~ II est Evident que
cet enseignement, tout elementaire et occasioonel, doit 6tre introdait
dans les le^ons de choses, la lecture, l'histoire naturelle et d'autres
branches encore. C'est de cette fafon aussi que se donne cependant
Tenseignement de la morale et que se livre le combat ä Tecole contra
Talcoolisme, chapitres non moins importants qui doivent, par leur
nature, faire partie de l'hygiene. La derniere adjonction de ce genre
est formee par les conseils destinäs ä mettre la jeunesse au courant
des causes et des effets de la tuberculose, ainsi que des precautions
et des mesures n^cessaires pour la pr^venir. Le livret <id hoc
distribue par nos autorites est tr^s bien ötabli et recommandable sous
tous les rapports. On peut craindre cependant un encombrement du
Programme veritable par tous ces accessoires! Peut-6tre les classes
et les ^coles sup^rieures seraient-elles mieux placees pour ce dernier
sujet, qui nous parait cependant exiger des connaissances au-dessus
de la portee des jeunes enfants ; pour ces derniers il sera sage de se
borner aux rägles de la proprete soigneuse, de la bonne a^ration, de
ralimentation saine. Ici encore, qui trop embrasse, mal ^treint.
II est evident que de, temps en temps, le cyclo des Conferences
devra 6tre repris, ä mesure que le corps enseignant subit des muta-
tions et se remplace. Pour le personnel qui est restö en fonctions^
ce sera alors un excellent cours de r^p^tition.
Nous avons parl^ plus haut d'une partie pratique de l'enseigne-
ment de Thygiene. Nous entendons par lä les rapports entre le
maitre et le medecin ä Toccasion des visites dans les classes. Nous
les faisons plutöt rares, mais alors ä fond, et examinons avec le per-
sonnel enseignant la classe aux divers points de vue hygiäniques^
depuis Tetat de la salle, le chauffage, Teclairage, la Ventilation, jus-
qu'ä la repartition des eldves d'apräs leur taille et leur vue; puis
vient la recherche des causes d'absences, la proprete, la tenue et les
symptömes de maladies chez certains enfants. De cette fa^on seule-
ment les visites ont une vraie utilit^, surtout dans les localites oü
le nombre des classes est tres grand. Les enfants trouves malades
sont signales ä leurs parents; ceux que Tinstituteur n'estime pas
normaux, dans Tintervalle des visites du medecin scolaire, sont envoyes
') Contre la tuberculose^ livret d*6ducation et d'enseignement antituberculeux»
public par le Departement de Tlntörieur du Canton de Neuchätel.
161
ao domicile de ce dernier, examin^s minutieusement et leur etat est
egalement porte ä la connaissance de leurs parents avec l'invitation
de les faire soigner. G'est ainsi que nous rempla^ons en quelque
mesare le dispensaire scolaire, institution sürement utile, inais qui
exige un certain temps de la part du corps enseignant et des res-
sources que chaque localite ne saurait foumir.
L'hygiene n'est pas une science exacte; eile a des principes im-
muables, mais leur application doit et peut s'adapter aux conditions
speciales oii eile est pratiquee.
D' E. Trechsel,
mödecin scolaire.
CHAPITRE VII.
Philanthropie scolaire dans le Canton de Neuchätel.
a) Les classes gardiennes.
Commen^ons par dire que nous laissons de c6te tout ce qui se rap-
porte aux ccreches», institutions qui s'occupent des «tout petits»;
c'est une oBuvre < extra-scolaire ».
Nous nous occuperons ici des institutions ayant pour but de
prendre soin des enfants qui, trouvant leur Interieur vide au moment
de la sortie de l'öcole, sont expos^s a tous les dangers de la rue.
Ces classes sont instituees, dans notre canton, ä Neuchätel, ä La
Chaux-de-Fonds et ä Fontainemelon, oil elles repondent ä un reel
besoin, si nous en jugeons par le nombre consid^rable d'^leves qui y
sont recueillis chaque jour.
Yoici ce que nous lisons dans un rapport qui nous est obligeam-
ment communique par M. Ed. Wasserfallen, directeur des Ecoles pri-
maires de La Chaux-de-Fonds :
« L'institution des classes gardiennes remonte ä l'annäe 1890.
M. Ed. Clerc, alors directeur des Ecoles, fonda une societe privee,
qui a pour but de faciliter aux ^coliers pauvres la participation aux
courses scolaires et la creation de classes gardiennes.
La premiere classe gardienne fonctionne en juillet 1890 pendant
trois semaines de vacances; une centaine d'enfants de 5 ä 12 ans
sont röunis chaque jour sous la direction de deux institutrices et de
deux aides.
Les eleves arrivent k Vl% heure et sont gardes jusqu'ä 57» heures.
Quand le temps est favorable, on les instruit, sans qu'ils s'en doutent,
par des conversations, des observations, des questions faites au sein
11
de la nature et par des jeux instructiis et ainusants, lorsqu'il pleut.
ParfoJs on leur offre une collatioo eonsistant en airop et pain ou en
lait et pain.
Cette Organisation subsiste jusqu'en 1904, epoque oii lee classes
gardiennes se transforment et deviennent permanentes, de temporaires
qu'elles ^taient juaqu'alors.
Des classes gardiennes peodant les jours d'^cole, sur le modele
de Celles existant & Lausanne et & Gen&ve, sont ouvertes chez nous;
Distribution de lait aux classes gardiennes
(La Chaux-de-Fonds).
428 enfants inscrits sont repartia dans neuf classes et dans cinq Col-
leges. De 4 ä 7 heures moins un quart, quatre jours par semaine
k cause des cong^s du mercredi apr^s-midi et du samedi apr^-midi,
ces enfants sont remis ä la surveilUnce d'institutrices qui, apres une
collation et une r^r^ation, leur fönt preparer leurs travaux d'^cole
pour le lendemaio. Voici le programme suivi dans ces classes:
de 4 h. ä 5 h. : Recreation et collation (un morceau de pain et
une tasse de lait).
de 5 h. ä 6 h. : Travail d'ecole.
de 6 h. ä 7 h. moins un quart: Lectures et jeux.
r^
163
Le semestre d'hiver 1904-1905, soit de novembre ä fin mars,
a coüte plus de 3,000 francs, quoique le lait n'ait 6t6 distribu^ que
deax fois par semaine.
Durant Thiver 1905-1906, ces classes sont fr^quent^es par 500
enfants, que Ton a r^partis dans dix classes et dans cinq Colleges;
chaque jour, pain et lait sont distribues; les frais sont donc plus
grands, aussi le mois de novembre accusait une depense de 1,000 fr.
£n moyenne, il faut 120 ä 125 litres de lait par jour et 55 k 60 kg
de pain; de plus, r^tribution au corps enseignant, gratification aux
concierges charges de couper le pain et de cuire le lait, achat d'usten-
siles, bols, chaudi^res, bidons, couteaux ä pain, etc.
Jusqu'ä präsent, gräce ä la Sympathie temoign^e par nos sociales
localed, que nous n'avons jamais soUicit^es en vain, nous avons pu
faire face ä toutes les depenses. Cependant, les dons se fönt rares,
les societaires diminuent, car tant d'oeuvres nouvelles demandent leur
appui ! Mais, depuis Tannee passee, nous avons stabil le c Sou du
lait des ClasseB gardiennes > qui nous aide ä vivre.
Une classe gardienne existe encore, nous l'avons dit plus haut,
ä Fontainemelon, centre industriel oii tous les habitants, ä quelques-
ans präs, sont occup^s dans les fabriques du village.
Voici les renseignements que nous extrayons du rapport de la
maitresse surveillante de cette classe, M"* £. Keller:
L'^cole gardienne refoit les enfants d^s leur entr^e ä Tecole
publique. La limite superieure d'äge est fix^e ä douze ans. Une
fois inscrits au röle de la classe, les ^l^ves sont tenus de s'y rendre
r^guli^rement ; les parents doivent excuser ceux qui s'absentent.
Les depenses de l'dcole gardienne sont couvertes:
a) par la finance de fr^quentation des enfants;
b) par une allocation communale;
c) par des dons.
La contribution, facultative, des parents, est de 10 Centimes par
jour et par enfant; eile se paie chaque semaine.
La classe gardienne est ouverte chaque jour, sauf pendant les
vacances d'ete, d^s 7 heures du matin ; eile se ferme ä 6 heures du soir.
L'öcole est administräe par un comite special; c'est donc une
institution privöe, subventionnee par la commune. Elle a ^te fondee
en septembre 1902; eile est frequentee journellement par une ving-
taine d'enfants en moyenne.
D d'^cole du Valanvron (La Chaux- de -Fonds),
construile en 1851.
d'ecole lies Bulles (La Chaux-de-Fonds),
conslruiu en ISöl.
165
Yoici, 8ur le röle et rorganisation de la classe gardienne de Fon-
tainemelon, les appr^ciations de la personne qoi la dirige avec zele
6t devouement:
Fontainemelon 4tant un centre easentiellement industriel, la pres-
qae totalite de ses habitants s'occupe d'horlogerie ; un certain nombre
de nos enfants ötaient ainsi remis ä eux-m^mes, la famille ätant
privee de ses chefs une bonne partie de la journ^e.
L'education de ces enfants etait d^plorable. Dans la rue, ils
etaient en contact avec les mauvaises compagnies et suivaient bien
vite les mauvais exemples qui ont une influence nefaste sur le carac-
tere. Les enfants aiment ä jouer des tours, ils sont rus^s, se que-
rellent, s'emportent polir une bagatelle, en viennent aux gros mots,
puis aux coups. Aussi les voyait-on partout, par n'importe quel
temps, ä toute heure du jour, dans cette nie qu'ils cherissent. Seuls
au logis, . ils ne trouvent aucun plaisir, aucune distraction ; libres de
leurs actions, ils rödent oii bon leur semble. Le soir, ils arrivent ä
la maison, sales, les habits en lambeaux, un oeil poche, des ^grati-
gnures aux mains, que sais-je encore? Et la pauvre mere de fa-
mille, dejä surcharg^e de travail apres les heures de fabrique, doit
parfois veiller bien tard pour r^parer tous ces desordres, si son enfant
veut rentrer propre le lendemain ä Täcole. Et, durant la longue
joumee, que de fois^ assise devant son « ^tabli >, n'a-t-elle pas soupire
en pensant ä ses enfants? Que font-ils? Oü sont-ils? Dans quel
etat reviendront-ils ä la maison?... Que de soucis, que d'inquiätudes
pour eile!
U fallait absolument rem^dier ä cet etat de choses. Apr^s y avoir
mürement r^flechi, quelques citoyens de la localit^ decid^rent la fon-
dation d'une ecole, dans laquelle pourraient se rendre chaque jour,
entre les heures de classe, les enfants prives de leurs parents pen-
dant la journäe. Getto d^cision fut adopt^e avec enthousiasme par
les maxnans surtout, et, le 17 novembre 1902, une vingtaine d'enfants
arrivaient dans un local du College, mis gracieusement ä leur dis-
position par la Commission scolaire de notre village.
Les däbuts farent penibles dans Torganisation de l'^cole. L'enfant,
aprfes avoir et6 assis cinq ä six heures durant sur les bancs d'ecole,
oü il a et^ oblig^ de dissimuler ses mauvais pencbants pour figurer
ä son avantage, ne veut pas encore jouer la comädie ä 1 ecole gar-
dienne. Oh! non, ici il se montre tel qu'il est, avec ses bons et ses
mauvais c6t^s. Que lui Importe! A Tecole gardienne on ne place
pas, on ne donne pas de bonnes ni de mauvaises notes, et, enfin, si
l
166
la maitrfisse n'est pas contente, eh bien ! tant pia, je toume les talons
et je reprends mes habitudes d'autrefois, qui etaient mille fois prä-
f^rables. VoÜä comment raisonnaient maints petita gar^ons de ma
coonaissance, rödeurs inveteres qui ne pouvaient supporter l'id^e d'ötre
80U9 une certaine surveillance.
II fallait occuper tout ce petit monde, pour ne pas lui laisser le
temps de songer ä mal faire. Les enfants qui fr^quentent les classee
primaires arrivent sac au doa, et commeneent leurs devoirs d'^colo
pour le lendemaiD ; ce qui est une grande decharge pour les parents.
Ceus-ci, fatigu^ du travail du jour , ne s'occupent guere de cea
travaux.
La maison d'öcole du BaS'Monsieur (La Chaux -de -Fonds),
construite en 1851.
II fallut patience, fermete et une grande doueeur pour faire com-
prendre ä nos enfants que le travail vient avant le plaisir. Une fois
les devoirs termines, le jeu, les divertissements leur sont permis. En
etö, ee sont des promenades quotidiennes, soit dans la forÄt, lenr
endroit de predilection, soit dans les pr^s. Ils s'interessent ä tout;
avec leura petits yeux de lynx ils interrogent du regard tout ce qui
les entoure, et c'est alors un dringe de questions aux quelles il est
souvent bien dlfficile de r^pondre.
Une fois arriv^ ä un endroit propice, les jeux commeneent avec
entrain. Ge sont des parties de cache-cache, de balles, etc. Tis
aiment les jeux vifs et bruyants. Plus d'une foia j'ai pu remarquer
_167
les petita visages contraries de mes eleves, lorsque k cloche de 6
heures annon^ait le moment de notre Separation.
Quelqncfois, apr^ avoir joue longuement, iU aiment ä se grouper
lupree de moi, et voici le moment favorable pour leur donner une
ä i
S a
petite le?on de choses et leur faire remarquer les beautee de la riebe
nature qui nous entoure. C'est un moyen de former leur c<eur, d'elever
leur äme vers tout ce qui est beau et vrai.
168
Pendant les journ^es pluvieuses, il s'agit de les oocuper, de las
interesser. Les fillettes aiment dejä ä confectionner de petita ouvrages
tels que broderies, tricots, dessins; elles s'y appliquent de tout leur
coeur et sont heureuses et fiferes de pouvoir montrer et ofiFrir ä leur
mere le fruit de leur travail. Les gar^ons aiment ä jouer avec les
cubes de bois et s'exercent a faire de petites constructions qui reussissent
quelquefois tres bien. Ils aiment les dessins, ils adorent les livres
d'images et pr^ferent par dessus tout les histoires. Ils admirent les
grands hommes, les beaux caract^res, les heros, et eux-m6mes cberchent
quelquefois les morales de ces recits.
£n hiver, nouveaux plaisirs. Ce sont alors des parties de luge
et de patinage.
En resum^, Tecole gardienne est tres necessaire dans notre village,
et je crois qu'il devrait en exister dans tous les centres industriels.
b) Dons de vetements et chanssnres.
II existe dans presque toutes les communes neuchäteloises des
comit^s de dames, occupäs ä confectionner du linge et des vetements
pour les enfants pauvres.
Le Grand Conseil alloue ä ces comit^s, chaque annee, une somme
de fr. 12,000 prise sur la Subvention föderale.
Mentionnons ici le Fonds Pestalozzi^ de la paroisse allemande ä
Neuchätel, qui a ätö creö en 1898, sur l'initiative de quelques mem-
bres de cette Eglise et de son pasteur.
Ce fonds a pour but de fournir de vetements et de chaussures
convenables, pendant la mauvaise saison, les enfants dans le besoin,
fröquentant les ecoles de Neuchätel.
Quoique destine plus specialement aux familles pauvres de TEglise
allemande, il s'intäresse, pour autant que ses moyens le lui per-
mettent, ä tous les enfants necessiteux, sans s^occuper de Vorigine^ de
la langue ou de la religion,
Ses premi^res ressources ont 6t6 fournies par le produit de trois
concerts populaires, organises en 1898, 1900 et 1902 par le Froh-
sinn et le Kirchenchor^ avec le concours bienveillante et desinteresse
d'artistes de la ville. II a re^u ögalement des dons en esp^ces ou
en nature, du coUdge des Anciens de l'Eglise, d'une societe de bien-
faisance et de quelques particuliers.
Gräce ä cet appui, le Fonds Pestalozzi a pu secourir, pendant ses
six premieres annees d'activitö, 183 enfants appartenant ä 87 familles
n d'icole du Mont de Boveresse.
Payssge d'iti.
hotogni|>ble de U"' Angtle PerrlDjuqucl).
Maison d'icole a Enges, coristruiU e
170
indigentes, auxquels il a 6t4 distribii^ des vetementa chauds et des
chausBures pour une somme de fr. 1,884.
Son fonds de reserve est de Fr. 6,000 environ.
Fuis le Fonds du petit Sabot, qui a ete cr^^ au Locle, il y a dix
ans, par l'initiative d'une institutrice. II est adminiBti*^ par un comit^
de trois membres, nommes par le corps enseignant primaire.
II a pour but de foumir des chaussures aux enfants pauvres.
Les demandes sont faites par les parents et souiuises au preavie des
instituteurs, ou par ceux-ci, apres enquäte.
Maison d'Scole de Brot Dessous et le Creux du Van,
inaugur^e le 31 octobre 1903.
D'ipri* nno Photographie de U. Pinl Boiel, lasdtnuur.
Les ressources sont:
1° Des dons dus ä la generosite spontan^e du public.
2* Une part de la Subvention föderale ä l'ecole primaire.
II n'est pas fait de collecte reguliere.
Les döpenses ont 4t4, les deux demieres annees, de 427 fr. 80 c.
et 504 fr. 10. Le capital du Fonds est actuellement (31 d^cembre
1905) de 521 francs.
c) Enfants anormanx.
II n'exisle dans Dotre canton aucune reuvre speciale destinee it
r^ducation et au soulagement des enfants anormaux, soit au physique,
Boit au moral.
171
M. le conseiller d'Etat Ed. Quartier-la-Tente, dans un rapport
presentö ä la Societe d'ütilite publique, s'exprime comme suit k
ce sujet :
c En resuni^, il existe dans notre canton une cat^gorie d'enfants
qiii demandent qu'on s'occupe de leur Situation difficile. Cette cate-
gorie comprend les enfants atteints de graves anomalies physiques.
S'agissant de preciser les cas et d'etablir un röle de ceux qui meritent
le plus de sollicitude, nous indiquons les sourds-muets et les enfants
faibles d'esprit, auxquels leur famille ne peut pas, pour des raisons
faciles k comprendre, donner les soins que n^cessitent leurs infirmites.
Et M. Quartier-la-Tente conclut ä ce que la Soci^t^ d'Utilit^
publique s'occupe activement et pratiquement de la Solution de cet
important probleme. Le canton de Neuch&tel, qui se montre si g^nä^
reux quand il s'agit de soulager les misäres des siens, ne peut man-
quer de s'int^resser aux pauvres malheureux enfants, souffrants de
tares physiques et morales.
d) Contra ralooollsme.
Nous ne parlerons pas ici de toutes les oeuvres priv^es instituöes
pour combattre Talcoolisme au sein de notre jeunesse.
II nous suffira de remarquer que Tecole lutte, dans les limites
de sa competence, en roettant en garde Tenfance contre ce fl^au re-
doutable. Pleine et enti^re liberte est laissee ä nos instituteurs et
ä nos institutrices dans cet enseignement, pour lequel nous leur
demandons de faire oeuvre bonne et durable, en agissant avec mesure,
tact et discr^tion.
Quelques commissions scolaires, Neuchätel, Cernier, La Chaux-
de-Fonds, ont organise un enseignement anti-alcoolique, m^thodique
et systematiqne. Produira*t-il de meilleurs resultats que Tenseigne-
ment facultatif et liberal qui se donne ailleurs, c'est ce que Tavenir
nous apprendra.
Ajoutons qu'une place speciale est r^serv^e, k l'exposition scolaire
cantonale permanente, k Neuchätel, k l'enseignement anti-alcoolique
et ä l'hygiene de l'enfance.
Tous les documents räunis sont k la disposition du personnel
enseignant, qui peut ainsi s'eclairer sur cette question et enseigner
en parfaite connaissance de cause.
172
e) Nos Reales de montagne,
Dans le demier quart du si&cle pr^c^dent, le canton de Ifeuchätel
a r^alise des progreB considerables dans la creatiou de ses maisons
d'^cole.
On compte 45 maisons d'ecoleB elev^ea pendant cette p^riode,
daos 37 communes.
Dans toutes r^gnent le confort le plus moderne; les architectes
et les autorites ont cherche ä r^aJiser tout ce qu'il y a de plus avan-
tageux au point de vue de l'air, de la lumi^re et de l'hygiene en
gön^ral. On peut affirmer que, dans ce domaine, le canton de
Ln maison d'^cole de Brot Dessous et In monUBne de Boadry.
Neuchätel a consenti ä de grands sacrifices et que notre peuple s'eat
impose de lourdes charges finaucieres, afin de favoriser de tout son
pouvoir l'instruction du peuple.
Cet interet marque pour l'ecole populaire se rencontre jusqu'aus
endroits les plus recul^s de nos montagnea et de nos vall^es du haut
Jura. On rencontre ä peu pres partout de ces jolies et coquettes
maisons d'^cole, avantageusement placees, soit sur un monticule d'oü
la vue s'^tend au loin, telles celles de Chaumont, de Enges, du Mont
de Boveresse, du Mont des Verriöres, des Cernets, soit blotties et
cach^es dans l'enfoncemeot d'un vallon bien ä l'abri des vents qui
soufäent lä-haut parfols avec rage, ainsi celles du Parc, pr^s Saint-
La maison d'ccole <lu Mont des Verrieres, constniite eti 1894.
(D'aprvi UDe phutugraphle de U. L.-F. Lainb«li'l).
Plan de la maisou i|-e,T.le du Moni des V
Le bälimenl scolaire de Mariii-Epagiiier, inxui^ure e
(D'apria une [ihulugrapüls de U. Hermun Ruu).
Plan du bdtiment scolaire de Marin.
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173
Solpice, de La Chaux präs Les Bayards, de Martel Demier pr6s des
Ponts de Martel, etc.
Dans toutes ou ä peu pres, on trouve, a T^tage ou au rez-de-
chauss^e, une vaste salle d'^cole, bien ^clair^e, expos4e au midi, et
munie d'un poöle pour Thiver.
Puis une cuisine, oü se prepare la soupe scolaire pendant la
mauvaise saison.
Enfin, seit une chambre, seit un petit logement pour Tinstitu-
trice ou rinstituteur.
Nous donnons, dans la präsente brochure, des reproductions d'un
certain nombre de ces petites maisons d'öcole, qui permettent de se
rendre compte de leur architecture et de leur charmante exposition.
Leon Latour^
Inspecteur des Ecoles.
5. Le SQrmenage k l'M primaire
par le Dr. Perrachet,
niededn ä la Chaux-de-Fonds.
Introduction.
En ofiFrant ä votre discussion la question du surmenage ä l'^cole,
notre Gomite-directeur donne encore une fois toute la mesure de la
soUicitude qu'il porte ä l'enfance ; il montre, en outre, la ferme volonte
de contribuer ä resoudre une des questions les plus discutees et les
plus controvers^es qui soit dans le domaine des choses de Tecole.
Notre Society, de creation recente, a souvent eu I'occasion de publier
dans son Journal des travaux se rattachant au surmenage; mais, pour
la premiere fois aujourd'hui, eile offre ä la discussion un travail sur
cette question.
L'importance de ce sujet aurait m^rit^ qu'il füt traite par une
personne plus comp^tente ; un spöcialiste, un Fachmann seul eüt pu par
ses connaissances personnelles et par ses recherches vous apporter
une Oeuvre complete, basee sur des documents scrupuleusement veri-
fiös et sur une litterature judicieusement choisie; les arguments qu'il
eüt d^veloppes auraient eu plus de force et ses theses auraient eu
toute la valeur et Tautorite que donne la competence. Si nous avons
accept^ de faire ce travail, c'est avec la pens^e que nous faisions une
«euvre bonne et le sentiment de notre incompetence a du capituler
devant la n^cessit^; nous y avons consacre les moments que nous
laisse notre activit^ professionnelle, c'est avec la certitude d'avoir
fait une oeuvre bien imparfaite que nous vous prions de nous juger
avec bienveillance.
Dds son debut, la question du surmenage ä T^cole a ^t^ une
lutte entre p^dagogues et hygienistes. La question soulev^e par ces
demiers sous-entendait n^cessairement une critique ä l'adresse de
ceux qui enseignent. Chacune des deux parties defendant son point
de vue, les arguments qu'elles s'opposaient etaient considcr^s comme
exclusifs et entach^s de particularisme. Nous pensons, au contraire,
que cette question si importante doit 6tre envisag^e pour elle-m^me,
d'une maniere tout ä fait objective et que, loin de se quereller, les
r
175
deux el^ments discutant peuvent s'entendre facilement. C'est avec
des concessions rdciproques quo Ton arrivera ä chef et nous ne dou-
toD8 pas que les uns et les autres ne soient empress^s d'y souscrire
pour le plus grand bien des eafants de nos ^coles et de nos insti-
tutions elles-m^mes.
Nous avons affaire ici ä une question tres compliqu^e, ä un
Probleme difficile ä resoudre qui a depuis bien longtemps occup6
et preoccupe les hommes les plus distinguäs et, si Ton veut se faire
dans ce domaine une id^e personnelle, il est necessaire d'en possöder
tous les ölöments et de les analyser scrupuleusement. II faut que
I*hyg:ieniste conserve toute son objectivitö et qu'il se garde de toute
idee preconfue afin de ne pas tomber dans la m^me erreur que ceux
qui, ayant trouvö dans Tecole une influence pemicieuse quelconque
pour la santö de l'enfant, se croient obliges de rejeter sur celle-ci
tontes les causes de maladie ou de troubles dans le developpement
de Tenfant. Ge point de vue est tout aussi excessif et tout aussi
öloignä de la vörite que celui du pedagogue qui rejetterait toutes les
observations de Tbygieniste et qui voudrait liberer Töcole de toute
susplcion en la montrant incapable d'exercer une influence deprimante
et pemicieuse sur Tenfant qui la fröquente.
La plus grande difficulte que nous rencontrons pour resoudre
cette question est donc de mettre d'accord les exigences du peda-
gogue et Celles du mödecin hygieniste, celui-ci visant ä la sante de
Teafant, voulant que son developpement se fasse normalement, exigeant
qua ce m6me enfant possede au moment oü il entrera dans la vie
pour lutter, la plus grande somme de force corporelle, la plus belle
sante mise au Service de l'intelligence la plus lucide ; le tout sous
rinfluence directrice d'un Systeme nerveux sain et ä Tabri des de-
pressions et des exacerbations qui en troubleraient le jeu. II veut
que les enfants sortis de Tecole avec ces qualitös soient des älöments
constitutifs d'une race forte et saine, et, lorsqu'il croit apercevoir dans
Tecole un facteur qui influence pemicieusement Tenfant, il est de
son devoir en premiere ligne de sauvegarder les interets sanitaires
de ceux qui lui sont confiös, ceci m^me au prix d'un sacrifice ä faire
dans le domaine de l'education et de Tinstruction. Le pädagogue,
au contraire, voit en premiere ligne le röle de l'öcole ; son but est de
procurer ä l'enfant, dans un temps donnö, la plus grande somme de
connaissances possible, afin qu'il seit armä dans la lutte pour la vie.
Si le maitre arrive au beut de Tannee ä pouvoir ötablir que la plu-
part de ses elhves ont pu suivre le programme d'enseignement, il en
176
tirera naturellement la conclusion que son programme n'etait pas
trop Charge et qu'il reste en rapport avec la force de resistance de
r^leve.
Le m^decin hygi^niste n*est pas suffisamment pedagogue et celui-ci
est insuffisamment hygi^niste, ce qui les emp^che Tun et Tautre de
juger la question dans son ensemble. Ghacun d'eux ne possedant
que quelques Clements du problöme, ä peine Tun d'eux empi6te-t-il
sur le domaine du voisin qu'il sort des limites de sa competence et
son jugement appuy^ sur des renseignements, observations, connais-
sanees qui lui sont en partie etrangeres, sera necessairement entache
d'erreurs. G'est pourquoi, apparemment, ce sujet du surmenage sera
aujourd*hui traite au point de vue pedagogique et au point de vue
hygienique ou m^dical par deux personnes differentes.
Quoique tres discutee, cette question n'en est pas moins tres
röcente, nous voulons dire par lä que si le surmenage a exist4 de
tout temps, ce n'est que depuis peu d'ann^es que Ton en parle sous
ce nom. Le mot est nouveau du moins dans le sens oü on Temploie
aujourd'hui, dit le D' Fonssagrives ; c'est un terme erapruntö au
langage des harras et les dictionnaires lui donnent cette signification :
Surmener : exender de fatigue les betes de somrae en les faisant aller
trop vite et trop longtemps. On n'a pas trouver mieux pour ex-
primer la Situation des enfants dans les Colleges. Le sens primitif
contient, il est vrai, Tid^e d'un fardeau, d'une fatigue toute physique
et ce n'est que par deviation, par extension du sens que l'on a appli-
qu^ ä Tenfant et ä Tadulte ce mot en lui donnant une portee toute
autre. Nous pensons que ceci s'applique ^galement au mot allemand
< Ueberbürdung » qui nous parait avoir aussi un sens analogue.
Histoire.
Le surmenage est aussi vieux que les plus anciennes maisons
d'ecole. En inscrivant cette proposition en tete de ce travail, nous
pensons n'etre contredit par personne. Cette pensee nous en suggere
une autre qui nous parait etre tout aussi evidente, c'est que de tout
temps il y eut des hommes qui remarquerent le travail souvent ex-
cessif impose alors aux enfants des ecoles, et qui s'efforcerent de
rem^dier ä ce mal. Toutes ces intelligences et ces bonnes volont^s,
mises au Service d*une cause si noble, ne semblent pas avoir obtenu
de rösultat appreciable; elles ne parvinrent dans tous les cas pas ä
emouvoir l'opinion publique, car ce n'est qu'ä une date relativement
177
recente que nous voyons cette question prendre corps et s'imposer
s^rieusement ä Tattention des autorit^s.
En 1836, Lorinzer publiait ä Berlin un article retentissant : «Zum
Schutze der Gesundheit in der Schule » (Protection de la santä des
enfants des ^coles), qui constitue la premiere manifestation de reforme
dans le domaine de l'hygi^ne scolaire; mais ce ne fut que dans les
annees 60 (exactement en 1864) que parurent des etudes objectives,
basees sur des m^thodes scientifiques — Monsieur le D' Guillaume,
alors k Neuchätel, publiait ä cette date ses consid^rations sur Tetat
\iygienique des ^coles publiques. II lan^ait alors comme un coup de
(krön qui devait etre le signal de la lutte.
Nous profitons de Toccasion heureuse qui nous est Offerte, pour
apporter ä ce precurseur de Toeuvre, ä ce champion de Tidee, les
hoirimages respectueux de notre generation. Sa presence parmi nous,
Dous est un gage de tout l'inter^t qu'il porte aux choses de Thygi^ne
scolaire et son exemple doit n(»us engager ä ne pas laisser s'eteindre ce
flambeau qu'il a allume et qui nous a conduit lentement, il est vrai, mais
surement dans la voie qu'il nous a tracee. Notre desir le plus ardent, nos
voeux les plus sinceres, c'est que longtemps encore nous ayons le
bonheur de le voir assister ä nos reunions oü il apportera toujours,
nous en sommes certains, la quintescence de ses connaissances, unies
aux conseils empreints de la sagesse que donne seule la longue ex-
perience.
Frappe de la frequence de certains troubles pathologiques chez les
eleves de nos ecoles, il fit une enquete dont il consigna les r^sul-
tats dans la brochure que nous avons citee.
Son ^tude embrassait toutes les questions qui concernent les con-
ditions materielles et sanitaires de nos etablissements d'education.
Rappeions que, d^jä, son attention avait tout d'abord et^ attiree
par la frequence des maux de tete et des saignements de nez chez
les eleves des ecoles. L'ouvrage du D' Guillaume touchait, en outre,
ä toutes les questions d'hygiöne scolaire qui sont ä notre epoque
encore ä Tordre du jour; la plupart des theses formulöes actuel-
lement dans les travaux d'hygiene scolaire se trouvent consignees
dans les conclusions et les desiderata de cet auteur. Ce qui ajoute
ä l'interet mädical de cet ouvrage, c'est que son auteur adraettait
que ces troubles n'etaient pas causes uniquement par la mauvaise
installation des salles d'ecole, par Teclairage insuffisant et irrationnel
ou par le chauffage defectueux, mais qu'ils provenaient en grande
partie de la congestion cerebrale due ä une tension exager^e de
12
178
Tesprit. L'ecole, ä son avis, nuit ä la sant^ des enfants sans profit
pour leur instruction, car les troubles physiques qui en r^sultent sont
une entrave au libre döveloppement de rintelligence.
Ces recherches furent reprises dans differents pays par nombre
de m^decins. Partout elles aboutirent aux memes rösultats. Je ne
puis ni ne veux mentioimer ici tous ces travaux, mais je ne puis me
dispenser de citer quelques faits, car, dans la question qui nous
occupe, rien ne peut reniplacer T^loquence des chiflfres. C'est du Nord,
ici, que nous vint la lumiäre. En Norvege, en 1865, les autorit^s
scolaires voyent avec crainte s'augmenter les programmes des ecoles
superieures et prolonger par la - memo les annees de scolarite.
En Danemark, non seulement les m^decins mais les p^dagogues eux-
memes s'alarment en constatant que Tecole a sur Tenfance qui la
frequente une action nocive et deprimante. La Suede Joint ses alar-
mantes remarques ä celles de ses freres de race et c'est alors que
Monsieur Hertel, un pädagogue danois, fait sa premiere enquete qui
se fait remarquer par le fait qu'elle porte directement sur les donnees
des parents. (Les resultats de ces enqu^tes intäressent davantage
les ecoles superieures.)
Le professeur Axel Key, de Stockholm, suivant en cela Texemple
donnö par Hertel en Danemark, a dirige une enquete portant sur
11,210 eleves de 11 ä 13 72 ans. Sur ce nombre on en trouva 5025,
soit le 44,8 7oi dont la sante n'^tait pas normale. Cette etude montra,
en outre, que la proportion des ^l^ves maladifs va en augmentant
avec Tage; de 37,6 7o dans les classes inferieures, eile s'äleve suc-
cessivement jusqu'ä 58,5 7o dans les classes superieures. Ceux-ci
souifrent, soit d'an^mie, de maux de t^te, de saignements de nez,
de nervosite, de troubles de la digestion, etc. Une autre statistique, tout
aussi importante, est celle de Schmidt-Monnard de Halle qui porte sur
16,000 öläves et qui a Tavantage d embrasser toutes les classes in-
ferieures. Cet auteur constate que T^tat sanitaire de la classe infe-
rieure est tres satisfaisant et que le nombre des enfants maladifs ne
depasse pas 5 ^o, mais les conditions empirent rapidement : on compte
d^ja 30 7o d'^leves maladifs au cours de la HI™* annee scolaire. Dans
les classes superieures, la proportion depasse 60 — 70Vo. Ici aussi
Tanemie, les maux de tete, la nervosite, Tinsomnie, les saignements
de nez, le manque d'appetit, les troubles de la digestion et les ano-
malies de la refraction oculaire sont les maux dont se plaignent gen^-
ralement les Kleves. Si je me suis permis de vous faire part de ces
deux enqu^tes de Key et Schmidt-Monnard, c*est pour entrer de suite
179
de plein pied dans le sujet. Les chiffres qu'elles indiquent, les cons-
tatations qu'elles nous signalent, sont encore un t^moignage donn^
ä la clairvoyance et ä la perspicacit^ du D** Guillaume; elles nous
montreut, en outre, la necessit^ imperieuse qu'il y avait ä ce que le
iD^decin hygiöniste s'occupät de la question.
D'autres travaux encore furent faits dans divers pays, qui tous
arriv^rent ä des r^sultats analogues. Ainsi le Professeur Hermann
Cohn, de Breslau, ätablit, par une enqu^te sur 10,000 Kleves r^partis
dans 33 ecoles differentes, que les anomalies de la vue se rencontrent
ehez le 17,1 7o de tous les ^läves examines; plus forte dans les villes
oü eile atteint le 26,2 7o dans les classes sup^rieures, eile est de
1,4 Vo dans les villages.
Tous les travaux dont nous venons de parier, devaient avoir un
grand retentissement et* le cri d'alarme pouss^ devait trouver de
Techo dans tous les pays. C'est alors que nous voyons la question
du surmenage 6tre traitee, ätudi^e ä diff^rents points de vue. II nous
est impossible de citer tous les travaux qui virent le jour, citons
toutefois ceux qui, tant par la notoriet^ de leur auteur que par
la valeur objective de leur rösultat, resteront des monuments tou-
jours consultes Traitant tous des sujets diff^rents, ils se rappoi*tent
tous ä la question qui nous occupe, nous les trouvons dans toutes
les r^vues niedicales de physiologie ou d'hygiene. Laser, Höpfner,
Sikorsky en AUemagne, Mosso en Italie publient leurs experiences
personnelles sur la mensuration de la fatigue intellectuelle des en-
fants des Cooles ä differentes heures de la journde, au commence-
ment et ä la fin de Theure d'ecole ou apres certaines lefons. Qriesbach
invente son esthesiom^tre bas6 sur le principe qu'il avait formule:
que la sensibilite de la peau diminue avec la fatigue cerebrale. Les
experiences de Griesbach ont etö reprises par le D' Vannod de Berne
qui, dans sa these inaugurale, a constate les memes räsultats; cet
auteur, developpant la meme idee, a pouss^ ses investigations plus
loin et a construit un algösionietre avec lequel il est arrive ä prouver
que la fatigue intellectuelle a une influence notable sur la sensibilite
et la douleur. Mosso base ses experiences avec son ergographe sur
le principe admis en physiologie, qui dit que les contractions ner-
veuses d'un muscle fatigu^ se fönt d'une mani^re speciale et derogent
aux lois qui regissent les excitations nerveuses du muscle repose.
Bürgerstein cherche ä mesurer la fatigue par l'appröciation des
resultats d'un travail intellectuel donne, appreciation qui porte sur
Vexactitude, la correction, la perfection apportee ä ce travail: Ad-
180
ditions, multiplications ou repätitions de syllabes qu'il faut conserver
dans la memoire et repeter ensuite. Cette methode, modifi^e par
Höpfner, Kroepelin et d'autres, arrive aux memes resultats. Ils peuvent
se resumer en ces mots : La force de travail varie enormement d'un
individu ä Tautre; la force, la facilite de travail, Taptitude, aug-
mentent d*une maniere appreciable, pendant la premiere periode de
travail, elles baissent ensuite progressivement avec la duree de ce tra-
vail. Les conclusions que Ton peut tirer de ces experiences sont
variees et multiples et s'expliquent toutes du reste par les lois de
la Physiologie ; elles ont pour nous le mörite d'etre en harmonie avec
les idees que nous nous faisons d^ la fatigue intellectuelle et de ses.
eflfets et viennent sanctionner, en les verifiant, les propositions des
predecesseurs.
Le champ des experiences et des recherches allaut en s'elargissant^
nous serions amen^s ä parier de toute une littörature qui se rattache
au surmenage. Des auteurs traitent du döveloppement des exercices
physiques, d'autres voient dans les colonies de vacances gäneralis^es.
un reraede sür au mal, la question de la distribution des heure&
pendant la journee n'est pas oubliee, etc. etc.
Pour le m^decin, cette question se resume dans ce fait: que le
surmenage transgresse et viele les lois les plus ^lementaires de la.
Physiologie et qu'il est de toute importance de faire connaitre ces
lois. Baginsky, dans son ouvrage sur l'hygiene scolaire, ouvrage
classique par excellence, les resume toutes et nous trouvons, chez cet
auteur sür et autorise, un travail special sur le surmenage qui reste
a notre avis un modele de clarte concise et un document indispen-
sable pour toute etude sur le sujet.
Si nous etudions ce qui s'est fait en France, nous citerons lea
deux congres de l'Hygiene scolaire de novembre 1903 et juin 1905.
Plusieurs travaux tres interessants montrent que la question s'est
aussi posee pressante, importante dans les milieux medicaux et p^da-
gogiques fran9ais. Le D' Doleris y lut un travail tres document6
sur la valeur du travail du matin et de l'apres-midi; le D' Dinet
traite la physiologie et la pathologie de l'education; du cöte dea
pedagogues, nous lisons un travail de Monsieur Gory sur la neces-
site du repos et Monsieur Lucien Marcheix parle de la duree et de
la repartition des heures de travail et du repos des ^coliers.
Dans le second congres, auquel assistait notre coUögue, Monsieur
le D' Stocker de Lucerne, toutes les questions y sont reprises; on y
traite, en outre, longuement la question des exercices physiques. Nous-
181
Be pousserons pas plus loin nos investigations sur la matiere his-
torique. N^cessairement tres incomplete, cette courte nomenclature
des travaux sur le surmenage n'avait comme but que de montrer
rint^ret croissant que cette question a su inspirer aux personnes qui
s'occupent des choses de Tecole.
Nous avons dit quelque part que toutes les conclusions de ces
difFerents travaux se ram^nent ä ötablir que les lois physiologiques de
Tenfant sont viol^es et transgress^es.
Voyons tres rapidement quelles sont ces lois, et t&chons de
penetrer plus avant dans la vie physiologique de Tenfant. II est de
toute n^cessit^ que les personnes qui s'occupent d'instruction et d'edu-
cation soient orientees sur la nature intime de ces organismes tou-
jours en etat de transformation, de developpement qui constituent
Tenfant.
Monsieur le Professeur D' A. Jaquet de Bäle dans un travail
tres erudit et tres documente sur TEducation physique de la jeunesse
appuie ses thöses sur les exigences physiologiques de Torganisme de
Tenfant et la notoriete toute speciale de son auteur donne ä cette
etude une grande valeur.
Physiologie.
Pour apprecier ä sa juste valeur Tinfluence du surmenage sur
les enfants, il est indispensable de connaitre au moins les principales
lois physiologiques qui regissent les fonctions de leur organisme.
Noiis empruntons ä Voiivrage que nous venom de citer la presque Iota-
Ute de cette partie de notre etude.
Ce qui distingue la physiologie de Tenfant et la domine, c'est
le fait que nous avons afFaire ä un etre dont le developpement n'est
pas termine, tandis que chez l'adulte nous avons des conditions stables
et qui se tiennent dans un rapport ä peu pres invariable. Les change-
nients continuels qu'amene avec lui ce developpement, compliquent
considerablement Tetude de ses fonctions physiologiques ä tel point
qu aujourd'hui encore, nos connaissances dans ce domaine sont tr^s
limitees. Nous ne pouvons, dans un travail tel que celui-ci, entrer
tres avant dans le sujet; nous toucherons, toutefois, quelques points
■
nnportants de la päriode de croissance se rattachant directement ä
notre etude.
Le developpement de l'enfant ne s'eflfectue pas d*une maniere
uniforme et reguliere mais bien par etapes, par soubresauts; les
periodes de forte croissance alternant avec des periodes de calme
182
relatif. La premifere annöe de son existence represente la p^riode
de developpement la plus active. A partir de la seconde ann^e on
constate dejä un ralentissement sensible qui va en s'accentuant chez
les gar^ons jusqu'a Tage de 14 ans c'est-ä-dire jusqu'ä Tage de puberte,
moment oü recommence une äre de croissance plus active. Depuis
Tage de 17 ans, le developpement se ralentit de plus en plus pour
cesser entierement vers 22 ou 23 ans.
Chez les fiUes, nous remarquons des rapports semblables; toute-
fois, chez elles, la periode de progression active commence plus tot.
Avec Tage de 12 ans elles atteignent le maximum d'augmentation
annuelle et apres la 14"^" annee commence d^jä la periode de ralen-
tissement.
Ces fluctuations dans la croissance et le developpement de l'or-
ganisme infantile ne sont pas interessantes pour le physiologiste
seulement, mais elles ont une importance pratique consid^rable. Un
organisme qui se trouve dans T^tat de croissance rapide est plus
sensible, par consequent moins r^sistant que celui qui a atteint son
developpement complet ou qui se trouve dans un moment de repos
relatif. Axel-Key, dans une tabelle graphique, montre le pour cent
des maladies dans les differentes classes et cherche ainsi la r^lation
qui existe entre la maladie et les differentes phases du developpement
des el^ves; il arrive ä demontrer que la courbe maladie monte pro-
gressivement pour atteindre son apogöe dans la premi^re annee de
la periode de puberte, c'est-ä-dire ä 14 ans.
A mesure que le developpement pubert s'accentue, en meme
temps que le poids du corps augmente, la courbe maladie s'abaisse
de classe en classe, c*est-ä-dire d'annee en annee jusqu ä ce que cette
phase seit terminee. L'annee la plus favorable, d'aprös cette tabelle,
serait, pour les garcjons, la 17™*. II ressort de cela que la periode de
developpement lent qui precede la puberte et pendant laquelle Tenfant
est chez nous dans les classes moyennes, est precisement celle oü l'or-
ganisme montre le moins de resistance contre les influences extedeures.
II est aussi clair que, pendant une periode de developpement
träs active, Torganisme emploiera une plus grande quantite de ma-
teriaux pour la formation des nouveaux eiements et tissus constitutifs.
Ce developpement n'a pas seulement comme resultat une augmentation
de tous les organes, mais encore un changement considerable dans
les rapports des organes les uns avec les autres. Si nous connaissons
ces lois, il nous sera facile d'en tirer des enseignements sur la Phy-
siologie qui regit les fonctions des organes vitaux de pre mier ordre.
183
C'est ainsi que le developpement de la cage thoracique, dont les
diroensioDs jouent un röle si important dans le jeu de la respiration,
en limitant la distension que peuvent atteindre les poumons, aura
une influence considerable sur la sant^ de l'enfant. De ce fait seul
nous pouvons tirer un enseignement pour Täducation physique des
jeunes gens. Nous devons nous garder de demander ä l'organisme
infantile des travaux qui exigent de ses organes respiratoires un
eflfort trop considerable.
La respiration de l'enfant est, au commeneement surtout, abdomi-
nale; les muscles de la poitrine ^tant trop faibles pour y concourir,
la distension des poumons se fait surtout dans le sens de la longueur ;
r^largissement respiratoire de la cage thoracique est tres faible. Avec
la puberte le type respiratoire change, entre 14 et 15 ans le thorax
se developpe, la cage thoracique augmente et la respiration devient
costale. A partir de 17 ans l'accroissement se ralentit.
La Periode de plus faible accroissement correspond a la 7"* annöe ;
il paraissait facile d'attribuer ä l'entree ä Tecole une influence par
ce changement dans Texistence de Tenfant. Schmidt-Monnard a essayö
de trouver une relation entre ces deux faits et a cra remarquer que
Taugmentation de poids et de longueur etaient plus considerables
chez les enfants de 7 ans qui ne frequentent pas Tecole que chez
ceux du meme Äge qui y sont astreints. Toutefois, le nombre des
observations est insuffisant pour permettre de leur attribuer une valeur
quelconque.
Nous savons, d'autre part, que la periode active de la puberte
est accompagnee d'une diminution considerable de la resistance et
de symptömes de fatigue et de surmenage plus considerables.
Toutes ces conditions physiologiques nous obligeront ä nous poser la
question: Comment apprecier la resistance de Tenfant en general
vis-a-vis du travail qui lui est irapose et cette autre question : Quelle
sera la resistance de Tenfant vis-a-vis de ces travaux dans les diffe-
rentes p^riodes de son developpement. Axel-Key, dans ses Schul'
hygienische Untersuchungen fait cette comparaison frappante de
justesse.
Quand, je veux, dit-il charger un chariot, je me demande avant
tout, quelle est sa force, et comment il est construit. Si je ne le
faisais pas, je risquerais ou bien en le chargeant trop peu de me
procurer une perte de temps, ou en le chargeant trop, de briser le
vehicule. Dans le chariot on examine specialement les ressorts et
184
leur force de resistance. S'ils plient ou cassent, il peuvent ötre
remplac(5s. Toutes les fois qui Ton veut chargor, donner une täche
ä un enfant Ton doit se poser la meme question, et cela avee d'autant
plus de raison que si les ressorts se remplacent facilement, la sant^
brisee ou le developpement arretö d'un organisrae vivant peuvent se
faire sentir la vie durant.
Kraepelin fait une autre comparaison tout aussi juste. Lorsque
Ton essaie un bateau ou une machine ou lorsque Ton arrete le plan
d'une installation electrique il est d'usage d'indiquer en chevaux
de force quelle est la puissance de ce bateau ou de cette machine,
ou bien d'indiquer le nombre de lampes de differente force, la
puissance de T^nergie electrique que cette installation pourra developper.
Chez rhomme on peut ä la rigueur mesurer la force de travail de
diflferentes personnes en leur donnant ä toutes un certain travail
identique ä produire dans un certain temps donn^. II nous est, par
contre, impossible de mesurer notre potentiel, notre Energie, notre
force de resistance intellectuelle, de la meme maniäre qu'il nous est
impossible de mesurer Tintensite de Tinspiration poetique ou musi-
cale d'un auteur.
II n'existe pas non plus de moyen pour mesurer l'energie et la
resistance des enfants ; les observations qui ont 6t6 faites sont pure-
ment subjectives. D'une maniäre generale on peut dire que le besoin
de mouvement est la caract^ristique de Tenfant. II n'y a pas besoin
d'observer longtemps les enfants pour se rendre compte combien le
besoin de mouvement leur est necessaire et combien la contrainte
qui les force ä rester immobiles est contraire ä leur nature. C'est
avec grande peine qu'il peuvent rester tranquilles et la vue d'un
enfant tranquille eveille en nous l'idee qu'il doit etre malade. L'entr^e
ä r^cole change tout cela brutalement et, d'un jour k l'autre, l'eleve
doit etre des heures entiäres immobile et preter son attention sur
un seul objet.
Dans certains milieux, l'äducation moderne semble is'etre donne
ä coeur de reprimer cette disposition et de l'annihiler ; il semble que
Ton attache peu d'importance ä laisser ä l'enfant ses instincts d'ex-
pansion naturelle qui seraient d'une si grande importance pour son
developpement coi'poreL En eflfet, ä peine est-il en ötat de raarcher
et de sauter qu'on s'empresse ä lui apprendre ä rester assis tran-
quillement. Cette contrainte, qui lui est imposee tant ä Tecole qu'ä
la maison, trouve dans sa nature meme un derivatif, un moyen de
defense naturel qui le prot^ge contre la tension qui lui est imposee,
185
et contre la fatiguo qui en resulte pour lui et qui lui pese, ce moyen
c'est rinattention qui lui permet de se d^rober aux tensions de Tesprit ;
c'est aussi la d^sobeissance involontaire dont il subit la loi et qui
s'accuse par des symptömes de lassitnde physique ext^rieurs, dans
l'attitude du corps, la position de la tete, la direction du regard,
la lenteur et le manque de uettete de lelocution, le soupir prolonge,
succedant ä une Suspension de la respiration, le baillement. Tous
ces symptömes ne sauraient tromper: l'attention diminue, Tenfant de-
vient distrait, les id^es ne peuvent plus ^tre coordonnees, Tesprit se
derobe.
Ind^pendamment de beaucoup d autres facteurs, nous trouvons
une explication de ce besoin de mouvements dans ce fait anatomique
que, sur le poids total du corps humain, plus de la moiti^ est
constituee par les muscles, organes essentiels du mouvement.
Puisque nous parlons des muscles, montrons en quelques mots
toute rimportance qu'ils ont au point de vue physiologique :
Les muscles sont les organes actifs de la locomotion, leurs con-
tra ctions agissent sur les os auxquels ils s'inserent. (J'est le Systeme
nerveux qui joue le röle de direction, les ordres qu'il donne sont,
ensuite de plusieurs actes compliques, executes par le muscle. La
qualite du travail musculaire dependra donc de la qualite du muscle
lui-möme, mais aussi et surtout de Tintegrite des voies nerveuses
motrices (paralysie, apoplexie).
XJn professeur de physiologie de Tuniversit^ de Turin, Monsieur
Mosso, a consacre de nombreux travaux ä l'etude du travail muscu-
laire de l'homme. II s'est servi pour cela d'un instrument nommä
ergographe qui lui permet d'enregistrer la somme de travail foumie
dans un temps donne par un groupe de muscles exöcutant toujours
le m^me mouvement. Ses travaux ont une importance capitale pour
l'education physique de la jeunesse. Ils nous montrent que le travail
produit dans un exercice donne ne depend pas seulement de Tinten-
sit6 de l'eflfort, mais essentiellement de sa duree, de sorte que cer-
tains exercices, executes sans effort apparent, exigent une depense
de force plus considerable que d'autres pour l'execution des-
quels nous avons besoin de toute notre vigueur. C'est ainsi
que Ton considere comme un travail penible et fatigant le fait de
s'elever 20 fois de suite ä la force des poignets ä la barre fixe jus-
qu'ä la hauteur du menton. L'effort produit dans cet exercice corres-
pond environ ä l'elevation du poids du corps ä une hauteur de huit
metres. Nous fournissons le memo travail, mais sans aucune fatigue,
186
lorsque nous montons un escalier jusqu'ä la hauteur du second etage.
La difference entre ces deux exercices provient de ce que, la premi^re
fois, le Corps est souleve par une masse niusculaire relativement petite,
tandis que dans rascension de Tescalier le traviail se repartit sur les
muscles du bassin, des cuisses, des jambes et des pieds beaucoup plus
volurnineux que ceux des bras et des ^paules sans compter que la
disposition anatomique de ces derniers n'est pas favorable ä la pro-
duction d'un grand effort. La fatigue est influencee, en outre, par
la frequence des contractions musculaires ; plus grande lorsque les
mouvements sont precipites, eile est moindre lorsque le rythme est
lent et que le muscle peut se reposer entre chaque contraction.
Enfin on a constate que Tetat genöral exerce sur les fonctions
musculaires une influence manifeste et que la fatigue survient plus
ou moins vite suivant le genre de vie: diete, alcoolisme, fatigue
intellectuelle, anemie, etc.
Si Ton analyse Tetat de fatigue d'un peu plus präs, on peut se
convaincre qu'il n'est pas du uniquement ä une impuissance fonction-
nelle du muscle, mais tient aussi ä Tepuisement nerveux qui Taccom-
pagne. Nous pouvons du reste observer tous les jours, seit dans les
accidents, soit chez des soldats en campagne, sous Tiniluence d'emo-
tions intenses un deploiement de vigueur musculaire extraordinaire ;
on connait des exemples d'hommes faibles, inexerces qui ont fait des
eflforts considerables, au dessus de leurs forces pour sauver leur vie,
en temps de guerre la r^sistance ä outrance ou encore la somme
enorme de fatigue supportee sous Tinfluence de la peur dans les
retraites.
Cette puissante influence de la volonte sur le muscle varie d'une
personne ä l'autre, on peut Taugmenter par Texcitation ou aussi par
l'exercice raisonne et progressif et cet exercice sera aussi celui du
Systeme nerveux. Nous voyons la fatigue s'accroitre sous Tinfluence
d'une depression psychique (ennui, tracas, souci). La fatigue nait
plus vite lorsque Tesprit n'est plus intöresse au travail qu'il produit.
Dans un auditoire par exemple, le Conferencier remarquera bientöt
que rinteret du public diminue ä un certain bruit qui se fait dans
Tauditoire. La fatigue des muscles force petit ä petit chaque individu
ä changer de position. Ce signe, revelateur certain de la fatigue de
son public, devrait Tengager ä terminer au plus vite son verbiage
qui a trop dure dejä.
Ceci nous amene ä parier du rapport intime qui existe entre le
travail musculaire et Tactivite du cerveau. II existe un lien intime
187
entre le corps et Tesprit et Tetat momentan^ de Tun a une influence
directe sur Tautre. Chacun a fait Texp^rience que la fatigue muBCu-
culaire influe sur Tactivit^ intellectuelle. Apres une grande course^
par exemple, nous ne sommes plus aptes ä faire un travail attachani
et nous ressentons un besoin de repos pour Tesprit aussi bien que
pour le Corps. Mosso raeonte que dans ses ascensions de montagne,
sous Finfluence d'une grande fatigue, sa memoire pour la topographie
des montagnes est diminu^e ; le botaniste Qibelli remarquait que, sous
rinfluence de la fatigue apres une grande course, les noms memes
de plantes tr^s communes lui echappaient.
Quant ä Tiniluence de la fatigue cerebrale sur la force niuscu-
laire eile a et6 prouvee par les exp^riences du professeur Maggiore
avec Tergographe de Mosso. La fatigue cerebrale abaisse la force
musculaire, parce que les centres nerveux ^tant fatigu^s, les impressions
qu'ils transmettent sont affaiblies et les muscles par lä meme affai-
blis aussi.
Cela explique le peu de besoin qu'eprouvent les elöves des classes
superieures pour les exercices corporels, ils ont trop de travail in-
tellectuel et äprouvent de la lassitude sans avoir depense de force
musculaire.
Les mouvements, le travail musculaire developpent de la chaleur^
mais aussi activent la combustion, c'est ainsi que nous constatons
son influence sur la respiration et par consequent aussi sur le coeur;
en outre et pour d'autres causes, cette influence se fait aussi sentir
sur tous les organes de la digestion. Nous pouvons donc dire que
Tactivitö musculaire se fait sentir indirectement sur toutes les fonc-
tions de Torganisme en les renfor(;ant, et lorsque nous pr^tendrons
plus loin que des exercices rationnels reguliers sont necessaires pour
la sante, ce ne sont pas lä des pretentions basees sur des impressions
genärales, mais bien sur le resultat d'etudes approfondies et d'obser-
vations scrupuleusement faites
II arrive, foutefois, un moment oü le corps et Tesprit atteignent
un tel degre de fatigue qu'ils ne reagissent plus. La fatigue aug-
mentant toujours, atteint un certain degre, diflförent chez les difte-
rents individus; Torganisme perd la faculte de se remettre et il reste
des traces durables de fatigue ensuite d'une faiblesse fonctionnelle.
Ce surmenage peut etre aigu, apres un exercice trop violent ou bien
chronique et s'installant petit ä petit. Le surmenage aigu peut dans
ces cas graves mener a la mort. Le guerrier de Marathon en est
188
iin exemple frappant, il arrive encore de nos jours chez les individus
^ui fönt du sport leur profession.
La surfatigue chronique, eile, provient de ce que, d'un eflfort ä
l'autre, Torganisme n'a pas le temps de se reposer compl^tement.
C'est le procödö qui agit chez les ouvriers qui ont des travaux pe-
nibles et chez qui la resistance s'affaiblit graduellement. Ces gens
^ont ensuite de cela plus dispos^s ä contracter des maladies. L'exemple
<les soldats de Tarm^e de Bourbaki est frappant ; nous les avons vus
mourir en masse du typhus et de la petite veröle, ils avaient d^pens^
toute la force qui eut äte näcessaire pour r^sister ä ces maladies,
Tepidemie trouvait en eux une proie sans defense.
Ce genre de surmenage est specialement pernicieux, lorsqu'il
Ä'exerce sur des individus jeunes, en ätat de croissance et de deve-
loppement. Nous en trouvons un exemple chez les jeunes ouvriers
des solfatares de la Sicile qui travaillent, gar(;ons et filles, tres jeunes
dejä au transport du soufre. Les cons^quences desastreuses de ce
surmenage quotidien ressortent d'une maniere terrible ä la visite
des recrues; recemment, sur un contingent de 3672 hommes, on n'en
trouva que 203, seit le 5,5 V^i aptes au service militaire.
Le repos est le seul remede contre la fatigue, et le sommeil est
le seul repos qui annihile compl^tement les effets de la fatigue. L'im-
portance qu ont la duree et Tintensitä du sommeil est indispensable
et saute aux yeux. La reparation normale de la fatigue parait plutöt
fonction du sommeil, de l'immobilite et de l'obscurite que de la sup-
pression du travail intellectuel ; en eflfet, on ne supprime la pensee,
Tattention, la reflexion, les impressions sensorielles que durant le
sommeil. Apr^ le sommeil nos facultas intellectuel) es et corporelles
de travail sont completement rötablies. C'est, en somme, pendant le
sommeil que s'opere physiologiquement la recharge des organes, dont
Tenergie s'est depensäe durant la päriode d'activite de la journee.
On comprendra que nous insistions sur le cöte scientifique de cette
d^monstration, car ce qui est axiome pour le m^decin n'apparait
pas ä tout le monde comme une veritö rigoureuse.
Les enfants ont plus besoiii de sommeil que les grandes per-
sonnes. Pendant les premiers temps de son existence, l'enfant mene
une vie exclusivement vegötÄtive, il n'interrompt son sommeil que
pour prendre sa nourriture. Encore ä Vage de 1 an, l'enfant est
plus longtemps dans Tetat de sommeil qu*ä Tetat de veille et pour-
tant il augmente considerablement de volume puisque a Tage de
ß mois, il a double son poids. Entre 2 et 3 ans, il dort encore
_189_
10 ä 12 heures la nuit et 2 ä 3 heures le jour. Petit ä petit le
besoin de sommeil le jour diminue, mais Deanmoins. pendant toute
sa Periode de devoloppement, il en eprouve un pressant besoin. II
n'est pas question ici de röcuperer des forces perdues seulement, mais
bien de constituer de toutes pieces des tissus nouveaux necessaires
ä sa croissance. Si le sommeil qui lui est necessaire, lui est refus^,
il s'en ressentira dans son d^veloppement. Du reste nous pouvons-
laisser de cöt^ tout raisonnement scientifique, nous savons tous, par
experience, que le sommeil nous donne de nouvelles forces et une
nouvelle puissance de travail; il en döcoule naturellement que le
nieilleur travail sera produit dans les premi^res heures qui suivent
le sommeil. Le matin, le cerveau est sensibilise au maximum et
c'est une loi physiologique fort simple qui fait que son activitö s'^puise
progressivement jusqu'ä la fin de la journee ; il e^t susceptible d'ins-
crire avec nettetö et d'une fapon durable, des impressions, des images,
des id^es ; c'est par excellence, le rooment des exercices qui reclament
de Tattention et de la memoire. Le professeur Axel-Key fixe le
nombre d'heures de sommeil necessaire aux dilfdrents äges de Ten-
fance comme suit: A 7 ans, 11 heures; de 10 ä 13 ans, 10 heures; de
17 ä 18 ans, 8 '/a heures. Les enqu^tes faites par Axel-Key lui-meme
ä Stockholm, par Schmidt-Monnard ä Halle et d'autres encore, prouvent
que partout ces moyennes ne sont pas attcintes, partout la duree
moyenne de sommeil est de 1 a 2 heures inferieure ä ce qu'elle
devrait etre, Disons en passant que Fenquete que nous avons faite,
arrive ä des resultats identiques sinon plus mauvais encore. L'ecole
est ici impuissante, c'est une responsabilite qui toute entiere retombe
sur les parents. II est donc important que l'ecole ne contribue pas^
par rimposition de travail ä faire ä la maison, ä reculer le moment
oü Tenfant pourra se coucher et Ton ne devrait plus voir d'enfant»
qui, tard le soir, sont encore penches sur leurs livres, ou qui, de bonne
heure, se l^vent pour faire le travail qu'ils n'ont pu faire la veille.
Terminons cette etude tres incomplete des lois physiologiques
auxquelles obeit l'organisme infantile par quelques mots sur le Sys-
teme nerveux. II joue un röle important dans le developpement de
l*enfant puisque tous les organes et leurs fonctions en dependent.
Le Systeme nerveux de l'enfant se fait remarquer par une ex-^
treme sensibilite. Teiles impressions qui, chez ladulte, passent in-
aperQues, emeuvent Tenfant et, pour les memes raisons apparemraent,.
ses impressions nerveuses se calment plus lentement que Celles d&
l'adulte.
190
L'exp^rience a demontr^ aussi que d'autres agents extärieurs
comme l'alcool, les narcotiques, ont sur le systöme nerveux de l'en-
fant une ötonnante action et, de meine qoe certaines ünpressioiiB
psychiques ou moralee comme la peur ä tous ses degr^s, peuvent
aller jusqu'ä produire des convulsions. Avec le developpement pro-
gressif de ses facultas psychiques cette impressionnabilit^ s'affaiblit
Sans toutefois atteindre le degre oü nous la rencontrons chez Tadulte.
Les contrari^t^s auxquelles le coeur de Tenfant, son esprit ainsi que
son Corps se heurtent dans sa vie, semblent ä son inexp^rience au-
tant d'anomalies qu'il ne peut admettre ni tolerer; il en exagere
rimportance et la port^e parce qu'il ne sait pas raisonner. Comme
il a le sentiment trös profond des avantages du bien-6tre, il Tap-
präcie, aussi son seul raisonnement est-il: Cela me gene, donc cela
ne doit pas ätre. Ce n'est que petit ä petit que les points de com-
paraison etant offet*ts ä son intelligence, il apprend k raisonner. C'est
aussi alors que ces impressions puissantes s'amoindn'ssent et qu'elles
n'impriment plus ä son Systeme nerveux des secousses si fortes.
H est donc important d'eviter a I'enfant tout ce qui peut exciter
les nerfs et sa mentalit^. II y a des enfants qui naissent plus ner-
veux que d'autres, mais pourtant chez la plupart cette exagäration
de la sensibilit.^ nerveuse est le fait de T^ducation.
L'^nervement chez les enfants se manifeste tr^s souvent par deux
symptömes importants : le sommeil agitä et le manque d'appetit. Ces
deux facteurs, en altörant profondöment ses principes vitaux, nuiront
ä son developpement, Tun en diminuant sa räsistance et Tautre en
Taffaiblissant par an^mie. Aussi est-il facile de comprendre que le
remfede le plus efficace ä la nervosit^ infantile est de relever lappetit
et surtout de lui menager une existence journaliere faite de tran-
quillite et d'exercices corporels raisonn^s.
Les lois physiologiques qui rägissent I'enfant sont encore in-
fluenc^es par bien d'autres facteurs comme la nourriture, l'habitation,
l'habillement, etc. Nous ne pouvons entrer ici dans plus de details,
retude de ces facteurs sortirait du plan que nous nous sommes trace.
Surmenage.
Lorsque, au mois de novembre de Tannee passee, nous nous
ohargions du travail qui nous occupe maintenant, nous avions sur le
surmenage dans notre pays des id^es tres confuses. Vivant encore
peut-etre sous Timpression que nous avaient laissäes les ecoles du
191
temps oü nous les frequentions, il y a 30 ans, nous pensions que
les mots de scolarite et de surmenage etaient ä peu pres synonymes.
Xous avions de la peine ä admettre que tous les progrc^s accomplis
dans le domaine de Tinstruction publique, toutes les modifications
apport^es ä Telaboration des programmes, toutes les am^liorations
des conditions hygi^niques de Tenfant, eussent pu supprimer com-
pletement les causes de surmenage dans nos dcoles et nous ^tions
pres de croire que cette chose detestable, existerait aussi longtemps
qu'il y aurait des Colleges. Cette opinion que nous nous etions faite
etait plutöt une idee precon<;ue et il ne fallut pas bien longtemps pour
la modifier et en arriver ä une conception plus saine, plus assise de
tonte la question.
L'etude de la litt^rature speciale, l'examen attentif des lois et
reglements rdgissant les choses scolaires, des programmes p^dagogiques
reglant la distribution des heures de travail, les longs entretiens
avec des hommes da mutier, directeurs d'ecoles et de Colleges, maitres
et pedagogues, m^decins des ecoles, etc. nous ont bientöt monträ que
nos opinions etaient fausses et nos idees erronees, et nous sommes
arriväs aajourd'hui ä la conviction intime que, si le surmenage existe
encore et existera toujours, c'est aussi qu'il est exceptionnel et non
plus general comme autrefois et qu'une connaissance plus approfondie
de ses causes et de ses eifets permet sürement d'arriver ä le com-
battr^ et peut-6tre ä le faire presque disparaitre. Si nous etudions
de präs les lois et reglements actuellement en vigueur dans les diffe-
rents cautons, nous voyons que, de plus en plus, presque partout,
ridee qui a domine lors de leur Elaboration, c'est le souci du bien-
etre de Tenfant, c'est la recherche de tous les moyens possibles pour
arriver ä l'instruire sans faire de tort a son corps ni a son esprit
et cette idee est dictee par la conception bien nette que si l'Etat
exige que Tenfant lui soit remis pour qu'il en assure et dirige l'ins-
truction, il faut qu'il motte tout en oeuvre pour que cette Instruction
terminee, l'enfant soit rendu ä sa famille dans un etat de sante
normal.
Tout travail quelconque est lie ä des difficult^s et ä des obstacles
ä surmonter; tout travail aussi, soit manuel soit intellectuel, est dirigö
par deux facteurs: l'exercice et la fatigue. L'exercice assouplit les
moscles et les mouvements qu'ils produisent, ainsi que la faculte intel-
lectuelle et l'intelligence en les fortifiant; il active et augmente par
cela meme la capacite de travail; la fatigue, eile, a pour resultat un
amoindrissement et un ralentissement de ce meme travail en produisant
192
de l'abattenient et en troublant ainsi la Sensation de bien-etre. Le
Symptome le plus direct et le plus apparent de la fatigue est done
une diminution progressive de Taptitude, de Tactivitä et aussi de la
capacitö de travail.
Les resultats de l'exercice se fönt sentir plusieurs jours, plusieurs
feemaines, plusieurs mois apres; la fatigue au contraire disparait, en
temps qu'elle n'ötait pas trop forte, dans un temps relativement court.
Nous avons vu d'autre part, en parlant de la fatigue physiologique,
qull arrive un moment oü le eorps et Tesprit arrivent ä un tel etat
de fatigue qu'ils ne reagissent plus. La fatigue augmentant toujours
atteint un certain degre, different chez les diflferents individus, Tor-
ganisme perd la faculte de se remettre et il en reste des traces
durables ensuite d*une faiblesse fonctionnelle — nous avons alors la
surfatigue ou le surmenage — . Nous pouvons considerer la fatigue
comme une sorte de defense de Torganisme de merae que la douleur
qui nous force ä proteger, ä garantir teile partie du corps qui a ete
lesäe. Dans le surmenage, cette defense naturelle n'existe plus, la
cause a dure trop longtemps, le corps et Tesprit sont las; ils ne
peuvent plus rdagir.
On a donne le nom de surmenage scolaire ä l'etat de fatigue
chronique, resultant du travail de Tecole, dans l'id^e que la totalite
des troubles morbides observös chez les eleves etait due ä une dis-
Proportion entre les facultes physiques et intellectuelles de Tenfant
d une part et l'efifort qu'on exigeait de lui d'autre part.
Surmenage signifie donc: abus de Tenergie physique ou intel-
lectuelle aboutissant ä un etat de depression de fatigue organisee et
prenant forme de maladie.
S'il est ais6 au medecin, ä Thygieniste de pröciser par une defi-
nition ce que Ton entend par surmenage, il est par contre bien
difficile de distinguer, parmi les nombreuses causes qui peuvent le
provoquer, celle qu'il faut incriminer. Ceci est tout particulierement
vrai dans le surmenage scolaire.
L'enfant ne passe ä l'ecole que quelques heures par jour; s'il
est facile d'apprecier la somme de travail qu'il y produit, il est par
contre^ impossible de contröler, meme approximativement, celui qui
lui est impose ä la maison et nous savons par experience que certains
enfants produisent, en dehors de Tecole, une somme de travail souvent
considerable. Toutes ces manifestations de son activite doivent entrer
en ligne de compte dans Tappr^ciation des causes du surmenage
scolaire. Pour se faire une opinion impartiale sur la question du
193
surmenage, il est n^cessaire de savoir ce que l'^cole exige de l'^leve
et de quelle fa<;on le travail scolaire agit sur lui. On doit, en outre,
oonnaitre sa Constitution et son caract^re individuel afin de se rendre
compte si les symptömes de surroenage ne sont pas dus essentielle-
ment ä sa nature delicate et s'il n'existe pas d'autres facteurs agis-
sant en dehors de T^cole qui peuvent, au m^me titre, etre rendus
responsables des troubles constat^s chez lui.
Nous avons vu plus haut que Burgerstein et d'autres ont cherch6
ä determiner, exp^rimentalement et par des chiffres, le degre de
fatigue resultant de Tenseignement scolaire; ces observations ont
conduit ä des r^ultats int^ressants pour la psychologie et la Physio-
logie cerebrale; malgrä tout l'int^r^t de ces recherches, celles-ci ne
paraissent cependant pas avoir, au point de vue pratique, Timportance
que leur attribuent leurs auteurs. L'individualite de Tel^ve parait
etre un des facteurs essentiels du surmenage. Certains ^coliers en
sont preserves naturellement par leurs qualites pbysiques et intel-
lectuelles; tandis que d'autres semblent, au contraire, pr^dispos^s et
comme prädestines. On trouve, en effet, dans chaque classe un petit
nombre d'^läves qui se distinguent par la facilite avec laquelle ils
s'assimilent et retiennent leurs le^ons; ils travaillent sans effort et
sont ä Tabri du surmenage. L'^l^ve moins bien douä et consciencieux
cherchera k suppiger par son zele au manque de facultas naturelles;
cette ambition mal placke le conduit directement au surmenage, et
c'est un jeu dangereux, de la part des parents, que d'aiguillonner un
enfant m^diocrement intelligent a surpasser un condisciple brillamment
dou^.
Le danger du surmenage existe specialement pour l'äl^ve de Cons-
titution freie et d'intelligence peu developpee, qui, malgr^ tous ses
efforts, n'arrive pas ä suivre et chez lequel le decouragement et la
depression morale dus au sentiment de son inferiorite s'ajoutent ä la
fatigue physique et intellectuelle. Ces memes diflf^rences individuelles
se retrouvent aussi dans le travail scolaire fait ä la maison lors de
la preparation des devoirs du lendemain. L'^leve intelligent et au
travail facile aura vite termin^ et trouvera encore suffisamment de
temps pour ses jeux et pour son repos; l'äleve peu dou^ ou tres
consciencieux mettra ä ses devoirs le double ou le triple du temps
employ^ par son camarade intelligent; il aura peu de temps ä ac-
corder ä ses röcröations et ä son repos.
L'etude des reglements scolaires et des programmes nous montre
que ces travaux domestiques ont ^t^ reduits ä leur minimum et Jious
13
194
pensons que seuls quelques enfants specialement peu dou^s doivent
encore en ressentir Tinfluence.
Le surmenage scolaire a existe, il existe encore, il existera
toujours et si nous avons Tintime conviction quil diminue con-
tinuellement nous sommes persuades aussi que, malgre toutes les me-
sures prises, il atteindra encore quelques enfants que leurs dispositions
intellectuelles ou leur Constitution physique d^fendent mal contre
l'eflfort de travail m^me le plus parcimonieusement imposö. Le sur-
menage scolaire ne se distingue dans ses manifestations morbides, du
surmenage en g^neral, que par des symptömes qui se retrouvent tout
specialement chez des individus dont le däveloppement n'est pas ter-
min^. II ne se manifeste pas seulement par de la fatigue intellec-
tuelle, par Tabsence d'energie et par un a£faiblissement g^näral, il
est en outre accompagne de troubles physiques tels que les batte-
ments de coeur, maux de tete, saignements de nez, d^fauts de re-
fraction oculaire (la myopie surtout). A ces symptömes viennent
s'ajouter souvent les troubles amenes par le developpement du corps.
La seconde dentition qui coincide avec Tage d'entr^e ä T^cole s'ac-
compagne souvent de symptömes nerveux: insomnies, 6tat congestif
du cerveau, choräe. Plus tard, avec la pubert^ naissante, apparaissent
les troubles de la circulation; troubles cardiaques, vices du coeur
meme, an^mie, hyper^mie cerebrale, favoris^e ou provoquöe par
Tattitude penchee pour la lecture et T^criture ; puis le däveloppement
anormal du thorax, deformation de l'epine dorsale suivie de cons^-
quences fächeuses pour la respiration et la circulation. Dans certains
cas plus särieux, et souvent chez des enfants de faible Constitution,
tous ces symptömes en s'accentuant peuvent rövöler un 6tat morbide
plus grave. La croissance infantile s'arrete, Tenfant devient morose,
insomniaque, irritable; il perd Tappetit, devient dyspeptique. L'inquiö-
tude nerveuso, Texaltation de la sensibilite, le däsequilibre c^r^bro-
spinal preparent lentement le terrain pour les nevroses de Tadoles-
cence, ou peut-ötre bien meme la neurasthenie de Tage adulte ; c'est
aussi sur ce terrain que se developpent et prosp^rent les dififerentes
formes de d^generescence, les maladies de Tepuisement, les diatheses,
etc. etc. Ces causes ont leur repercussion ä plus longue echeance et
peuvent determiner, plus tard encore, des maladies organiques ou cons-
titutionnelles. Nous pourrions pousser plus loin encore l'etude des
symptömes morbides provoques par la surfatigue. Nous nous con-
tenterons, toutefois, de Tenumeration que nous en avons faite; eile suffira,
nous en sommes certains ä illustrer ce chapitre que nous allons terminer.
195
Le sormenage senu en outre, plus ou moins sensible selon lee
tempöramentB ; la disposition de Tesprit elle-m^me peat avoir une
inflaence sur la resistance de Torganisine. Nous savons par exemple
que la joie entretient la sante de Tenfant, facilitera sa digestion,
fortifiera son corps et Tempechera de ressentir la fatigue. II n'y a
donc pas de r^gle possible, tout depend des natures; il est manifeste
que les caracteres et les temperaments sont aussi dissemblables que
les physionomies. Autant d'enfants, autant de caracteres : rindividualit^
regne en maitresse.
Moyens de combattre le surmenage«
Nous avons vu que les causes de surmenage scolaire sont mul-
tiples et avons etabli que Tecole n'en etait pas seule responsable et
que d'autres circonstances qui lui sont etrangeres entraient pour une
plus grande part dans ses causes determinantes. Connaissant ces
causes, nous devons nous appliquer ä les ecarter et, puisqu'il est im-
possible actuellement de reagir contre Teducation malfaisante de cer-
tains parents qui gaspillent ainsi les forees indispensables au deve-
loppement de leurs enfants, en leur imposant des travaux trop con-
siderables et en leur refusant par la meme la somme de repos et de
sommeil ä laquelle ils ont pbysiologiquement droit, nous devons
chercher d'autres moyens pour attenuer dans une certaine mesure les
effets desastreux de ces erreurs d'education. Pour cela, il faut rendre
aux exercices physiques la place qui leur appartient dans le plan
d education et veiller ä ce qu'on laisse ä Tenfant le temps indispen-
sable ä la r^paration complete de ses forees physiques et intellec-
tuelles. II faut distinguer dans cette periode de reparation le temps
reserve au sommeil et les heures de recreation.
Nous avons vu, en etudiant les lois physiologiques qui regissent
Tenfant, Timportance considerable du repos, du sommeil surtout; nous
ne reviendrons pas sur ce siijet. S*il nous est impossible de regier
les heures de repos, nous pouvons par contre neutraliser les effets
d'un eflfort intellectuel soutenu en modifiant et en developpant sur-
tout, dans les programmes, l'education physique par des exercices qui,
en relevant la nutrition, en activant la circulation du sang et le jeu
de la respiration, retabliront dans une certaine mesure l'öquilibre
si maladroitement rompu.
Monsieur le Professeur Jaquet de Bäle dit, dans son travail sur
l'Education physique de la jeunesse: Si Ton jette un coup d'oeil en
196
arriere, on peut constater que les exercices physiques ont toujours
dte en honneur aux epoques de culture intellectuelle intense, une edu-
cation complete et rationnelle de la jeunesse doit tendre k d^velopper
de front le Corps et rintelligence et tout Systeme d'^ducation qui
sacrifie Tun ä l'autre est condamn^ ä ne donner que des resultats
imparfaits. Nous voudrions pouvoir suivre cet auteur daDS l'^tude
trds complete qu'il a faite de cette question. En physiologiste ^m^rite,
il nous d^montre Timportance considerable des exercices physiques
sur le developpement normal et Taffermissement de la saute de Ten-
fant. Tous les auteurs sont d'accord et unanimes ä recommander
ces reformes. Quand on abandonne une erreur, il arrive ordinaire-
ment qu'on tombe pendant un temps dans l'erreur oppos4e; et c'est
ainsi qu'il est arrive qu'apr^ une suite de siecles pendant lesquels
le developpement du corps 6tait le seul objet de Teducation, une
^poque est venue pendant laquoUe on n avait en vue que la culture
de l'esprit. Alors on a mis des livres dans les mains d'enfants de
3 ä 4 ans et Ton a cru que le savoir etait la seule chose n^cessaire;
rideal de cette m^thode etait de former des enfants de serre chaude
et le triomphe des educateurs etait l'enfant predige, que nous con-
sid^rons maintenant comme une plante pr6coce, un 6tre relative-
ment m^diocre ä l'epoque de sa maturite, si Ton tient compte des
espärances qu'il avait fait concevoir dans son jeune äge.
Nous sommes arriv^s maintenant ä la conviction que le corps
et l'esprit doivent etre Tobjet de la möme soUicitude et que Tötre
humain doit etre developpe tout entier et nous suivons en cela
Texemple que nous donnent les Anglais et les Anglo-Saxons dont la
superiorite vitale et la vigueur d'expansion est si manifeste; ils ne
cessent d'avoir souci de leur sante corporelle, d'oü dopend en si large
part la sante d'äme et l'^quilibre de l'esprit. Dans son livre sur
l'education intellectuelle, morale et physique, le mattre Herbert Spencer
repete, k deux ou trois reprises, la phrase si typique de TAm^ricain
Emerson « La premiäre condition du succes dans ce monde, c'est
d'ötre un bon animal et la premiere condition de la prosperit^ natio-
nale, c'est que la nation seit fournie de bons animaux». II y a dans
cette boutade une grande verite, ä savoir l'etroite, l'indissoluble union
du physique avec le moral. Le cöt6 animal est notre assise biolo-
gique et c'est toujours la vie physique qui doit preluder ä la vie
morale; l'intelligence n'est bien servie que par une Organisation
physique jirr^prochable. Le cerveau le mieux organis6 ne sert de
rien, s'il n'est pas mis en oeuvre par une force vitale süffisante et
197
nous d^ouvrons Ik la sagesse du proverbe qui dit qu'un des secrets
de r^ducation est de savoir perdre son temps sagement.
Les exercices physiques sont au moins ^gaux, en m^rite, aux
proc^des destinös ä former rintelligence ; ils doivent avoir les m^mes
droits.
Les le^ons de gymnastique les mieux dirig^s ne suffisent pas
aux besoins physiques de Tenfant ; la mätbode la plus rationnelle est
Celle des jeux en plein air qui forment les caractäres en roöme temps
que les muscles et qui d^veloppent au plus haut degr^ chez Tenfant,
avec la confiance en soi-mdme, le sentiment de la responsabilit^ dans
la libert^. Si cette methode est appliqu^e avec un esprit v^ritable-
ment scientifique, eile doit assurer h la jeunesse Tharmonie de toutes
les fonctions de Torganisme; les exercices physiques raisonnte et
rendus agreables, luttent contre Tetiolement, ils aguörissent et en-
durcissent les jeunes organismes; ils les d^veloppent harmonieuse-
ment. La gymnastique doit prendre place parmi les jeux et non
parmi les corv^es, dit le D'^ Rivi^re dans un travail sur les agents
physiques. On doit donner le pas aux mouvements libres ; ils doivent
^tre le^ts, amples, sans violence, sans fatigue dans l'attitude, toujours
etre faits au grand air; ils activent la circulation, elargissent le
thorax, däveloppent Tönergie musculaire et equilibrent automatique-
ment le Systeme nerveux ; les cris et les chants sont aussi träs utiles
au cours de ces jeux, qu'ils rendent plus fructueux pour la fonction
respiratoire ainsi que pour l'augmentation «de la capacite pulmonaire
souvent en deficit. Cette question des exercices physiques a et6
traitee si souvent et k des points de vue si differents que nous ne
pouvons pas lui donner ici une plus grande place. Nous aurions voulu
traiter d'autres questions encore qui se rattachent intimement ä celle
du surmenage. Citons brievement celle de Tage d'entree ä Tecole,
la distribution des branches de Tenseignement dans les diff^rentes
heures de la journ^e selon leur importance et le genre de travail
qu'elles exigent; les heures d'entree et de sortie de Tecole, les rö-
cr^ations horaires entre les le<jons; Tapres-niidi ou les apres-midi
de conge chaque semäine, la suppression complete des täches ä la
maison, les mesures repressives ä prendre pour lutter contre le travail
excessif impose aux enfants en dehors de Tecole par leurs parents;
les examens trimestriels ou de fin d'annee, la repartition et la duräe
des vacances r^glementaires de Tannee, le developpement et Textension
toujours plus grande donn^s aux colonics de vacances; les courses
scolaires, Tenseignement en plein air, les punitions, Tactivit^ du
198
m^decin scolaire, les douches scolaires, T^ducation pratique des fa-
milles et ses relations avec l'bygieDe scolaire, revision de Thoraire
du travail et du repos, Tantialcoolisme ä Tecole, Tutilitä des classes
speciales pour les eufants arri^r^s ou convalescents, les classes d'anor-
maux, le livret sanitaire de l'^colier, coUaboration de la famille k
l'ecole, etc. etc.
II est, dans ce domaine qui embrasse tellement de questions
differentes, bien difficile de se limiter, c'est pourquoi nous nous ar*
r^terons ici, nous reservant de faire ressortir dans nos theses Celles
qoi nous semblent etre d'une importance capitale et devoir etre
specialement offertes ä Yotre discussion.
Un des devoirs les plus eleves et les plus beaux que nous ayons
dans la vie, c'est Teducation des enfants; nous devons leur garantir
la force physique et intellectuelle par tous les moyens possibles;
arriver ä ce r^sultat doit aussi etre notre plus grande joie. C*est
ainsi que s'exprime Axel-Key, et cet auteur semble avoir mis, dans
cette belle pensee, le meilleur de lui-meme et la cons^cration qu'il
donne ainsi ä ses nombreux travaux nous apparait comme une mission
qu'il s'etait donnee et imposee et nous semble etre d'une grande
noblesse.
Aujourd'hui plus que jamais, pour affronter la lutte, nos enfants
ont besoin d'etre instruits vite et bien, sans qu'il en resulte une di-
minution quelconque dans leurs facultes intellectuelles ou dans leur
developpement physique.
II Importe qu'une large part d'efifort soit accordee ä la spon-
tan^ite, qui ne peut s'exercer qu'ä la faveur de longs intervalles
de repos laisses ä la r^flexion et ä l'initiative de la pensee. Que
tonte räforme dans l'enseignement n'aie d autre pr^occupation que
r^onomie de l'eflFort cerebral en vue d'un rendement regulier et
meilleur, en vue surtout de laisser le cerveau du jeune homme libre
pour de nouvelles acquisitions indispensables.
Gitons encore les paroles par lesquelles Kraßpelin termine ses
travaux sur le surmenage: Etre un homme, c'est vouloir lutter et
travailler, notre existence ne peut 6tre belle que si eile a 6te une
existence faite de peine et de travail. C'est pourquoi le jeu chez
Tenfant doit exercer ses muscles, augmenter sa force d'^nergie, deve-
lopper sa volonte; ce que nous devons demander ä l'^cole, c'est
qu'elle fasse de nos jeunes gens des 6tres capables de travailler. Ce
ne sont pas les connaissances qui seront leur plus grand capital,
mais bien la force de travail, bien assise et bien eprouv^e; eile leur
199
restera encoro, alors que depuis longiemps d^jä les connaissances
acquises difficilement seront sorties de leor memoire. L ecole qui
rendra le plus de Services, sera celle qui, sans discussion et sans
egard pour les traditions, d^veloppera toutes les forces et toutes les
^nergies qui sommeillent.
Et, pour nous resumer, citons encore ces paroles de M. le Prof.
Jaquet: N'ayons pas d'attention pour le developpement intellectuel
seulement, ayons aussi des ägards pour le corps qui p^riclite et
s'affaiblit de sorte que, lorsque nous toucherous au moment de
recolter les fruits d'un labeur de plusieurs annees, le corps ait encore
la force d'obeir ä Tintelligence.
Enquete.
L'enquete que nous avons entreprise porte sur les questions sui-
vantes: Heures de sommeil, temps consacr^ aux täches ou travaux
scolaires faits ä la maison et temps employ^ pour des travaux de
tout autre nature.
Pour obtenir ces diff^rents renseignements, nous avons stabil
une feuille questionnaire, remise ä chaque maltre d'^cole^ pendant
une semaine entiäre choisie au milieu du semestre d'hiver du 14 au
20 janvier 1906; les r^ponses de Telöve ^taient consign^es et Tinstitu-
teur y ajoutait les remarques portant sur ses observations person-
nelles.
Cette enqu^te commencee dans le canton de Neuchätel s'etendit
bientöt et finit par embrasser les cantons de Fribourg, Valais, Geneve
et les classes de St-Imier.
Nous avons ainsi obtenu des r^ponses de 6939 enfants, seit
3631 fiUes, 3308 gargons.
Gräce ä ces renseignements, il nous a ^te permis d'etablir que
le temps consacre aux täches ä la maison est tres r^duit et que,
nulle part, dans aucune classe il n'atteint Theure; que la tolerance
prevue par les reglements scolaires n est pas meme atteinte. Les
quelques cas exceptionnels d'enfants employant plus de temps doivent
etre attribues ä des conditions tout individuelles.
n n'en est pas de meme pour ce qui concerne le sommeil; ici
les rev^lations sont terrifiantes et viennent corroborer, en les ampli-
fiant encore, les resultats auxquels etaient arrives Axel-Key et Schmidt-
Monnard.
200
Frappes dhs le debut par le fait que les conditions du sommeil
varient selon les jours et sont räpartis inögalement daii8 la semaine,
nous avoDs ^tabli 3 cat^gories d'enfants.
1. Geux dont le sommeil est insuffisant tous les jours de la
semaine.
2. Geux chez laquels cette insuffisance se rencontre plus de 3 jours.
3. Geux chez lesquels eile se rencontre un seul jour.
Nous avons obtenu ainsi les chiffres suivants:
Sommeil insuffisant
Tille Hofflbre d'eoftiti Ten lei joon Qulqnei jenn 1 joor
La Ghaux-de-Ponds 3078 587 467 682
19 7o 13 7o 22 Vo
NeucMtel 1550 270 199 201
17 7o 13 7o 13 Vo
Val-de-Ruz 139 10 18 25
7 7o 13 Vo 18 7o
Val-de-Travers 64 3 3 8
5 7o 5 7o 12 7o
Fribourg 246 47 36 23
19 7o 15 7o 9 7o
Oeneve 820 32 68 96
4 7o 8 7o 12 7o
Sion 172 12 5 4
7 7o 3 7o 2 7o
St-Imier 796 72 22 111
9 7o 3 7o 14 7o
Nous avons pris pour base de nos appreciations de la dur^e du
sommeil les moyennes que donne Axel-Key, seit:
de 7 ä 9 ans 11 heures
» 10 » 13 » 10 >
> 14 > 15 » 9 >
Nous avons remarqu^ que dans les villes les enfants se couchent
presque tous trop tard, tandis que dans les campagnes le sommeil
est interrompu trop tot le matin.
Le travail de l'enfant qui dort trop peu, aussi bien que sa tenue
et sa maniere d'etre en classe s'en ressentent et nous en trouvons
Texpression dans les nombreuses remarques que les maitres ont con-
201
sign^es. Nous lisons par exemple, en regard des noms de ces petita
surmen^, les observations suivantes : dort souvent en clasee, souvent
agit^, endormi, enervement, lassitude, eeprit endormi, incapable d'an
e£fort soutenu, distractions, manque de courage au travail, nonchalant,
röveur, etc. etc.
£n ce qui concerne le travail imposä aux enfants en dehors de
r^cole par leurs parents, les r^v^lations de notre enquöte ne sont pas
plus rejouissantes. EUes nous ont permis d'^tablir le tableau suivant.
Nous avons consid^re comme travail excessif celui qui d^passe
3 heures en dehors des heures d'^cole. Cette base nous semble 6tre
tr&s large et nous avons h^sit^ ä la reduire encore, n^anmoins les
chiffres du tableau montrent avec ^lo^quence la quantite consid^rable
de travail souvent penible impos^e aux enfants.
Ce tableau, ^tabli sur les m^mes principes que celui du sommeil,
se presente ainsi:
Travail excessif
Väle Üfonbre d'eiftiti Ten lei jeiri (^lelqiM jonri 1 jvir
La Chaux-de-Ponds 3078 715 520 560
23 7o 17 7o 18 7o
Neuch&tel 1550 120 147 170
8 7o 9 7o 11^0
Val-de-Ruz 139 71 25 23
51 Vo 18 Vo 17 7o
Val-de-Travers 64 27 20 9
42 7o 31 7o 14 7o
Fribourg 246 39 30 25
16 7o 12 Vo 10 7o
Geneve 820 33 44 85
4 7o 5 7o 10 7o
Sion 172 9 5
5 7o 7o 2 7o
St-Imier 796 53 26 59
7 7o 3 7o 7 7o
La diflference entre la ville et la campagne est ici appr6ciable;
nous pensons que la qualitä et le genre du travail sont surtout
diflf^rents, et nous devons admettre que le travail impose au cam-
pagnard est plus penible que celui du citadin. Pendant que ce dernier
ome son esprit ou döveloppe un talent quelconque par des le9ons de
202
deesin, de musique ou de langues ou meme encore qu'il produit un travail
manuel d'apprentissage : menuiserie, cordonnerie, mecanique, horlogerie,
imprimerie, etc. etc., l'enfant de la campagne fait tous les travaux
de la ferme; soigne le bätail, nettoie Tecuiie, sort le furnier, trait
les vaches, scie du bois, porte le lait, travaille ä la terre, etc. Tous
ces travaux demandent un effort considerable des muscles et en-
trainent necessairement une grande fatigue.
Les uns et les autres s'en ressentent, et ici aussi, nous en cons-
tatoDs les consequences dans le travail et la conduite ä l'ecole. De
m6me que pour le manque de sommeil^ les observations consignees
par les maltres ne laissent aucun doute sur la cause de ces ddfail-
lances multiples.
Signaions encore la constatation que nous avons faite et qui
n'etonnera personne, c'est que les conditions de sommeil et de tra-
vail varient suivant les cantons, les villes et villages et m^me sui-
vant les differents Colleges d'une m^me ville. Nous touchons ici a
toutes sortes de considerations g^ographiques, climateriques, sociales,
religieuses, industrielles, politiques, etc. etc.
Une des plus grandes difficult^s que Ton rencontrera dans la
r^pression de ces abus, provient du fait que ce travail doit, dans
Tesprit des parents, apprendre ä l'enfant ä aimer le travail et ä d6-
velopper chez lui le sentiment du devoir; il acquiert ainsi le senti-
ment de ses responsabilit^s vis-a-vis de sa famille et vis-a-vis de
lui-ni^me. La difficulte est de trouver la limite jusqu'ä laquelle ce
travail est permis et de faire comprendre aux parents, que cette limite
une fois depass^e, il est prejudiciable ä la sante de Tenfant.
Les eleveurs de chevaux ont applique ä leurs eläves une somme
progressive de travail, pourquoi ne pourrait-on pas y arriver pour
les enfants. Notre enquete nous a encore signale quelques points
que nous ne pouvons studier plus ä fond. Certains enfants travaillent
le dimanche autant que la semaine ; le samedi on travaille davantage
et Ton se couche plus tard que les autres jours. £n gäneral les en-
fants que nous considärons comme surmenes, sont les memes qui
sont signales par les maitres.
Certains enfants surmenes ä la maison ne paraissent pas Tätre
et produisent un tres bon travail ä Tecole; c*est Texception.
C est dans les classes moyennes que les enfants travaillent le
plus en dehors de Tecole.
Le surmenage disparait presque dans les classes sup^rieures
parce qu'il s'est fait une selection. Les enfants surmenes sont
203
arriv^s ä Tage de 14 ans avant d'avoir termine le cycle de leur
Bcolarit^, et il ne reste plus que les el^ves non surmen^s et en
g^n^ral ceux de la classe aisee.
Disons en terminant: Nous nous sommes proposö d'obtenir une
image prise au cours mSme des ^pisodes ordinaires journaliers et
des travaux quotidiens ; soucieux d'obtenir la v^rit^ scrupuleuse avec
une entiere independance.
En n'enregistrant que des opinions et des impressions Terreur
est ä craindre, quant au contraire on ne conclut que d'apres des
faits et des documents controles, on arrive ä la presque certitude.
C'est ce proc^dö experimental que nous avons suivi, depouillant
toute idee pr^con(;ue et tout pärti-pris; nous preoccupant non de
faire valoir nos idees, mais de nous instruire par un examen minu-
tieux.
Theses.
I.
D'une maniere generale on peut affirmer que le surmenage
n'existe plus dans les ^coles primaires de la Suisse fran<;aise.
L'6Lude des lois et r^glemenls qui rögissent Tinstruclion publique dans la
plupart des canlons, villes et viüages de notre pays; l'6tude des programmes qui
r6glent les heures de leqons et qui r6partissent les diflF^rents travaux dans la jour-
n^e, dans la semaine; les mesures prises presque partout pour supprimer ou di-
minuer dans une large mesure les täches, pensums et travaux ä la maison; toutes
ces consid6rations nous permettraient d6jä d'affirmer que le surmenage a disparu
chez nous, k Töcole primaire du moins.
Nous avons pens6 toutefois qu'il 6tait n6cessaire de voir de plus pr6s si, dans
la r^alite, les faits nous amenaient aux mömes conclusions. Nous avons dans ce
bul fait une enquÄte qui devait nous renseigner sur le temps employö par les en-
fants pour faire leurs täches ä la maison, et les rösultats auxquels nous sommes
arriv6s, nous montrent que ce n'est plus par heures, mais par minutes quMl faut
compter aujourd'hui le temps n6cessaire ä ces devoirs. Dans quelques classes et
dans quelques villes mÄme, ces travaux sont compl^tement supprimes ou bien ils
se fönt k Täcole.
En outre, le questionnaire de l'enqu^te, contenait une rubrique pour les ob-
servations faites par les maltres et maltresses d'6cole sur les symptömes les plus
apparents du surmenage: fatigue, sommeil en classe, saignements de nez, etc. etc.
Les röponses, nous montrent que \k oü ils sont constat^s, ces cas ne proviennent
pas du surmenage k l'öcole, mais d'autres causes que nous indiquons plus loin.
Nous avons, pour compl6ter nos renseignements, questionne les directeurs des
6coies ou leurs remplaqants qui reqoivent les r6clamations des parents et qui, par
leurs fonctions sont k möme de juger objectivement cette question; les mödecins
des 6coles qui, par leurs observations personnelles et par les registres cpi'ils
204
tiennent» sont k möme de se faire une Image des causes de morbilit^ qu*ils cons-
tatent ä Tecole. T9US ces agents de renseignements, tous ces moyens d*investigation
et de recherches, nous ont renforc6 dans notre conviction et nous permettent de
soutenir et de confirmer notre preini^re th6se.
IL
Si le surmenage n'e:siste pas d'une maniere g^närale, nous pou-
vons af firmer que dans les cas assez nombreux oü nous Tavons cons-
tate, les causes qui le produisent sont toutes d'origine extra-scolaire.
Les auteurs qui se sont occupes de la question ont depuis longtemps fait re-
marquer combien d'autres facteurs comme: Th^r^dite, Thygi^ne dötestable de c«r-
taines familles, la nourriture insuffisante, le manque de sommeil, Talcoolisme, le
travail extra scolaire, le vice mdme, constituent des conditions individuelles qui in-
fluent sur la force de r^sistance de Tenfant vis-ä-vis du travail.
Ces constatations ont permis de lib^rer partiellement T^cole de Taccusation
dont eile 6tait Tobjet. Notre enquÄte s'est faite au moyen d'un questionnaire qui de-
vait nous renseigner sur quelques-unes de ces conditions. Laissant de cöt^ celles
qui avaient un caract6re trop inquisitorial, nous avons dinge nos recherches sur
les heures du coucher et du lever, sur le temps consacr^ ä des travaux en dehors
de r^cole: travaux salari6s, leqons particuli^res, travaux de manage, travaux de la
campagne, commissions etc. etc. — Les r6sultats sont pour ces rubriques, plus
concluants encore et corroborent presque partout les observations faites par ie
maltre d'6cole. — Sans vouloir entrer plus avant dans le sujet, remarquons ici qüe,
pour le sommeil tout sp^cialement, les renseignements que nous avons obtenus sont
trte instructifs et nous permettent d'incriminer Tinsuffisance de ce repos comme
une des causes les plus importantes du surmenage.
III.
Les cas de surmenage dans la premi^re et dans la seconde
annee de scolarite sont tr^s rares, et il serait ose de vouloir attri-
buer ä Töcole, la cause des symptömes par lesquels il se manifeste.
On est tentö d'admettre th6oriquement que l'entr^e ä. Tecole, le passage d*une
vie facile et toute vegetative, ä une autre vie faite de r6gularit6 de discipline et
d*acquisitions intellectuelles möthodiques, doit ötre niarqu^e par des symptömes de
fatigue ; d'^nervement ou autre. Nous avons dit theoriquement parce que cette non-
velle existence semble devoir n^cessairement Ätre pour Tenfant jusque lä libre et
insouciant de tout devoir, une suite de contraintes qui sont autant de transgressions
des lois physiologiques et psychologiques auxquelles il est soumis. La r^alitö nous
montre que la transition est moins forte, moins accentu6e qu'elle ne parait rstre.
Les leqons dorniges dans ces deux premi^res annöes, la premi^re surtout, sont des
räcr^ations instructives avec une direction et une l^g^re discipline, des lei^ons de
choses qui ne n^cessitent de Tenfant aucun effort intense de Tintelligence ni de la
memoire.
Du reste, Tenfant ä Tage oü il entre dans ces classes, ne se laisse pas sur-
mener, ni fatiguer, il poss^de un moyen de defense naturel qui le prot^ge contre
ia fatigue : c'est l'inaltention, c'est-ä-dire le moyen que lui foumit la nature pour
se d^rober aux tensions de l'esprit; nous avons constat6 ce fait bien des fois dan»
les visites que nous avons faites dans les classes enfantines.
205
IV.
Dans les classes supärieures les cas assez nombreux de surme-
nage constat^s, sont ä quelques exceptions präs, d'origine extra
scolaire.
Ici nous devons admettre toutefois, que Tamour-propre de certains maltres,
la rivalitö ou plutöt l*6mulaiion qui existe entre ceuz du m6me degrö, peuvent les
entralner ä forcer le travail de leurs ^l^ves au moment oü ceux-ci vont consacrer
par un examen final, leur instmction primaire.
En outre, Tenfant ä cel Age, poussö lui-möme par son amour-propre personnel,
peut faire dans ce demier efTort des excös de travail pernicieux.
Ici encore nous ne pouvons g^nöraliser; Tenquöte ne nous donne que des cas
r^partis irr^guliörement et chez lesquels d'autres facteurs extra-scolaires jouent un
röle trop pr^pondörant pour pouvoir en dögager exacteroent les vraies causes.
V.
Quoique n'etant pas seule responsable du surmenage qui sub-
siste, Tecole doit toujours davantage s'eflforcer de chercher les moy-
ens de le combattre lä oü il existe encore. En admettant qu'il
faille rechercher les causes de surmenage dans les conditions de la
vie extra-scolaire, il nous parait possible et d^sirable de eontre-
balancer Tinfluence pernicieuse de ces habitudes familiales par une
r^vision des programmes d'etude, dans le sens d'une r^duction en-
core plus grande du travail et d'une repartition plus judicieuse des
branches de Tenseignement.
Dans cette id^e nous proposons les modifications suivantes:
A Placer dans les programmes, aux premi^res heures du matin, les leqons
qui demandent de Tattention et un effort plus grand de Tintelligence ou
de la memoire.
L'exp6rience, l'observation et la pratique paraissent Mre d'accord avec
le bon sens et la raison pour indiquer quo le travail du matiu est le
meilleur, qu'il entraine moins de fatigue nerveuse, qu'il est conforme aux
exigences du d^veloppement physique regulier de Tenfant. II faut ^tablir
comme un principe absolu l'obligation de placer ä la premiöre heure de
la matin^e, le ti'avail qui r^clame le maximum d'effort. C'est ä ce mo-
ment que l'enfant est le plus repose, sa pensee est plus nette, sa memoire
meilleure, ses moments de distractions plus courts. Les math^matiques
sont le Premier exercice obligatoire de la journ^e, l'esprit y 6prouve une
grande fatigue et Tinattention survient rapidement; il en est de mäme de
l'histoire, de la g6ographie qui doivent Mre trait6es lorsque le cerveau est
frais. Ce sont des 6tudes d'acquisition directe, et definitive dans lesquelles
la memoire joue le röle principal.
B. Reporter sur l'aprös-midi, les lecjons qui au contraire constituent un tra-
vail d'entralnement du cerveau, gymnastique intellectuelle dans lequel
renti'e une pai-t de spontancit^ (versions, th^mes, analyses, compositions)
206
ou aussi cette autre classe de travaux qui associent ä la pensöe un acle
physique (graphique, dessin, manipulations, leqons de choses, travaux
manuels.
Le travail de l'apr^s-midi ne doit sous aucun pr6texte commencer avani
2 heures.
C. Introduire les recreations horaires de 5 ä 10 rainutes. L'enfant ne peut
faire des efforts de longue dur6e. et ceci est aussi vrai pour Tefifort intel-
lectuel que pour Teffort musculaire; et si on le voit se reposer k chaque
instant, c'est parce qu'il ne possMe pas encore la facull6"de faire des
efforts de volonte durables. 11 faut chez lui compter aussi avec un genre
de fatigue qui procöde de rimmobilit6 forc^e et de la tension de certains
sens: vue, ouTe. L'enfant qui 6coute attentivement et s*6vertue k suivre
une leqon et ä la comprendre, se raidit tout entier dans une immobilit6
qui tend tout son appareil musculaire; le relächement de cette tension
generale qui represente un premier degr^ de lassitude physique, constitue
rinattention qui se remarque par des symptömes ext6rieurs. Lorsque les
eleves ne sont plus attentifs, la fatigue commence, le travail ne vaut plus
rien, le repos doit 6tre donne et distribu6 selon un plan raisonne.
Les quelques minutcs qui sont accord^es entre chaque heure permettent
cette detente, ce repos de l'esprit et du corps. Ce n'est pas du temps
perdu c'est au contraire un gain, les travaux de l'heure qui suivra seront
mieux faits et les leqons mieux comprises.
Theoriquement le temps accorde ä ces r6cr6alions devrait aller en aug-
mentant ; ddbutant par 5 minutes, Tintervalle de repos entre les demiöres
leqons devrait ^tre de 10 minutes. Nous nous d^cidons toutefois k deman-
der 15 minutes entre chaque heure.
D. Pr6voir dans les programmes deux aprös-midi libres par semaine. Nous
demandons que des heures de repos soient martfuees dans les horaires et
respect^es dans la pratique. II le faut pour la sante, il le faut aussi pour
le developpement intellectuel. Par le repos nous entendons la cessation de
toute contraiute et la liberle compl^te. Pendant deux apr^s-midi nous vou-
drions les voir libres d'agir ä leur aise et appliquer leur volonte et leur
intelligeiice k ce qui leur semblera hon et occuper leur esprit ä des actes
et des idees qui leur appartiennent et dövelopper ainsi leurs aptitudes
propres.
E. Arriver k supprimer completement les täches ä la maison. Le temps trte
reduit d^jä, que Ton exige de l'enfant pour faire ses devoirs d'^cole k la
maison peut-6tre admis comme normal chez la plupart des enfants. Nous
avons l'impression toutefois, d'apr^s notre enqu^te, que chez beaucoup
d'el^ves surcharges d'autres travaux ä la maison, ces quelques instanls
d 'attention et de r^flexion arrivant souvent apr^s un travail penible sont
encore une surcharge pesante.
Puisque nous ne pouvons rien modifier dans leur vie interieure, contri-
buons au moins, par la suppression de ces pröparations pour l'öcole, ä di-
minuer encore la somme de travail qu'ils doivent produire.
F. Rendre aux exercices physiques la place qui leur appartient, dans le plan
d'education et d'instruction.
207
On ne saurait imposer sans de graves inconvenients, les longues heures
de silence, d'immobilitö, d*application intellectuelle dans un local ferm^ k
des enfants dont les organes en voie de formation, de croissance et de
d^veloppement, r^clament imp^rieusement du mouvemenl, de l'exercice et
du grand air.
Connaissant les causes du surmenage, nous devons nous appliquer ä les
6carter. Pour cela it faul foumir par Texercice dans les jeux par exemple,
une plus grande somme de travail, sans qu'il en resulte de fatigue. La
gymnastique teile qu'elle se pratique encore dans bien des ^coles, ne r^-
pond pas ä ce but. II faut condamner certains exercices, en particulier
ceiiains engins comme inutiles ou möme dangereux pour le d^veloppement
physique. On peut consei"ver ä la gymnastique son caract^re d*enseigne-
ment special ou le d^velopper m^me, mais en donnant satisfaction aux
besoins d'exercice de l'enfant en lui faisant pratiquer des jeux si possible
en plein air. Les jeux offrent le grand avantage de pouvoir 4tre pratiqu6s
partout oü se trouve un espace libre et de n'exiger ni engins ni installa-
tion speciale; ils permettent en outre de s'appliquer de pr6f6rence ä cer-
tains exercices particuli^rement utiles au ddveloppement du corps et ä
raffermissement des organes.
6. Le sarmena^e ä l'M primaire an point de m p^dagogiqne.
Par A. Hillebrand, Prof.
ä Neuchdtel (Suisse)*
Bupture d'eqnilibre.
A cette epoque intellectualiste, oü le besoin d'instruction est si
imp^rieux, Tecole s'est absorbee dans la culture pr^coce et intensive
de l'intelligence et a n6glige l'activite physique. II devait en rösulter
tot ou tard cette reaction en faveur des exercices corporels et de
rhygiene, ä laquelle nous assistons presentement et que nous serions
bien avises de favoriser dans la limite de nos moyens parce qu'elle
r^pond ä une necessite et qu'elle tend k faire une jeunesse aussi
robuste de corps que d'esprit. -
Bien longtemps avant que nos programmes surcharg^s aient vu
le jour, Spencer avait publik son c^l^bre r^quisitoire contre le surmenage
cerebral ; Fonssagrives resumait ses etudes par cette pensöe : „Vhumanite
s'en va par le cerveau, eile peut etre saiivee par les muscles, mais il
n'y a pas de temps ä perdre,^ Bouchard avec bien d'autres, cons-
tatait que le Systeme nerveux de l'enfant est debilit^ par le regime
scolaire moderne, et Riebet disait: „Vavenir est aux races qui ne
sacrifient pas le corps .^
C'est pour n'avoir point tenu compte de ces avis d'auteurs aussi
clairvoyants que l'^cole actuelle se trouve en demeure d'aviser aux
mesures propres ä pr^venir et ä combattre la fatigue anormale du
cerveau ou surmenage. Ces mesures lui seront inspirees par Tobservation
beaucoup plus stricte dans le regime scolaire, des lois qui regissent
la Constitution et l'övolution physique et mentale de la jeune creature
humaine.
II y a dans ce sens tout un programme d'ameliorations ä r^aliser.
I. La nature.
Quoi que nous puissions penser sur le sujet qui nous occupe, il
est une verite dominante, sur laquelle nous ne pouvons manquer
r
209 I
d'ätre imanim^ment d'accord, ä savoir que touie mesure pkdagogique
anticipee ou non conforme ä la nature de Venfant et ä son developpe-
ment progressif, est äbusive et peniicieuse. Le surmenage rösulte pr6-
cisement d'abus et de violences de ce genre. I
Bemarquons bien que 1 art de r^ducation met le p^dagogue en
contact avec la nature et sp^cialement la nature humaine. L'dtre
humain, de m^me que toute autre forme vivante de la creation, a sa
Constitution propre, ses etats successifs de developpement au physique
et au mental, ses forces d'adaptation, de r^action, de combinaison^ en un
mot, une activit^ tres variee et complexe qui se poursuit selon des
conditions et des lois communes ä toute Tesp^ee. Or, de deux choses
Tune : ou bien vous connaissez d'une fagon aussi pr^cise qu'on le peut
ä Theure presente, ces conditions et les lois propres ä l'organisme
humain, dans ce cas vous pouvez coUaborer utilement ä Toeuvre de
la nature et la faire servir ä votre dessein d'educateur qui est de
rendre le jeune homme aussi robuste, aussi bon, aussi intelligent que
le permet sa Constitution; ou bien vous les ignorez, ces conditions
et ces lois, dans ce cas, votre action est livree au hasard; ä votre
insu, eile peut meme s'exercer ä contre-sens, deformer et endommager
ce que la nature a pris tant de soin ä elaborer. La nature, la m^thode
et les proc^d^s naturels, teile est donc la seule base vraiment stable
de Tart p^dagogique, comme aussi le seul principe incontestable
d appreciation. En Tadoptant, nous restons en communaut^ d'idees
avec J. Locke et J. J. Rousseau, les eloquents instaurateurs de la loi
naturelle dans le domaine de Teducation; avec Pestalozzi qui s'etait
propose de determiner « eine naturgemässe Methode > (une methode
conforme ä la nature); avec Spencer qui a scrutö la nature avec une
rare sagacite; avec toute la pleiade des savants contemporains qui
fönt de l'homme sous son double aspect physiologique et mental, l'objet
de leurs si interessantes recherches.
L'^tre humain, dans ses replis intimes, est incomparablement
mieux connu de nos jours qu'au temps de Pestalozzi, gräce aux
remarquables travaux de savants tels que Spencer, Bain, Wundt,
Preyer, Ebbinghaus, Taine, Romanos, Ribot, Binet, Henry et d'autres
encore. Or, le progr^s dans la connaissance de l'äme et des lois
Selon lesquelles eile se developpe naturellement, a pour corollaire
evident le progres pedagogique. Celui-ci r^sulte de celui-lä, En
äducation comme en d'autres domaines, le progres est bien ä la
Science, fidöle interpröte de la nature, seule döpositaire de la verit^
non sophistiqu^e dans une intention littäraire ou philosophique au
14
210
gr4 des p^dagogues de cabinet ... ä la science, qu'elle se nomme
Psychologie, physiologie, sociologie ou morale.
C'est bien sur le terrain scientifique qu'il faut porter la
question du surmenage, comme aussi, desormais, toutes celles de la
pedagogie pratique.
II. Gomplexitö de la Qnestion.
Le surmenage, dont on connait les funestes eifets, resulte de
facteurs tres diflferents. On peut les rapporter d'une part: ä la Con-
stitution memo de Tecolier et aux influences qui la debilitent, ce
sont les causes pr^disposantes ; d'autre part: au regime de Täcole,
lequel, en favorisant l'exces d'application mentale et Tinertie cor-
porelle, se trouve etre une cause deterrainante.
Dans la pratique, il n'est pas facile de distinguer ces causes
entre elles d'une fa9on precise. Supposons nous en presence d'un
4lhye surmen^; ä quoi attribuer le mal? Est-ce vraiment aux ]e<;ons
de la classe? ou aux täches exagerees? Est-ce au surmenage domes-
tique, aux multiples le9ons particulieres, aux veillees tardives ? Est-ce
ä la faiblesse d'une Constitution debile? Et puis, si la Constitution
est teile, cela resulte-t-il de Tinsuffisance de la nourriture, du som-
meil, de l'hygiene personnelle? ou bien, de tares physiques, d'une
Periode de croissance, d'aflfections locales (maux d'yeux, d'oreilles,
de gorge, vegetations adenoides, glandes engorg^es, etc.)? ou bien,
y a-t-il predisposition ä la degenerescence teile qu'on le remarque
chez les fils d'alcooliques, de tuberculeux, de diabetiques et de tous
les parents surmenes par l'industrialisme et la vie enfievree de l'^po-
que? Le surmenage, tient-il ä Tune de ces causes ou ä plusieurs
d'entre elles associees?
Quant ä Töcole möme, y a-t-il Prolongation exorbitante de sejour
dans un local forme, peut-Mre mal conditionn^ encore au point de
vue hygienique ? Est-ce un milieu d'education phtisique ? L'inactivitö
physique si prejudiciable au jeune äge, est-elle excessive? les horaires
sont-ils mal ^tablis, les lefons rendues trop copieuses et trop hätives
par TefiFet de programmes exageres? la methode du maitre est-elle
penible, la discipline, tyrannique?
S'il est diflficile de se prononcer avec certitude dans un cas
particulier, ce doit l'etre ä plus forte raison lorsqu'il s'agit de g^neraliser,
etant donne surtout que les enquetes sur ce sujet fönt ä peu pres
totalement defaut chez nous.
II ressort de ce qui precede que les causes du surmenage se
ramifient dans des milieux tres divers et par consequent que ce
^11
mal a un caractöre tout ä fait relatif : un travail donn^, une certaine
lefon coütera peu ä T^I^ve intelligent ou de Constitution robuste,
mais päsera ä Tecolier peu dou^ ou de Constitution malingre. Ainsi,
Töcole produit ä la longue des effets divergents; eile est penible et
däprimante, agreable et stimulante selon le regime qu'elle institue
et Selon la Constitution et les aptitudes intellectuelles des ^läves.
III. Y a-t-il du snrmenagef
Mais au fait, une question prealable se pose: y a-t-il vraiment
du surmenage dans nos ^coles?
Nous venons de pressentir que la r^ponse n'est point facile ä
faire, ä moins de disposer d'un proced^ sür et usuel qui permit de
mesurer la fatigue cerebrale avec la facilite qu'on a de mesurer, par
exemple, la temp^rature ou la pression atmospherique ; mais la science
n'en a point encore d^termine un qui soit irr^prochable ; eile ne nous
permet sous ce rapport qu'un espoir diflfere.
L'exactitude rigoureuse ^tant impossible dans ce domaine, on
doit se contenter de la vdrite approximative et continuer ä observer
les signes par lesquels se manifeste le surmenage et qui permettent
de le diagnostiquer.
Dans ces conditions, la seule bonne methode d'etablir un jugement
base sur les faits consiste ä se rendre tout bonnement dans les classes,
ä en etudier le regime et Teflfet qu'il produit sur les elfeves, ä soumettre
ceux-ci aux meilleurs proc^des actuels pour mesurer la fatigue, enfin
h compl^ter ses informations aupres des maitres et des parents. Le
medecin russe Nosteroflf a r^alise une enquöte de ce genre ; il a trouve
que le 8 Vo d^s Kleves de 10 ans, etaient nerveusement fatigufe; ä
12 ans, il y en avait le 20 7«; ä 16 ans, le 33 7o; ä 19 ans, le
7770. II cojnclut comme suit: T^cole retarde le döveloppement
physique de la jeunesse et agit d'une fa9on specialement d^favorable
sur son Systeme nerveux.
Voilä un resultat, ä titre d'indication seulement.
En fait d'enquete analogue, chez nous, n^ant.
II est encore une methode permettant d'approcher de la certitude :
c'est de confronter en quelque sorte les diverses parties du Systeme
scolaire officiel avec les causes bien connues qui engendrent l'exc^
de fatigue cerebrale. Alors, nous pourrons soit infirmer l'ecole, soit
l'absoudre, en supposant dans ce cas que les prescriptions ecrites se
r^alisent en fait.
212
C'est dans cette voie, la seule du reste qui me soit ouverte, que
je me suis engage. J'en rapporte une Observation et un jugement,
d'ailleurs confirmös par Texpörience personnelle. Une Observation:
les cas pathologiques de surmenage sont assez rares apparemment ;
ce qui Test moins, c'est le surmenage att^nuä, endemique, ä petites
doses, et comme dans l'alcoolisme, c'est encore cette forme soumoise
qui est le plus ä craindre parce que les alterations produites ne sont
pas appreciables ä la vue et qu'elles peuvent rester longtemps inaper^ues.
Cette forme du mal est prevue dans plusieurs traites d'hygiene.
Spencer aflfirme que pour un cas patent de surmenage, il y en a
bon nombre oü le mal ne se montre pas avec övidence, mais s'accumule
lentement (Education p. 279). Le Dr. CoUineau parle aussi d'un etat
de fatigue chronique dont les ^coliers eux-memes sont inconscients.
Bien souvent alors la chute est d'autant plus profonde que la rösistance
a dure plus longtemps (VHygmie ä Vecole p. 144).
D'autre part, ä mon avis, Täcole me parait loin d'etre indemme
de malmenage, et si le maitre ne s'emploie au röle de modörateur,
le surmenage devient reel durant le second semestre scolaire chez les
eleves appliqu6s qui n'auraient pas suffisamment d'intervalles de repos
et d'exercice au grand air.
Pour le d^montrer, je vous propose, Mesdames et Messieurs, de
soumettre ä une critique sörieuse notre regime scolaire; mon in-
tention n'etant pas de faire oeuvre vaine, je m'elforcerai de placer
ä cöte du mal, les moyens d'y remödier.
ly. Les causes scolaires.
Les causes de la fatigue anormale attribuees ä T^cole par les
auteurs les plus comp^tents sont:
1. la precocite du travail intellectuel ou prömaturation ;
2. son exageration ;
3. sa mauvaise direction ou malmenage;
4. rimmobilit^ habituelle ou sedentarite, avec ses deviations, sa
myopie, ses troubles digestifs, etc.
Examinons successivement dans ce qu'ils ont d'essentiel ä notre
point de vue, les elöments constitutifs de l'ecole, ä savoir: les elöves,
le Programme, l'horaire, la methode pedagogique.
Y. Les 61^788.
L'instituteur est insuffisamment renseignä ä leur egard, ce qui
ne laisse pas d'etre souvent tr5s regrettable. Les tares physiques
w
"•*i
2]3
sont assez fr^quentes; elles ee präsentent surtout boub forme de
troubles oculaires, de surdit^ partielle, troubles nerveux, affaiblisse-
ment de la nutrition g^n^rale, scrofule, glandes, polypes, v^gdtations
adenoides, etc. Ce sont Ik des affections gönantes au travail intel-
lectuel, causes certaines d'införioritä qu'un maitre n'est pas ä m^ine
de constater, encore moins d'apprecier au point de vue des conse-
quences. U n'est pas sans int^r^t non plus eu maintes circonstances,
de pouvoir v^rifier si le döveloppement physique est vraiment pro-
gressif, sinon stationnaire, ou m^tne regressif. Un moyen d'infor-
mation et de contröle me parait indispensable dans toute education
bien comprise; ce moyen, nous Tobtiendrons en creant la ficJie ou le
buüetin personnel de $ant&,
Etabli avec soin au d^but de la scolarite, ü suivrait l'el^ve et
recevrait les annotations n^cessaires au cours des visites ult^neures,
car il est bien entendu qu'un medecin doit etre preposd ä la surveillance
sanitaire de Tecole comme ä celle de la caseme. Au surplus, on
trouvera des renseignements de toute esp^ce sur ce sujet dans
Texcellent ouvrage d'hygi^ne scolaire de Labit et Polin (p. 117 et
suivantes).
VI. Les programmes.
S'ils sont trop charges, ils obligent les maitres ä precipiter leur
travail, ä exiger trop des eleves, ä leur imposer de lourds travaux
k domicile afin d'arriver a «donner le tour».
Et pourquoi ce souci quasi-maladif d'interpröter ä la lettre des
programmes, d'ailleurs exagäräs ? — Par apprehension de Vexamen et de
ses impr^vus. . ., l'examen, ce valorim^tre des membres de Tenseignement
plus encore que des öl^ves. Faire mijoter des ^coliers pour les examens,
teile est la fonction et le but avärös ou tacites de notre pödagogie
pratique. Aussi, ä l'approche des grands jours, il y a un vrai branle-
bas chez les ^coliers; qu'on le veuille ou non, chez les meilleurs,
Tentrainement — qui est normal — devie en surmenage — qui
compromet la sante.
Qu'en est-il chez nous des programmes? On a voulu s^rieusement
les restreindre, il y a une dizaine d'ann^es ; mais alors que d'hesitations
et quelle perplexite dans les spheres scolaires, avant qu'on aboutit
ä en retrancher quelques parcelles! Et voilä qu'on s'est mis des
lors ä les amplifier. Hier, Ton remettait soi-disant en honneur la
göographie dont la part etait dejä exager^e, ä l'aide d'un volumineux
manuel ; aujourd'hui, c'est le tour de l'histoire, honoree d'un non moins
_214_
volumineux ouvrage. Et puls, on ne sait trop comment trouver place
aux notions sur Thygi^ne, Talcoolisme, la tuberculose. Demain, il
faudra elargir la part si chetive des sciences naturelles et songer un
peu ä la morale, ä la culture litteraire. La tendance est bien d'ajouter,
d'ajouter encore et toujours au fardeau des petits primaires, tandis
que diminue leur aptitude ä le supporter. Quelle aberration!
A Theure qu'il est, T^colier neuchätelois n'a-t-il pas dans son
sac d'ecole une douzaine d'ouvrages (volumes et brochures) qu'on
s'eflForce de lui fourrer dans la töte?
Yoilä oü nous a conduits un Systeme de bascule qui consiste ä
compenser de mesquines eliminations par de fortes adjonctions.
A la quantitä, comme bien Ton pense, ne correspond nuUement
la qualit^. L'instruction est ä peu pres exclusivement orient^e vers
r^rudition abstraite, Texpression ecrite et litterale, les questions de
pure forme. L'ecolier est asservi la plupart du temps ä la pensee
d'autrui, la sienne est releguee k Tarriöre-plan.
Ah, je le sais bien, la critique est facile, Tart, difficüe et la
question des programmes, des plus embarrassante. Mais j'ailapersuasion
qu'on peut faire mieux ä la condition d'abord de sortir resolument
de Torniere. — Je vous demande la permission d'indiquer ici les
grands lineaments d'un programme simplifie qui me parait r^pondre
aux necessites et ä l'esprit de ce temps.
Choix et hierarchie des etudes. — Tont d'abord, l'utilite sera
notre guido dans le choix des ^tudes, I'utilitä comme savoir et con-
jointement comme valeur öducative.
Le langage oral et ecrit, ätant de toute premiere n^cessit^, figureront
de droit dans notre programme ; nous les appliquerons aux connaissances
^lementaires les plus utiles, choisies dans le vaste champ du savoir
humain. Un savant, remarquable par son bon sens pratique et sa
Penetration, H. Spencer, s'est arretä ä ce choix et a determin^ une
Classification fondöe sur la valeur pratique, qui correspond si bien
aux tendances utilitaires de notre p^dagogie qu'il faudrait Tinventer
si eile n'existait pas (voir p. 16 et suivantes de VEducation). Voici,
procedant de cet ecrivain, un choix et une hiörarchie des etudes propres
ä rinstruction primaire:
1. Instruction relative ä la comervation directe de Vindividu (s6cu-
rite personnelle) : notions premieres d'hygiene, d'anatomie et
de Physiologie. Exercices physiques.
215_
2. Imtruction relative ä la conservation indirecte (assurer son existence) :
connaissances usuelles, notions premiöres des mathämatiques,
les Sciences physiques et naturelles, travaux manuels et dessin
pratique, instruction morale.
3. Imirmtian en vue de lafamiUe: ^conomie domestique et m^na-
gäre, simples faits et rägles sur l'äducation.
4. Instruction du citoyefi: instr. civique, histoire sociale, g^ographie.
5. Instruction ricreative: chant, beaux-arts, litt^rature, etc.
L'adoption de ces principes, dont il me semble difficile de contester
la valeur logique et pratique, exigerait Tintroduction dans les 6 degräs
primaires de deux enseignements, dont la n^cessit^ du reste devient
de plus en plus ineluctable: la le^on de choses et le recit comportant
chacun une seule heure par semaine. Ces 2 heures nouvelles seront
prises sur Thistoire, la g^ographie, le dessin d'ornement, Torthographe,
la lecture, lesquels au besoin fourniraient sans grand dommage 5 ä 6
heures. Une le<;on de choses par semaine, cela fait 40 par ann^e,
et 240 pour le cycle primaire. Autant pour le röcit. C*est plus de
temps qu'il nous en faut pour l'^tude d'un programme methodique
ayant trait au monde materiel (notions usuelles sur Thygiene, Tal-
coolisme, la tuberculose, le milieu direct, les sciences physique et
naturelles). De meme, les 240 entretiens introduiront l'öcolier
dans le milieu social, dans le monde des idäes, des sentiments et des
actions dont l'homme, dans ses diverses conditions dans le temps et
dans l'espace, est l'acteur principal.
. De plus, sur chaque le^on de choses et chaque röcit viendront se
greflfer ; un exercice de vocabulaire, un autre d'^elocuiion, d*orthographe
avec grammaire, d'ecriture, de lecture, de redaction. Tel est le moyen
naturel de lier entre eux divers enseignements qui sont faits pour
se complöter mutuellement. Ainsi, Ton organisera des rep^titions
vari^es de la chose apprise en meme temps que de solides associa-
tions de faits et d'idäes, condition premiere des Souvenirs vivaces.
Au travail d'ideation oü les idees sont prösent^es pour elles-
memes ä l'aide de moyens intuitifs, d'experiences et d'observations,
succederait donc un autre travail portant sur leur expression verbale
ou ecrite.
Enseignements ä differer. — Apres le choix des etudes, leur ordre
de presentation. II s'agit de les repartir en 6 programmes partiels et
superposes de maniere ä les rendre adäquates ä T^volution mentale des
216
^coliers. A cet ^gard, une modification importante me parait s'imposer
dans Tordre de choses actuel, aux premieres ann^es de l'ecole. L'enfant,
cet ätre tout k la vie, au mouvement, k ce qui remue et s'agite, avide
d'explications sur ce qui l'environne, l'enfant, ö deception! se voit con-
traint d'embläe ä T^cole ä cette besogne si aride et rebutante qu'est Tetude
des lettres et des chiffres, pour se voir livrer ensuite ä la scriptomanie
et ä la livromanie, auxquelles Tecole actuelie paie un trop gän^reux
tribut. L'enseignement prämature de la lecture et de Töcriture est
cause d'un reel dommage physique, qui ne repond du reste ä aucune
n^cessitä et ne se justifie pas au point de vue p^dagogique.
La lecture, l'ecriture et le chii3frage devraient 6tre pröcedes d'une
Serie d'exercices präparatoires bien appropriös ä l'enfant et qu'on a
le grand tort, sinon d'omettre, du moins d'abreger et de r^duire le plus
possible. Chose inouie, on enseigne ä peu pres partout ä lire ä des
enfants qui ne savent pas mSme parier!
Avant d'apprendre ä lire, il faudrait savoir parier et avoir
Toreille affin^e par des exercices de chant. Avant de tracer les
lettres, il faudrait savoir observer de menus traits et s'etre fait
la main au moyen du dessin et du modelage. Et pour mener rapidement
l'etude des signes ecrits, au lieu de la tratner dösesp^räment en longueur,
il faudrait disposer d'un premier fonds de vocables et avoir Tintelligence
d^jä ^veillee, ce ä quoi tendent precisement les le<;ons de choses et
les recits, associes aux exercices oraux, d'ailleurs si bien conformes
aux goüts et ä la nature de Tenfance.
En voulant d'emblee enseigner ä lire et ä ecrire, nous brülons
les ^tapes pr^paratoires et forfons la marche au moment de la vie
oü il y a le plus d'inconv^nients ä le faire; aussi doit-on differer
cette etude tant au point de vue de Thygi^ne que de la pedagogie et
de la Psychologie. J'oserai m^me soutenir — sans du reste me faire
aucune illusion sur ce qu'on en pensera — que le syllabaire et le
cahier ne sont de saison qu'ä la fin du degre inferieur primaire, soit
ä Tage de 9 ans; P. Lacombe, T^minent publiciste fran9ais, ne s'en
occuperait que vers la fin de la scolariW; vous voyez qu'on trouve
toujours son maitre.
Ahstracüon, — Une autre döfectuosite des programmes reside
dans la predominance de Tinstruction abstraite ou presentee comme
teile. Elle serait demesurement longue la serie des pages et des
paragraphes des manuels scolaires dont les idees, les expressions, les
definitions exigent, pour Stre compris, des explications nombreuses,
217
des appels continuels ä Timagination, au raisonnement, des prodiges
d'ing^niosit^ de la part du maitre. Ge systöme d'instruction finit par
ennuyer et lasser tout le monde.
Le Programme primaire accorde trop aux etudes verbales, aux
jugements des autres, aux opinions toutes faites, et pas assez au
savoir pratique, aux moyens d'exercer robservation et la r^flexion
en präsence des realit^s m^mes. Une r^vision me parait urgente
dans ce sens; jl faut donner aux etudes une tournure plus pratique
de teile sorte que Ton doive substituer aux proc^d^s indirects et
abstraits, les d^monstrations intuitives, les exp^riences de toute na-
ture, l'action directe de T^lfeve, en un mot, les moyens sensibles
partout oü ils sont vraiment de circonstance. Par une de ces ano-
malies si frequentes dans la pratique, c'est aux adolescents et aux
adultes, ^tudiants, apprentis, soldats, etc. que Ton r^serve Tinstruc-
tion intuitive et exp^rimentale, alors qu'on en est manifestement
avare envers les jeunes ecoliers pour lesquels eile serait cependant
plus nöcessaire.
* *
Enplein air. — Passant sur bien d autres critiques, signalons avant
de quitter la question des programmes, une lacune regrettable : c'est
que notre pedagogie pratique a neglige ä peu pr^s totalement jusqu'ici
l'enseignement en plein air qui n'est pas sans pr^enter certaines
difficult^s, je le reconnais. II y aurait lieu d*etudier une Organisation
m^thodique et d'elaborer une serie d'une 20*^® de le9ons par classe,
correspondant ä autant de sorties au cours de Tannee scolaire, et
comportant des observations, des exp^riences, des exercices ä realiser
en campagne ou en foröt, de teile sorte que la classe entifere puisse
Stre utilement occup^e. Chacun voit d'ici les pr^cieux avantages de
ce genre d'instruction, aussi est-il inutile de s'y arr^ter.
VII. Horaires on emploi du temps k P^cole.
Un horaire devient un agent de la fatigue anormale lorsqu'il
consacre trop peu de inoments de repos et de detente corporelle,
lorsqu'il n'etablit pas le balancement ndcessaire entre les exercices
intellectuels et physiques, lorsque la duree de T^cole est prolongee
ad lihiium au domicile de l'äl^ve par le moyen des täches qui, en
hiver, obligent au travail de nuit. A cette saison, il n'est pas
admissible non plus que le petit primaire se läve dans Tobscurit^,
s'^chappe ensuite de la maison sans m^me s'accorder le temps de
218
d^jeuner, pour courir ä T^cole et y commencer le travail ä 8 heures
ä la clarte des lampes. De deux choses l'une: qu'on r^tablisse l'heure
vraie, abolie chez nous il y a peu d'annees, ou qu'on reporte Tentröe
des elasses ä 8 V2 heures ou ä 9 hres, du P' nov. au P' mars suivant.
*
Principe, — Au risque d'enfoncer une porte ouverte, la psychologie
experimentale a mis en evidence le fait suivant au moyen d'observations
sur le pouvoir d'attention et de m^morisation chez les ^coliers: le matin,
la force intellectuelle a le plus de vigueur; vers midi, eile flechit
sensiblement ; eile regagne quelque peu Tapr^s-midi, mais pour d^croitre
rapidement jusqu'au soir oü le besoin d'un sommeil r^parateur se fait
sentir.
Deux r^gles d'application resultent de cette constatation : 1^ il
faut placer au matin tout ce qui söUicite le concours actif de Tintelli-
gence et reporter ä l'apres-midi le travail facile (6criture, dessin, chant,
lecture r^creative, travaux manuels, exercices physiques) 2^ l'^colier
doit etre libär^ de toute astriction scolaire apres la classe.
Ceci serait acquis depuis longtemps si Ton voulait bien se rendre
compte qu'apres 5 ä 6 heures d'äcole, un ^leve a donne sa mesure
autant, toute proportion gardee, qu'un employ^ de bureau qui a 8 heures
de Service. Et puis, les m^morisations et les applications de regles
exigent un eflfort soutenu et plus ou moins prolonge de l'attention
volontaire, et cette nouvelle tension intellectuelle, ce nouveau pre-
levement de force nerveuse est intempestif puisqu'il s'opfere dans les
heures oü il faut avoir soin de laisser au cerveau use par Tactivit^
du jour, le repos et le sommeil reparateur indispensables. Les täches
ä domicile constituent une cause certaine d'etiolement si Ton veut
bien tenir compte qu'au jeune äge, la force vitale doit subvenir non
seulement ä la reparation de l'usure produite par Tactivite corpo-
relle et c^r^brale, comme chez Tadulte, mais encore ä la croissance
du Corps et au döveloppement du cerveau. II y a ici double besogne;
et comme la nature est un comptable exact, selon le mot de Spencer,
si vous demandez plus qu'elle ne doit döpenser d'un cöte, eile rötablit
la balance en faisant une deduction ailleurs.
* *
Ecoles de demi-tentps, — Deux faits m'engagent ä soulever la
question des Ecoles de demi-temps, c'est ä dire reduites ä la matin^
seulement. Partout oü on les a introduites, on les maintient et Ton
parle favorablement de la vivacitö des ölöves et des resultats du
219
travail de classe, ainsi qu'on pourra s'en convaincre en prenant
connaissance du tämoignage de divers inspecteurs et directeurs, relat^
dans les ^Anndles suisses cChygüne scolaire*^, 1904, page 71 et suivantes.
Le second fait est une d^monstration räalis^e dans les ^coles
de Londres par M. Chadwick, inspecteur. II prenait dans une öcole
le 1% le 3°*% le 5™% le 7°«, etc. et il en faisait une sörie; puls le
2™*, le 4°**, le 6"™*, etc. pour en faire une seconde s^rie : deux series
de forces ä peu pr^s Egales. Une de ces series travaillait toute la
journ^e, Tautre ne travaillait que la moitiä du temps; aprfes quoi on
les faisait composer Tune avec l'autre. L'ecole de demi-temps battait
souvent Tecole de temps entier, et „si eile la battait dans les com-
positions, eile la battait bien autrement dans les r^creations*, II fut
demontre que deux heures de bon travail valent mieux que quatre
heures de travail languissant.
Cette question m^rite, ce me semble, d'^tre etudiee sp^cialement.
La classe de demi-temps me paralt s'imposer en tout cas durant la
Saison chaude. On pr^viendrait Tobjection de favoriser le vagabondage,
en maintenant l'^cole obligatoire Tapr^s-midi pour les enfants remis
ä eux-memes par suite des occupations de leurs parents. Dans ce
caSy le temps ne sera pas consacre aux etudes, mais aux travaux
manuels du goüt de T^colier, ä la lecture libre, au dessin, aux exercices
physiques, aux excursions en plein air, etc. II va de soi que dans
chaque local, les ecoliers seraient sous la surveillance d un maitre-
conseil. Ce röle d'ecole-gardienne pourrait sans inconvenient etre
prolonge au-delä de 4 heures, comme cela se voit dans nombre de
centres industriels.
Gymnastique qiiotidienne. L'ecole presente certains defauts inhö-
rents; on n'en peut pallier Tinfluence fächeuse qu'en adoptant des
moyens de reaction constants, eux aussi.
II serait opportun, par exemple, d'instituer des exercices quotidiens
de gymnastique afin de r^agir contre ce qu'on a recemment appele:
la sedeniarite, Celle-ci existe dans toute ecole, en concomitance avec
l'inertie corporelle, les malformations resultant d'attitudes vicieuses,
l'affaiblissement des organes de la respiration, les troubles digestifs,
visuels, etc.
ün sp^cialiste en ces matieres, le Dr. J. Rochard, affirme meme
que j,la sedenta?Hte et Vimmohilith attentive prodiiisent une ivfluence amsi
nefaste sur Vorganmne que la suractivite'^ . Cette veritö est devenue
220
de DOS jours un Heu commun, ä en juger par Textension et la prosperit^
remarquables des associations de gymnastes, d'excursionnistes, de
sportmans de toute espece.
Mais, objectera-t-on, les eleves, gar^ons et filles, ne sont pas
assis toute la joum^e sur leurs bancs d'^cole; ils trouvent apres les
heures de 1690ns les loisirs suffisants pour se ressaisir et se livrer au
jeu. — Cela n'est peut-ötre pas aussi vrai qu'on se Timagine pour
le plus grand nombre d'entre eux; neaumoins, admettant ce fait,
remarquons bien que la gymnastique prevue ici ne fait pas double
emploi avec les jeux de la rue : il s'agit d'exercices choisis et combines
specialem ent en vue de redresser le corps, d'assurer chez les eleves
un maintien correct, une allure d^gagee et la beaut^ corporelle dans
les limites possibles en chacun d'eux. „Ce que les bancs d'^cole
gätent, devient ou atrophient, nous devons le remettre en ^tat par
des exercices bien compris", ecrit avec raison, Mr. Ul. Matthey
(Buts acttids de Veduc. physique, p. 9) . . . En Danemark et en
Suede, dit-il, oü les exercices de la gymnastique scolaire tendent
ä ce but et sont quotidiens, la tenue de la generalit^ des gens est
si diflferente de celle que Ton voit chez nous, que les plus röcalcitrants
ou les plus indifferents aux exercices corporels seraient obliges de
convenir, en prösence de cette constatation, qu'ils se sont fourvoyes.
Le succes retentissant de petits manuels tels que celui du Dr.
Müller : Un quart d'heure d'exercice physique par jouVj prouve que la
pratique des exercices corporels tend ä faire partie integrante de
„rhygiene du moi^ chez un nombre croissant de personnes. II appartient
ä Tecole de faire en sorte que ce seit la une r^alite aussi pour chacun
des membres de la jeune g^neration.
*
Becreations horaires. Un second correctif aux moeurs trop seden-
taires de l'öcole me parait indiqu^ dans Tintroduction de recreations
horaires d'une duree de dix minutes. L'experience est toute en faveur
d'une teile diversion au travail intellectuel, qui permet aux ^coliers
de se detendre, de s'ebattre h, Tair, sans que pour cela les progres
de la classe ou sa bonne tenue en soient compromis.
YIII. La m^thode d'enseignement.
La loi economique du moindre eflfort devrait conditionner la m^thode
pedagogique dans toutes ses applications. S'agit-il par exemple d'une
lefon sur la transformation reciproque des unitäs de volume, de capacite
221
6t de poids du Systeme mätrique, le moyen d'eviter des appels reiter^s ä
rimagination et des explications abstraites, si souvent incomprises, c'est
de placer tout bonnement devant la classe une balance, de mettre d'un cöt^
1 dm^ dans lequel on verse un litre d'eau, et de Vautre, la tare avec
un poids d'un kg. On tirera de cette simple experience toutes les
inferences qui sont en rapport avec le sujet de la le(;on. En donnant
ainsi aux raisonnements n^cessaires ces facteurs sensibles, que de
peines, de patience, de vaines redites d'äpargnees! La condition
meme du moindre effort chez le maitre, comportant n^anmoins un
effet certain chez les ^läves, c'est de concr^tiser Tenseignement dans
une mesure aussi large que possible.
Cet exemple synth^tise toutes mes reflexions sur la methode
p^dagogique.
Chaque fois qu'un r^sultat peut etre obtenu ä bon compte, on
commet un gaspillage de peines, de force et de temps, en prenant
la voie difficile; alors se produit le malmenage, cause ordinaire de
surmenage.
Tant s'en faut que Tecole actuelle en soit indemne. On n'en
doit pas rendre responsable les membres de Tenseignement qui
subissent les conditions qu'on leur fait en matieres de programmes,
d'examens et d'instruction professionnelle, celle-ci notoirement insuffi-
sante. Le malmenage en effet a pour origine Tinexperience, Tinter-
prätation ä la lettre de programmes trop copieux, la crainte des
examens, le zele extreme, la difficult^ aussi ä instruire des classes
nombreuses ou subdivisees en plusieurs degr^s.
Si l'art didactique est relativement peu d^velopp^, cela tient en
Premier lieu au credit que Ton accorde ä ce verbiage fadasse de peu
d'utilitä pratique qu'est la pedagogie de la plupart de nos manuels, et ä
ce fatras d'erudition vaine qu'est l'histoire de la pedagogie.
Le praticien s'en detourne le plus volontiers du monde et pour
cause. Les pedagogues de cabinet ont trop souvent perdu de vue
les rdalites pratiques ; Tenseignement est un veritable art, oü Thabiletä
technique est d^cisive ; c'est un art appliqu^, qui est naturel dans la
mesure oü Ton tient compte des verites positives de la science et de
l'experience refl^chie. Or, la psychologie, devenue tout ä fait scienti-
fique aujourd'hui, dispose d'une richesse tres räelle de faits acquis et
de y6nt68 demontr^es; il faut les connaltre et savoir les appliquer d'une
fa^on rationnelle aux r^alitös de l'^cole; en cela reside precis^ment
le secret de la maitrise dans un art qui veut 6tre ä la fois pratique,
simple et naturel.
222
Quelques faits, rentmnt dans le sujet qui nous occupe, serviront
ä illustcer eette moniere de concevoir la verite pedagogique :
On sait par exemple que l'enfant fait attention de lui-mdme ä tout
ce qui Tint^resse et l'^meut. Cette attention spontanee se produit par le
simple effet de la curiosit^. G'est cette forme de l'attention qu'il
convient de susciter chez les tout jeunes Kleves.
n en existe une seconde forme, Tattention volontaire qui, le mot
l'indique, resulte dun effortsur soi-möme, effort penible s'il se prolonge.
Pour cette raison, ondoityrecourir avec prudence et la rendre habituelle
petit ä petit, au cours de plusieurs annees. Au lieu de cela, que voit-
on souvent ? — On l'impose d'embl^e au tout petit enfant en recourant
ä la menace, on en fait des le d^but au coUege le regime ordinaire
de certaines le9ons et m^me de certaines ecoles, et voilä comment se
produisent des abus considerables de l'attention volontaire, dont la
fatigue mentale est un effet aussi certain que Taversion de l'^cole.
En parlant d'abus, impossible de passer sous . silence celui des
mämorisations verbales qui constituent la specialite de Tecole actuelle
et sa base la plus apparente.
La memoire verbale, dite aussi de recitation, s'applique aux mots,
aux rdgles, aux noms, aux dates, etc. Elle est tres utile, certes,
mais eile n'est pas la memoire unique et totale, de sorte que son
developpement exclusif se fait aux depens des autres genres de
m^moires : celle des faits sensibles, (formes, sons, couleurs), celle des
faits intellectuels (id^es, jugements raisonnements) et aux depens encore
de facultes importantes telles que Tobservation, la röflexion, le juge-
ment.
Et puis, en fait de memoire verbale, quels abus! S'agit-il de
la recitation proprement dite, par exemple : une quinzaine de piöces en
vers apprises en une ann6e . . . quelle forte charge pour le petit
primaire qui doit se les rappeler toutes ä la lettre au jour de Texamen!
Et cela pour les oublier tantöt, car dans les classes ulterieures on en
etudie de nouvelles series Tout compte fait, nous avons au bas mot
un total de 90 pieces pour le cycle primaire. Voulez-vous dire ce
qu'il reste d'un pareil effort ä la liberation de T^cole? — Combien
Ton serait mieux avis^ de se borner ä quelques pifeces seulement par
classe, de les reprendre souvent afin d'en faire Tobjet d'exercice de
declamation et d'apprendre ä l'ecolier ä se bien präsenter et ä bien dire !
II y a malmenage ä coup sür lorsqu'on laisse ä Telöve le gros
de l'effort. Cela se produit par ex. lorsqu'il est tenu d'apprendre
dans ses livres ou ses cahiers, des notions qu'on s'est contente tout
223
simplement de lui lire, de lui faire ecrire ou de lui indiquer comme
en passant. Les id^es et les connaissances acquises de cette mani^re
ingrate sont faibles, souvent confuses et peu durables. N'est-ce point
lä la vraie cause de cette p^nurie d'idees qu'on est si souvent pein^
d'avoir ä constater chez les grands el^ves?
Toute connaissance nouvelle devrait donner Heu au cours d'une
causerie bien r^gl^e, ä un travail special d'id^ation, d'assimilation,
dont le but est de creer dans l'esprit des Kleves ces associations d'idees
qui sont la condition premiere des Souvenirs persistants.
• II y a indigence psychologique et par suite malmenage lorsque,
en matiere de discipline, on choisit comme base parmi les mobiles
qu'offre la nature, celui de la peur ou de la crainte qui est le plus
roauvais parce que deprimant. Combien fatigante aux petits dt aux
grands est la classe oii regne un caporalisme apparent oa mitigä!
Cette forme inf^rieure de la discipline trahit une pönnrie reelle de
ressources. L'amour propre, la Suggestion, Tinteröt^ l'envie de faire
plaisir, la Sympathie, la curiosit^ sont des ressorts qu'il faut utiliser
en tout premier Heu; si Ton sait en faire usage, ils permettent de
maintenir facilement dans une classe, le bon ordre, la tranquillite,
la joie au travail.
Inutile d'allonger cette Enumeration: le malmenage resulte bien
en eflfet de la pauvretö psychologique de la methode et des proced^s
d'application, et c'est la psychologie et Texp^rience rationnelle qui
seules procureront les moyens techniques de rendre Tecole plus naturelle,
plus concreto, plus adequate aux eleves, et partant plus agreable ä tous»
Gonclusion.
En somme, pour assurer le fonctionnement normal de l'ecole
et son progräs, une röaction s'irapose contre les divers agents du
surmenage specialement contre le malmenage et la sedentaritä. Cette
reaction me parait necessiter: le concours du medecin, dorenavant
auxiliaire de Tinstituteur ; une attention plus grande accordee au
d^veloppement corporel; une r^vision des programmes dans le sens
d'une simplification et d'une adaptation meilleure ä la nature des
ecoliers; enfin Taccord plus eflfectif de la pödagogie appüquee avec
la verite psychologique et physiologique.
Tels sont les principes qui ont inspirö le present rapport, comme
aussi les theses suivantes qui en sont le fid^e reflet:
I
224
1^ Le surmenage a pour causes determinantes :
a) la pröcocite, Texag^ration et la mauvaise direction du travail
intellectuel;
h) la sedentarite.
La faiblesse et les tares physiques, Tinaptitude intellectuelle et les
conditions defectueuses de Thygiene personnelle en sont les
causes predisposantes.
2^ L'art pedagogique doit se regier sur la nature et Tevolution mentale
de Tenfant.
3^ Les mesures pedagogiques ä prendre ä T^cole primaire en vue de
prevenir ou de combattre le surmenage sont les suivantes:
A. II sera cr^e pour chaque eleve une fiche ou un bulletin
sanitaire.
— Les enfants faibles de Constitution et les anormaux seront
mis au benefice de mesures speciales (classes de matin^e, classes
en plein air, classes d'arrieres, etc.).
B. Les programmes seront revises sur la base de Tutilite relative
des branches d'^tudes.
— On y r^duira la part des matieres abstraites et de pure
erudition et Ton augmentera d'autant celle des connaissances propres
k d^velopper Tobservation, le jugement, le sens pratique et Tac-
tion personnelle des eleves.
— L'enseignement de la lecture et de Tecriture sera diflferö de
quelques annöes (en principe, jusqu'ä Tage de 9 ans).
— On organisera dans chaque classe une s^rie de loQons de
choses et d'expöriences pratiques a röaliser en plein air, et dont
le Programme et le nombre sont ä d^terminer, Ce genre d'en-
seignement sera de regle ä l'ecole enfantine par tous les apres-
midi de beau temps, durant la belle saison.
— Les exercices physiques au grand air seront encourag^s ; ä cet
effet, des congäs occasionnels seront accordes, en hiver plus sp6-
cialement.
C. A Thoraire (emploi du temps), les le^ons seront reparties
de teile sorte que Tapres-midi soit reservöe ä des travaux faciles
(gymnastique, chant, travaux manuels, dessin, ecriture, lecture
recreative).
Toute journee entiere d'öcole comportera une demi-heure au
moins d'exercices corporels sp^cialement destines ä redresser la
colonne vertebrale, ä d^velopper la cage thoracique et ä habituer
225
r
ä une tenue correcte; ces exercices seront effectu^s au grand air'
DU dans un local expressement a^rä.
— Les le9ons consöcutives eeront coup^es de temps de repos ou
de r^cr^ationa obligatoires, de 10 minutes.
— Les täches ä domicile seront tout ä fait supprim^es.
— La question de r^duire la classe ä la matin^e seulement, sera
examin^e dans un rapport special.
D. Les mäthodes et proc^dös d'enseignement seront conformes
ä Fexp^rieDce rationnelle et aux donnäes de la psychologie contem-
poraine.
— La discipline ne doit pas Stre d^primante; en consäquence,
on ^vitera en regle generale de reeourir ä la peur ou ä la crainte,
et de faire de la contrainte un moyen habituel de direction.
15.
7. Enqnete snr le surmenage dans les Ms secondaires
et particalierement dans les ecoles snpMres de la Snisse
(gymnases littiraires, scientifiqnes, sections pidagogiqDes
00 siminaires, etc. etc.).
Rapporteur le D^ Bourquin-Lindt,
M6decin des Ecoles de La Chaux-de-Fonds.
Des cas assez nombreux et certains de surmenage observös per-
sonnellement depuis quelques ann^es parmi les ^läves filles ou gar9ons
des classes supörieures de ma ville natale ; quelques rares d^cäs sur-
venus parmi les jeunes gens qui avaient quittö depuis un temps rela-
tivement court renseignement de ces classes, attribu^s ä un excös de
travail, mais oü je ne pus en toute sinc^rite, admettre le surmenage
que comme cause tout ä fait contingente; surtout des plaintes plus
ou moins fond^es, souvent renouveldes, du reste tout ä fait imper-
sonnelles quant ä ce qui conceme le corps enseignant, vaguement
formulees, trahissanf un sourd mäcontentement, une impatience mal
dissimul^e contre la lourdeur de Tatmosph^re rögnant dans notre
etablissement d'instruction superieure (gymnase et ^cole superieure des
jeunes fiUes) m'ont engagö ä ötudier la question du surmenage scolaire.
Le Conseil de notre gymnase a mis, il y a prös d'un an, cette
question ä T^tude; j'ai voulu, comme m^decin de nos ecoles, n'apporter
^ventuellement que des propositions motiv^es par des comparaisons
ou des faits probants.
J'ai propose pour ces diff^rentes raisons, au comite d'organisation
de la reunion d'aujourd'hui, d'engager la Societe d'hygiene scolaire
suisse ä inscrire cet objet ä l'ordre du jour et c'est ce qui m'amene
ä cette tribune. Je ne me dissimule pas combien je demeure in-
f^rieur ä la tache entreprise, et je r^clame de vous l'indulgence
d'un patient atteint. lui-m^me dans une legere mesure de Taffection
qu'il vient decrire et combattre.
J'ai aborde mon sujet avec un certain scepticisme, je Tavoue;
je ne suis pas de ceux qui s'en vont, se frappant la poitrine quand
227
ils causent d'^cole, ou qui comme certain orateur au dernier Congres
international d'hygi^ne scolaire ä Nuremberg en 1904 ^) d^clare que
liotre race deg^näre, que la mortalit^ augmente, que la taille humaine
diminue, que nous assistons k une veritable crise d'^puisement moral
et physique de notre g^n^ration, et que T^cole en porte une lourde
part de responsabilite.
Je vois un meilleur avenir pour nos generations futures. Incon-
testablement l'^cole exerce une tr^s reelle influence sur le d^veloppe-
ment physique moral et intellectuel de nos enfants ; 11 .n'en saurait ^tre
autrement, et surtout chez ceux qui nous occupent plus particuliäre-
ment, puisque, les prenant ä Tage de 6 ou 7 ans pour les garder
jusqu'ä l'adolescence quand ee n'est pas jusqu'ä Tage de majorite,
•eile leur innpose d'ann^e en ann^e une soinme de travail qui va tou-
jours croissant, et qui finit par absorber presque toutes les forces,
Tactivite, Tintelligence qu'ils possädent; 11 n'en peut ätre autrement
puisqu'elle a precisement comme but final et determin^ de developper
uvant tout le cerveau, Torgane le plus noble, mais aussi le plus dellcat
du Corps humaln.
Que nous constations aujourd'hui des symptömes un peu plus
particuliers ä notre generation qu'ä Celles qui nous ont preced^s, que
le professeur Erb *), Teminent neurologiste d'Heidelberg, puisse affirmer
Ävec une certaine raison (je dis une certaine raison, car 11 serait inte-
ressant de discuter ä fond Tallögation) que notre släcle seit celui de la
neurasthänie, cecl ne prouve pas encore que nous degänerions en masse.
Le nervosisme augmente probablement ; mais ä cötä de cette tare,
dont nous ne devons pas exagerer Timportance, n'est-11 pas d'autres
qualites ou d'autres facultes qui ne se solent developpees dans la meme
mesure?
Est-ce ä notre epoque de sports de tous genres, d'activit^ phy-
■sique souv^nt outranciere, de delassements corporels toujours plus
varies et plus ardents ; est-ce d'autre part ä Tepoque des Pasteur ou
•des Koch, des Lister ou des Spencer, des Darwin ou des Wagner,
des Lubbock, du Simplen ou du Gotthardt, qu'il faut parier de nervo-
sisme seulement, de d^gen^rescence toujours! Qu*etait-ce alors que
le temps du romantisme, des Byrrhon ou des Musset? et la subjectivite
presque morbide de leurs oeuvres est-elle preferable ä la feconde actl-
yit6 de notre soclete actuelle?
Poser la questlon, c'est en sonmie la resoudre. —
*) Madame Anna Gonta Kembach. Gomptes-rendus de ce congres.
•) Erb: Ueber die wachsende Nervosität unserer Zeit. Heidelberg 1893.
228
Board') le m^decin am^ricain qui a däcrit un des premiers et
magistralement la neurasthenie, me semble se rapprocher plus de la
v6vit6 quand il däclare que:
cL'histoire du progres de la race humaine, depuis ses premiers>
etats de sauvagerie, en passant par la barbarie, et de lä ä la civi*
lisation ä toutes ses etapes, est aussi Thistoire de Taugmentation
de la dur^e de la vie humaine, augmentation qui est en rapport
avec le nervosisme qui Taccompagne. — L'humanit^ est devenue
en meme temps plus dälicate et plus r^istante, plus sensible ä la
fatigue et en m^me temps plus capable de travail, plus impres*^
sionnable, mais aussi plus capable de supporter des chocs violents :
Nous sommes, „dit-il*", bätis de fibres plus fines, plus d^liöes, mais
plus durables que des fibres plus grossidres, comme des Yetements>
de drap fin et eher durent plus longtemps que ceux faits de tissu
grossier et peu coüteux.>
Vous devinez qu'il veut exprimer pittoresquement par la que les
races cultivöes, de viscerales qu'elles furent autrefois, tendent k de-
venir toujours plus cerebrales; le nervosisme est la rangen de cette
transformation.
Je suis de ceux qui pensent que dans le domaine de l'hygi^ne
scolaire il faut se garder des exagerations et des gen^ralisations hä-
tives et insuffisamment motiv^s; que les progres ä accomplir ne
peuvent Tetre qu'autant que tous les Interesses demeureront sur le
terrain de l'observation pure et rigoureuse et de la bonne entente;
je crois que notre enseignement moyen et superieur est comme toute
chose en ce monde, en pleine Evolution, en evolution lente et labo-
rieuse et que le devoir des autorit^s comp^tentes est de garder tou-^
jours presente cette ndcessite de l'evolution ; elles ^viteront de s'hyp-
notiser sur un passe que tout nous oblige ä transformer petit ä petita
gr&ce k la democratisation de cet enseignement lui-mSme, gräce sur^
tout au mouvement de conqu^te irr^sistible des connaissances hu-
maines; elles se garderont d'experiences pr^coces et fächeuses quL
peuvent obliger k revenir en arriere, compromettant ainsi les justes
revendications de lexperience et de la raison.
Je suis surtout de ceux qui reclament un effort cerebral vigou-
reux et prolonge de la part de ceux de nos enfants qui veulent jouir
des avantages de Tinstruction superieure et se vouer, seit ä l'enseigner
ment, seit aux carriöres dites liberales. Personne ne les y oblige;
^) Beard. Citation dans Mosso: ,Die Ermüdung'
229
ils embrassent librement ces carri^res, et seuls ou leurs parents ä
leur place, ils sont responsables de leur decision. Ils savent en
g^n^ral oü ils vont, ce qui les attend ; ils auraient mauvaise grftce k
geindre ä chaque effort. Qu'ils refl^chissent que ces carri^res leur
apportent certains avantages incontestables, mat^riels ou moraux;
qu'ils r^fl^cbissent egalement que leurs camarades du m^me äge
doivent eomme eux vaincre bien des difficultös avant d'arriver au
but; qu'ils se comparent aux apprentis de tout ordre, aux artisans,
S.UX industriels et aux cominer9ants qui les entourent, et qu'ils ne
s'imaginent pas, si leur d^sir est de r^ussir dans la vie, que la lutte
commence moins vite ou qu'elle soit moins ardente pour les uns que
pour les autres; — l'ouvrier boulanger, le forgeron, le bücheron
auront peine lougtemps pour acquerir les biceps et les pectoraux qui
«ont nöcessaires ä Texercice de leur mutier; l'horloger, le graveur,
oertains artisans doivent comme eux exposer leurs yeux ä bien des
risques avant d'arriver ä une habilete r^muneratrice.
Que nos jeunes gens se souviennent en un mot qu'ils sont des
apprentis ou des ouvriers comme les autres dans la famille humaine,
qu'on reclame d'eux un entrainement plus specialem ent cerebral, qu'ils
sont des ouvriers de l'etude, qu'ils coütent infiniment plus que les
autres ä la coUectivit^, et que celle-ci, si eile leur confie une täche
particulierement s^rieuse, est en droit de leur r^clamer un travail
tout exceptionnel. n i^e faut d'ailleurs pas se le dissimuler: sans
entrainement commenfant de fort bonne heure, ces jeunes gens seront
desillusion^s dans Tavenir; leurs professions respectives ne leur reservent
pas que des avantages; le surmenage peut commencer au gymnase
ou au seminaire ; il peut diminuer dans une heureuse mesure pendant
le sejour ä l'universit^, puisque celle-ci, comme le dit justement
Pauhlsen^), ^) dans son histoire de l'enseignement secondaire, est le
regime democratique pur succedant ä Tautocratie; il les guette tot
k Tentr^ de la vie pratique, et ce surmenage est autrement serieux,
imperieux et chronique que celui qu'ils ont connu dans leurs jeunes
annees.
Mais de meme que l'etat a le devoir de proteger dans de justes
limites le travail quel qu'il soit, de legif^rer sur les astrictions des
apprentis et des apprenties, de m^nager leurs forces et leur sante,
de r^primer les abus, d'imposer des mesures hygi^niques dans les
*) Pauhlsen. Geschichte des gelehrten Unten*ichts. 1897. Leipzig.
*) Pauhlsen, Die Höheren -Schulen und die Universitätsstudien im ^0. Jahr-
hundert. Braunschvveig. 1901.
230
agglomerations industrielles, de m§me il ne peut se soustraire ä une
surveillance et ä un contröle effectif de ces autres usines oü s'^la*
bore Tavenir de notre pays, les Etablissements d'instruction moyenne
et supErieure, la pepiniere de nos futurs Educateurs, de nos legistes^
de nos futurs techniciens, de nos medecins, etc. II reste en cette
matiere presque tout ä faire, comme nous le montrera la suite de
notre travaU. La Gonf^deration en particulier, qui a imposE aux
etablissements, aux cantons, certains programmes minimum pour arri-
ver, soit ä son ecole polytechnique, seit aux ötudes medicales (m^de*
eins, pharmaciens, väterinaires. dentistes) s'est d^sint^ressäe compl^te-
ment des raoyens qui permettent d'y parvenir, et, nous le verrons, les
ebemins qui y mänent different autant dans leur largeur, leur longueur
que dans leur d^clivite.
Ces prdmisses posEes, cet appel fait ä la ponderation, aussi bien
aux hygienistes qu'aux pedagogues, et ces avertissements, donn^ aux
pupilles de nos Etablissements moyens et supErieurs, il m'est plus aise
d'entrer dans mon sujet.
1. Qu*est-ce que le surmenage?
2. £xiste-t-il dans ces Etablissements? Et dans quelles mesures?
3. L'Ecole est-elle seule responsable du surmenage?
4. Quelles sont les moyens de le combattre ou de le diminuer?
Voilä tout autant de questions auxqu'elles je veux m'efforcer
de repondre dans le cadre restreint du temps qui m'est imposE.
Le mot surmenage nous vient de Tart vEtErinaire ^) ; au propre,
on dit d'un cheval qu'il est surmenE quand son conducteur a trop
exigE des ressources physiques de Tanimal, de ses muscles, de ses
poumons, de son coeur, etc. etc. On a appliquE plus tard, au propre
et au figurE, cette expression au genre humain. L'on parle de sur-
menage physique ou corporel chez la mere de famille qui procrEe
beaucoup d'enfants sans avoir le temps de rEcupErer ses forces, chez
Touvrier chargE de famille, obligE ä des heures de travail supplE-
mentaires pour subvenir ä de nombreuses bouches; chez le soldat
ou Tofficier en campagne, EpuisE par les marches, les veilles, Tin-
suffisance de la nourriture.
II y a surmenage aigu, surmenage chronique, surmenage intel-
lectuel ou cErEbral chez le savant vouE sans reläche ä la Solution
') Mosso: Die Ermüduni^.
231
d'un Probleme scientifique, chez Tindustriel ou le commergant, endossant
de grosses responsabilit^s materielles, chez le politicien ou Thomme
d'Etat, Obligo ä une depense d'^nergie materielle et psychique constante.
II ne faut pas confondre surmenage et fatigue. La fatigue ac-
compagne tout effort prolonge d'un organe quelconque de notre corps ;
ce sentiment de fatigue est du probablement k des transformations
chimiques dans les cellules de l'organisme qui ^laborent des roati^res
toxiques reagissant comme un garde k vous sur le Systeme nerveux ;
elles y äveillent le sentiment de lassitude ou de douleur ; un repos süffi-
sant, Tapport de nouvelles matieres plastiques rempla<;ant Celles qui
sont usees, surtout l'^laboration et Telimination des mat^riaux us^s
et nocifs remettent les choses au point et permettent ä la cellule un
nouveau travail : ces limites d'action et de reaction ou de repos sont
probablement fixäes chez l'homme par la dur4e du jour et de la nuit,
et le sommeil, Tinaction, le repos musculaire, sont les conditions de
la restauration de l'activite physique ou cerebrale.
Le surmen^ est un individu chez lequel la depense joumaliere
n'est pas compens^e r^guli^rement et suffisamment, chez lequel un
deficit lent et graduel s'ajoute ä un autre deficit jusqu'ä ce qu'il y ait
reaction pathologique des organes les plus interesses.
Chez Televe, le surmenage se traduit präcis^ment par une alte-
ration plus ou moins profonde des fonctions ou de la texture ana-
tomique des organes les plus directement en jeu, les organes des
sens, de la vue en particulier, ou des cellules nerveuses. A ces alt^-
rations viennent s'ajouter d'autres troubles plus ou moins importants,
troubles de nutrition, amaigrissement, atropbie musculaire, Chlorose,
anemie, troubles circulatoires, maux de tete, congestions, saignements
de nez, troubles respiratoires, troubles digestifs, troubles statiques
du squelette (scoliose, acromegalie, etc.). Ces troubles sont düs aussi
bien ä la fatigue unilaterale et chronique de certains organes qu'ä la
n^cessite d'imposer aux autres organes un repos exagere qui empeche
l'exercice indispensable ä un fonctionnement harmonique de Torganisme.
Le surmenage intellectuel des 61^ves est en somme une serie de symp-
tömes d'hypernutrition et d'hyponutrition, d'hyperdynamisme et
d'hypodynamisme inflig^s aux differents organes humains, ä un äge
ou rharmonie est justement le plus necessaire, car k la depense jour-
nali^re s'ajoute celle düe aux phenomenes de croissance et de däve-
loppement corporel.
L'id^al k poursuivre est d'harmoniser toutes ces fonctions en
tenant compte des individualites et des n^cessites de Tenseignement,
282
et c est bien lä le but de la pedagogie moderne scientifique. G'est
aussi ce que Thygieniste doit chercher ä vulgariser dans la luesure
de ses moyens. Je me permets iei de eiter les trös justes conside-
rations de mon ami, le D' Yannod'') sur le surmenage scolaire:
<Qu'entend-on par ce terme de surmenage intellectuel? On Tas-
socie beaucoup trop facilement ä celui de grande fatigue intellectuelle ;
on en fait presque un synonyme, et Ton a parfaitement tort. Alors
que Texpression de fatigue intellectuelle indique un 4tat normal, ordi-
naire, consäquence d'un travail cerebral, le terme de surmenage intel-
lectuel doit faire entrevoir, au contraire, la notion d un etat patbo-
logique, morbide, occasionn^ par un excäs de travail cerebral, exc^s
non seulement momentan^, mais persistant. L'on pourrait dMnir,
ä notre avis, le surmenage intellectuel: «fatigue intellectuelle exa-
ger^e, se prolongeant pendant un laps de temps tel que Forganisme
en subit des consäquences nefastes». Appellera-t-on surmenage physi-
que Tetat d'un homme qui a fait une grande course de montagne ou
uu match de velocipäde, et qui revient tres fatigue au but? Non,
parce que cet etat d'epuisement n'est que momentane, et que la com-
pensation, sous forme de repos diurne ou nocturne, amönera de
suite le retour ä la norme. Appellera-t-on surmenage intellectuel,
ce qui se passe ä Tepoque des examens, pendant laquelle l'eleve est
appele ä fournir une plus grande somme de travail cerebral qu'ä
l'ordinaire? Non, si aprds cette grande fatigue momentanee, il y a
une Periode de vacances, oü TecoUer peut retrouver le repos neces-
saire pour delasser le cerveau fatigu^. L'öpoque d'examens est-elle
tres longue, dure-t-elle deux, trois raois, par exemple, alors il sur-
viendra sans doute des troubles organiques de l'individu: l'appetit
disparaitra, les forces diminueront, les maux de tete surviendront,
les nuits seront agitees, troublees par des insomnies, bref un ^tat
morbide qui nous permettra de conclure ä la presence d'un vrai sur-
menage intellectuel.»
«Dans une classe d*6coliers, nous pourrons parfaitement nous trouver
en presence des deux cas qui nous int^ressent: supposons un 6lhve
intelligent, ä comprehension rapide; il devra necessairement se fati-
guer, durant ses heures de le9ons dti matin et de Tapres-midi; mais
le soir cet eleve aura vite terminö ses repetitions pour le lendemain ;
en consequence il pourra se coucher de bonne heure et trouver par
') Vannod. La fatigue intellectuelle et son influence sur la sensibilit6 autanöe.
These de Beme, 1896.
233
t _
le sommeil de la nuit la compensation necessaire pour faire disparaitre
ia fatigue de la journ^e. Cet el^ve aura 6te simplement fatiguä.
Frenons un autre 6lh\e de la möme classe et du mSine äge, mais
•d'intelligence au-dessous de la normale; nous le supposerons cons-
ciencieux ; il aura beaucoup plus de peine que le premier a comprendre
les explications dorniges par son professeur ; il devra foumir un tra-
vail c^r^bral beaucoup plus intense que son camarade ; apres les tra-
vaux de classe, il aura ses röp^titions pour le lendemain qui lui
prendront plus de temps, il devra se coucher plus tard, le sommeil
sera court, peut-6tre möme agitä et le lendemain matin, nous nous
trouverons en presence d'un öcolier qui n'est pas reposä, qui n'est
pas apte ä supporter le travail exige pour la journ^e. Suivons cet
el^ve pendant un trimestre scolaire, nous le trouverons au beut d'un
laps de temps, variant selon la resistance de Tindividu, dans un ^tat
maladif, ^puisä. II ne faudra plus parier seulement de fatigue intel-
lectuelle, mais bien d'un vrai surmenage intellectuel.»
^Ainsi ce terme impUque non seulement une idie d'exc^, niais aiissi
une notion de periodicite. 11 dopend naturellement aussi des capacites
de Vindividii et de la resistance de son organisme. En un mot, le sur-
menage intellectuel est une fatigue non seulement exagh-ee, mais chronique,T^
*
II ressort de ces quelques considärations que T^tude du surmenage
■ä l'ecole appartient au domaine de la physioIogie et de la pathologie,
de la m^decine, arm^e de ses m^thodes scientifiques. Le professeur
Baginsky ®) de Berlin, exprime bien cette idee, quand il exige de tous
les medecins de demeurer strictement sur ce terrain, si Ton veut
•eviter les controverses souvent vives et habituellement inutiles entre
pödagogues et hygiönistes (voir Petersilie®), '®), p. 77) et c'est la
meme opinion qu'exprime le professeur Kemsies *0, *^), quand il dit:
que les eff'orts du medeciri doivent avoir comme but de reche?xher qtieUes
sont les limites de ce qui peut et?'e impose ä VeUve^ de le rechercher
avec les moyens les plus rigoureusement scientifiques et quHl appartient
^nsuite au pedagogue d^en tenir compte dans uue juste mesure.
') Babinsky. Schulhygiene.
•) Petersilies. Die höheren Schulen und das Universitätsstudium im 20. Jahr-
hundert. Braunschweig, 1901.
*^) Petersilies. Das öffentliche Unterrichtswesen im deutschen Reich und in
<ien Übrigen europäischen Kulturländern. Leipzig, 1897.
") Kerasies. Fragen und Aufgaben der pädagogischen Psychologie.
") Kemsies. Die häusliche Arbeitszeit meiner Schüler. Zeitschr. für pädagog.
Psychologie, Bd. 1.
234
Je soüligne cette citation tout enti^re, car eile me parait r^sumer
tres judicieusement toute la question. Elle part d'iin pedagogue, pro^
fesseur ä T^cole röale superieure de «Friedrich Werder», ä Berlin,
redacteur de la «Revue de p^dagogie psychologique >, et son opinion
ne semblera pas entachee ä priori de l'exag^ration qu'on reproche et
pas toujours k tort aux membres de la Facult^.
Le surmenage n'est point nouveau, les anciens le connaissaient
dejä, ä en croire une citation de Kiant '*), p. 270, que je transcris ici:
Tacite, pariant de la jeunesse qui Studie, s'exprime comme suit:
« Juvenes im ipsa studiorum incude positi. » «Les jeunes gens plac4»
sur Tenclume de Tetude», male expression, image önergique qui peut
bien s'appliquer aux ^l^ves de nos grands Internats (je cite Riant)
et au travail long et penible auquel ils sont astreints, quelque^
degr^ d'ardeur qu'ils y portent, et quelque profit qu ils en tirent.*
II semble du reste que depuis que Tecole existe, il y ait des-
recriminations contre la täche imposöe par le zele des maltres (« Benda ^*>),.
congres international d'hygiöne scolaire ä Nuremberg (p. 12), 1904.)
Plutarque se plaignait de cette tendance d^jä de son temps; plu&
tard des hommes comrae Mdlanchton, Montaigne. Frederic-le-Grand,.
Rousseau, Hufeland, Peter Franck, elövent leur voix contre la tension
trop grande imposäe aux enfants.
Une Opposition sörieuse pour ce qui concerne les. ecoles supe-
rieures ne se dessina qu'au commencement du siecle pass^; eile alla
grossissant. Lorinser *^), en Allemagne, Ladrade '*), en France, com-
mencerent la lutte et furent suivis d'imitateurs toujours plus nom-
breux et toujours plus compötents. Dans notre pays, en 1859, il y a
de cela toute une vie d'homme, le D*" Guillaume*^ que nous avons
le privilöge de posseder parmi nous, et auquel j'envoie vos respec-
tueux hommages, se mettait ä la besogne, courageusement, simple-
ment, et publia son livre qui devint et resta classique jusqu'ä nos.
jours. II fut appuyö chez nous par Coindet *®) de Geneve et Fahrner '*)
ä Zürich.
En 1867, Cohn de Breslau publiait ses reraarquables obser-
vations sur les yeux de 10,000 enfants dans 33 difförentes classes^
") Riant. Hygiene de T^ducation dans les internats. Paris, 1887.
") Benda, Gomptes-rendus du congres international d'hygi^ne scolaire. Nurem-
berg, 1904.
**) Lorinser. Zum Schutze der Gesundheit der Schüler.
*•) Ladrade. L'6ducation homicide.
") Guillaume. Hygiöne scolaire. 1865 (et 1859).
**) Coindet. Consid^rations sur l'hygiene scolaire. 1865.
235
de Breslau, dont 5 ecoles de village, et constatait que la myopie-
augmente d'une fa^on croissante et consid^rable depuis les elasses-
primaires aux classes des gymnases sup^rieurs, qu'elle est infiniment
plus fr^quente en ville qu'ä la campagne et plus marqu^e chez les.
gargons que chez les filles.
Ecoles de campagne . .
Ecoles elämentaires, ville
> sup^rieures, filles .
> moyennes, garfons
» reales
Gymnases
1,4 Vo de myopes
6,7 7o > >
7,7 Vo
10,370
19,7 7o
26,2 7o
Ses recherches furent poursuivies par d'autres observateurs, un>
peu partout en Europe, par notre compatriote et coUögue, le pro-
fesseur Erismann, ä Moscou, par Dor, Emmert, Pföger, en Suisse ; les
r^sultats furent concordants.
L'^cole exerce une influence däterminante sur un des sens
les plus importants de notre organisme, et memo si, comme on a
essaye de le d^montrer avec plus ou moins de succes, on admet que
certaines races sont plus que d'autres disposees k la myopie, il n'en
demeure pas moins vrai que la science medicale poss^dait un argu-
ment d^cisif contre les plus sceptiques. Les recherches de Cohn
marquent une dato importante dans Thistoire de l'hygiene scolaire.
Les reclamations, les affirmations des medecins et celles des peda-
gogues soucieux de la sant^ des enfants pouvaient jusqu'alors se dis-
cuter: elles roanquaient d'une sanction scientifiqu^; celle que leur
apportait la precision des Instruments de physique devenait irr^fu-
table. ^Vecole peut nuire ä la visioni^. Elle peut nuire ä d'autres organes 1
Les recherches de tout ordre continu^rent et les gouvernements-
eux-memes s'ömurent des plaintes emises; ils ordonnerent des en-
qu^tes entreprises en Prusse, dans les autres etats de TAUemagne,
en France, en Alsace-Lorraine, en Danemerk, Suede, Norvege. Ces
enquetes avaient autant comme but d'etudier les conditions hygie-
niques de l'enseignement que d'aborder les transformations des pro-
grammes devenues necessaires par Timportance toujours croissante
des sciences physiques et biologiques.
En Prusse, les celebres professeurs Virchow et Westphal redi-
gärent en 1883 un rapport demeure classique et dont les conclusions-
servirent de base aux decisions prises ulterieurement un peu partout-
>^) Fahrner, Zürich. Das Kind und der Schultisch.
236
En Allemagne, en 1891, l'empereur lui-möme tint dans une
reunion des professeurs de gymnases allemands, demeuree historique,
a jeter le poids de son influence dans le debat en se declarant par*
tisan convaincu de Tevolution des programmes, en appuyant sur la di-
minution de l'enseignement purement classique et la creation des gym-
nases Sans grec, r^clamant surtout un enseignement plus national dans
8on esprit: « Vous faites de nos jeunes gens des jeunes Romains ou des
jeunes Grecs, vous oubliez d'en faire des Allemands. » Cette dato de
1891 reste importante, mais ne mit pas fin ä la € Schulkriege » ä la
guerre scolaire d^chain^e chez nos voisins depuis les demi^res d^cades
du sieele dernier. Elle continue et continuera certainement longtemps;
eile touche direetement ä la question du surmenage, puisque c'est en
somme Tobligation de maintenir les traditions classiques dans nos
gymnases, e'est-ä-dire l'etude des langues anciennes avec Tetude tou-
jours plus necessaire des langues modernes et des sciences physiques
«t naturelles, qui impose certainement la plus grande Charge de
travail a nos Kleves.
En France tout dernierement, une grande enquöte parlementaire
vient d'etre dirigöe sur ce sujet par Alexandre Ribot *^). Les resultats
en sont resum^s dans un volume «La reforme de l'enseignement
secondaire >. Elle contient les depositions d'hommes tels que Berthelot,
Lavisse, Boutmy, Poincarrö, Leon Bourgeois avec Celles d'une quantitö de
sp^cialistes et d'autorites comp^tentes et les conclusions generales de
cette enquete sont ä peu pr^s les m^mes que Celles faites en Alle-
magne: il faut fortifier les ^tudes modernes sans sacrifier le classi-
•cisme, mais en en modifiant Tenseignement ou en le sp^cilisant ä cer-
taines ^coles.
Dans un autre ordre de faits, nous assistons depuis vingt ä trente
ans ä r^closion d'une quantit^ de recherches scientifiques ayant comme
dessein de d^terminer et de mesurer les limites de la fatigue et du
surmenage et nous voyons une s^rie de propositions ämises dans le
but de remedier ä ses perils.
ElJes partent de trois principes diflförents. —
Mosso^*) le cölebre physiologiste italien prouvait en 1890 qu'une
fatigue des centres psychiques agit direetement sur les centres moteurs;
il opöra avec un appareil <'rergographe», qui porte son nom. Keller
*°) Alex. Ribot. La reforme de renseignement secondaire. Paris, 1900.
'*) Mosso. Die Ermüdung.
237
de Winterthour^*) continua en 1893 — 94 les recherches de Mosso sur
un de ses Kleves ainsi que Eemsies ä Berlin. — Ge sont les recher»
ches «ergographiques» qui reviennent k mesurer la force musculaire d un
doigt avant, pendant et aprte une certaine somme de travail c^r^bral.
üne deuxi^me m^thode est celle de Sikorsky*'') 1877, compl^töe^
corrig^e, ^largie par Bürgerstein, Höpfher, Loser, Kraepelin, Keller, etc.
G'est la methode dite psycho-physiologique. Les auteurs fönt ex^cuter
certains travaux au commencement, pendant et ä la fin d'une heure
de lefon, d'une matin^e, ou d'une apr^s-diner (additions, dictees,.
calculs, lectures etc.). Ils comparent les r^sultats du d£but de la
le9on, de la joumöe, ou de la fraction de journ^e avec les resultats
obtenus ä la fin de la legen, de la matinee, ou de la journ^e ; le nombre
des fautes faites croissant par fraction d'heure, ou par fraction de
joum^e indique la pr^sence et la mesure de la fatigueü?
La troisifeme methode est celle de Testh^siom^trie, introduite
par Griesbach de Mulhouse**) en 1895. Partant du principe que la
fatigue c^r^brale doit dimineur la sensibilit^ cutan^e, l'auteur se sert
du compas de Weber (esth^siomätre) et mesure cette sensibilite cutan^e
a diff^rents endroits du corps chez un nombre assez considerable
d'^leves, de maitres, d'employ^s ou d'ouvriers ä differents moments
de la legen ou de la joumee.
Ges mensurations furent reprises en Suisse par le D' Vannod ä
Berne^*) et par Wagner en AUemagne.
Un nombre d^jä respectable d'auteurs ont expärimente ces
di£ferentes m^thodes et les ont combin^es. Qu'il me seit permis de
citer les noms de Bürgerstein 1891, Hopfner, Erseppelin, Bolton 1892,
Höpfner 1893, Gilbert, Januschke 1894, Holmes, Richter, Schulze 1895,
Eemsies, van Schuyten. Wagner 1896, Ebbinghaus, Friedrich, Teljatnick
1897, Blazeck, Haller 1899, Nesteroflf, Schuschnuy, Jerger etc. EUes
ont 6\A soumises ä une critique serr^e au dernier Gongr^s d'Hygiene
scolaire ä Nuremberg par le D' Altschul*®) de Prague ; il conclut que
ces m^thodes ne donnent encore que des resultats imparfaits; que
••) Keller. Pädagog. psychometrische Studien. Vorlauf. Mitteilung im biolog.
Zentralblatt 1894. Bd. 4.
•*) Sikorsky, Sur les eflfets de la lassitude provoqu^e par les travaux in-
tellect: chez les enfants de Tage scolaire. Annales d'hygi^ne publique 1877. T. IL
**) Griesbach, 1895: Ueber Beziehung zwischen geistiger Ermtldung und Empfin-
dungsvermögen der Haut. Archiv für Hygiene 1895. Bd. 24.
») Vannod. D^jä cit6.
**) AUschul, Congr^s d^hygiöne scolaire. Nuremberg, 1904.
238
les exp^riences doivent etre continu^es dans une mesure beaucoup
plus large, plus objective encore ; il conclut ^galement que ces resul-
tats sont des indications dejä precieuses, et qu'on ne peut les ignorer.
Dans une autre direction, d'autres observateurs firent des recher-
ches de statistique sur la morbidit^ scolaire. Ils travaill^rent sur un
nombre considörable d'enfants. Ce furent en particulier Axel-Key**^)
♦en Suede et Schmidt-Monnard ä Halle. Ce dernier opöra sur 16000
enfants ä peu pr^s; il trouva que la morbidite chronique tres faible
^u d^but de la scolarite, chez les garfons (37o)» croit rapidement,
atteint au bout de 3 ans son maximum de 30 7o pour retomber ä
2070 ä Tage de 13 ou 14 ans; chez les jeunes fiUes, cette morbidite
est dejä de 20 V» apres la premiere annee d'öcole, eile s'öleve rapide-
ment jusqu'au 40 et 50 7o pour retomber au 25 7o ä 14 ans, Tage
«de la pubert^.
Chez les jeunes gens des ^coles moyennes et supörieures avec
«nseignement le matin et Tapr^-midi, il constata qu'apres la dimi-
nution de morbidite des la quatorzieme annee, celle-ci augmentait
rapidement jusqu'a 30, 60, et möme 74 7o. Chez les jeunes fiUes des
•degräs sup^rieurs cette morbidite, pendant les dernieres ann^es de
14 ä 16 ans remonte ä 42 voire 52 7o. Schmidt-Monnard*®) fait rentrer
dans la morbidite dont il s'occupe, l'anemie, la Chlorose, les maux
de tete, la nervositö, Tinsomnie, Tinappötence, les troubles digestifei,
les saignements de nez, les conjonctivites chroniques et les troubles
d'accomodation de la vue (nombre des porteurs de lunettes).
Schmidt trouve 4^0 des gar^ons au d^but de la 1'® ann^e d'ecole
atteints d'anämie; ä la fin de la m6me annee 25 7o; chez les filles
<;es nombres sont de 12 7o au debut et montent ä 25 7o ä la fin de
cette V^ ann^e. Le memo phönomene se produit dans toutes les
autres clas.ses ; ä la fin de l'ann^e scolaire, en hiver, il y a deux fois
plus d'enfants an^mies qu'au d^but de Tann^e. Dans les classes sup^-
rieures, Tanemie n'augmente plus seulement du double, mais chez les
jeunes filles eile atteint le tiers et memo la moitie des ^l^ves.
Chez les gymnasiens litteraires ou scientifiques avec enseigne-
ment de Tapräs-midi (et du matin naturellement) il rencontre dans
les degres inferieurs seulement 10 ^/o de nerveux ou d'eleves souffrant
■') Axel-Key. Die Pubertätsentwicklung und das Verhältnis derselben zu den
Krankenerscheinungen der Schuljugend. Verhandl. des X. intern, medizin. Kon-
gresses. Bd. I.
**) Schmidt-Monnard. Die chronische Kränklichkeit in unseren mittleren und
höheren Schulen. Zeitschr. f. Schulgesundheitspflege 1897. Bd. 11 und 12.
239
de maux de Mte ; apres, les chiffres monteot d'une fa^on vraiment
fitupefiante, au 62 7o pour ne pas descendre en dessous de 29 ^o*
L'insomnie est citee dans le 19Vo des cas. Les myopies ou autres
defauts de la vue d^sign^s par le port de binettes prouvent que le
minimum existe dans les classes inferieures, le maximum dans les
classes sup^rieures. Chez les gar^ons les porteurs de lunettes ä 7
ou 8 ans sont presque inconnus; ä 11 ans il y en a dejä le 4,2 7o ä
13 ans 13 7o ä 16 ans 28 7o.
Les chiffres d' Axelkey, pour les äcoles de Stockholm ne different
pas sensiblement de ceux de Schmidt; ils sont plutöt un peu moins
sombres; 11 a examine 11210 älöves des classes supörieures de 11
ä 197» ans; il en a trouv^ 5025 (le 44,8 7o) atteints d'une certaine tare
morbide ; les chiffres les moins elev^s sont ceux des classes inferieures
87,5 7o, tandis que les plus elev^s atteignent les Kleves des gymnases
litteraires 58 7o, ou ceux des gymnases seien tifiques (röal) bO^/o, En
defalquant les cas de myopie, il reste de 35 ä 40 ^o de cas de morbi-
dite. Axelkey fait rentrer dans les cas de morbidite en dehors des
troubles de la vue, principalement Tanemie, les saignements de nez,
la nervosite, le manque d'app^tit etc. etc.
Nesteroff a depeint un type pathologique, «Schulpathologische
typus» pour les enfants des ecoles supärieures comme suit. «Lon-
gueur du corps exag^räe, poitrine anormalemcDt etroite, p&Ieur de
la peau provenant d'anömie, pauvrete des tissus graisseux, muscula-
ture faiblement developpäe, deviation de la colonne vertebrale,
acuite visuelle anormale, troubles nerveux d'espece neurasthenique
et en particulier döpression des fonctions psychiqiies et de lavolition,^
Je desire ne pas 6tre taxe d'exageration et je ne presente pas ce
type comme un type uniforme, loin de la; mais je ne puis m'empdcher
-de constater que je Tai rencontre assez souvent, trop souvent pour le
nier. Je fais appel ä la memoire de mes confreres ou des maitres
-des classes superieures de tout ordre ; ils se remettront certainement
-des el^ves qui rentrent sans hesitation dans le schema esquiss^ par
Nesteroff.
Toutes ces enquötes, toutes les recherches scientifiques sur le sur-
Tuenage, toutes ces statistiques sont, en dehors des chiffres ^tablis,
•corroborös par Tobservation clinique des medecins qui se sont occupes
de la matiäre. II n'est pas de confröre habitant une ville possedant
nn Etablissement dlnstruction superieure, qui n'ait ete une fois ou
Tautre appelE k constater Tinfluence dölötere de Tecole sur tel ou
tel Elfeve, que cet Eleve seit chargE d*heredite ou qu'il en seit indemne ;
240
et en dehors de ces constatations m^dicales, il est encore une autre^
raison que j'invoque car eile est du ressort de chacun ; c'est celle da
simple bon sens; chacun de nous a ^prouvö plus ou moins souvent
la fatigue d'un travail intellectuel un peu prolong^; chacun de nou&
a assiste ä une Conference, a un sermon, ä une lecture tirant en
longueur, ä un concert trop copieux ; chacun a remarqu^ qu'un certain
laps de temps ecoul^, Tattention d'abord involontaire, vivement ou
agreablement sollicitee au d^but, devenait rapideraent volontaire apres-
40, 50, 60, 70 minutes et se transformait en un malaise croissant,
d^gen^rant m^me en une reelle souffrance ; nous faisons comme l'öleve^
nous n'^coutons plus ou qu'avec peine. Rappelons-nous cette Observation
banale quand nous exigeons des äl^ves une attention trop longtemps-
soutenue soit k T^cole, seit ä la maison pour l'execution de travaux
domestiques exag^r^s.
Happelons-nous egalement qu'une des revendications des salari^.
adultes modernes la plus energiquement r^clam^e est la diminution
des heures de travail; que cette revendication, dont je n'ai pas ici
ä juger l'opportunite, est faite par des adultes, en possession complfete
de leurs moyens, qu'elle se pr^occupe" surtout du travail manuel et
n'oublions pas que le travail des eleves est d'un ordre plus d^licat,
certainement plus difficile et plus fatigant, plus önervant, et qu'il interesse^
des Sujets en voie de d^veloppement physique.
L'ecole est-elle seule coupable du surmenage intellectuel ? Certaine-
ment pas ! n est d'autres facteurs qui sont aujourd'hui, je puis vous
Taffirmer, düment analys^s et qui ont tous passd, et pour cause, par
le crible de la critique la plus serr^e. Ils sont de plusieurs ordres;
un des premiers est la diversite des Clements qui peuplent nos ecoles-
supeiieures; il est inevitable; tous les ^läves ne sont pas de mSme
valeur physique ou intellectuelle. Les statistiques dressees dans-
d'autres pays et chez nous-mömes, prouvent qu'il entre h, l'ecole et
dans une proportion souvent considerable des enfauts charg^s d'here-
dite nerveuse; c'est surtout le cas dans les agglomärations urbaines;
d'autres sont atteints d^s le premier äge de troubles de la nutrition,.
d'an^mie, de faiblesse constitutionnelle, de troubles d'accomodation de
la vue, d'affection des organes de la respiration, de veg^tations ade-
noides, de rachitisme, de tuberculose plus ou moins latente, de-
scrofulose, etc. etc.
241
n y a en dehors de cela, les ambitions des parents. la vanite
plus ou moins justifi^e des aboutissants qui ne veulent ou ne savent
pas appr^cier les reelles capacit^s des enfants; il y a les traditions
de famille, les situations sociales, qui ä tort ou ä raison engagent ä
faire perseverer dans certaines carri^res des jeunes gens qui feraient
mieux de se diriger ailleurs. L'öcole se trouve ainsi chargee de non-
valeurs qui sont une entrave serieuse ä la bonne marche des classes.
Les statistiques et Texanien des rapports des diif^rentes institutions
scolaires superieures, ä Tetranger comme ehez nous, enseigneut que
Tecole s^me sur son chemin un nombre considerable d'^l^ves parmi
lesquels les non-valeurs jouent un röle capital. II n'en demeure pa»
moins vrai que pendant leur prösence en classe ces non-valeurs ont
pese lourdement sur la täche ä accomplir et par les maitres et par
les elfeves^ II y a lä tout un domaine d'observations faites qu il serait
interessant de soumettre ä une critique approfondie mais qui n'est
pas* de mon domaine actuel. Les diff^rences du developpement in-
tellectuel ou moral sont tout aussi certaines que celles d'ordre physique.
Les capacit^s de travail, d'assimilation, de memoire, le degre d appli-
cation, le sentiraent du devoir, varient dans des limites tres ^tendues,
et si elles ne se laissent pas classer dans des statistiques, elles n'en
sont pas moins apparentes aux yeux de ceux qui s'occupent d'^cole;
il est des enfants ä developpement lent, qui peuvent devenir plus
ff
tard des sujets remarquables ; Darwin et Humbold racontent dans leurs
raemoires (voir Mosso) qu'ils n'auraient jamais support^ le travail
r^clame des etablissements qu'ils auraient du frequenter; le peintre
Pietro di Cortona *^) etait dans son enfance surnomme «Töte d'&ne»,
Tommaso Guidi «Thomas le Lourdaud»; Newton fut un des derniers
äl^ves de sa classe. Swift ^choua dans ses examens ä l'universit^
de Dublin. Sheridan etait k T^cole «un paresseux incorrigible». Le
professeur Dalzell, de Tuniversitö d'Edimbourg disait de Walter Scott
«Sot il est, et sot il restera». — Le poete Burns ne brillait dans
son enfance que comme athl^te, de meme que Stephenson, Tinventeur
des machines a vapeur. Napoleon et Wellington furent «d'assez
tristes öcoliers^ — Ulysse Grant re9ut comme enfant le surnom
de «useless Grant> (l'incapable Grant). «Watt fut un mauvais
öleve», etc. etc.
II est ^galement des jeunes gens pröcoces, fort studieux, tres con-
sciencieux, qui sortent les premiers de leurs promotions, et qui s'arretent
'•) Forel: L'äme et le sysleme nerveux. Paris. Steinbeil. 1906. Page 286.
16
242
tot dans leur marche, trompant les plus belies esp^rances, laissant passer
devanteuxdanslavie des camarades ä peine support^s par leurs maitres.
Les conditions materielles jouent aussi leur röle dans la question
du surmenage ; il est des ^l^ves de conditions tres modestes, eloign^s
de r^cole, mal nourris, mal log^s, qui travaillent ä domicile dans
de fächeuses conditions hygi^niques, au milieu du bruit d'une nom-
breuse famille, avec une lumiere insuffisante ; d'autres qui subviennent
eux-mSmes en tout ou partie ä leur existence, par des lefons parti-
culi^res ou des travaux de bureau.
L'ecole ne peut ignorer ces differentes circonstances mais eile
doit en tenir compte en fixant une moyenne dans les exigences des
programmes ; ceux-ci ne doivent pas etre combin^s seulement pour une
^lite physique, intellectuelle, morale ou sociale ; et surtout dans notre
pays oü le but de Tautorit^ est de permettre ä chacun Tacc^ des car-
rieres oii souvent r^ussissent le mieux les plus simples d'origine. II y a
(dans les centres importants sourtout) les distractions mondaines, ies
obligations plus ou moins factices de soci^t^. Beaucoup de parents
ne se contentent pas de donner uniquement Tinstruction sup^rieure
ä leurs enfants; d'aucuns croient utile de developper chez eux le sens
du beau sous forme de lef ons de musique, de peinture, etc. ; il y a les
arts de fantaisie chez les jeunes filles comme chez les jeunes gens;
il y a les sports, les soci^t^s gymnasiales, le goüt pr^coce des moeurs
d'etudiant, mille choses plus ou moins legitimes qui viennent compliquer
la täche du p^dagogue et embarrasser les d^ductions de Thygieniste.
Ces mille choses ne sont pas toutes ä condamner en bloc. L'^cole
ne peut deviner toutes les tares acquises ou hereditaires ; il faut qu'elle
en tienne compte. L'ecole ne doit pas r^clamer Tenfant pour eile uni-
quement; eile n'est pas un but; eile est un moyen; eile ne peut
pretendre ä accaparer l'enfant surtout ä Tage des ^l^ves des classes
sup^rieures sans s'inqui^ter des autres aspirations legitimes de cet
äge. Le sens du beau joue un röle considerable dans la vie; c'est
ce qu'on essaye d'inculquer en prenant toujours comme modele T^tude
de Tantiquite dans les gymnases litt^raires; pour ce but tout est legi-
time: beaucoup de latin, beaucoup de grec, beaucoup de'grammaire,
de la syntaxe, de la m^trique, des vers latins. Ce fut un temps le
seul idäal — un long temps — ; aujourd'hui la musique, le goüt des choses
de la nature ont remplac^ dans une certaine limite ces anciennes
aspirations. Jaquet*^) a bien raison d'invoquer comme il le fait sim-
•*) Prof. Jaquet Alfr., Bäle. Arbeit und Erholung unserer Schuljugend. «1905».
243
plement et naturellement les ressources de la musique pour le pasteur,
Vinstituteur, le m^decin de campagne.
Si les jeunes gens aiment ä se r^unir, c'est qu'ils ob^issent
ä un besoin de sociabilit^ inherent k leur äge; s'ils fönt du sport,
c'est pour se delasser du sport scolaire exager^ ; ils donnent souvent
•des indications qu'il serait plus sage d'analyser avec bienveillance,
avec soUicitude et sagacit^ qu'avec parti pris et s^veritä.
L'öcole n'est pas assez nature. —
Je ne parlerai qu'en passant de la valeur p^dagogique des pro-
fesseurs ; c'est un terrain d^licat, mais qui n'en est pas rest^ inexplor^
pour autant; il est d'observation courante que certaines branches
reput^es ardues, ingrates ou difficiles deviennent attrayantes quand
le maitre a le talent de provoquer Fint^röt de ses ^Ifeves, et vice-
versa, des diseiplines reconnues comme naturellement faites pour attirer
r^leve ne parviennent pas ä s'imposer gr4ce ä la mani^re d'ötre ou
d'enseigner du maitre. On s'est plaint en AUemagne et en France
particuliärement du manque de valeur pedagogique des maltres de
lycee ; et c'est comprehensible si on se souvient que le choix est fäit
ordinairement au vu des succes des examens d'agr^gation ou des
diplömes, sans tenir compte des moyens p^dagogiques de leurs pos-
^esseurs; la valeur pedagogique est certainement inegale en Suisse
•comme ailleurs, et les personnes au courant des nominations qui se
fönt reguliärement dans nos etablissements sup^rieurs savent combien
il faut recourir aux renseignements officieux sur la facult6 d'enseigne-
ment des candidats, avant que de les accepter purement et simple-
ment sur les diplömes souvent träs serieux qu'ils pr^sentent. Or
un enseignement mal donnö fatigue infiniment plus que celui qui est
interessant, car il provoque rapidement l'ennui, la contrainte et souvent
des mesures disciplinaires plus ou moins legitimes, retenues, travaux
supplementaires qui ne fönt qu'augmenter la täche du maitre et des
Kleves. Dans ce domaine nous croyons indispensable de faire au maitre
une Situation aussi facile que possible, d'eviter chez lui toutes les
^ccasioDS de surmenage ou d'^nervement, de ne pas lui attribuer un
nombre d'heures de le^ons trop considerable, et de reclamer en prin-
cipe de sa part, avant tout la qualite plutöt que la quantitö de son
travail. Nous n'ignorons pas que dans ce domaine la pratique est
loin de correspondre ä la th^orie et que bien des consid^rations
materielles, pour ne parier que des näcessites budgötaires, s'opposeront
iongtemps encore ä Celles de la saine experience.
, -
244
II räsulte de toutes les recherches entreprises jusqu'ä aujourd'hui
certaines acquisitions accept^es plus ou moins g^n^ralement par les
hygi^nistes, les p^dagogues et les autorit^s dirigeantes. On a fixe
g^neralement un minimum d'heures de sommeil n^cessaire suivant l'äge^
des enfants. Geux qui nous occupent sont generalement äg^s de 12
ä 19 Vs ou 20 ans; et on a cru logique de classer, un peu empiri-
quement du reste, ces el^ves en 3 cat^gories correspondant ä un degr4
inferieur, moyen et sup^rieur, soit ä des classes d'äge de 12 a 13 ans,
de 14, 15 et 16 et de 17 ou 18 ans et au-dessus.
AlUX enfants du degrä inferieur, 12 et 13 ans, cotTespondra un<
sommeil minimal de 10 ä 11 heures; pour le degr^ moyen, 14^ 15,.
16 ans, un sommeil de 9 ä 10 heures; pour les plus äg4s un mini-
mum de 8 ä 9 heures (Axel-Key). En Prusse depuis 1892^^) et dans
presque tous les autres ätats de TAIkmagne on a fixe un maximum»
d'heures obligatoires de lefons par semaine, divisant les branehes obli-
gatoires en branehes scientifiques : mathematiques, langues anciennes,.
langue maternelle et langues etrang^res modernes, sciences physiques
et biologiques (chimie, physique, mineralogie, botanique, Zoologie), g^o-
graphie, histoire, religion, dessin et ^criture et branehes accessoires:
gymnastique, chant etc. etc.
A chaque degre correspond un nombre d'heures obligatoires plus
3 heures de gymnastique ä tous les degr^s et 2 heures de chant dans
les 2 annees inferieures.
le V degr^ comporte de 25 ä 28 h. obligat, plus 3 h. gymn. et 2 h. chant
2®» » >28ä30> > >3> >>2»»
3^ > > > 28 ä 30 » » > 3 » »
La Prusse ne permet que 2—3 heures facultatives, anglais ou
hebreu. On a essaye ägalement d'etablir une norme pour les heures
de travaux domestiques ä domicile:
soit pour le 1*' degre 6 — 9 heures par semaine
> » » 2* > 12 — 15 > » »
»>»3®„i8 »> »
Les heures obligatoires scientifiques sont de 25 en Antriebe, de
27 en Angleterre, 28 en France, en general de 30 comme maximum.
Virchow reclame 8 heures de travail par jour, le9ons et travaux
domestiques compris.
On a constate que certaines branehes d'enseignement fatiguent
'*) Petersilie. Das öffentl. Unlerrichtswesen im Deutsch. Reich und in den
übrig, europ. Kultur-Ländern. II. Bd. 1897.
245
plus que d'autres et on a donn^ ä chacune, apres exp^rience faite, son
indice de fatigue.
£n gen^ral on a plac^ d'apres cet indice de fatigue les branches
d'enseignement dans Tordre d^croissant suivant:
1^ La gymnastique.
2^ Les math^matiques et d^riv^s.
3^ Langues ^trangeres, anciennes ou nouvelles.
4^ Langue maternelle.
5^ Religion.
6^ Sciences naturelles, physique, chimie.
7^ Sciences naturelles, botanique, Zoologie.
8® Histoire, göographie.
9^ Chant, dessin, etc.
*
Kemsies**) avec d'autres, Brahn*'), Schiller®*) admettent que les
meilleurs jours de la semaine pour le travail, sont le lundi et le
niardi, ou les jours succ^dant ä un jour de repos complet; que les
2 meilleures heures de la journee sont les 2 premiferes du matin.
On admet egalement que jusqu' ä 13 ans, il ne faut pas donner
plus de 4 heures de le^ons Tune aprös l'autre; en g^n^ral quand
toutes les matinees comportent 5 heures de le(;ons, on conseille de
supprimer l'aprfes midi les loQons autres que le dessin, la gymnastique,
le chant, etc., etc.
On a propose et applique avec plus ou moins de succös Tensei-
gnement ininterrompu de 5 — 6 h. dös le matin jusqu' ä 1 h. : (Lübeck,
et Mulhouse en ^t^) avec liberte pendant la deuxi&me moitie de la
journee. On a proposö et applique (ä Elberfeld et Winterthur) les
le<;oiis de 40 minutes avec 10 minutes de pause.
On a pos^ comme principe, (Schiller*') que les programmes de-
vaient 6tre ^tablis d'une maniere plus logique, que chaque journee
devait comporter ä peu prfes le möme nombre d' heures de le9ons,
que ces programmes devaient tenir compte de l'indice de fatique
de chaque le9on; qu'il faut dispenser ä l'öleve une veritable journee
de repos, le dimanche, sans Obligation de travail supplementaire ou
exträordinaire ; on a instituö dans certains pays un jour complet de
") Kemsies, d6jä cit6.
") Brahn, Die Trennung der Schüler nach ihrer Leistungsfähigkeit. Ztschr. für
Schulgesundheitspflege 1897, H. 7 u. 8.
**) H, Schüler^ der Stundenplan. Sammlung von Abhandlungen aus dem Ge-
biete der pädag. Psychologie und Physiologie 1897. Berlin.
246
vacances pendant la semaine, destin^ au repos ou ä des travaux
suppl^mentaires.
On s'est surtout inqui^tä des p^nodes d'examens, car c'est k
ce moment que les faits de surmenage sont le plus manifestes.
En Prusse, en Alsace, on a cherch^ ä simplifier les examens de di-
plöme (Abiturientenprilfungen, maturites); au lieu d'imposer une
rep^tition de tout le programme parcouru depuis les premieres
annees du gymnase, on a donne comme cpensum» de r^p^tition le
Programme de la derni^re ann^e d'^tude ; on est allä plus loin encore ;
on supprime les examens oraux k T^l^ve dont les succes d annee
sont satisfaisants et qui a subi les examens ecrits avec une note
süffisante. On a ^chelonn^ d'autre part les examens sur plusieurs
annees, une annäe, 2 ans, 3 ans; on a meme enlevä du programme
des examens certaines branches dont les r^p^titions n exigent du
candidat qu'un exercice souvent enorme de memoire, comme Thistoire,
les exercices de recitation pure. On a, surtout vise ä se rendre corapte
de la valeur du candidat non pas seulement en soupesant son savoir
materiel, sa puissance de memoire, mais en .tenant principalement
compte de sa force de raisonnement, d'application, de maturite d'es-
prit et Ton accorde toujours davantage de credit k l'appröciation
des maitres qui ont suivi pendant plusieurs annees le travail de leurs
eleves, qu' k celle dun jury ignorant la reelle valeur des candidata
et se laissant diriger par certaines qualit^s ou däfauts purement
formeis ou fortuits des candidats.
II y a r^action, en un mot, contre les exigences souvent exa-
ger^es de tel ou tel examen, suivant que cet examen se passe dana
teile ou teile localite, qu'il depend de teile ou teile tradition ou de
teile ou teile impulsion personnelle.
Nous venons d'esquisser la question du surmenage dans ses
traits g^näraux. II nous parait utile de resumer les diff^renta
d^siderata qui se sont fait jour dans le monde des p^dagogues comme
dans celui des m^decins, ä l'^tranger comme dans notre pays. Les.
postulats sont principalement en attendant mieux, et selon l'äge^ des
Kleves: un nombre maximum d'heures de le9ons k Tecole; un nombre
maximum d'heures de travaux domestiques ; la fixation d'un minimum
d'heures de sommeil necessaires ä une bonne sant^; une adaptation
plus reelle des program mes au but ä atteindre dans les carrierea
futures des eleves ; une plus grande liberte dans les mouvements dea
Kleves les plus äges ; des examens plus rationnels et moins encombr^s ;
une pr^paration pedagogique plus parfaite des maitres charg^s de Ten-
247
seignement, etc.; des programmes horaires etablis selon les donn^es
de Texpörience.
Prenant ces diff^rents postulats comme point de depart, j'ai
tent^ d'examiner la Situation de la Suisse dans ce domaine. J'ai
rassembl^, gräce ä Tobligeance des autorit^ et des dicecteurs de nos
gymnases et de nos diverses institutions pour ^leves-pedagogues les
programmes d'^tude et les programmes horaires de l'immense ma-
joritS d'entre eux; j'expriroe ici ma reconnaissance ä ceux qui ont
repondu si obligeamment ä mes requ^tes. Je les ai d^pouillös aussi
soigneusement que possible et j'ai cherchä ä les ramener ä un seul
type de comparaison, car chaque Institution a sa fafon speciale de
ddsigner les ann^es d'^colage qui se superposent, et dans chaque^
Programme, l'ordre de succession des . branches enseign^es diff^re
selon les habitudes ou les traditions. Les rapports de nos tr^ nom-
breuses institutions ne sont pas con^us dans tous leurs d^tails sur
le mdme plan; je devais m'y attendre; il est donc tr^s possible
que des erreurs se soient glissees dans mon travail; je m'en excuse
ä Tavance en priant les int^resses de m'aviser des fautes commises;
je m'empresserai de les corriger.
J'ai dress^ le tableau hebdomadaire de 27 Etablissements
suisses destin^s ä pr^parer les futurs maitres ou maitresses
d'Ecole, 23 tableaux des sections gymnasiales scientifiques amenant
leurs Kleves aux examens d'admission ä l'EcoIe polytechnique suisse
et 31 tableaux des sections littäraires pures, ou litt^raires sans grec,
aboutissant seit ä la maturitE ou au baccalaur^at litt^raire simple,
seit ä la maturit4 m^dicale (pour medecins, pharmaciens, v^t^rinaires
ou dentistes).
J'y ai adjoint les tableaux correspondants de la Prusse, ou
pour mieux dire de toute TAUemagne, puisque ä peu d'exceptions
pres (le Wurtemberg) ces tableaux du royaume de Prusse fönt regle
dans l'occurence ; en Baviere et dans le grand duchE de Bade les
exigences sont encore en dessous de Celles du grand etat du Nord
L'Alsace-Lorraine (voir Kuhn**) marche dans les memes voies que
l'AUemagne. Ces tableaux ont coüte un travail assez considerable
car il fallait eviter certaines difficult^s inhärentes ä la fa^on tres
peu uniforme de dresser les plans d'^tude hebdomadaires ; un certain
nombre de rapports fönt suivre au plan d'ätudes un tableau tout
•*) Kuhn, Die Hygiene des Unterrichts in Frankreich und in Elsass-Lothringen,
Vierleljahrsschrift für Gesundheitspflege 1903, Bd. 35.
248
pröpare pour les investigations; il a fallu dans beaucoup d'autres
cas rechercher minutieusement ce qui devait me convenir.
Une autre difficult^ a 6t4 de demeler et de limiter dans la
mesure du possible les heures obligatoires des heures facultatives ;
il a germ^ en effet sur les programmes minimum ou obligatoires,
toute une Vegetation de le9ons facultatives selon les villes, qui
representent un fouillis inextricable, depuis les exercices mili-
taires, les exercices de tir jusqu'aux le9ons d'orgue, de chant,
de musique, de Stenographie en passant par Celles d'hebreu
ou d'apolog^tique. Ce ne fut pas une des moindres difficultes de
Tenqudte. Je reviendrai plus tard ä ces heures facultatives; elles
ont certainement leur legitime raison d'etre et ont pouss^ au
für et ä mesure des besoins constates; elles reprösentent cepen-
dant pour moi un des Clements les plus importants du sur-
menage et lorsqu'on compare les mesures homogenes qui President
a l'elaboration des programmes des gymnases ou etablissements
similaires dans les grands pays qui nous entourent, comme la
Prance, FAUemagne, TAutriche, la Hongrie, l'Angleterre, la Suede,
la Norwege et le Danemark, avec la diversite intinie de celles
qu'on constate dans notre tout petit pays, on ne peut s'empöcher
d'un . certain sentiment d'humilit^ que je n'ai pas ete le premier
ä ressentir — .
Certes la liberte a du bon, mais encore?!!!
Mes tableaux termines, j*ai cherche ä les synthetiser au moyen
d'un graphique synoptique representant le travail obligatoire heb-
domadaire de toutes les annees de tous les gymnases litt^raires,
avec grec (litteraires purs), sans grec (sections reales), scientifiques
(techniques) et de toutes les ^coles preparant les pedagogues primaires).
Je dois ce travail avec d'autres ä la coUaboration du secretaire de
nos etablissements scolaires de la Chaux-de-Fonds, M. Bühler et de
deux jeunes instituteurs, MM. Zwahlen et Schlunegger, qui m'ont
6te de la plus grande utilite en se mettant de la faQon la plus in-
telligente et la plus pratique ä ma disposition. La direction de nos
ecoles represente^ par M. le directeur Wasserfallen et par M. William
Jeanneret, administrateur, m'a ^galement apporte un precieux con-
cours; je n'aurais pas songe ä une somme de recherches aussi
considörable si je ne m'^tais senti soutenu et aid6 comme je le fus;
je tiens ä exprimer ä ces amis et ä ces collaborateurs toute ma
gratitude; ils ont travaille comme moi dans le simple dfeir d'etre
utiles. Merci.
249
Une enquete de ce genre a 6t6 commenc^e d^jä par Keller de
Winterthur dans sa communication ä la soci^te suisse d'hygiene
«colaire en 1902 ^*)***'^ ä Schaflfhouse, k propos des leijons de
40 minutes; il s'est occupe des 7 — 8 principaux gymnases de notre
pays. M. le D'. Finsler'®), recteur du gymnase de Beme a publik
<laDS les Annales de statistique de la Suisse en 1893 un tres re-
marquable travail sur ce sujet ; il s'oecupe des gymnases suisses au point
de vue des programmes et des examens de maturite mais en p4dagogue.
Je ne saurais le suivre dans toutes ses conclusions puisque mon point
•de vue demeure celui de Thygieniste, mais son travail est de premi^re
importance et ne peut etre ignore de quiconque s'occupe de la matiere.
Les programmes d'etude de nos Etablissements pedagogiques re-
Idvent tous des r^glements ou lois cantonales ou r^glements com-
munaux sauf les etablissements ä base confessionnelle ou libres.
Ceux des gymnases litteraires avec ou sans grec (je propose de
-comprendre pour plus de clarte le gymnase litteraire sans grec sous
le nom g^n^rique de gymnase r^al^ comme en Allemagne, comme
ä Genöve, ä Trogen, ou autres localitEs) sont directement ou in-
directement sous la dependance des diverses ordonnances föderales
concernant la maturite m^dicale. Ce sont ces ordonnances qui ont
brise les cadres des anciens gymnases purement litteraires en auto-
risant les candidats aux diplömes födäraux de m^decin, de pharma-
«ien, de dentiste ou de vEterinaire ä d^laisser l'etude du grec et ä
la remplacer par celle d'une troisi^me langue vivante. Elles ont permis
la cr^ation de sections reales (ou sans grec). La Confed^ration im-
pose egalement un programme d'examen pour les Kleves qui entrent
ä r^cole polytechnique et a l\6 avec les sections scientifiques
de nos gymnases un concordat en 1881, qui est toujours en vigueur.
Elle n'a pr6vu aucune mesure pour les futurs Etudiants en droit, en
theologie ou en philosophie.
Pour les theologiens protestants il existe un concordat entre les
cantons de Zürich, d'Argovie, d'Appenzell Rhodes exterieures, Thurgovie,
Schaffhouse, Glaris, St. Gall et les 2 Bäle qui fixent un minimum de
connaissances philologiques correspondant ä la maturite litteraire.
^•) Keller. Der Stundenplan der Schweiz. Gymnasien vom hygienischen Stand-
punkte aus betrachtet. Jahrbuch der Schweiz. Ges. für Schulgesundheitspflege
1903, Bd. 4.
") Keller. Ober die 40 Minuten Unterrichtsbetrieb des Gymnasiums und der
Industrieschule in Winterthur: Internation. Archiv für Schulhygiene II. Bd., Heft 3.
") Finsler. Annuaire statist. suisse 29. ann6e, Bern. 1903
250
Au point de vue hygi^nique les cantons seuls ont etabli certaines-
r^gles. Le detail en est donne dans le »Repertoire des prescriptions-
d'hygiene scolaire en vigueur en Suisse au commencement de 1902
du Dr. F. Schmid^*), page 176 etsuivantes, «horaires, nombre de le^ons-
par semaine, recr^ations, vacances de chaleur, enseignement dans
la classe, en plein air, devoirs ä la maison, surveillance sanitaire
exercee par les maitres, maximum d'heures par semaine pour les
maitres.> Ces mesures presentent peu d'homogßnöitö et ellea
concernent en g^neral plutöt les ^coles primaires et les premieres
classes secondaires; le canton de Berne fixe un maximum de
33 heures de lefons par semaine pour les classes superieures du
gymnase, Schwiz egalement, Glaris prövoit 35 heures avec les exer-
cices militaires, Zug 30 heures; Bdle les limite de 30 ä 32 heure&
(sans h^breu), Schaffhouse ä 33 heures, St. Gall ä 35 heures, Grisons<
ä 33 heures, Thurgovie ä 33. Les chiffres que je viens de citer na
concordent pas toujours* avec ceux que j'ai relevfe dans le depouil-
lement des rapports de nos gymnases.
En voici un court resumö qu'on retrouvera sons forme de-
graphique dans le premier tableau que j'annexe ä ce travail:
loeaUt6
gyrnntises lUUraires» Afmiea :
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Bile .... gymofts«
litteraire, lieorea «Uigit.
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»
» » obligat.
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» inten, eonf. k. oblig.
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"*) Schmidt: Repertoire des Prescript. d'hygifene scoL: en vigueur en Suisse am
commencement de 1902, Zürich. 1902.
251
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fl>ymiia<g< Iltt^r«rfrM
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pr«gjn. httjr. libre, etif . prt t. 3 au
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4
4
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3
*•) Fribourg a 2 gymnases litt^raires : Tun allemand ; Tautre fran^ais. Les pro-
grammes sont les mdmes; U possöde en outre un lyc6e que je laisse de cötö.
252
loeaUU
Trogn . .
yytnnoMeg UttSrah^eg. Atmeßs. !• 39^ 8» 4f> S» 60 r>
. fjmi.litt..8e€tb,Mii8grM,li.«U. — ~ — — 33 33 33
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2 —
PrnsM
lUaliohiil«, OB lect.
litUr. b sani gree
poar rAIl«iDigBe ea
geaenl . . .
heirei obügat. 30 30 32 33 33 33 33
» faciltat. — — — — — — —
33 —
6ymna8e8 scientifiques, ou techniques, industriels conduisant i l'icole
polytechnique.
ioöoHtS
ind*tsir.
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Porreatraj . .
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toitatif. (real) bearei oblif^L
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—
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—
—
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33
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—
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—
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Bile .
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» oblig.
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» facal.
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—
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2
PraBie, Allooagae .
coadaiiaat aax „ teehaisehe Hochichale* ^
Gjaiauei icieatiliqiei: Oberretl-
8 C hl 1 6 B, eqaiTalaat a aet leclioai
lechaiqaei
30 30 31 33 33 33 33 33 —
253
FriUirg .
WiiUrifcoor
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Trofti
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reil,
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Uckniqw,
Oymn., s&ietiiif. au tstkau, jo jgo 30 40 ^ ^o
iiuiiMtr» (ou tMI). Ann§49.
eTBUM, iMU Uchiiqu. heiTM «bli;. • • !27 30 29
facil. - — — — 2 —
oblig. — — — — 33 37
fceil. — - — — 5 1
«bKj. — — 34 34 36 36
faeil. - - — — 4
•Mig. — — - 37 36 36
fieil. — — — 2 3 8
oblig. — — — 35 35 33
facnl. - - — 3 3 3
•blig. — — — — ^ 32
heil. — — — — — —
•blig. - - - — — 28
ficil. - — — — - 5
•blig. - — — — - 35
fie>I. — - — — — 16
»
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iidiitrid, »
» »
Uobiiqie, »
» ici(Etifi4(ie.
»
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MiriitoMtl
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Si«i . .
Hofffl (B«ne)
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»
{•lg .
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Delemot
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ibiteriTe(Frib^iirg)
U Lo«l« . . .
Wittiigei
J9
£coM€9 nartnales, aeeUonB
pMagogi^es* Annits.
•«•1« Mireimielle, hevrei •bligaUirn 38
pu d« facilUtiTN
•«•!• ■•mal« b. oblig. pu de ftevltit. 36
pov iiitititri«€t, dir. illentide oblig. 35
p» do fscil. —
ponr iiiiitit. (ronnde) iiUnat. . 29
obHg. 39
fical. —
iaitititenn oblix. 33
faool. —
oblig. 40
ricsi. 2
oblig. 32
fteil. 4
fillfi 39
li bre, coifoirioielle, prot«8tuto. gar^oii 36
leotioi pedag. garfoii
La Chau•d^P•ldl leotioo pedag.
oblig. 35
facnl. —
oblig. 32
facal. 14
oblig. 36
fatal. —
oblig. 35
facal. 5
jpo 50 40
36 37 37
37 377« 37 Va
37 V« 37
30 31
35V> 35
2 —
33 36
40
2
33
4
39
38
40
2
36
6
40
40
36 36
34
40
41
'2
37
4
42
37
34 37 32
14 5 5
377« 36 V« 34
32
2
34 41 — —
2 — — —
254
localU€
£eolea nwnnalea,
pSdagogiqties.
10
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30
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34
36
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* • • • •
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oblig.
38
39
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hcal.
1
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36
36
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2
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33
33
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35
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3
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Pomitroj
oblig.
36
36
39
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faeal.
—
—
—
fichaflioase
oblig.
34
39
36
31
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facol.
—
—
—
—
-
1-2 Sgm.
1-2 Sem. i
l'i Sem.
Hiaöelbank .
obiig.
36-39 38-39 36-36
»
facal.
—
—
Aarsi
obtig.
27
29Va
30
30Va
»
faeil.
9
10
8
5
leniiigeii
«iagtitatriees»
oblig.
37
37
37
34
• »
fatal.
2
2
2
2
St bll .
oblig.
37
34Vt
35
39
>>
faeal.
2
47«
4
27*
huiM .
oblig.
32
37
37
»
faeal.
—
—
—
Sisare
oblig.
34
39
38
39
33
II manque a nos tableaux quelques institutions, surtout parmi
les sections p^dagogiques ou normales; j'aurais desir^ les donner
toutes, mais certaines reponses ne m'ont pas et6 envoyees. Ces
quelques lacunes ne sauraient du reste influencer d'une fafon quel-
€onque les deductions g^närales que j'aurai ä tirer de leur com-
paraison.
Dans 3 autres tableaux synoptiques j'ai voulu [diss^quer les
programmes de nos differents gymnases et des ecoles normales.
Ces tableaux n'ont .pu ^tre reproduits dans cette publication pour
des raisons financi&res. Force m'est d'y renoncer et de renvoyer le
lecteur aux tabelles qui sont annexees ä ce travail. U y a dans une
etude attentive de ces tabelles d'int^ressants enseignements ä tirer
et c'est bien le moment ici de r^peter avec Finsler „Vor allem
wird jeder, der bisher nicht näher mit den Verhältnissen vertraut
ist, über die Buntscheckigkeit des sich bietenden Bildes erstaunt
sein, und mancher wird die Frage aufwerfen, ob denn von einem
255
schweizerischen Gymnasium wirklich gesprochen werden kann. Die
Gymnasien haben nicht die gleiche Zahl von Jahreskursen, sie be-
ginnen nicht mit demselben AHersjahre, ihre Schüler erreichen bis
zur Reifeerklärung ein ganz verschiedenes Alter, die einen Schulen
schliessen im Frühjahr, die andern im Herbst, die einen setzen mehr
Primarschuljahre voraus als die anderen; kurz, es ist ein vollkom-
mener Wirrwarr,^ y
ou bien, si vous voulez la chose en mauvais fran^ais »Avant
tout, ceux qui ne sont pas au courant de la question, seront ötonn^s
de la bigarrure de Timage qui s'ofFre ä eux, et plus d'un se deman-
dera s'il existe v^ritablement un gymnase suisse; en effet, il y a
des diff^rences importantes entre eux; ils n'ont pas le meme
nombre d'ann^es d'etudes; ils ne re^oivent pas les ^l^ves au meme
äge, et ne les conduisent pas ä la «maturit^» ä un äge sem-
blable; les uns finissent Tann^e scolaire au printemps, les autres
en automne; les uns et les autres r^clament un nombre d'ann^es
anterieures d'^cole primaire tres inegal, en un mot, c'est un veritahle
chaos.T^ —
C'est vrai au point de vue hygi^nique qui nous occupe au-
jourd'hui. Prenons par exemple, le nombre des heures de le^ons
obligatoires du premier graphique; j'ai plac^ entre traits horizon-
taux la tranche d'heures correspondant ä Tune des reyendications
les plus generalement et les plus energiquement r^clam^es, celle de
30 ä 33 heures hebdomadaires au maximum; j'ai admis une petite
marge (34 — 347» h), convaincu ä Tavance de la necessite de
laisser ä tout etablissement un battement d'une certaine dimension
pour la confection des programmes; ä la fin du graphique, j'ai
intercal^ le nombre d'heures des 3 espöces de gymnases de TAUe-
Hiagne; cette norme est admise un peu partout ailleurs autour
de nous et nulle part eile n'est d^passöe. Gomparez-la avec
-ce qui existe chez nous; vous y verrez que certains gymnases
n'atteignent pas cette moyenne d'heures de le9ons hebdoma-
daires; par exemple, pour les gymnases litteraires, c'est Fribourg,
-c'est Einsiedeln, c'est Lugano (partiellement); Sarnen (partiellement),
JBngelberg. — Les gymnases litteraires de Sion, de Winterthour,
de Beme, (gymnase libre Protestant) Berne ville (gymnase
communal) Luceme, Neuchätel, Geneve, Zürich, Bäle, Lausanne,
Peseux, Schwiz, Lugano (partiellement), Sarnen (partiellement)
^e maintiennent dans la veritable norme. Elle est depass^e par
Trogen, Berthoud, Porrentruy, Schaflfhouse, Soleure, St. Gall,
256
Aarau , Zoug (partielleraent) , Frauenfeld (partiellement) , Coire^
La Chaux-de-Fonds, et souvent d'une fa^on importante.
Pour les sections litteraires sans grec (reales) je constate la
mdme exagäration des heures de lefons ä Trogen et ä Coire
(partiellement).
Les sections techniques sont en bonne posture ä Trogen, ä Sion,
ä Berne viUe, ä Luceme, Geneve, B4le, Fribourg, Lausanne, Lugano ;
la norme est depass^e parfois d'une fa^on vraiment excessive a
Winterthour, ä Berne (gymnase libre), Porrentruy, Schaflfhouse,
Soleure, Neuchätel, St. Gall^ Zoug, Zürich, Frauenfeld (partiellement),
Coire, La Chaux-de-Fonds etc. etc.
Quant aux Kleves pädagogues, ce sont decidäment les mal-
roen^s; ils arrivent ä 37, 38, 39, 40 heures, voire 41 heures
de lefons hebdomadaires ; on m'alleguera que ces el^ves sont
appel^s ä des heures d'enseignement pratique, ä des exercices
d'application pedagogique ; je ne le conteste pas ; mais je me demande
si ces heures dites praiiques n'exigent pas autant de preparations
domestiques ou de depense intellectuelle momentanee que les autres
heures et je laisse la question ä räsoudre ä de plus comp^tents
que moi. —
II est certain que les programmes de beaucoup de
nos etablissements sont trop charges; je ne vois pas les rai-
sons qu'il y a de les charger dans une localite plus que dans une-
autre; je ne pense pas non plus que les eleves sortant des gym-
nases litteraires de Bftle, de Zürich, de Luceme, de Neuchätel, de
Berne soient moins bien pr^pares pour leurs ^tudes futures que ceux
de St. Gall, de Schaffhouse, de Berthoud ou de La Chaux-de-Fonds,
avec un nombre trös appreciable de le^ons en moins pour les uns
que pour les autres. Le möme raisonneihent s'applique aux sections
scientifiques.
II y a parmi les motifs qui ont contribue ä cette surcharge des
raisons acceptables, d'autres le sont moins ; il y a parfois des raisons
budgetaires, la n^cessite de faire ä un professeur une Situation mate-
rielle convenable en augmentant ses heures de le<;ons ; raisons de con-
currence entre etablissements similaires du m^me canton ou de canton
diff^rent qui veulent tous mieux faire les uns que les autres, influence
de tel ou tel professeur ou de tel directeur, de teile ou teile tendance
locale, surench^re trbs huable, mais qui finalement, on ne sanrait le dire
assez, se fait sur le dos des eUves; il y a surtout une tgemütlicJie'
anarclne* dans toute l'organisation gymnasiale de notre petite patrie
25 7
contre laquelle il serait temps de r^agir et qui existe ä un plus haut
degre encore dans Torganisation de nos ^coles normales.
Je ne crains pas la discussion ä ce sujet. Les tableaux que
j'ai dressös du « pensum > hebdomadaire de nos elfeves peut contenir
certaines erreurs ; en these generale, ils sont au-dessous de la verite,
car ils ne donnent, au moins dans le tableau synoptique, que la
courbe des heures obligatoires. Pour etre exactement renseigne, j'aurais
du präsenter le nombre reel des heures de classe de chaque eläve;
ajouter aux heures obligatoires le nombre des heures faeultatives
auquel chacun d'eux est plus ou moins volontairement ou involon-
tairement soumis; il y aurait dans cette direction de curieuses investi-
gations ä faire; elles sont cependant trop vastes pour que j'aie desire
les aborder; et elles auraient exige de la part de la direction de
chacun de nos Etablissements d'instruction superieure un travail que
je ne me sentais pas le droit de reclamer.
J'ai cependant voulu faire cette comparaison au gymnase de la
Chaux-de-Fonds duquel je m'occupe depuis sa creation d'une fa(^on
plus speciale. Je dois ä l'amabilite de notre directeur, Monsieur le
D' Cellier, les chiflfres suivants ; il s'agit des 4 dernieres annees detude ;
le cours superieur, ne comportant qu'un semestre d'ete, et etant
composee d'Eleves ayant dejä passe leurs examens de maturit4
de geographie, de botanique, Zoologie, mineralogie et d'histoire ne pre-
sente pas d'interet pour moi; notre gymnase comprend 3 divisions,
litteraire, scientifique, pedagogique. La 5™* annee est frequentee en
1905—1906 par 7 eleves litteraires, 12 scientifiques, 7 pedagogues.
La 6"** classe par 4 Elöves littöraires, 6 scientifiques, 3 pedagogues;
la 7™® par 7 eleves litteraires, 2 scientifiques, 7 pedagogues.
Dans les colonnes, concernant chaque eleve, je donne le nombre
des heures obligatoires, et celui des heures faeultatives reellement
suivies, ainsi que leur total. On se rend compte aisement ainsi de
la veritable täche remplie par chaque Eleve.
17
258
5""* ann^e.
Section litter aire
Section scientifique
LMi|. Iieill. ItLllInt
toltttu
Section pidagog.
k. rtii|.
Imll.
Ul. iffitt.
in li(Mi
h. «blii. iMilt. Ul.fflHl.
1"' eleve
35
35
1
36
4
40
1 35 6 41
2me ),
35
35
2
36
36
2 35 6 4i
3me j
36
2
38
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36
3
39
3 35 6 41 1
4 29 29 ' i
5 35 6 41 [g
4"'* »
35
35
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35
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36
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35
4
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6
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3
39
6 35 6 41
yme ,
35
4
39
7
8
9
10
11
12
36
29
8
36
36
36
3
eitene
eiterDt
3
3
39
29
8
39
36
39
7 35 6 41
1" eleve 35 2 37
6'"« gymnase.
1 38 — 38
1 34 2 36
2"*« »
35
3
38
1
38
— 38
2
34
2
36
3"^» >
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3
38
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34
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35
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38
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3 41
7""* gymnase.
P' eleve
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— 36
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41
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Cours 8up6rieur ('/2 annee).
1*' eleve
23
23
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25
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23
1
24
4
25
27
5"" »
23
•
23
259
En 5*"® ann^e les Kleves litt^raires ont :
35, 35, 38, 40, 35, 39 et 39 heures de le<jons;
les elfeves scientifiques :
40, 36, 39, 40, 39, 39, 39, (29, 8, externes) 39, 36, 39 ;
les pedagogues 7, tous 41 heures, sauf un externe.
En 6™** annee,
les litteraires ... 37, 38, 34, 38 heures.
les scientifiques . . 38, 88, 38, 38 (23, externe), 41.
les pedagogues . . 36, 36, 36.
En 7°»* annee
les litteraires ... 40, 40, 38, 39, 40, 40, 39 heures.
les scientifiques . . 36, 36 »
les pödagogues . . 7, tous 41 heures,
C'est en fin de compte pour un grand nombre d'entre eux 3, 4,
5, 6, 7 heures de le9ons de trop par semaine, ou si Ton veut mieux
jusqu'ä une journee entiere d'ecole de plus dans la semaine qu'ä
Beme, Bäle, Lausanne, Lucerne, Zürich, Neuchätel et que dans toute
TAUemagne. Et ä ces heures de IcQons • correspond necessairement
une somme proportionnelle de travaux domestiques. Je crois avoir
raison de parier de surmenage!
Le cas de La Chaux-de-Fonds est loin d'etre isole. Dans d'autres
gymnases les le^ons facultatives s'ajoutent aux heures obligatoires
dans des proportions plus ou moins semblables; pour des motifs
divers que je ne veux pas developper, les elöves ne savent pas,
ne peuvent pas ou quelquefois n'osent pas supprimer ce Supplement
de travail. La preuve evidente que les autoritfe gymnasiales elles-
m^mes se preoccupent de cette surcharge et de ce ballast m'est fournie
par le «Programm der St. Gallischen Kantonsschule für das Schuljahr
1906—1907, page 9>. Jy lis:
« Wenn die wöchentliche Stundenzahl eines Schülers, die Musik
mit 1 bis 2, das Singen und Turnen mit je 2, das Exerzieren mit
3 Stunden eingerechnet, 40 übersteigt, wird die Kektoratskommission
gemäss der ihr im Art. 34 der Unterrichts- und Disziplinarordnung
auferlegten Verpflichtung, in der Regel eine angemessene Reduktion
eintreten lassen. Dies gilt nicht nur von den Schülern des Gymnasiums,
sondern auch von denjenigen der technischen und der merkantilen
Abteilungen».
A St. Gall comme ä La Chaux-de-Fonds, Ton se plaint du sur-
menage au gymnase; il n'y a pas lieu de s'en etonner; ä St. Gall,
260
Ton se preoccupe meme d'introduire les le9ons de 40 minutes, comme
ä Winterthour, ä Elberfeld.
Les circonstances politiques dans lesquelles nous vivons, em-
pöcheront de longtemps le pouvoir central, la Confederation de
legiförer sur la matiere; je crois que rinitiative devrait partir
des autoritös gymnasiales ou cantonales elles-memes; ce serait ä
elles, avec le concours de la commission föderale des examens de
maturite medicale et de la commission dirigeant le polytechnicum
föderal, qu'incomberait, par un concordat que je desire aussi liberal que
possible, tenant compte des necessites locales et des. diverses con-
fessions de notre pays, des tendances cantonalistes, mais s'inspirant
avant tout des experiences faites parmi nous et autour de nous, ce serait
ä elles, qu'incomberait le sein de mettre ici de l'ordre et de
rharmonie; on pourrait y arriver sans affaiblir serieusement les
ötudes; Ton verrait disparaitre ces inegalites choquantes qui fönt que
de ville ä ville, de gymnase ä gymnase, d'ecole normale ä ecole
normale, les eleves sont obliges ä 28, 29, 30, 32, 34, 35, 36, 38,
39, 40 ou 41 heures de le<jons hebdoraadaires au detriment de la sante
de beaucoup d'entre eux. La question est plus haute encore; au
risque de paraphraser la cel^bre apostrophe du chef de l'empire alle-
mand, de la paraphraser en me rendant ridicule, je ne puis vraiment
m'empecher aussi de m'ecrier qu'il serait utile de cröer un type de
gymnase vraiment suisse, une ecole normale röellement nationale. Je
crois ä Tenorme puissance des initiatives communales ou cantonales ;
la multiplicite et la marche tres interessantes des etablissements qui
nous occupent nous prouvent que partout on leur porte une sollicitude
considerable, je dirais presque trop considerable ; mais il est des do-
maines oü une certaine unite devient necessaire et puisque tous
travaillent au möme but, ils devraient y arriver, comme je le dis
plus haut, non par une route plate, fade et uniforme, mais par des
chemins un peu plus equivalents. Chacun admet en Suisse que la
reglementation des etudes medicales ou Celles des techniciens ä Zürich
a etc un puissant levier de progr^s et de developpement ; je suis
persuade que cette meme uniformite relative ne pourrait etre que
profitable aux travaux des gymnasiens et des eleves-pedagogues.
Le meme chaos et la meme antinomie constates datis nos gym-
nases et nos ecoles normales, quant ä ce qui touche au nombre des
heures d'etudes se rencontre dans une limite peut-etre encore plus
large dans la qualite meme de ces le^ons. Prenons en premier lieu
les tableaux concemant nos gymnases litteraires, de Frauenfeld,
1^
261
Zürich, Aarau, Geneve, Berne (communal), Neuchätel, Bäle, Lausanne,
Fribourg, Sion, Coire, Lucerne, Schaffhouse, St. Gall, La Chaux-de-
Fonds, Berne (libre), Trogen, Winterthour, Porrentruy, Zoug, Soleure,
Peseux (progymnase libre confessionel), Berthoud, Schwyz, Ein-
siedlen, Lugano, Sarnen, Engelberg (et AUemagne). Les branches
d'enseignement y sont la religion, le latin, le grec, le fran^ais (soit
comme langue maternelle, soit corome langue ätrangere), Tallemand
(soit comme langue maternelle, soit comme langue etrang^re), Thistoire,
la geographie, les mathematiques, les sciences naturelles, la physique,
la chimie, Tecriture, le chant, la gymnastique, le dessin, l'hebreu,
la Philosophie, Tapologetique, la comptabilite, la cosmographie, l'es-
thetique, Tanglais (pour sections röales seules) et Titalien (comme
langue nationale ä Lugano).
Religion.
La religion ne figure pas dans les programmes ä Zürich, Geneve,
Berne (gynm. communal), Neuchätel, La Chaux-de-Fonds, Winterthour,
Berthoud et Lugano.
heures par
semaine
Frauenfeld . . .
a
4
ans
de religion avec
2
2 2 1
Aarau
V
3
»
»
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»
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Bäle
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Lausanne ....
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2 2 2 2
2
2
2 2 2
262
Latin.
heures par seroaine
Frauenfeld . . .
a
7 1
ins
d'etude
avec
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7
7 7 6 5 5
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7 6 6 2 2
Coire
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St. Gall ....
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7
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6 6 6 6 5
Chaux-de-Fonds . .
»
VI.
»
»
5-
6
6
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2 2
4 3 3 3
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3 3
3 3 3 3
La lecture de ces chiffres montre mieux que toute explication
combien le D' Finsler a raison de crier au , Wirrwarr** ä la confusiou.
L'on reconnait cependant bientöt que nos gymnases litt^raires appar-
tiennent dans leurs grandes lignes ä divers types. Je n'ai pas mission de
les etudier en detail; je me bornerai cependant ä les citer briövement;
en Premier lieu dans nombre de cantons catholiques on sent Tin-
fluence fran^aise du syst&me lycäen, avec beaucoup de latin peqdant les
premiferes annees, culture moyenne du grec, et ä la fin du cyclo
scolaire beaucoup de pbilosophie avec esth^tique et apogel^tique etc.,
et de Sciences physiques et naturelles; ces gymnases comprennent
plusieurs Internats; la langue matemelle, les mathematiques, la
gymnastique y sont moins poussßs qu'autre part; ils sont rela-
tivement, dans ce qui est tangible (les devoirs domestiques ^chappent
ä tout contröle) beaucoup moins chargäs que d'autres; la reli-
gion y est naturellement obligatoire, ce qui nest pas le cas
dans nombre d'autres gymnases (sauf Berne libre, öcole confession-
nelle). — Un 2® type est celui de Bäle, gymnase littöraire pur;
bäti sur les anciennes traditions germaniques, les sciences naturelles
et les mathematiques y sont necessairement moins repr&entees
qu'ailleurs; Geneve, Lausanne, Neuchätel s'en rapprochent passable-
ment. Le canton de Berne a un type un peu particulier avec r^duction
J
375
des heures de grec et de latin, renforcement des langues nationales
allemande et fTan9aise, ciüture avanc^e des math^matiques et des
sciences naturelles. — Dans les autres gymnases, surtout dans la
Suisse Orientale et ä la Chaux-de-Fonds ä I'est, on constate un effort
considerable pour remplir int^gralement la täche impos^e actuellement
^ux ^l^ves de nos universit^s suisses ; on tente d'y faire face ä toutes
les exigences modernes et au classicisme avec le plus grand z^le et aussi
•completement que possible; on y arrive tres certainement, mais souvent
au prix du surmenage des ölfeves appliqu^s et consciencieux : langues
Anciennes, langues nationales, math^matiques, sciences naturelles
sont abondamment enseign^es et le nombre des heures hebdo-
madaires y d^passent gen^ralenient celui qui est consid^r^ comme
normal. — En Suisse all^emande le chant occupe une place beau-
coup plus considerable que dans la Suisse romande. La gymnastique
n*est pas donttee partout en quautite süffisante et les prescriptions
federales ne sont pas appliquees unifomihnent; on a substitue dans
plusieurs gymnases, ä certaines hetires de gymnastique, des exercices
müitaires, ou de <iicadets^. — Je ne croispas ce changement tris utile, Vun ne
remplagant certainement pas Vautre au point de vue hygienique.
Ce qui frappe ägalement dans toute l'organisation de ces gym-
nases c'est I'inegalite de longueur des prestations des Kleves; le
^anton de Berne institue 87« annees d'etudes;' Frauenfeld, Zürich,
Aarau, Qeneve, Coire, St. Gall, Winterthur, Schwyz, Zoug, Soleure,
Lugano, etc. en ont 7; La Chaux-de-Fonds 77« ans; B4le, Neuchätel,
Lausanne, Fribourg, Sion, Luceme, Trogen, Einsiedeln, Samen 8 ans,
.Schaffhouse 6, etc. etc. Dans certains d'entre eux Tage de sortie
des el^ves s'abaisse ä 187^ ^ns au minimum, dans d'autres k 20 ou
1207« *^ minimum.
Les remarques gänerales que je viens de faire sur I'inegalite
•de traitement des Kleves des gymnases litteraires s'appliquent aux
•41^yes des gymnases scientifiques et aux pedagogues ; je crois inutile
de les detailler ä nouveau ; dans les tabelles annexees j'ai applique
la mdme m^thode de dissection aux programmes qui les concernent;
je renvoie ä leur examen les personnes qui d^sireront y trouver les
renseignements desirables; et encore une fois je m'excuse des erreurs
•qui pourront m'ötre imput^es. Ce qui est certain, et il suffira pour
27q
oela de comparer gymnase scientifique avec gymnase scientifique et
sectiön p^dagogique avec section pedagogique, c'est qu'ici comme
ailleurs il existe la mdme bigarrure et la m^me irr^gularit^. — La
gymnastique ne figure pas sur les programmes des gymuasefl scien-
tifiques de Neuchätel ? ! ! de Fribourg? ! de Sion?!! y est-elle en-
seignee quand inline? ! !
Deux points me reetent ä toucher rapidement encore dans moQ'
enqudte. C'est d'une part le r6le que jouent dans le surmenage les
travaux domestiques et de Tautre celui des examens pour robtention.
de brevets (Abiturienten-Prüfungen, maturit^s, baocalaur^ats, brevets
de capacit^ pour p^dagogues).
Les renseignements positifs manquent presque compl^tement sur
la premiere question. II est entendu un peu partout que la somme
de ces travaux domestiques ne doit pas depasser uo certain roaximum ;
quelques gymnases, celui d'Aarau en particulier a ^dicte dans son
r^glement du 12 fövrier 1898 d'excellentes mesures qui sont ä re-
Commander partout; il engage ä abandonner les cours dict^s, pre-
conise ä leur place les livres reconnus comme suffisants; il n'autorise les
travaux domestiques ecrits que pour les langues et les mathematiques;
il pr^voit des Conferences entre les maitres pour les regulariser. Dans
beaucoup d autres etablissements il existe des dispositions analogues
quoiqu'elles ne soieAt pas codifiäes; et malgre tout, les travaux
domestiques demeurent un des facteurs les plus importants du sur-
menage; car ils sont de tous les jours et de toute Tann^e scolaire,
ils sont donnes sans s'inquieter de la diveniti et de Vindividucdite des
6leveSj de leurs apütudes physiques ou intellectuelles, dam la nieme
mesure pour tous, que ces travaux obligent l'^leve A ä travailler
pendant 1 heure ou T^l^ve B pendant 2 heures ä la m^me besogne;:
chaque prof essen r y va volontiers de ce qui lui semble opportun
dans la distribution du labeur quotidien, car chacun d'eux est na-
tureUement porte ä considerer la brauche qu'il enseigne comme une
des plus importantes siuon comme la plus importante. — Et Ton
p^che grandement dans ce domaine, Ton pfecbe surtout vis-ä-vis des
ei^ves les plus consciencieux, de cevix qui se fönt une stricte Obli-
gation de remplir. loyalement le devoir joumalier. C'est dans cette
categorie de jeunes gens et de jeunes filles que Ton rencontre le plus
souvent le type scolaire pathologique que j'ai signalä plus haut;
soucieux, inquiets, sacrifiant tous leurs loisirs, m^me les plus legitimes-
277
toutes leurs soirees, leurs dimanches mdme, ils n'ont plos qu'un but,
•qu'une aspiration, contenter leurs maltres, en tout, partout mSine
dans ce qu'il y a d'excesaif ou d'illogique et quelquefois de ridicule
dans la tÄche donn^. — IIb le fönt au prix de leur sante et de
leur jennesse. — G'est parmi eux qu'on rencontre plus tard les sujets
•qui s'arrdtent en route car leur ressort a 6t6 tendu outre mesure;
il a perdu son ^lasticit^; ce sönt les vraies victimes du surmenage
•et les plus interessantes.
II serait n^cessaire d'envisager tr^s särieusement cette question
<ies travaux domestiques ; Virchow r^clame 8 heures de travail jour-
nalier pour les 6ihyes les plus äg^s, le^ons et travaux k domicile
<;oinpris; que deviennent ces chififres pour des ^l^ves qui ont 36,38,
39, 40 ou 42 heures de le9ons hebdomadaires avec 9, 10, 12, 15 ou
18 heures de travaux domestiques. C'est alors 10, 11, 12 heures de
travail quotidien qu'on impose quand ce n'est pas davantage avec
les veilles prolong^es ou le travail du dimanche comme je Tai con-
state moi-m^me ä plusieurs reprises.
Je ne m^connais pas la difficulte de remedier ä cet etat de
choses; on a proposä pour cela de diviser les classes en diverses
oategories correspondant ä la valeur intrinseque des ei^ves; on cr^-
erait 2 divisions dans chaque annee d'^tudes avec un prograrome k
peu pr^s identique, mais avec des soins et une surveillance plus
speciale pour les ei^ves moins dou^s physiquement, intellectuellement
ou moralement; on a propose aussi de dispenser les travaux do-
mestiques non plus par «täche» ä accomplir mais en fixant un «ma-
ximum de temps» ä consacrer joumellement ä ces travaux, une
heure, deux heures, trois heures, selon Tage des eiöves, que la <t&che»
8oit ou non terminee. — On a comme k Aarau, etabli des buUetins
pour les ecoles superieures que les parents remplissent r^gulierement,
•en notant le temps afifecte par leurs enfants aux travaux de maison ;
•ces buUetins reviennent k Tautorite scolaire ou au m^decin des Ecoles
qui prend les mesures n^cessaires.
Ces diffäreiits exp^dients sont ä peu präs bons ; mais ils ne sont
pas tous possibles dans la pratique car ils s'achoppent k des con-
siderations budg^taires tr^s importantes, surtout dans les institutions
k frequentation faible ou moyenne; le contröle des heures de travail
h domicile serait souvent illusoire. — Je pense que le seul moyen
utile est encore de faire appel k I'attention et ä Tintelligence des
membres du corps enseignant. — Les meilleurs pedagogues sont
habituell ement ceux qui surchargent le moins leurs eiäves et les
^
278
meilleurs Etablissements d'instruction süp^rieure de la Suisse ne sont
certainement pas ceux oii ils sont le plus impos^ : j'en ponrrais citer
des exemples bien connus. —
La fatigue et le surmenage au moment des examens de fia
d'ann^e et surtout de ceux qui couronnent le cycle des Etudes en
vue d'obtenir le brevet d'enseignement ou les divers dipl6mes Equi-
valant ä la maturitä sont d'observation banale; j'ai voulu me rendre
compte dans mon entourage immödiat de la quotitä de ce surmenage^
et j'ai cherchE ä le traduire par des chiflfres comme d^monstration
du bien fonde des reprocfaes qu'on adresse presque partout k l'insti^
tution de ces examens. Dans mon canton d'origine en particulier^
tous les m^decins au courant des faits protestent depuis longtemps
contre l'organisation actuelle des cExamens d'Etat» pour les membre&
du Corps enseignant primaire, car tous ils ont 6t6 tämoins de caa
graves de surmenage ä cette pEriode chez les candidats et particu-
liörement chez les jeunes fiUes. — C'est donc aux membres du corps.
enseignant fraichement diplömes que je me suis adressE; je voulais-
savoir 1^ combien d'heures ils ont consacrees au travail pendant lea
six derniers mois qui ont precede les examens, travail ä r^cole^
travail pour l'ecole et travail pour Texamen; 2^ si et dans quelle
mesure ce travail avait exercE une influence quelconque sur leur
sante. — J'ai fait tenir la circulaire et le questionnaire suivants.
ä une cinquantaine d'instituteurs ou d'institutrices diplömes pendant
les deux demieres annees; j'ai re^u 43 r^ponses; je puis affirmer
qu'elles se rapprochent autant que faire se peut de la vErite, car
elles ont öte non pas contrölöes, mais confirm^es par des temoins-
absolument dignes de confiance, camarades, amis, coUegues, etc. etc.
Le caractere, Tintelligence et la valeur morale des membres du
Corps enseignant de notre canton dans son immense majorite me-
sont du reste un sür garant que les räponses ont 4te consciencieuse-
ment redigees. Elles n'ont certes pas une valeur absolue, mathe-
matique, mais elles donnent un aperfu de ce que je cherchais k
d^montrer et elles le donnent d'une fa^on que je prevoyais beaucoup
moins eclatante et discutable, car en en prenant connaissance per-
sonne ne niera qu'il existe lä un abus certain qü'il faut ä tout prix
corriger.
279
Circulaire.
La Chaux-de-FondSy \e H mal 1906.
M
Gharg6 par la «Soci^tä suisse d'hygi^ne scolaire» d'introduire
la discussion sur le surmenage dans les classes secondaires et
superieures (gymnases, äcoles normales, sections p^dagogiques, etc.
etc.) ä sa prochaine r^union ä Neuch&tel, il me serait utile de
p'oss^der des donn^es certaines sur un point que je me permets de
vous exposer:
J'aimerais savoir, en g^n^ral, dans quelle mesure les examens
d'Etat pour l'obtention du brevet de connaissances provoquent ce
surmenage. Pour cela, je m'adresse aux instituteurs et institutrices
qui ont subi les examens d'Etat depuis quelques annees. Je vous
prie donc de r^pondre au questionnaire suivant en y apportant toute
Texactitude et toute la conscience que r^clame une enqu^te de ce
genre.
Les questionnaires me seront directement adresses d^office et il
en sera fait un usage absolument confidentiel sans aucune indication
de nom ou de localite.
Persuad^ que vous voudrez bien m'aider dans ma modeste be-
sogne, entreprise dans le seul int^ret de nos elöves, je vous assure,
M de ma reconnaissance et de ma consideration.
(sign^) 2)*' Bourquin-Lindt
. « Mödecin des öcoles de La Cbaux-de-Fonds
nie L* Robert 35.
Questionnaire.
1^ A quel äge avez-vous pass^ vos examens d'Etat?
2^ Avez-vous constatö une influence certaine sur votre sant^ rösul-
tant des ^tudes et des r^pätitions que n^cessitent ces examens:
a) Maux de t^te,
b) Anämie,
c) Saignements de nez,
d) Amaigrissement,
e) Nervositä,
f) Epuisement physique et psychique,
g) N^cessite d'un repos plus ou moins prolongä apr&s les examens,
h) Aggravation ou döbut de troubles de la vue?
280
3® Gombien d'heures, en moyenne, avez-vous consacr^es a vos repe-
titions pendant les 6 derniers mois qui pr^cedaient les examens?
4^ Combien d'heures de le<;ons par semaine et par jour aviez-vous
ä peu pres pendant les 6 derniers mois?
5^ Combien d'heures preniez-vous sur votre sommeil pour les con-
sacrer ä vos ^tudes et rep^titions?
6® A quelle heure commenciez-vous votre travail et ä quelle heure
le terminiez-vous ?
7^ Avez vous, en general, l'impression que le travail, sous la forme
qui vous ä ^te imposöe ätait utile ou absolument n^cessaire ä
votre carriöre future, ou bien croyez-vous qu'on poürrait toodifier
certains examens (branches de m^morisation en particulier) sans
nuire ä votre culture et ä votre capacite professionnelles.
8^ Proposez-vous des modifications ä ces examens et lesquellesP
Signature.
Adresse.
Yoici les r^ponses; je les place d'apr^s le sexe. 24 institu-
trices m'ont donnä des r^ponses utilisables.
Question 1®
Question 2^
Question 3®
Institutrices.
6 etaient äg^es de 17V2 ä 18 ans.
15 > > > 18 > 19 »
2 » > > 19 > 20 »
1 » » > 22 » 23 >
8 ont souffert de maux de t^te.
9 »
3 »
4 >
8 »
6 »
10 »
»
>
d'anemie.
saignements de nez.
amaigrissement.
nervositö.
epuisement physique et psychique.
senti la necessit^ d'un repos plus ou moins
prolonge.
5 ont remarqu^ une aggravation ou le commencement
de troubles de la vue.
Heures eonsacr^es chaque jour en moyenne aux räpe-
tions pendant les six derniers mois.
3 ont rep^t^ pendant 3 heures.
3
3
>
4
5
J
281
iiuestion 3^
Qaestion. 4®
i^uestioB 4^b
Question 5®
Question 6®
ijuestion 7**
9 ont repetä pendant 6 heures.
2 » » > 7 >
1 » > » 9 >
Heures de lefons k T^cole par semaine dans les six
demiers mois.
1 avait 34 heures — 2 = 37 — 3 == 38 — 2 = 39.
5 avaient 40 » — 1 = 41 — 2 = 42 — 1 = 44.
3 » 45 > — 4 = 48 heures.
Heures d'öcole par jour.
5 avaient 6 heures, 10 = 7 heures, 9 = 8 heures par jour.
Combien d'heures de sommeil preniez-vous sur votre
sommeil pour vos ^tudes. Base 9 heures par jour.
1 n'en prenait aucune.
4 en prenaient 1 heure.
6
6
1
1
A
> > 2 heures.
► » 3 >
► » 4 >
> > 5 »
quelle heure commenciez-vous votre travail et ä
quelle heure le terminiez-vous.
Heure du lever = 6 ä 5 heures du matin, 7 ä 6 heures,
10 ä 7 heures.
Heure du coucher = 1 ä 9 heures du soir, 5 ä 10 heures,
6 ä 11 heures 10 ä minuit, 1 ä 1 heure du matin.
Nombre d'heures de travail eflfectif par jour, ecole,
travaux domestiques pour Vecole, et repetition cotnpris.
2 avaient 9 heures. 3 avaient 11 heures.
3 » 12 ^ 7 > 13 »
5 > 14 > 1 » 15 >
1 > 16 >
Question 1^
Question 2^
Instituteurs.
äge. 3 avaient 17 ans, 8 =
1 = 20 ans, 1 = 24 ans
a) maux de t^te 4,
b) an^mie 2,
c) saignements de. nez 3,
d) amaigrissement 3,
e) nervosite 7,
18 ans. 4 = 19
: 17 candidats.
ans.
282
Question 2^
Question 3^
Question 4®
Question 5®
Question 6^
f) ^puisement physique et psychique 3.
g) n^cessit^ d'un repos 3,
h) aggravation ou däbut de troubles de la vue 7.
Heures consacrees chaque jour aux r^petitions dans las
six derniers mois.
4 ont repet^ 2 heures par jour.
2
3
1
2
2
1
1
€
>
3
4
5
6
7
8
9
>
»
>
>
>
>
>
a) Heures de legons par semaine.
1 avait 32 heures par semaine.
2 avaient 34
2
2
4
2
2
2
>
38
39
40
42
43
45
»
»
>
b) Heures de legons par jour.
1 avait 5 heures par jour.
4 avaient 6 » > >
8 » 7
3 > 8
Combien preniez-vous sur votre sommeil pour vo»
etudes, en prenant 9 heures comme base.
2 n'en prenaient aucune.
2 en prenaient 1 heure.
10 » » 2 heures.
1 > » 4 »
1 » > 5 »
A quelle heure commeneiez-vous votre travail ; ä quelle
heure le terminiez-vous?
lever 1 ä 4 h. du matin. lever 4 ä 8 h. dumatin.
» 4 > 5 » > > coucher 5 » 10 » > soir.
>
4c ^ 6 p
3 > 7 »
>
>
>
6 » 11
5 » 12
>
» >
>
>
283
Nombre effectif d'heures de travail quotidien äcole, travaux do-
mestiques, r^petitions oompris.
1 avait 8 heures de travail quotidien
2 avaient 9 » » > >
2 »
10
3
11
2 >
12
3 >
13
1 avait
14
»
2 avaient 16 > » » >
n ressort des constatations faites qu'il a existe une tres forte
morbidit^ pendant la Periode pr^cedant les examens, qu'elle est plus
marquäe chez les jeunes filles que chez les jeunes gens; la n^cessit^
d'un repos est notöe 10 fois chez celles-ci pour 24 eleves, 3 fois
chez ceux-ci pour 16 eleves. En gen^ral les jeunes öUes sont plus
surmen^es, elles travaillent plus tard ou plus tot; 5 se couchaient
ä 10 heures du soir, 6 ä 11 heures, et 10 ä. minuit; 6 se levaient
h 5 heures, 7 ä 6 heures, 10 ä 7 heures du matin.
Quand et comment veut-on qu'elles dorment? ! !
-La simple enumeration de ces heures de travail donnent Tex-
plication des chiffres de la roorbiditä des eleves, de Celles des jeunes
filles en particulier.
Deux travaillaient normalement 9 heures par jour; les autres
d^passaient cette norme d'une fafon parfois efFrayante; 3 travaillaient
pendant onze heures, 3 pendant 12 heures, 7 pendant 13 heures, 5
pendant 14 heures, 2 jusqu'ä 15 et 16 heures par jour. Et cela
pendant des mois, et souvent sans le repos du dimanche.
Je ne m'^tonne plus apres cela de la nervosit^ d'une partie des
membres du corps enseignant feminin surtout.
Qui tiendrait ä ce regime? Et ce regime est-il n^cessaire? !
Je r^ponds delib^rement non! Une quantite enorme de mat6-
riaux entasGf^s ä force de veilles et de räp^titions dans des cerveaux
surchauffes, surexcitäs, surgavös, disparait au bout de quelques
mois quand ce n'est pas d^jä au bout de quelques semaines, car le
cerveau humain a des limites d'absorption et de classement qui sont
au dessus des reglements d'examen surann^s ou mal appliqu^s!
Ce qui entre ainsi artificiellement ne demeure pas ; mais ce qui de-
meure par contre c'est une immense fatigue, quelquefois un insur-
montable degöut. —
^
284
Je ne sais exactement ce qui se passe aillenrs pour les examens
«Äquivalents; mais je serais ätonnä si de ei de lä, en Saisse alle-
mande comme en Suisse romande, les m^mes ezagerations ne se r^
petaient pas; un simple coup d'oeil jetö sur les programmes que
remplissent les ^löves-pedagogues en gäneral m'a d^monträ que ceux-
ci sont parmi les plus chargäs ; je suppose que leurs examens doivent
se ressentir.de la mdme plethore.
n serait desirable pour älucider cette question, comme celle des tra-
vaux domestiques, d'entreprendre une enqudte g^neralisee, conduite dans
tous nos etablissements secondaires et sup^rieurs d'une fa^on partout
homogene. Elle aurait ä s'occuper aussi des examens de maturites dans
nos gymnases, car les plaintes y sont, suivant les lieux, aussi vives que
Celles signal^es pour nos examens d'Etat. — Elles partent aussi bien des
el^ves, de leurs parents, des hygienistes que des p^dagogues eux-memes.
Ces maturites d^pendent dans leurs grandes lignes des cantons
ou des commissions gymnasiales et les ordonnances qui les rägissent
n'ont parfois de commun que leur nom.
Certains gymnases comme ceux de Fribourg, La Chaux-de-Fonds.
Zürich, Goire, Aarau espacent ces examens sur 2 annees d'etude;
chez nous par exemple l'examen de g^ographie a lieu ä la fin de la
6® ann^e, ceux de botanique, Zoologie, min^ralogie et histoire ä la
fin de la 7^ annee, tous les autres, 5 ou 6 mois aprfes, avant le
commencement du semestre d'hiver et apr^s les vacances d'^t^; ail-
leurs ils sont fixes ä une seule et m^me date: ä la fin du cycle
gymnasial. — Certains r^glements tiennent un compte plus ou moins
consid^rable des notes de l'ann^e et du maitre dans chaque brauche;
autre part ces notes sont exclues; parfois elles sont seules valables.
A Bäle l'examen porte sur le programme de la demi&re ann^
scolaire, et la note de l'examen de sortie de cette derniere ann^e est
Celle de la maturite. Dans les gymnases bemois cet examen est
une v^ritable solennit^, un examen d'Etat, duquel le concours des
maitres est syst^matiquement ^carte. A tel endroit l'^leve n'est
interroge que sur certaines branches du programme, autre part
l'examen comporte tout ce programme; il en resulte parfois que
•cet examen est d'un acc^s relativement facile car Ton y arrive gra-
duellement ou par des moyens rationellement prevus, avec un minimum
de fatigue; il en resulte aussi que dans d'autres gymnases, il est
un ^pouvantail, une course au clocher ä laquelle se pr^parent 'fie-
vreusement pendant des mois et des mois, ^läves et professeurs, au
:grand detriment d'une s^rieuse et d^cisive ^tude. —
^
285
Lee reglements de maturit^ de nos gymnases suisses sont en
somme aussi chaotiques que leurs programmes et que leurs plans-
d'etude! II serait opportun de chercher le moyen sinon de les
niveler au moins de les uniformiser.
Que les examens de maturite soient Toccasion de nombreux caa
de sarmenage c'est indubitable^ et ce sont souvent des membres im-
portants et trha distingues du corps enseignant qui ont jete le plua
sincere des cris d'alarme. — En 1891 k Neuchätel, dans une re-
union des maitres des gymnases suisses, le recteur Burkardt de
B4le^^) posait entre autres les deux principes suivants.
1. ^L'examen de maturitä ne doit pas comprendre tout le Pro-
gramme de l'enseignement, mais surtout viser ä faire la preuve que
Teläve sait vouloir (^sondern auf die Erforschung eines sicheren
Könnens gerichtet sein**); il sera principalement un examen de sortie
de la derniere annee du gymnase/
2. «L'examen est fait par les maitres, qui ont voix delib^rative sur le
r^ultat final. Des räsultats tr^s bons dans certaines branches peuvent ^tre
une compensation pour des r^sultats moins satisfaisants dans d'autres. '^
Ces voeux sont certainement des plus legitimes; et tout homme
d'ecole doit se rejouir de les voir appliquer, doit se rejouir surtout
de voir abandonner les exercices et les travaux qui mänent au plus
pur psittacisu^e au detriment de Tintelligence et de la volonte. —
cLe but de tout öcole devrait ötre (dit Forel^^dmis son <i^ Arne et
sysüme nerveux,-^ qui vient de paraltre), de developper harmoni-
quement et sagement les connaissances, les sentiments et la volonte
des ^l^ves autant que chaque cerveau individuel en est capable»
Elle devrait former des hommes et des femmes utiles, bons et actifs,.
capables de lutter facilement pour leur existence, en exigeant le
moins possible des autres et en produisant eux-m^mes d'autant plus
pour la soci6t6 humaine. — Aucun homme ne peut vivre aujourd'hui
en pays civilise saus recevoir de ses semblables une foule de dona
mat^riels et intellectuels. Un bon citoyen est celui qui donne plua
ä sa patrie et ä l'humanit^ qu'il ne re9oit d'elles; le mauvais ci-
toyen fait le contraire! II en Hsulte que Vecoh, teile qiCelle devrait
etre, devrait faire tout autant pour developper les bons sentimevits et
les vohntks utihs,^ que pour meubler de connaissance et d'habiletes^
techniqties le cerveau de la jeunes8e,>
**) Voir Finsler, dejä cit6 : p. 281 : Die Umgestaltung der Maturitätsprüfungen. 1893.
*■) Prof. Forel, Auguste, L'äme et le syst6me nerveux. Hygiene et Pathologie.
Paris 1906.
286
Tandis que les resultats des investigations de lascience, de Tart,
de rindustrie, de tous les domaines de la connaissance humaine an
un mot, augmentent et s'amoncellent ä pas de g^ant en se diversi-
fiant ä rinfini dans des myriades de livres que pas une biblioth^ue
au monde ne saurait contenir, notre cerveau n'a pas grossi ni am^
liore sa qualit^ d'une fa9on appreciable depuis deux mille ans. C'est
donc une täche insensäe que de vouloir comprimer le contenu de
Tencyclop^die des livres en formules scolaires, pour l'empiler dans
l'organe infortun^ de notre pens^. Je dis infortune, car il est im-
possible de le malmener sans nuire ä notre facultä de jugement,
ä notre vie emotionelle, au bon ordre de Tenchainement de nos r§-
Solutions, et surtoüt ä la plasticite cr^atrice de notre imagination,
qui eonstituent rharmonie de notre äme. — II faut absolument re-
server beaucoup d'energie cär^brale pour le jugement, pour les com-
binaisons individuelles de la r^flexion, et pour leur association har-
monique et fine avec les emotions, si nous voulons former des hornmes
independants, capables de vouloir bien et d'accomplir ce qu'ils veulent
Les nombres secs, les formules arides, les compüations de faits dont eä
bourree VencyclopHie de toutes les specialiUs, sont un bagage mn&mo-
technique qui fi'a que fort peu oü rien ä faire dans notre cerveau. Sa
place est sur les rayons de nos Mbliotheques ou nous pouvons le con-
sidier quand nous en avons besoin ä Vaide de bons rkfistres alpha-
betiques et autres,- et plus loin — ... «qu'on cesse
donc enfin martyriser le cerveau des enfants, comme on le fait encore
k cet egard, su):tout dans les äcoles secondaires et les gymnases . . ! !>
Je ne sais mieux faire qu'en terminant sur cette citation d'un
homme dont on peut discuter le temp^rament mais auquel od ne
peut denier une haute comp^tence et une profonde originalit^.
Th&ses :
lo Le surmenage existe in^galement et varie selon les villes parmi
les el^ves de nos etablissements supdrieurs suisses, particulierement
dans les dernieres ann^es d'^tudes. II est sui*tout sensible aux
periodes d'examens de fin d'ann^e ou d'examens de diplömes
(maturite, baccalaureats, examens d'Etat).
2^ Nous le croyons moins grave de cons^quences qu'on ne l'admet
generalement surtout chez les jeunes gens; il est plus ä redouter
chez les jeuues filles. — Le surmenage peut laisser des traces
ind^l^biles; il se manifeste par des symptömes d'une nutrition
anormale des diff^rents organes, suite du manque d'harmonie dans
287
le developpement et le travail de ces dififerents organes (pr^pon-
derance du travail c^r^bral).
3^ TTne certaine fatigue, un certain surmenage nous paraissent dtre
inherents auz ^tudes mdmes auxquelles se soumettent volon-
tairement les Kleves. <Il est une neeessite professionneUeT^ et un
entrainement au sunnenage auquel ils seront souvent vou^s dans
leurs carrieres futures.
4® Si les dtudes sup^rieures avec leurs cons^quences sont g^n^ralement
un profit pour celui qui les entreprend, elles sont une n^cessitö
absolue pour la collectivite ou TEtat, et celui-ci, qui les organise
aux prix de gros sacrifices, a le devoir materiel et moral de
limiter le surmenage, qui affaiblit ou infirme les r^sultats qu'il
est en droit d'attendre de cette Organisation.
3^ En dehors de cette neeessite professionnelle, il est d'autres causes
du surmenage qui peuvent etre plus ou moins att^nuäes. Les
unes sont personnelles ä V6lhve; telles les diflf^rences de deve-
loppement intellectuel, corporel ou moral; telles les nombreuses
her^dites, telles aussi les conditions du milieu social de la famille,
les ambitions plus ou moins bien comprises des parents, les con-
ditions d'hygi^ne, les difficult^s materielles, etc., etc.
ß^ Une cause importante du surmenage est la diffdrence de valeur
p^dagogique du personnel enseignant, et le d^sir louable du reste
de produire dans chaque domaine de Tenseignement le maximum
de r^sultats.
7^ La cause capitale du surmenage, pour nous, est la Constitution
actuelle des programmes de nos Etablissements d'instruction su-
perieure: ils sont, pour la Suisse, un pur chaos, ils different de
ville en ville, de canton ä canton; et ne tiennent pas encore
assez compte des carrieres futures des el^ves. Ils conduisent ä
des examens de fin d'annee ou ä des examens de diplöme qui
sont trop vastes, souvent purement möcaniques, d'oü le raison-
nement est exclu, pour ne devenir qu'un exercice de m^morisation.
8® Nous proposons comme moyen de röduire le surmenage:
a) une entente toujours plus bienveillante entre les pedagogues
et les hygiönistes, sous le contröle de l'Etat (la Conßderation)
et avec Vappui des aiitorites respectives;
b) une uni/ormiU plus compUte des programmes de nos Etablissements
supErieurs suisses (gymnases, sections pödagogiques) par une
entente effective des autorit^s dirigeantes (conferences, con-
cordats intercantonaux, etc.).
288
c) une adaptation plus serr^e des programmes avec les besoin»
de rUniversitä ou des hautes ^coles techniques ou scientifiques^
d) une libert^ de mouvement plus grande pour les eleves des
deux derniöres ann^es correspondant ä leur äge;
e) moins de rigidite dans les programmes de ces deux derui^re»
ann^es, seit la possibilite de travailler un peu plus tot en vue
de la carriere future, en reduisant le programme de certaines
branches moins utiles ä cette carriere (sciences naturelles et-
math^matiques pour les theologiens ou philologues, math^-
matiques ou langues etrang^res pour les medecins, etc., etc.)-
f) nous r^clamons une s^rieuse transformation des examens actuels
de maturites litteraire, reale ou scientifique aussi bien que
Celle des examens connus chez nous (canton de Neuchätel) sous
le nom d'examens d'Etat.
Ces examens peuvent et doivent etre echelonnes sur plusieur»
annees, — Leur programme devrait en ghibral ne camprendre-
que celui de la dernihre ann^e d^etude^ et Vappredation de»
maitres y jouer un roU preponderant, aussi important dans tous
les cas, que celleß des jurys,
Les branches de pure memorisation devraient disparaitre de
toH8 ces exa^nens (histoire, geographie, r&citation, etc,, etc.).
(Pour le canton de Neuchätel, abolition des Examens d'Etat
puhlics pour les p^dagogues. — Creation d'inspecteurs des sections
normales aux examens de demi^re annee), etc., etc.
g) Le nombre des heures obligatoires de scolarite par jour et par
semaine devrait faire Vobjet d'une reglementation officielte et
generale.
Ce nombre est ä fixer d'aprh Vdge des eleves:
Dans le P** degr^, jusqu'ä 14 ans: au maximum, ä 28 heures
par semaine;
Dans le 2°*® degrä, de 14 ä 16 ans: au maximum, de 28/30
heures par semaine.
Dans le 3°"® degre, de 16 ans et au-dessus: au maximum^
de 32 ä 33 heures par semaine.
h) L'etablissement des programmes-horaires doit tenir compte de Vin-
dice de fatigue connu pour chaque branche et ne jamais com-
porter plus de 4 heures successives, les pauses comprises.
Les heures de legons doivent etre egalement reparties sur cluxque
jour d'ecole. II y a lieu de suspendre partout Venseignemeni
deux aprhs-midi pendant la semaine.
289
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1906—1907.
Scuole cantonali in Lugano Ginnasio-Liceo e Scuole di disegno professional i.
Notizie e Programmi per Tanno scolastico 1905—1906.
Programm der Thurgauischen Kantonsschule. Bericht über das Schuljahr 1905
bis 1906.
Jahresbericht über die Kantonsschule von Solothurn für das Schuljahr 1905
bis 1906.
College de Sion. Programme des 6tudes pour Tannäe scolaire 1905—1906.
Programme des cours du Gymnase cantonal de Neuch&tel 1905—1906.
College St. Michel Fribourg (Suisse) Programme des 6tudes pour Tann^e scolaire
1905-1906.
Rapport du Gymnase de la Chaux-de-Fonds sur Tann^e scolaire 1905—1906.
Jahresbericht der Kantonsschule Schaflfhausen für 1905—1906 und Programm
der Prüfungen (2. und 3. April).
Jahresbericht der Aargauischen Kanlonsschule. Schuljahr 1905—1906.
Programm der Bündnerischen Kantonsschule. 1904 — 1905.
Programm der St. Gallischen Kantonsschule für das Schuljahr 1906 — 1907.
Geschäftsbericht und Rechnungen des Schulrates der Stadt St. Gallen an die
Schulgemeinde, umfassend den Zeitraum vom 1. Juli 1904 bis .30. Juni 1905.
Programm der Kantonsschule in Zürich 1906.
Lehrplan der Industrieschule Zürich 1906.
Lehrplan des Realgymnasiums Zürich 1905.
Programme de l'öcole industrielle cantonale et du gymnase scientifique ä Lausanne.
Ann6e scolaire 1906—1907.
Verordnung über die Organisation und den Unterrichtsplan der Kantonsschule
1898. Graubünden.
Jahresbericht für die höheren Lehranstalten zu Luzern. Schuljahr 1904—1905.
318
Jahresbericht der kantonalen Industrieschule, des städtischen Gymnasiums und
der Sekundärschule in Zug. 1905—1906.
College cantonal Lausanne. Programme des cours. Ami^e scolaire 1905 — 1906.
Bericht über die städtischen Schulen in Aarau. Schuljahr 1905 — 1906.
Bericht der Realschule in Basel 1904—1905.
Programme d'^tudes de Tecole normale des instituteurs du Jura bemois ä Por-
rentruy 1903.
Jahresbericht über das aargauische Lehrerseminar Wettingen 1905—1906.
Lehrplan der dreiklassigen Mädchensekundarschulen Luzeiiis. 1906.
9
Ecole secondaire et sup6rieure des jeunes filles. Programme. Genfeve 1906.
Programm der hohem Töchtei-schulen der Stadt Zürich 1904—1905.
26. Jahresbericht über das freie katholische Lehrerseminar St Michael in Zug.
Schuljahr 1905—1906.
Jahresbericht über die Unterrichtsanstalten der Stadt Luzern. 1904 — 1905.
Ecole industrielle et normale du Locle. Programme des cours pour Tamiöe
scolaire 1905—1906.
Jahresbericht über das kantonale Lehrerseminar in Schwyz. 1905—1906.
Institut de Peseux. Ecole normale ^vang^lique de la Suisse romande. Programme ,
des cours 1901.
Programme de Töcole normale des institutrices du Jura bemois ä Del^mont 1885.
Ecole normale du canton de Neuchätel. Programme des cours pour Tann^e
scolaire 1906-1907.
Ville de Neuchätel. College classique. Programme d*enseignement. Annöe scolaire
1906- 1907.
Ecole secondaire de Colombier. Programme d'enseignement 1900.
Compte rendu de T^cole secondaire des jeunes filles de Fribourg. Annöe scolaire
1903-1904.
Ville de Neuchätel. Collie secondaire des garqons. Programme d'enseignement.
Annee scolaire 1906—1907.
Ville de Neuchätel. Ecole superieure des jeunes filles. Programme des cours.
Annee scolaire 1906—1907.
Lehrplan für das vierkursige Lehrerseminar des Kantons St. Gallen. 1905.
Lehrplan des zürcherischen Lehrerseminars in Küssnacht. 1900.
Ville de Neuchätel. Classes speciales de fran<;ais. Programme des cours 190^
bis 1907.
Ville de Neuchätel. Ecole secondaire des jeunes filles. Programme d'enseignement.
1906—1907.
Lehrplan für das thurgauische Lehrerseminar in Kreuzungen. 1903.
Ecole normale de Hauterive. Prospectus. Fribourg.
8. Probleme der JogeodfUrsorge.
Bericht ao den h. sohweizerisohen Bundesrat
Über den
von der Zentrale fOr private Fflrsorge in Frankfurt a. M. im Frahjahr 1906
veranstalteten Kurs fOr Jugendfürsorge
von
Dr. F. ZolUnger,
Sekretär des kantonalen Erziehungswesens in Zürich.
Die schweizerische Gesellschaft fQr Schulgesundheitspflege hat
sich zum Ziele gesetzt, alle jene Bestrebungen im Schweizerlande zu
fördern, die auf eine Hebung des gesundheitlichen Wohles der Jugend
abzielen. Der Ausgangspunkt dieser Bestrebungen ist die Förderung
der Gesundheit des Körpers, des physischen Wohles des Kindes. Die
Bildung des Körpers ist aber nicht Selbstzweck ; sie soll vielmehr der
Bildung des Verstandes, des Gemütes und des Willens die erforder-
liche Unterlage bieten, damit das Resultat der Bildung ein lebens-
kräftiges, schaffensfreudiges, edles Menschenganzes sei. Zur Erreichung
dieses Zieles ist notwendig, dass unsere Gesellschaft sich nicht auf
das Gebiet der Schulhygiene im engern Sinne beschränke ; sie muss viel-
mehr das Wohl des Kindes bereits mit dessen ersten Lebensregungen
ins Auge fassen und darf es nicht eher aus dem Gesichtskreis ver-
lieren, als bis zu der Zeit, da das Kind die körperliche und geistige
Selbständigkeit erreicht hat. Das Wirkungsgebiet der schweizerischen
Gesellschaft für Schulgesundheitspflege muss daher sowohl auf das
vor- als das nachschulpflichtige Alter sich ausdehnen und neben den
normalen ganz besonders auch die anormalen Verhältnisse aller Art
umfassen.
Von jeher hat sich der Vorstand der Gesellschaft auf den Stand-
punkt gestellt, dass es für unser kleines Land notwendig sei, dass
21
322
wir uns stets orientieren über das, was anderwärts auf den Gebieten
unserer Bestrebungen vorgeht. Als daher die „Zentrale für private
Fürsorge in Frankfurt a. M/ unserer Gesellschaft im Frühjahr
1906 eine Einladung zur Teilnahme am diesjährigen Kurs für Jugend-
fürsorge zukommen liess, entschloss sich der Vorstand, jemanden zum
Besuche des Kurses zu bestimmen ; das glaubte er um so eher tun zu
können, als der h. Bundesrat einen ansehnlichen Beitrag zur Deckung
der Kosten einer Delegation zusicherte. Ich übernahm die Mission und
gebe im folgenden das, was der sehr interessante Kurs mir geboten
hat, zum Teil erweitert und ergänzt wieder.
Nicht unterlassen will ich, an dieser Stelle Beamten und Anstalts-
leitungen, die mich in der Ausarbeitung des Berichtes unterstützt
haben, aufrichtigen Dank zu sagen.
Zürich, im Oktober 1906.
323
A. Die Zentrale für private Flirsorge in Prankfurt a. M.
Die „Zentrale für private Fürsorge in Frankfurt a. M.*, die im
Jahre 1896 auf Veranlassung eines gemeinnützigen Mannes ins Leben
trat, verfolgt einen dreifachen Zweck. Einmal ist sie Auskunfts- und
Vermittlungsstelle in den verschiedenen Gebieten der Fürsorge und
zwar sowohl für solche, die der Fürsorge bedürftig sind, als für
jene, die nach Gelegenheiten suchen, denen hilfreiche Hand zu bieten,
die nach der einen oder anderen Richtung zum Fortkommen im
Leben des Beistandes bedüi*fen. Dann will die «Zentrale** das Material,
das in ihrer Fürsorgearbeit sich ansammelt, wissenschaftlich ver-
werten in dem Sinne, dass sie dem Übel in jeder Kategorie des
Fürsorgebedürfnisses nachgeht und durch ihre Massnahmen und wissen-
schaftlichen Arbeiten dahin tendiert, nicht bloss zu helfen, wo es
2u helfen gibt, sondern zugleich prophylaktisch zu wirken: nach
Mitteln und Wegen zu suchen, wie bestehende Übel eingedämmt und
verhütet werden können. Endlich will die „Zentrale" ihre Tätigkeit
vtreiter nutzbringend gestalten, indem sie Gelegenheit bietet zur
praktischen Ausbildung für den Dienst der Armenpflege und für die
Fürsorgearbeit überhaupt.
So steht denn die „ Zentrale *" teils im Dienste der Armenpflege
und Fürsorgearbeit, teils verfolgt sie volkswirtschaftliche Ziele und
wird spezieU durch diese Tätigkeit zu einem sozialwissenschaftlichen
Institut, das sein Material zunächst aus der unmittelbaren Anschauung
•der engeren Umgebung schöpft, aber in seinen Schlüssen die Ergeb-
nisse volkswirtschaftlicher Untersuchungen wie der sozialwissenschaft-
lichen Forschung überhaupt verwertet. Dadurch wird die .Zentrale"
zu einem Institute von allgemeiner Bedeutung, dessen Wirken weit
über die Mai*ken der herrlichen Stadt am Main hinausgeht.
Bedürftige werden von der »Zentrale" nur selten unmittelbar unter-
stützt ; meist wird ihre Lage sorgsam erforscht, und sie werden dahin ver-
wiesen, wo ihnen geholfen werden kann. Anfragen über Hilfesuchende
^ler Art, Bettler wie Darlehenssucher und Stipendiaten (Studierende
^ie Eünstjer) werden ähnlich bearbeitet und mit genauen Vorschlägen
über ihre Behandlung beantwortet. Ebenso wird Auskunft über all-
gemeine Fürsorgeangelegenheiten, über Vereine und Anstalten in der
Nähe und Feme gegeben, soweit möglich aus eigener Anschauung
4er Dinge. Die »Zentrale" veranstaltet Ferienwanderungen für Volks-
324
Schüler und -Schülerinnen; sie weist erholungsbedürftigen Kindern
und Erwachsenen billigen Landaufenthalt an; sie besorgt für an*
dere Vereine die Verwaltung der ältesten Volksheilstätte für Lungen-
kranke, sowie eines Genesungsheims und der Walderbolungsstätten^
die im Sommer 1906 fast 1500 Personen verpflegten. Die Registratur
umfasst 18000 Personalakten, die Bibliothek über 2000 Bände, dazu
kommt eine Sammlung von Berichten und Plänen, die alle Frank-
furter Einrichtungen und die wichtigsten auswärtigen Institute für
Kinder- und Genesendenfürsorge enthält.
Wer die Einrichtungen der , Zentrale" studiert, bekommt die
Überzeugung, dass es sich hier um ein planmässig angelegtes Werk
der Fürsorgearbeit handelt. Man muss den Männern Dank wissen,,
die im Verlauf von so kurzen Jahren ein derartiges Institut zu
schaffen vermochten, und man möchte wünschen, dass derartige
Einrichtungen in recht vielen Städten sich bilden möchten. Aus den
bescheidenen Anfängen ist ein Institut hervorgegangen, an dessen
Geschäftsleitung nicht weniger als fünf akademisch gebildete Beamte
tätig sind (Dr. Chr. J. Klumker, W. Polligkeit, Dr. W. Feld,
Dr. W. Pönitz, Dr. 0. Spann), denen ein Stab ständiger, bezahlter
Beamter und freiwilliger Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sich anreiht»
Die ständigen Beamten besorgen:
Abteilung I: Auskunfterteilung und Registratur: zwei Sekretäre^
drei Armenbesucher, zwei Hilfsarbeiter, eine Hilfs-
arbeiterin;
Abteilung II: Vereinsverwaltungen und Kasse: ein Sekretär, eia
Rechnungsführer, ein Buchhalter und eine Buchhal-
terin, ein Hilfsarbeiter, ein Kassenbote;
Abteilung III: Kinderfürsorge (Kinderschutz): ein Sekretär, zwei
Sekretärinnen, drei Kinderpflegerinnen, ein Hilfs-
arbeiter; ein Arzt.
Die freiwilligen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, z. Z. 22 an
der Zahl, wirken mit in der Armenpflege, der Kinderfürsorge und.
der Registratur, bei der Sammlung von Sparbeiträgen für den Land-
aufenthalt, in der Bibliothek, im Kindergarten.
Ober die Bedeutung und Tätigkeit der „Zentrale'', speziell auf
dem Gebiet der Kinderfürsorge spricht sich Dr. Klumker, der in der
Geschäftsführung an erster Stelle steht, in einem mir in zuvor-^
kommender Weise überlassenen Berichte aus, wie folgt:
^Ein reicher Mann, der Sinn für Wohltätigkeit und Gemein-
nützigkeit hat, also nicht bloss geben, sondern mit seinen Gaben
325
etwas Gutes schaffen will, wird immer die Erfahrung machen, dass
seine Wohltätigkeit in den meisten Fällen missbraucht wird, da er
sich weder genügend vor schlauen Bettlern schützen, noch bei den
anderen Armen einen wirklichen Erfolg seiner Unterstützung er-
reichen kann. Fast nie ist es bloss das Geld, das dem Bedürftigen
mangelt und sein Elend veranlasst hat; es fehlt ihm vielmehr die
Fähigkeit, sich selbst im Leben fortzuhelfen ; es gebricht ihm an dem
erforderlichen Mass sozialer Brauchbarkeit in körperlicher oder in
geistiger Beziehung, sei es aus eigenen Mängeln hervorgerufen, sei
es durch vererbte Anlagen oder falsche Erziehung und Umgebung
veranlasst. Diese geringere Brauchbarkeit ist sein eigentlichster
Fehler. Wie sollte diesem Übel allein die Gabe, das Gesehenk, das
kalte Geld abhelfen können!
Mehr als alles Moralisieren hat die Lehre des Malthus vom Makel,
von der Schande der Armut, dazu verführt, in der praktischen Armen-
pflege die Bedürftigen nach Schuld und Unschuld zu beurteilen, die
Armen nach Grundsätzen der Strafrechtspflege zu behandeln. Das
Problem der sozialen Unbrauchbarkeit und der richtigen Behandlung
der sozial Unbrauchbaren ist kaum eingehend erörtert worden;
vereinzelt haben sich Praktiker damit befasst; theoretisch haben
fast nur die Psychiater an der Ausgestaltung dieser Grundfragen
gearbeitet. Jede Gesellschaftsordnung und jede Wirtschaftsordnung
kennzeichnet sich wesentlich durch ihr Verhalten zu den sozial Un-
brauchbaren; die Art ihrer Behandlung ist ein wichtiger Masstab
für die Kulturhöhe eines Volkes; die Frage, wie weit es einer
Wirtschaftsordnung gelingt, die unbrauchbaren Kräfte doch noch
nutzbar zu machen, den grossen Arbeitseffekt, der in ihnen ruht,
nicht nutzlos oder schädlich wirken zu lassen, diese Frage entscheidet
sehr stark über den Wert einer Wirtschaftsordnung, gerade wenn
wir sie unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachten.
Voreilige Schlüsse aus der Erfahrung wie wissenschaftliche
Theorien haben in gleicher Weise die Fortschritte des Armenwesens
aufgehalten. Um so interessanter ist an der Entwicklung der Zen-
trale für private Fürsorge in Frankfurt a. M., dass ihr Gründer über
allem Interesse für Sozialpolitik doch seine rege Teilnahme dem
Armenwesen bewahrte. Zuerst war sie nur die organisierte Form
jener privaten Berater, die als Almosenier reicher Mitbürger sich
überall finden; diese Tätigkeit der Beratung führte zu sorgsamer
Prüfung jedes Falles, die von vornherein unter den Gesichtspunkten
der Heilung sozialer Unbrauchbarkeit oder zweckmässiger Versorgung
326
der unheilbar Unbrauchbaren erschien. Das waren Grundsätze, wie sie
mit mehr oder weniger Klarheit überall dort aus dem Leben selbst
sich ergeben, wo man darauf verzichtet, Ungerechtigkeiten der
Weltordnung durch öeldgaben auszugleichen, indem man die Armen
blindlings nach Schuld und Unschuld sichtet. Die praktische Arbeit
führt auf ähnliche Gesichtspunkte, wie sie für die wissenschaftliche
Arbeit noch fruchtbarer gestaltet werden können.
Für die erste Arbeit, Bittgesuche Bedürftiger an ihre
Mitglieder zu prüfen und zu erledigen, musste die «Zentrale*
in nahe Verbindung mit allen bestehenden Einrichtungen treten, da
nur mit ihnen zusammen eine wirksame Erziehung und Behandlung
des Bedürftigen zu erreichen ist. Je mehr sie diesen Vereinen alle
Arbeit überliess, die von ihnen erledigt werden konnte, blieb ihr
nur die Tätigkeit für diejenigen, für die bisher noch nicht genügend
gesorgt war. Zum Teil übernahm sie überdies die Verwaltungsarbeit
bestehender Vereine und Anstalten gegen Entgelt, um mit ihren
ausgebildeten, geschulten Hilfskräften jenen zu dienen und deren
Arbeit besser auszugestalten; denn in unserer verwickelten Wirt-
schafts- und Gesellschaftsordnung kann Armenpflege ohne gründliche
Schulung und Erfahrung nicht ausgeübt werden. Nicht nur die, die
freiwillig ihre Kräfte der Hilfe für ihre Mitmenschen widmen wollen,
bedürfen eingehender Ausbildung, sondern jede Organisation braucht
Kräfte, die besonders für ihre Aufgaben geschult sind. Gerade diese
Erkenntnis ist das wesentlichste in der neuen Technik des Unter-
stützungswesens. So übernimmt z. B. die „Zentrale" auc^ die Aufgabe, die
ganze Unterstützungstätigkeit anderer Vereine in Frankfurt auf deren
Wunsch nachzuprüfen, jeden Fall genau zu untersuchen und dadurch
der weiteren Tätigkeit dieser Vereine eine neue, sichere Unterlage zu
geben. Für weitere Kreise konnte sie aber in dieser Richtung nur
wirken, indem sie eine Ausbildungseinrichtung schuf. Dadurch sollte
allen, die selbst das Bedürfnis nach solcher Schulung fühlten, eine
umfassende Gelegenheit dazu geboten werden. Es sollten ferner Or-
ganisationen in der Nähe und Ferne errichtet werden, die ihre Leiter
und Angestellten hier ausbilden lassen. Diese Aufgabe hat sich mehr
und mehr zu einer der wichtigsten Seiten der , Zentrale** gestaltet. Als
Beispiel für die Arbeitsweise des Vereins sei die Kinderfürsorge
hervorgehoben. Die vielfach zersplitterte private Kinderfürsorge
Frankfurts zu gemeinsamer Arbeit zusammenzubringen, war, wie
mehrfache Erfahrungen erwiesen hatten, durch Reden und Ausschüsse
nicht möglich. Es galt vielmehr, ein Bindeglied zwischen ihnen so
327
zu schaffen, dass die «Zentrale*^ alle die Arbeit übernahm, die von
anderen nicht geleistet werden konnte, und dabei allgemeine Ein-
richtungen schuf, die allen Vereinigungen zum Nutzen gereichten.
Dazu bot schon die grosse Sammlung von Akten über Bedürftige
einen Anfang, wie sie durch die Prüfung von TJnterstützungsgesuchen
entBtanden und durch die Erfahrungen nicht nur der eignen An-
gestellten, sondern auch der anderen Vereine erweitert worden war.
Darüber hinaus sollten in eigener Arbeit praktische Versuche an-
gestellt und wissenschaftliche Forschungen damit verbunden werden.
Freilich muss an jedem Orte den Verhältnissen geiüäss besonders
gearbeitet werden; aber überall kehrt der grössere Zusammenhang
wieder; vor allem wird überall die private Tätigkeit durch die ge-
setzlichen Bestimmungen und behördlichen Einrichtungen, die eben-
falls unendlich zersplittert sind, beeinflusst.
Als eine der schutzlosesten Gruppen von Kindern erwiesen sich
nach der Erfahrung schon der Unterstützungsarbeit an Erwachsenen
und Familien, die unehelichen Kinder. Wenn bisher praktisch
meist wenig für sie geschah, so lag dies mit daran, dass über ihr
Schicksal viel zu wenig bekannt ist.
Von der „Zentrale" wurde praktisch zunächst die Vormundschaft
für uneheliche Kinder übernommen, weil der einzelne private Vor-
mund weder das Recht des unehelichen Kindes genügend vertritt,
noch für die Pflege der kleinen Säuglinge sachgemäss zu sorgen
weiss. Daneben wurden wissenschaftliche Untersuchungen begonnen,
die erst zum Teil abgeschlossen sind. Dr. Spann sammelte mit
vieler Mühe aus den Militärstammkontrollen, aus den Geburtsregistern
und durch eine besondere Erhebung bei den schulpflichtigen Kindern
ein Material, das in den „Untersuchungen über die uneheliche Be-
völkerung Frankfurts a. M." (Probleme der Fürsorge Bd. 2, Dresden,
Böhmert 1906), sowie in der Arbeit über die Stiefvaterfamilie (Berlin,
Reimer 1905) veröffentlicht wurde. Aus den Ergebnissen sei nur
folgendes hervorgehoben :
Schon aus diesen Arbeiten ergab sich die neue Forderung, dass
die Kriminalität der Unehelichen durch eine bessere Berufsausbildung
zweckmässig bekämpft werden könne. Hatte man vorher schon —
vor allem Dr. Taube in Leipzig — gefordert, dass ein ßerufsvormund
als eine öffentliche, behördliche Organisation sowohl die Rechte der
unehelichen Kinder vertrete, als auch für eine gute Säuglingspflege
durch ärztliche Aufsicht und geschulte Pflegerinnen sorge, und hatte
sich die Tätigkeit der „Zentrale^ dem angeschlossen, so kam nun als
n
328
neuer Gesichtspunkt die Berufsausbildung der Unehelichen dazu, und
sie wurde zugleich der Sammelpunkt all der Arbeiten, die für die
gefährdeten wie fQr die minderwertigen JugendUchen unternommen
wurde. An die Berufsvormundschaft wurde alle diese Arbeit als an
Mutterliebe.
Zeichnung der „Zentrale" gewidmet von W. Stelnhausen.
ihre rechtliche Stütze angeschlossen. Die Untersuchungen über die
Unehelichen werden im Augenblick durch eine umfassende Erhebung
fortgesetzt, die sämtliche Akten über solche Kinder umfassen wird,
die bei dem Vormundschaftsgericht Frankfurt a. M. bevormundet
werden. Sie wird besonders Klarheit darüber schaffen, wie die bis-
herigen einzelnen, ungeschulten, oft recht widerwilligen Vormünder
329
arbeiten und wie weit das Gericht mit ihnen etwas zu erreichen
vermag. Hoffentlich wird sie daneben noch allgemeine wissenschaft-
liche Erkenntnisse wie jene erste Arbeit erbringen können.
Die gründliche Kenntnis der gesetzlichen Forderungen wie der
behördlichen Verpflichtungen in der KinderfÜrsorge führte den neuen
Einrichtungen eine Menge Anfragen von denjenigen zu, die in der
Xinderfürsorge einzelne Gebiete bearbeiten. Gelang es, mit ihnen
so enge Fühlung zu gewinnen und ihre Hilfe für eine Menge von
Fällen zu erhalten, so blieb doch gerade in der Fürsorge für die
Berufsausbildung von Jugendlichen beiderlei Geschlechts noch viel
eigne Arbeit übrig. Sie führte dem Verein viele Kinder zu, die
nicht unehelich waren, die aber in ihrer Erziehung und Ausbildung
den Eltern oder Vormündern grosse Schwierigkeiten bereiteten. Die
Vermittlung von Dienst- und Lehrlingsstellen gerade für solche Ele-
mente \^ar viel schwieriger, als die für normale Kinder, bei denen die
Veranstaltungen der anderen Vereine ausreichten. So liess die Er*
fahrung des Lebens bald eine neue Gruppe von Kindern und Jugend-
lichen erkennen, für die nicht genügend gesorgt war. Vielen dieser
schwer zu behandelnden Kinder haften .die verschiedensten körper-
lichen und geistigen Mängel an. Gerade unter den verwahrlosten
und gefährdeten Kindern sind viele, sehr viele, deren Fehler
auf geistige Mängel zurückgehen, die sie ererbt oder bei schlechter
Ernährung und Erziehung erworben haben. Viel zu sehr werden
diese Ärmsten als boshaft und schlecht, statt als leidend und krank
betrachtet. Die erfahreneren Lehrer und Lehrerinnen der Hilfs-
schulen, tüchtige Nervenärzte und Psychiater, mit denen der Verein
durch jene Arbeit zusammengekommen, lenkten ihre Blicke immer
wieder hierauf. Um diesen Kindern zu helfen, war eine sorgsame
Kenntnis ihres Wesens, eine eingehende Beobachtung nach Körper
und Geist erforderlich, wie sie die Kinderfürsorge nur selten an-
gewandt hatte. Der Verein übernahm es, die entlassenen Schüler
und Schülerinnen der Hilfsschule in Frankfurt a. M. unterzu-
bringen. Ihm wurden ähnliche Kinder vom Vormundschaftsgericht,
vom Strafrichter, von anderen Behörden und Privatpersonen über-
wiesen. Die eigentliche Aufgabe war, zu entdecken, auf welche
VP'eise, durch welche Anstalt, durch welche Ausbildungsform ihnen
geholfen oder wie sie dauernd versorgt werden könnten. Die Mit-
wirkung des Direktors der Frankfurter Irrenanstalt, Dr. Sioli, liess
unter seiner Leitung und im Rahmen seiner Anstalt eine Beob-
achtungsstation entstehen, die erste dieser Art, in der die
330 '
schweren Fälle längere Zeit unter die Aufsicht und Leitung eines
Arztes kamen. Die Erfahrungen dieser Einrichtung waren sehr
günstig ; Kinder, mit denen niemand etwas anfangen konnte, wurden
hier in ihrer krankhaften Art erkannt und entwickelten sich unter
diesem ganz andersartigen Regime oft so weit, dass sie in einer
Familie oder Erziehungsanstalt weiter versorgt werden konnten.
Höchst gefahrliche Elemente unter ihnen wurden rechtzeitig erkannt
und wurden versorgt, ehe sie der Gesamtheit grossen Schaden zu-
fügen konnten.
In ähnlicher Weise wurde im Sommer eine einfachere Be-
obachtungsstation unter Leitung von zwei Damen — die eine ist eine
Ausländerin, die erst durch die Ausbildungskurse mit dem Verein
in Verbindung gekommen war — auf dem Lande betrieben, in
der die Kinder nicht erzogen, sondern nur in freundschaftlichem
Verkehr beobachtet wurden, um sie selbst und ihre Art, aber
auch die Art der Familien, in denen sie vorher lebten, kennen zu
lernen. Diese Erfahrungen gaben alsdann die Grundlagen für die
weitere Behandlung. Bei vielen Minderwertigen ist es nicht möglich,
sie nach der Schule gleich, in eine Lehre zu bringen, weil sie zu
ungeschickt oder zu haltlos sind und daher von dem Meister eine
Sorgfalt und Rücksicht erfordern, die nur selten zu finden ist. Gar
mancher aber kann noch durch eine sachgemässe Arbeitsgewöhnung
soweit gebracht werden, dass er normal eine Berufslehre zu vollenden
vermag. Nach dieser Richtung hat schon Fräulein Hofmann in einer
Arbeitslehrkolonie in Qräbschen bei Breslau vieles erreicht. Im Jahr-
buch der Fürsorge (Dresden 1906) hat die „Zentrale** diese Frage
eingehend behandelt, u. a. durch ein Gutachten von Grohmann aus
Zürich, der für diese Fragen als einer der ersten Fachleute gilt. Nach
mancherlei Versuchen wird eine solche Einrichtung in Frankfurt
wohl in nächster Zeit ins Leben treten.
Man sieht, wie streng daran festgehalten wurde, nur das zu
schaffen, was als Ergänzung und Fortschritt des Bestehenden sieb
erwiesen hatte. Es sind freilich alles erst Anfänge; aber schon
diese beweisen, dass ein solches Inein anderarbeiten der wissenschaft-
lichen Untersuchung und der praktischen Arbeit sehr wohl reiche
Früchte zu tragen vermag. Eine Anzahl Untersuchungen auf an-
deren Gebieten gingen nebenher, von denen nur zwei erwähnt seien :
1. Neubauer: „Der Arbeitsmarkt in der Presse** 1904. Pro-
bleme der Fürsorge, Bd. 1; 2. Feld: „Die Kinder der in
Fabriken arbeitenden Frauen und ihre Versorgung**. Pro-
331
bleme Bd. 3. Sie schliessen sich zum Teil an die Vorlesungen des
Direktors an der Frankfurter Akademie, wie an dessen praktische
Übungen an.
Auf beiden Gebieten, der Fürsorgearbeit und den Untersuchungen^
bauten sich dann die Ausbildungskurse auf, die die „Zentrale* seit
vier Jahren veranstaltet. Sie sollten nicht der ersten Einführung
in dieses Gebiet dienen. Für solche, die von Armenpflege nicht»
kannten, waren vielmehr die Kurse bestimmt, die der Stadtbund —
eine örtliche Vereinigung der Frankfurter Wohltätigkeitsvereine — ins
Leben rief. Die Kurse der » Zentrale" wollten denen, die schon in der
Arbeit drin standen, die schon über eigene Erfahrungen verfügten^
es ermöglichen, sich über alle einschlägigen Fragen rechtlicher wie
verwaltungstechnischer Natur zu unterrichten, vor allem aber die
Fürsorgearbeit selbst möglichst anschaulich kennen zu lernen. So
wurde bei diesen Kursen, die die Genesendenfürsorge, besonders aber
die Kinderfürsorge betrafen, eng umgrenzte Gebiete herausgegriffen
und diese durch Vorträge erörtert, dann aber alle wichtigen An-
stalten derart in und um Frankfurt besucht, damit die Kursteilnehmer
durch eigene Anschauung wie durch Berührung mit erfahrenem Fach-
leuten ein lebendiges Bild aus der Praxis gewinnen.
Die Mittel, die die „Zentrale" erfordert, sind bedeutend. Es gelang
bisher nur zum Teil, sie durch Mitgliederbeiträge zu gewinnen; für
einzelne Zwecke wie für Kinderfürsorge musste ein besonderer Ver-
ein gegründet werden, um neue Mittel auf diesem Wege flüssig zu
machen. Besonders war es die Unterstützung eines Gönners, der zur
Gründung der , Zentrale" Veranlassung gab, und einiger Gesinnungs-
genossen, die gerade für die wissenschaftlichen Arbeiten und die
Ausbildungseinrichtungen der „Zentrale" stets neue Mittel zuführten.
Ein Verein mit 25—30 Angestellten (Männern und Frauen) kann
ohne grosse jährliche Einnahmen nicht bestehen. Die Mittel, die
direkt zur Unterstützung verwendet werden und die meist von an-
deren älteren Organisationen mitgetragen werden, sind sorgsam ge-
schieden von den Beiträgen, die zum Unterhalt der ganzen Ein-
richtung bestimmt sind. So ist es bisher gelungen, die praktische
Arbeit wie die wissenschaftliche Tätigkeit und die Ausbildungskurse
durchzuführen ; auf die Dauer wird dies nur gelingen, wenn grössere
Stiftungen dafür gewonnen werden können. Die jetzige Stellung der
»Zentrale", ohne irgendwelche öffentliche Beihilfe, ist sehr schwierig ;
sie hat aber den grossen Vorteil, dass die »Zentrale" durch keine
Rücksichten gebunden ist, dass sie in jeder Hinsicht ihre Arbeit nur
332 .
von dem Interesse für die Bedärftigen und von der Erfahrung und
wissenschaftliehen Forschung leiten zu lassen braucht. Solcher Un-
abhängigkeit bedarf gerade die private Fürsorgearbeit sehr; denn
gegenüber der viel stärkeren, aber gesetzlich gebundenen Tätigkeit
der öffentlichen Armenpflege fällt ihr die Aufgabe zu, neue Wege zu
bahnen, neue Arbeitsmethoden und neue Hilfsmittel zu finden. Wie
^er praktische Fortschritt im einzelnen von ihr ausgehen muss, so
kann auch sie allein die Unterlagen zu einer neuen wissenschaftlichen
Auffassung und Bearbeitung der Fürsorgeprobleme liefern/
•
B. Organisation und Durchführung des Kurses über Kinderfürsorge.
I. Organisation.
Der diesjährige Kursus über Jugendfürsorge in Frankfurt a/M.
fand unter Leitung der beiden Vorstände der „Zentrale', Dr. Chr. J.
Klumker und W. Polligkeit von Montag, 23. April bis Samstag,
5. Mai statt. An die hundert Teilnehmer hatten sich eingefunden;
sozusagen alle Bundesstaaten waren durch Delegierte vertreten; das
Ausland wies je einen Vertreter Frankreichs, Hollands und der Schweiz
auf. Zahlreich hatten sich auch die Interessentenkreise der Stadt Frank-
furt eingefunden. In manchen Versammlungen, in denen es sich um
«pezielle Fragen der Mutterschaft handelte, gehörten die Zuhörer
in ihrer überwiegenden Mehrheit dem weiblichen Geschlechte an;
darunter waren einzelne Führerinnen der Fürsorgebestrebungen des
Deutschen Reiches, die tapfer in die Diskussion eingriffen. Einige
Städte hatten Waisen- und Eostkinderinspektorinnen sowie weitere
weibliche Beamte der Jugendfürsorge abgeordnet; ebenso waren ein-
zelne grössere Frauenverbände Deutschlands vertreten. Die männ-
lichen Teilnehmer gehörten fast ausnahmslos den Kreisen der Landes-
und Städtebehörden und Anstaltsleitungen an. So mochte man denn
schon durch den Anblick des interessanten Auditoriums den Eindruck
bekommen, dass es sich nicht um blosse Erörterungen für wissen-
schaftliche Verwertung handle, sondern um Entgegennahme theore-
tischer und praktischer Belehrungen und Aufklärungen zum Zwecke
-der unmittelbaren Anwendung auf dem Gebiete der öffentlichen und
privaten Försorgebestrebungen. Dem entsprechend war der Kurs
^enn auch so organisiert, dass Vorträge und Diskussionen wechselten
mit einschlägigen Demonstrationen und Besuchen in den entsprechen-
-den Anstalten der Stadt Frankfurt wie deren näheren und ferneren
333
Umgebung. Eine wertvolle Beigabe war die Einschaltung der ersteiv
Versammlung deutscher Berufsvormünder, die am Freitage
27. und Samstag, 28. April, auf Veranstaltung der „Zentrale* eben-
falls in Frankfurt stattfand.
Die Teilnehmergebühr für den ganzen Kursus betrug Mk. 10. — ^
für einen einzelnen Tag Mk. 2. — , für eine Besichtigung oder einen
Vortrag Mk. 1. — .
Vorträge und Versammlungen fanden teils im grossen Hörsaal
der Senckenbergischen Gesellschaft, Grosse Eschenheimerstrasse 76,.
teils in den Sälen der Loge »KarP, teils in den betreflFenden An-
stalten statt.
Der Kurs beschlug als Hauptgebiete die Säuglings für sorge,,
die Fürsorge für die unehelichen Kinder und die Veranstal-
tungen für intellektuell und moralisch minderwertige
Kinder.
Die Säuglingsfürsorge, die im letzten Dezennium ganz besonders^
von Frankreich ausging, hat in Deutschland durch die Veranstal-
tungen zur silbernen Hochzeit des Kaiserpaares einen mächtigen Im-
puls erfahren. Aus den vornehmsten Kreisen hat sich ein Komitee^
gebildet, das unter dem Protektorate der . deutschen Kaiserin sich
die Aufgabe stellt, in nachdrücklicher und gründlicher Weise die
übermässige Sterblichkeit der Säuglinge im Deutschen Reiche zu
bekämpfen.
Die Fürsorge für die unehelichen Kinder gewinnt dadurch ait
steigendem Interesse, dass in einem hohen Prozentsatz der Fälle ein
Zusammenhang zwischen dem unehelichen Kindesverhältnis und der
Kriminalität nicht bestritten werden kann.
Bei der Fürsorge für die Minderwertigkeiten kommen all die
Fragen der Prophylaxia und der Therapie in Betracht, die sowohl
vom medizinischen, wie vom pädagogischen und volkswirtschaftlichen
Standpunkte aus das Interesse jedes Menschenfreundes erwecken
müssen. Wenn der Kurs die Veranstaltungen für die physischen
Minderwertigkeiten nicht berücksichtigte, so lag der Grund darin,,
dass dieses Gebiet bereits im letztjährigen Kursus eingehend be-
handelt worden war.
Im einzelnen gestaltete sich das Programm, wie folgt:
Sonntag, 22. April, nachmittags 6 Uhr: Gesellige Zusammenkunft der anwe-
senden Teilnehmer im Palmengarten.
Montag, 23. April, vormittags: Vortrag von Stadtrat Dr. Flesch: Die Auf-
gaben der Kinderfürsorge. Besichtigung der Einrichtungen des Verein»
^Kinderschutz" (Berufsvormundschaft för uneheliche und gefährdete Kinder^
n
334
ärztliche Aufsicht und Berufspflegerinnen für Kostkinder, Fürsorge für
minderwertige Kinder) unter Führung von Dr. Kiumker und W. Pollig-
keit; Besichtigung der Einrichtungen des Hauspflege Vereins unter Führung
. von Frau Professor Flesch. Nachmittags: Vortrag von Dr. med. Fulda:
Aerztliche Aufsicht in der Säuglingsfürsorge. Im Anschluss: Aerztliche Yor-
stellung von Bockenheimer Kostkindern. Besichtigung von Fflegestellen
für Kostkinder in der Familienkrippe in Bockenheim.
Dienstag, 2i. April: Fahrt nach Marburg. Besichtigung der Landesheü-
(Irren) -Anstalt unter Führung von Geheimrat Prof. Dr. Tuczeck; des
Versorgungshauses für Erstgefallene (Mütterheim) ; der Universitätskinder-
klinik (Säuglingsheim, Milchküche, Musterstall, Säuglingsberatungsstelle).
Mittwoch, 25. April, vormittags: Besichtigung der Beratungsstelle für Säug-
lings -Ernährung^ Bleichstrasse 43, unter Führung von Dr. Kahn und
Dr. Rosenhaupt. Besichtigung des Frankfurter Kinderheims, Böttger-
strasse 20/22, mit Vortrag des leitenden Arztes, Dr. med. B. Scholz:
Kinderheime im Kampfe gegen die Säuglingssterblichkeit. Nachmittags:
Vortrag von Prof. Dr. Flesch: Mutterschafts Versicherung, Krankenkassen-
fürsorge für Wöchnerinnen und Säuglingssterblichkeit. Besichtigung der
Christschen Entbindungsanstalt und des Kinderhospitals unter Führung
von Sanitätsrat Dr. Zimmern und Dr. med. Cuno.
Donnerstag, 26. April, vormittags : Vortrag von W. Polligkeit: Einführung
in der Fürsorge für uneheliche Kinder an Hand praktischer Fälle nebst
Diskussion. Besichtigung des Lehrlingsheims des Frankfurter Waisenhau-
ses, Bleichstrasse 12 unter Führung von Inspektor Müller. Nachmittags:
Referat von Dr. Kiumker: Aufgabe und wissenschaftliche Bedeutung der
„Zentrale" für private Fürsorge in Frankfurt. Hausbesuche zur Einführung
in die praktische Kinderfürsorge unter Leitung von Beamten der „Zentrale^.
Diskussionsabend.
Freitag, 27. April, vormittags: Vortrag von Dr. Kiumker: Fürsorge für die
gefährdete und verwahrloste Jugend an Hand praktischer Fälle (§ 1666
B. G.-B. und Zwangserziehungsgesetz). Hausbesuche und Einführung in die
praktische Kinderfürsorge. Nachmittags: Vortrag von Stadtrat Dr. Wo eil:
Organisation der Generalvormundschaft der Stadt Frankfurt. Besichtigung
der städtischen Kinderherberge, Löhergasse 34, unter Führung von Sekretär
Falken hagen. Abends: Beginn der ersten deutschen Berufsvormünder-
Versammlung (Konstituierung der Versammlung). Vortrag von Dr. Chr. J.
Kiumker: Aufgaben einer Berufs Vormundschaft für uneheliche Kinder.
Samstag, 28. April, vor- und nachmittags: Versammlung der Berufsvormünder
Deutschlands: Referate und Diskussion über Organisations- und Rechts-
fragen aus dem Gebiete der Berufsvormundschaft.
Sonntag, 29. April: Fahrt nach Heidelberg. Besichtigung des Jugendheims
von Dr. L. Cron (Erziehungsschule für schwer lernende, erholungsbe-
dürftige und schwer erziehbare Kinder).
Montag, 30. April; Fahrt nach Wixhausen (bei Darmstadt). Besichtigung
der Erziehungsanstalt Ohlystift in Gräfe nhausen. Vortrag von Pfarrer
Zimmermann: Die Unterbringung von Zwangszöglingen ausserhalb der
Anstalt. Besichtigung der Erziehungsanstalt Aumühle unter Führung von
Hausvater Herrmann.
Dienstag, 1. Mai, vormittags: Vortrag von Fräulein B. Pappenheim: Für-
sorge für die gefährdete weibliche Jugend. Nachmittags: Fahrt nach Hof-
heim. Besichtigung des katholischen Magdalenenheims im Kloster „Zum
Guten Hirten" in Marxheim.
335
Mittwoch, 2. Mai, vormittags: Vortrag von Prof. Freudenthal: Amerika-
nische Reformen im Strafvollzug bei Jagendlichen. Vortrag von W. Po 11 ig-
le ei t: Ftlrsorge für die verbrecherische Jagend unter Zusammenwirken
des Straf- und Vormundschaftsrichters (erl&utert an praktischen Fällen).
Nachmittags: Besichtigung der Strafanstalt zuPreungesheim unter Fflh-
rung von Direktor Migula. Vortrag von Pfarrer Götze: Fürsorge für
jugendliche Strafentlassene.
Donnerstag, 3. Mai: Fahrt nach Butzbach und Giessen. Besichtigung
der Strafanstalt Butzbach unter Führung von Direktor Clement und der
Klinik für psychische und nervöse Krankheiten Giessen unter Führung
von Prof. Dr. Sommer und Privatdozent Dr. Dannemann.
Freitag, 4. Mai, vormittags: Besichtigung der Hölderlin-(Hilfs)-Schnle, Uöl-
derlinstrasse 8, unter Führung von Rektor Bleher. Vortrag von Schul-
inspektor Linker: Organisation und Ziele der Hilfsschulen. Nachmittags:
Besichtigung der Beobachtungsstation für Jugendliche bei der Frankfurter
Anstalt für Irre und Epileptische unter Führung von Direktor Dr. Sioli.
Samstag, 5. Mai, vormittags: Vortrag von Dr. Klumker: Fürsorge für schul-
entlassene Schwachbefähigte. Vortrag von Dr. med. Knopf: Sprachstö-
rungen bei Kindern, mit ärztlicher Vorstellung der Kinder aus dem Kinder-
garten für sprachlich Zurückgebliebene.
Die Organisation des Kurses machte einen vorzüglichen Ein-
druck; ein zielbewusstes Schafifen lag dem Ganzen zu Grunde.
Die Eursleitung erntete denn auch mit Recht den Dank und die
Anerkennung der Teilnehmer.
II. Die Veranstaltungen: Vorträge, Referate und
Anstaltsbesuche.
a) Die Aufgaben der EinderfUrsorge.
Die Kinderfürsorge, so führte der Referent, Stadtrat Dr. jur.
Fl esc h, Vorstand des Waisen- und Armenamtes der Stadt Frankfurt,
aus, hat ein doppeltes Interesse. Einmal kommt sie als ein be-
deutungsvolles Yerwaltungsgebiet, dann aber auch als Wissens- und
Forschungsgebiet in Betracht ; in letzterer Hinsicht entrollt sie nicht
bloss pädagogische, sondern auch medizinische und juristische Fragen.
Vom Standpunkte der Verwaltung wie von demjenigen der Wissen-
schaft aus betrachtet, handelt es sich bei den Fragen der Jugend-
fürsorge um das Wohl der werdenden Generation.
Früher erklärte man einfach: „Das Kind gehört dem Vater*, und
machte diesen für die Fürsorge verantwortlich. Aber wie, wenn
die Kraft des Vaters nicht zu einer Erziehung hinreicht, welche
Garantie bietet, dass das Kind, gross geworden, sich selbst durchs
Leben schlagen und ein nützliches Glied der menschlichen Gesellschaft
werden mag! Was soll geschehen mit den physisch, intellektuell
336
und moralisch Schwachen, Minderwertigen und Kranken? Lohnt
denn der Erfolg die Mühe, der neuen Generation Individuen zuzu-
führen, die nicht lebenskräftig sind? Das sind Fragen, die bei der
Behandlung der Jugendfürsorge unwillkürlich sich auftun.
Man kann übrigens die Fragen der Organisation der Jugend-
fürsorge nicht für sich allein betrachten; sie sind vielmehr ein in-
tegrierender Bestandteil der Fürsorgebestrebungen, der Fürsorge für
die Bedürftigen überhaupt. Die hilfsbedürftige Bevölkerung scheidet
sich in Leute, die vorübergehend, und solche, die dauernd hilfs-
bedürftig sind. Bei den Kindern handelt es sich um mittelbare und
unmittelbare Fürsorge. Die mittelbare Fürsorge tritt dann ein,
wenn die Eltern leben, wenn also die Unterstützung der Eltern zu-
gleich auch eine Unterstützung der Kinder bedeutet; die unmittel-
bare Fürsorge betrifft das Kind direkt. Bei der Fürsorge für die
Kinder ist ein wesentlicher Unterschied, ob der Vater lebt, jedoch
nicht arbeiten kann oder nicht genügend verdient, um seine Familie
durchzubringen und seinen Kindern eine ausreichende Erziehung an-
gedeihen zu lassen, oder aber ob kein Vater vorhanden ist (Waisen^
uneheliche Kinder). Ferner kommen die Fälle in Betracht, wo das
Kind zufolge anormaler Beanlagung einer über das Mass der normalen
Erziehung hinausgehenden Fürsorge bedarf, die hinwiederum besondere
Aufbietungen und Einrichtungen erfordert (Blinde , Taubstumme^
Krüppel, Schwachsinnige, Idioten, Epileptiker etc.).
Wo es sich um die Familie als Ort der Fürsorge für die
Kinder handelt, da bedeutet Kinderfürsorge, die Familienverhältnisse
günstig zu gestalten. Wo der Arbeitslohn aufhört, da stockt die
Grundlage der Versorgung des Kindes in der Familie. Unerlässlich
für eine geordnete Kindererziehung ist daher, dass der Arbeitslohn
ständig und in ausreichendem Masse eingehe. Die Lohnregulierung
soll im besondern dahin abzielen, die Kinderfürsorge in der Familie
ständig zu machen. Wenn aber einerseits der Lohn den Bedürfnissen
der Familie entsprechen, d. h. hoch genug sein muss, dass die Familie
daraus leben kann, so kommt anderseits in Betracht, dass wir es
gewohnt sind, die Höhe des Lohnes nach den Leistungen und weniger
nach den Lebensbedürfnissen der Familie zu bemessen. So kommt es
denn, dass die Arbeiterfrau vielfach nicht, wie es die Bestimmung
der Mutter ist, sich ausschliesslich dem Haushalt und der Erziehung
der Kinder, eventuell auch noch einem Hausverdienst widmen kann»
sondern ausser dem Hause dem Verdienste nachgehen muss. Was
soll alsdann aus den Kindern werden? Kinderkrippen, Kindermilch-
337
küchen, Erholungs- und Spielplätze für Kinder, Ferienheime sind da
gewiss eine grosse Wohltat; namentlich mildern sie auch die in
Arbeiterfamilien nicht immer günstigen Wohnungsverhältnisse. Für
die Arbeiterfrau selbst und indirekt auch für die Kinder sind sodann
auch jene Bestrebungen von grosser Wichtigkeit, die auf Wöch-
nerinnenschutz abzielen, so u. a. die Hauspflegevereinigungen, die
dafür sorgen, dass die Wöchnerin eine geeignete Pflege erhält und
ihre Kinder in der Familie wohl besorgt werden.
Schlimmer noch gestalten sich die Verhältnisse in einer ver-
krüppelten Familie, wo der Vater oder die Mutter oder beide
fehlen. Wenn der Vater fehlt, so fehlt in der Regel auch die
Wohnung; die uneheliche Mutter ist stets genötigt, das Kind in
fremde Pflege zu geben. Der Öffentlichkeit erwächst alsdann die
Pflicht, die verkostgeldeten Kinder zu beaufsichtigen; diese Aufgabe
steht ausserhalb den Zielen der Armenpflege. Ist der Vater gestorben,
oder hat er seine Familie verlassen, so ist wohl die Wohnung vor-
handen ; allein der Mutter erwächst die Aufgabe, neben der Be-
sorgung des Haushaltes und der Erziehung der Kinder noch einen
ausreichenden Verdienst zur Erhaltung der Familie zu suchen. Das
ist oft recht schwer. Schwieriger für die Kindererziehung aber
noch ist es, wenn die Mutter fehlt; der Vater allein kann für
die Kinder recht schlecht sorgen. Sein Lohn genügt wohl, aber die
Arbeit, die der Frau zufällt, kann er nicht ersetzen; er muss sich
um fremde Hilfe umsehen, und dann reicht sein Lohn wiederum nicht
mehr aus. Für solche Verhältnisse sind Witwerheime eine grosse
Wohltat, da sie ermöglichen, dass die Familie, d. h. Vater und
Kinder, trotz des Todes der Mutter ohne unerschwingliche Belastung
beisammen bleiben können. Wo Vater und Mutter fehlen, da muss im
Falle der Dürftigkeit die Off'entlichkeit für Unterhalt und Erziehung
der Kinder aufkommen. Lässt sich da, wo das nötige Geld zur
Erziehung der Kinder vorhanden ist, mit Leichtigkeit ein Vormund
finden, der die Fürsorge für die Kinder übernimmt, so ist es nicht
leicht, einen Vormund zu finden, wo keine oder nur unzureichende
Mittel vorhanden sind. Die Vormundschaft ausschliesslich als Ehren-
amt anzusehen, ist ein grosses Unrecht. Mit der Beru&vormund-
schaft (Generalvormundschaft), die in einer grösseren Zahl von
Städten eingeführt ist, hat man gute Erfahrungen gemacht. Die
Generalvormundschaft ist ein Amt, ähnlich dem des Lehrers; wie
diesem eine Anzahl Kinder zur Unterweisung und Erziehung während
eines gewissen Zeitraumes anvertraut werden, so sorgt der General-
is
338
Vormund für die übrigen leiblichen und geistigen Bedürfnisse des
Mündels, das seiner Obhut unterstellt ist. Können die Kinder so
nicht in der eigenen Familie auferzogen werden, so kommt die
wichtige Frage der Anstalts- oder der Familienerziehung. Im
allgemeinen verdient die Erziehung in einer tüchtigen Familie den
Vorzug vor der Anstalts- (Waisenhaus-) Erziehung ; in Frankfurt ist
ausschliesslich die Familienerziehung durchgeführt.
Wenn die Ursache, warum dem Kinde nicht eine ausreichende
Erziehung und Pflege zukommen kann, bei den Eltern liegt, so ist
es Sache der Armen-, beziehungsweise Waisenbehörde, die Fürsorge
an die Hand zu nehmen. Anders aber, wenn das Kind nicht in die
Familie passt, sei es, dass die erzieherische Macht der Eltern nicht
ausreicht, so dass das Kind sittlich gefährdet oder verwahrlost ist,
oder dass das Kind idiotisch, blind, taubstumm, epileptisch oder ver-
krüppelt ist. Da ist es nicht Sache der Armenpflege, für die Für-
sorge die nötigen Einrichtungen zu treffen, sondern Aufgabe der
staatlichen Bildungs-Institutionen ; die Armenpflege hat nur insoweit
bei der Versorgung allfällig mitzuwirken, als die Eltern nicht für
Nahrung, Kleidung und Unterkunft aufzukommen vermögen. Bei
den Fürsorgebestrebungen zugunsten der Jugend sind also die Auf-
gaben der Armenbehörden und die Pflichten der Schulbehörden wohl
auseinanderzuhalten.
Man macht der öffentlichen Kinderfürsorge den Vorwurf, dass
sie die Liederlichkeit der Eltern begünstige, indem sie den letzteren
durch Versorgung der Kinder Lasten abnehme, die ihnen von Natur
zukommen. Es mag Fälle geben, wo dies zutrifft; allein bei der
Kinderfürsorge muss man an die Zukunft denken. Es ist wichtiger,
der Verwahrlosung der Kinder vorzubeugen, als bereits verwahrloste
Kinder durch die Mittel der Erziehung auf geordnete Bahnen zu
führen, und straffällige Kinder erfordern eine andere Behandlung als
straffällige Erwachsene. Die Ausdehnung der Jugendfürsorge ge-
schieht vielfach in dem Bewusstsein, einen Teil der Schuld gut zu
machen, die auf der vergangenen Generation lastet. Die Jugend-
fürsorge ist ein grosses Stück der sozialen Fürsorge überhaupt und
damit ein wesentlicher Bestandteil der Reformbestrebungen auf so-
zialem Gebiete. Jedermann, dem das Wohl der Menschheit am Herzen
liegt, muss daher ein lebhaftes Interesse an den Fürsorgebestrebungen
für die Jugend haben und tätigen Anteil an deren Entwicklung nehmen.
339
b) Die SänglingsfBrsorge.
1. Hntterschaftsversichemng, Erankenkassenfiirsorge für Wöchnerinnen
and Sänglingssterbliohkeit.
Einleitend bespricht der Referent, Prof. Dr. F 1 es ch- Frankfurt,
das eheliche und das uneheliche Mutterschaftsverhältnis nach den
Ergebnissen der Statistik unter spezieller Berücksichtigung der Ge-
setzgebung des Deutschen Reichs, um nachzuweisen, welch verhältnis-
mässig grosser Prozentsatz der Geburten, namentlich in den Städten,
auf die unehelichen Geburten entfällt (bis über 20 Vo); sodann be-
leuchtet er die erschreckend grossen Ziffern der Säuglingssterblichkeit
beim ehelichen, namentlich aber beim unehelichen Mutterschafts-
verhältnisse. Am ersten Lebenstag sterben rund 16Voo der Kinder
(97oo Knaben und 7 7oo Mädchen), im ersten Lebensjahr 20 7« ; von diesen
entfallt ein ausserordentlich hoher Prozentsatz auf die unehelichen Kin-
der; ähnlich ist das Verhältnis bei den Totgeburten, wo wiederum die
Zahl der unehelichen verhältnismässig grösser ist als die Zahl der ehe-
lichen Kinder. In Paris, wo man seitens der Akademie den Ursachen der
Sterblichkeit nachgegangen ist, hat man als solche bezeichnet: das
Elend in vielen Familien, herrührend von der Liederlichkeit der
Eltern; die grosse Zahl der Unehelichen; Unterlassung des Selbst-
stillens; Unkenntnis der Regeln der Ernährung; Missbrauch in der
künstlichen Auffütterung, und unrichtige (vorgreifende) Ernährung
überhaupt ; Mangel an hygienischer Sorgfalt und ärztlicher Hilfe, sowie
an ärztlicher Beaufsichtigung der Ammen und Besorger der Säuglinge
überhaupt; Verpflichtung zur Vorweisung des Säuglings auf der
Maine ; Sorglosigkeit und Sparsamkeit der Eltern bei Vergebung der
Kinder in Pflege; Lokalisation der Ammenindustrie; strafrechtliche
Vergehen der Eltern.
Wenn man die Sterblichkeit der Kinder bekämpfen will, muss
man mit der Fürsorge für die schwangere Frau beginnen. Ist es
überhaupt erwiesen, dass das Bedürfnis besteht, der Frau nament-
lich des Arbeiters die Möglichkeit zu geben, sich der Erziehung ihrer
Kinder in höherem Masse hinzugeben, so ist es dringend geboten,
dass ihr zur Zeit der Schwangerschaft und zwar schon von Anfang
an grösste Schonung, zur Zeit der Geburt ausreichende Pflege ge-
währleistet werde; das anzustreben ist Aufgabe der Mutterschafts-
Versicherung. Diese beginnt mit dem Momente, da das Kind in Er-
scheinung tritt, und dauert bis zu dem Zeitpunkt, da das Kind ohne
die unmittelbare Anlehnung an die Mutter gesichert ist, d. h. wenig-
340
stens bis zum Schuleintritt. Der Mutterschutz im weiteren Sinne
umfasst den Schwangerschaftsschutz, den Wochenbettschutz, den
Säuglings- und Mutterschutz bis zur Zeit, in der das Kind unter
naturgemässen Verhältnissen von der Mutterbrust entwöhnt wird,
und den Kinderschutz bis zum Eintritt ins schulpflichtige Alter.
Für die Zeit der Schwangerschaft erfüllen die Schwangern-
heime eine wichtige Aufgabe, und zwar ist hier ganz besonders in
Betracht zu ziehen, dass beim unehelichen Mutterschaftsverhältnis
die schwangere Frau aus den besseren Ständen stets noch ungünstiger
dasteht, als wenn sie aus einer Arbeiterfamilie stammt; in der
letzteren wird leichter verziehen, während, in den besseren Ständen
bei aller sittlichen Entrüstung der Angehörigen die so schon Un-
glückliche noch aus der Familie Verstössen wird; in Berlin hat man
daher ein besonderes Schwangernheim für Mädchen aus besseren
Familien eingerichtet.
Für die Entbindung und die Zeit des Wochenbettes leistet die
Entbindungsanstalt schätzenswerte Dienste. Die Verbindung
dieser Anstalten mit den Universitätskliniken ist dem Bedürfnis ent-
sprungen, den Medizinstudierenden Gelegenheit zu den einschlägigen
Vorbereitungen auf ihren Beruf zu geben. Diese Verbindung ist je-
doch ein trauriger Notbehelf, weil die Mädchen sich zahlreichen
Untersuchungen unterwerfen müssen, unter denen ihr Schamgefühl
leiden muss.
Im Sinne des Mutterschutzes ist bereits auch die Gesetzgebung
tätig gewesen, indem sie die Mutter während der ersten vier Wochen
nach der Entbindung vom Fabrikbesuch ausschliesst, ebenso für weitere
zwei Wochen, wenn dies ärztlich verordnet wird. Die Krankenkassen
gewählten gewisse Unterstützungen in Geldbeiträgen und an ärzt-
licher Hilfe. Wichtig wäre, dass die Besorgung des Haushaltes auch
gesichert wäre während der Zeit des Wochenbettes der Frau. Hier
hat die Hauspflege, welcher weiteste Verbreitung zu wünschen ist,
segensreich eingegriffen. Die Hauspflege hat insbesondere auch dafür
zu sorgen, dass der Wöchnerin schwere Arbeit erspart ist, wenn sie
das Bett verlassen kann; vor allem sollte die Wöchnerin nicht
zum Waschen und Bügeln zugelassen werden; die letztere Tätigkeit
als Beruf würde der Referent überhaupt aus den Frauenberufen aus-
scheiden und dem Manne zuweisen, da eine grosse Zahl von Frauen-
leiden aus dieser Tätigkeit sich bilde. Innerhalb der sechs Wochen
nach der Entbindung sollte eine Frau nie zum Bügeln zugelassen
werden.
341
Von grosser Wichtigkeit für das Fortkommen des Kindes ist,
dass es von seiner Mutter gestillt werde; wenn aber die
Mutter stillen soll, so muss sie selbst gut ernährt sein; eine
richtige Wöchnerinnenfürsorge bedingt daher die Errichtung einer
Wöchnerinnenküche für die ganze Stillperiode. Wenn alsdann
die Frau sich soweit körperlich erholt hat, dass sie wieder ihrer
Arbeit nachgehen kann, so darf durch die letztere ihr nicht ver-
unmöglich t werden, ihre Kinder richtig zu stillen. Kinderkrippen
für Säuglinge erfüllen nur dann ihren Zweck, wenn sie der Mutter
in der Stillperiode Gelegenheit zum Stillen des Kindes geben; bei
Betätigung der Mütter in Fabriken sollten die Krippen daher mit den
Fabriken in Verbindung sein und nicht so weit von der Arbeits-
stelle entfernt liegen, dass das Stillgeschäft verunmöglicht wird.
Der Referent machte sodann auch auf die Bedeutung der Kinde r-
bewahranstalten, Kindergärten und Kinderhorte als Ergeb-
nisse der sozialen Notwendigkeit aufmerksam und hob im ferneren
die Wichtigkeit einer geordneten Wohnungshygiene für das ge-
sundheitliche Fortkommen von Mutter und Kind hervor. Seine For-
derungen sind:
1. ausreichender Schutz der Frau während ihrer Schwangerschaft,
besonders vor schwerer Arbeit;
2. wohleingerichtete Entbindungsanstalten ohne Verpflichtung zur
Hingabe zu Lehrzwecken der Universitäten;
3. Errichtung von Wöchnerinnenheimen, wo die Frau während der
Zeit der Niederkunft und des Wochenbettes zu dem Preise Auf-
nahme findet, welchen die Krankenversicherung als Unterstützung
gewährt, und zwar sollen die Wöchnerinnenheime in erster Linie
zur Aufnahme unehelicher Mütter, dann aber auch solcher dienen,
denen es zu Hause an der nötigen Pflege gebricht;
4. Ausgestaltung der Hauspflege im Sinne geeigneter Verpflegung
dürftiger Wöchnerinnen und Entlastung von schwerer Arbeit;
5. Ausgestaltung einer rationellen Wöchnerinnen-Ernährung, nament-
lich bei Versorgung der stillenden Mutter mit guter Milch;
6. Ausgestaltung der Krippen, Kindergärten, Kinderhorte und weiterer
Veranstaltungen, die dem vorschulpflichtigen Alter dienen;
7. Ausdehnung der Erziehungsarbeit der Schule auch auf einen Teil
der schulfreien Zeit.
In der Diskussion wurde der Ansicht Ausdruck gegeben, dass
im allgemeinen für die Arbeiterfrau in der Zeit des Wochenbettes
besser gesorgt sei, als in gar vielen Fällen für die Frau aus dem
342
Mittelstande, die nicht auf die vom Referenten angeregten Wohl-
fahrtseinrichtungen Anspruch machen könne, aber vielfach auch nicht
die erforderliche Hilfe für eine gute Verpflegung im Hause finde
und gar oft schon 8—10 Tage nach der Entbindung wieder den
Hausgeschäften nachgehen müsse. Einer der Yotanten meinte, es
sollte ein Mädchen nicht heiraten, wenn es nicht die Gewähr habe,
dass der Mann es erhalten könne. Die Hygiene des Säuglings be-
treffend wurde darauf hingewiesen, dass das Tragen des Kindes zur
Taufe insbesondere bei kalter, unfreundlicher Witterung ungünstig,
ja manchmal direkt gefahrlich auf den Gesundheitszustand des Kindes
einwirken müsse, weshalb die Taufe im Hause verlangt werden müsse.
Anschliessend mag darauf hingewiesen werden, dass sich in
Berlin ein Bund für Mutterschutz gebildet hat, der eine Zeit-
schrift „Mutterschutz' herausgibt. Nach den Satzungen besteht der
Zweck des Bundes darin, ledige Mütter und deren Kinder vor wirt-
schaftlicher und sittlicher Gefährdung zu bewahren und die herrschen-
den Vorurteile gegen sie zu beseitigen. Dieser Zweck soll erreicht
werden: durch Unterstützung der ledigen Mütter zur Erlangung
wirtschaftlicher Selbständigkeit, durch Gründung von Mütterheimen,
durch eine allgemeine Mutterschaftsversicherung, durch Verbesserung
der rechtlichen Lage der unehelichen Mütter und Kinder, durch
Propaganda jeder Art. Wenn der Bund trotz seines guten Zweckes
Anfechtungen erfahren hat, ist es dem Umstand zu verdanken, dass
einzelne Damen, die an der Spitze der Leitung des Bundes und
der Zeitschrift stehen, zugleich Vertreter einer „neuen Ethik* im
Sinne sexueller Beformbestrebungen und sexueller Jugendaufklärung
sind und ihren Ideen im Organe des Bundes Ausdruck gegeben haben.
Nach einem Artikel von Lily Braun in Nr. 121 der „Frankfurter
Zeitung" (vom 3. Mai 1906) hat indes der Bund mit diesen per-
sönlichen Anschauungen einzelner leitender Personen nichts zu tun.
„Von den Männern und Frauen aus den verschiedensten Berufs- und
Lebenssphären ", sagt die Verfasserin, „die zuerst die Satzungen des
Bundes unterschrieben haben, wäre kein halbes Dutzend übrig ge-
blieben, wenn sie sich auf die „neue Ethik" hätten verpflichten sollen.
Unter solchen Bedingungen hätte auch ich mich dem Bunde nicht
angeschlossen, hätte mich nicht in den Vorstand wählen lassen, wo
ich jetzt mit Fräulein Dr. Stöcker — demselben Fräulein Dr. Stöcker,
dessen Ansichten in Bezug auf sexuelle Reform ich in vielen Punkten
nicht teile, und mit Fräulein Maria Lischnewska, — demselben Fräu-
lein Lischnewska, dessen Ideen über sexuelle Jugendaufklärung auch
343
nicht mit allen Konsequenzen die meinen sind — friedlich zusammen-
arbeite."
Von Interesse sind ferner nachstehende, der .Kommunalen Praxis*"
entnommenen Ausführungen über diese Gebiete, die hier zur Ergän-
zung Platz finden mögen:
Professor Dr. Mayet hat neuerdings für Mutterschaftsversicherung
folgende Vorschläge gemacht: Fflr je 6 Wochen Unterstfltzung der Schwangeren
und der Wöchnerinnen in Höhe des Krankengeldes, freie Gew&hrung der Heb-
ammendienste und arztliche Behandlung der Schwangerschaftsbeschwerden^
Stillprämien von 25 Mark an Mfltter, die nach 6 Monaten, von weiteren 25 Mark
an solche, die nach einem Jahre noch voll stillen. .In der Zeitschrift fQr soziale
Medizin gibt Mayet nunmehr eine eingehende Begründung. Die Schwanger-
schaftsunterstfltzung ist gegenwärtig bei den Krankenkassen fakultativ. Mayet
verlangt, dass sie obligatorisch werde, nicht sowohl, weil es den Frauen schwer
fällt, ihren Arbeitspflichten zu genügen, sondern weil schwere Erwerbsarbeit
kurz vor der Entbindung die Mutter gesundheitlich schädigt und das Kind
schon vor der Cfeburt schwächt. Er führt Mitteilungen aus der medizinischen
Literatur an, nach denen viele hundert Wägnngen ergaben, dass das Gewicht
des Neugeborenen erheblich schwerer war, wenn die Mutter 2 bis 8 Monate
vor der Geburt die Arbeit aufgegeben hatte, als wenn sie bis zur Entbindung
arbeitete. Die WöchnerinnennnterstOtzung ist gegenwärtig nur bei Orts-, Be-
triebs-, Bau- und Innungskrankenkassen obligatorisch, nicht aber bei freien
Hilfskassen und der Gemeindeversicherung. Da Mayet die gesamte Arbeiter-
schaft der Industrie, des Handwerkes, der Landwirtschaft, Heimarbeit, Haus-
industrie und die Dienstboten und deren Familienangehörige obligatorisch
versichert wissen will, so wQrden dadurch alle Geburten in zwei Dritteln der
Bevölkerung des Deutschen Reiches unter den hygienisch wohltätigen Einfluss
der Versichcrungsgesetzgebung gestellt werden. Die Zahl der in Frage kom-
menden Geburten berechnet Mayet auf 1425 600 jährlich, denen insgesamt
17 107 200 Unterstüzungs Wochen zu gewähren sein wQrden mit einem Aufwände
von 95,8 Millionen Mark. Hierzu würden 14,3 Millionen Mark Hebammen-
gebfihren kommen, die einzelne Leistung mit 10 Mark berechnet. Da nach
den Feststellungen Hutzlers jedes Jahr etwa 480000 Säuglinge in Deutschland
durch die Ratschläge der Hebammen an Leben und Gesundheit bedroht
werden, so würden alle Hebammen, die kein Verständnis für Asepsis zeigen,
aus Dummheit, Vorteil oder aus Bequemlichkeit, weil die natürliche Ernährung
ihnen mehr Arbeit macht, oder weil sie von Nährmittelfabrikanten Zuwendungen
erhalten (!), von der Kassenpraxis ferngehalten werden können. Eingehend be-
spricht Mayet auch die viel weitergehenden Forderungen des Verbandes fortschritt-
licher Frauenvereine, welche Schwangerschafts- und Wochenbettunterstützung
in der Höhe des „ Lohnausfalls" entschädigt wissen wollen. Sie begründen das
damit, dass die Krankenunterstützung im allgemeinen niedriger als der Lohn
gehalten wird, um den Anreiz zur Simulation auszuschalten. Bei Schwanger-
schaft und Wochenbett könne aber von Simulation keine Rede sein. Diese
Forderung würde einen Aufwand von weiteren 95,8 Millionen bedeuten. Den
Aufwand für Stillprämien berechnet Mayet unter Zugrundelegung der Zahl
der gegenwärtig gestillten Kinder und der unter der Wirkung der Prämien
mehr gestillten auf 25 Millionen Mark jährlich. Für die Notwendigkeit, die
Mütter zum Selbststiilen anzuhalten, bringt Mayet ein ungemein reichhaltiges
statistisches Material herbei. In Berlin werden zwei Drittel aller Säuglinge
künstlich genährt. Trotzdem die armen Mütter weit häufiger stillen als die
344
reichen und trotz ungünstigerer sozialer Lat^e der Brustkinder weisen diese
gegenüber den nichtgestillten eine viele günstigere Sterblichkeit an jeder
Krankheit auf; sie bleibt in Berlin bei den Brustkindern nach den genauen
Feststellungen des Statistischen Amtes oft um das 5> bis 10 fache unter dem
Durchschnitt. Nachweisungen des Danziger Ziehkinderarztes, Dr. Effler, er-
gaben, dass mit Kuhmilch genährte Säuglinge 8 bis 5 mal so häufig starben
als die Brustkinder und 4Vsmal so häufig erkrankten. Umfassende Erhebungen
von Dr. G. Rose ergaben bezüglich des Einflusses der Stillungsdauer : Je länger
die Kinder gestillt werden, um so weniger leiden sie an Zahnverderbnis, Rha-
chitis, um so höher ist ihr Gewicht und ihre Körpergrösse, ihre geistige Lei-
stungsfähigkeit in der Schule, um so viel tauglicher sind sie später für den
Militärdienst Durch die Schutzwirkung des Bruststillens erwartet Mayet eine
Abnahme der Säuglingssterblichkeit um 80 vom Hundert, ausserdem aber eine
Ersparnis an Krankheitskosten im späteren Leben, eine Aufzucht geistig ge-
weckterer und leistungsfähigerer Männer und Frauen, eine Erhöhung der
Heereskraft durch Zuwachs an Rekruten und zugleich kräftigeren Mannschaften.
Die Erhöhung der Tauglichkeit berechnet Mayet auf 28 800 Mann jährlich, die
Zunahme an Stellungspflichtigen durch Abnahme der Säuglingssterblichkeit
auf weitere 19904 Taugliche. Es wird als selbstverständlich gehalten, dass
die Männer zur Mutterschafts Versicherung mit beitragen. Bei durchschnittlich
700 Mark jährlichem Lohn und 20 Millionen Kassenmitgliedern hat also ein
Gesamtlohn von 14 Milliarden die Beiträge aufzubringen. Demnach würden bei
den veranschlagten 135,1 Millionen Mark 0,965 oder rund 1 vom Hundert des
Lohnes aufzuwenden sein, ein Betrag, der insbesondere in Anbetracht der von
ihm zu erwartenden Wirkung als durchaus erschwinglich zu bezeichnen ist
Über die Säuglingssterblichkeit wird berichtet:
Am geringsten ist die Säuglingssterblichkeit in einigen australischen Ko-
lonien; in Südaustralien kommen auf 100 Lebendgeborene nur 7,0, in Neu-
seeland 7,1, in Queensland 7,6 im ersten Lebensjahre Verstorbene. Von den
europäischen Staaten stehen am günstigsten da Norwegen mit 7,0 und Schweden
mit 8,6 im ersten Lebensjahre Gestorbenen auf 100 Geborene. Sehr günstig
liegen ferner die Verhältnisse in Neu-Süd-Walee mit 8,2, Uruguay mit 8,9, den
Vereinigten Staaten mit 9,7, Irland mit 10,0, Algerien mit 10,1, Viktoria mit
10,6, Tasmania mit 11,1 und Westaustralien mit 11,3. Auch Dänemark mit 11,6
und Schottland mit 11,8 zeigen einen noch recht guten Prozentsatz. Dann folgen
Frankreich und die Niederlande mit je 13,7, die . Schweiz mit 14,0, Kuba mit
14.3, England und Wales mit 14,6, Japan und Serbien mit je 15,1, Belgien mit
15,5, Luxemburg mit 16,0 und Italien mit der für die dortigen hygienischen
Verhältnisse nicht sehr hohen Zahl von 17,2. In Deutschland, dessen noch
recht mangelhafte Fürsorge für die Säuglinge nicht scharf genug getadelt
werden kann, beträgt der Prozentsatz 19,6, darunter in Preussen speziell 18,5,
in Bayern 23,9 in Sachsen 24,4, in Württemberg 22,1. Noch ungünstiger liegen
die Verhältnisse in Rumänien mit 20,7, Oesterreich mit 20,9, Ungarn mit 21,2,
Mexiko mit 33,2 und Russland mit 35,2 im ersten Lebensjahre Verstorbenen
auf 100 Lebendgeborene. Von den grössten Städten Europas hatte Paris die
bei weitem günstigste Säuglingssterblichkeit mit 10,0; in Rom betrug der Satz
14.4, in London 14,6, in Hamburg 16,7, in Wien 17,5, in Berlin 20,0 (also ge-
rade noch einmal so viel wie in Paris), in München 22,9, in Breslau 23,6, in
Leipzig 24,3.
345
2. Dr. Ghrists Einderhospital und Entbindnngshans.
Die Anstalt ist eine Stiftung des Frankfurter Arztes Dr. Christ.
Das Hospital für arme kranke Kinder (Theobaldstrasse 16) bis
zu 14 Jahren wurde 1845 bezogen und später durch umfangreiche
Bauten erweitert. Neben stationärer findet auch ambulatorische Be-
handlung statt. Die Zahl der im Jahre 1905 behandelten Kinder
betrug 508. Davon wurden unentgeltlich verpflegt 394. Die Zahl
der Yerpflegungstage betrug 13 010, im Durchschnitt 25,6. Es starben
102 Kinder, davon am ersten Tage ihres Aufenthalts im Hospital 20.
In einer besondem Säuglingsabteilung wurden 145 Säuglinge verpflegt,
von welchen 64 starben. Seit Oktober 1905 steht der Säuglings-
abteilung eine Amme zur Verfügung. Diese stillte ausser ihrem
eignen Kinde in der Regel noch drei andere. Die Menge der Mutter-
milch, welche den betreffenden Säuglingen zukam, betrug pro Tag
durchschnittlich 1,63 kg. Ausserdem wurde für 1596 Kinder, 801
Knaben und 795 Mädchen, in 2730 Konsultationen ärztlicher Rat er-
teilt; im Anfang des Jahres wurden diese Patienten meist auch mit
freier Arznei versorgt, eine Wohltat, die weiterhin aus Mangel an
Mitteln wesentlich eingeschränkt werden musste.
Das ebenfalls zur Stiftung gehörende Kinderhospital Forst-
hausstrasse 20, das erst seit einigen Jahren besteht, verpflegte im
Jahre 1905 240 Kinder mit 7491 Verpflegungstagen ; ausserdem wurde
für 1556 Kinder (787 Knaben, 769 Mädchen) ärztlicher Rat erteilt.
Das Entbindungshaus für bedürftige Ehefrauen (Theo-
baldstrasse 16) zählt 12 Betten, davon sind 10 Freibetten. Es wurde
gegründet aus den Mitteln der Dr. Christ'schen und Mühlen'schen
Stiftung. Im Jahre 1905 waren 270 Frauen mit 2765 Verpflegungs-
tagen in Behandlung. 154 Frauen wurden umsonst, 108 gegen Ent-
gelt aufgenommen. Von den Frauen waren 75 zum ersten-, 70 zum
zweiten-, 51 zum dritten, 27 zum viertenmale niedergekommen, zum
fünften- bis neuntenmale im ganzen 32, zum zehnten- bis vierzehntenmale
7 Frauen. Den Krankendienst besorgen Schwestern des evangelischen
Diakonievereins in Zehlendorf. Die Jahresrechnung für die beiden
Kinderhospitäler und das Entbindungshaus ergibt für das Jahr 1905
eine Ausgabe von Mk. 57906.73 ; davon wurden Mk. 8235. 15 aus Pflege-
geldern, der Rest aus den Kapitalzinsen der Legate und Stiftungen
(Gesamtsumme Mk. 1,047,000) und aus Schenkungen gedeckt.
Einer der leitenden Arzte, Sanitätsrat Dr. S. Zimmern, der
die Kursteilnehmer durch die Anstalten führte, gab in einem orien-
346
tierenden Referate einige Aufschlüsse über deren Betrieb uud wies
insbesondere darauf hin, mit welch günstigem Erfolge die Gynäkologie
die Bekämpfung des Eindbettfiebers vorgenommen habe; wenn noch
irgendwo das Eindbettfieber auftrete, müsse man sich vor allem fragen,
ob der Arzt, die Hebamme oder die Wärterin die Schuld trage.
3. Anordnungen des Waisen- und Armenamts der Stadt Frankfurt
für die Säuglingspflege.
In der Stadt Frankfurt ist die Einderfürsorge dem Armen- und
Waisenamte übertragen, das sie durch das , Bureau der Abteilung für
Einderfürsorge'' besorgen lässt. Bei der Beaufsichtigung der kleinen
Einder hat die Mitarbeit der Frau einen hervorragenden Anteil. Für
die Waisenpflege sieht das Gesetz (§ 2 des Art. 77 des Ausführungs-
gesetzes zum B. 6.-B.) die Mitarbeit der Frauen als Waisenpflegerinnen
vor, während sie z. B. in der Gesetzgebung über die Armenpflege
nicht erwähnt wird. Nach dem Verwaltungsberichte der in Frage
stehenden Amtsstelle vom Jahre 1904 hat sich gezeigt, dass die Ar-
beiten der Waisenpflegerinnen, deren im Jahre 1904 87 in Tätigkeit
waren, nicht nur ebenso wichtig, sondern auch mindestens ebenso
schwierig sind, wie die der Armenpflege. Für die Einderpflege wur-
den im Jahre 1902 besoldete Einderpflegerinnen angestellt. Jeder
Einderpflegerin ist eine Anzahl Armenbezirke zugewiesen. Sie hat
nach dem vom Magistrat erstatteten Bericht vom 25. Februar 1905
die innerhalb dieser Bezirke untergebrachten, in Generalvormundschaft
der Armenamtsvorsitzenden befindlichen Einder zu überwachen, ausser-
dem aber auch die vorübergehend auf Eosten der Armenpflege inner-
halb der Stadt untergebrachten Kinder in ihren Pflegestellen zu be-
suchen, neu angemeldete Pflegestellen zu prüfen, die Unterbringung
der Einder in denselben zu bewirken und einzelne Aufträge, die ihr
gegeben werden, zu erledigen. Solche Aufträge sind z. B.: Prüfung
von Beschwerden wegen angeblich schlechter Pflegestellen, Prüfung
von Denunziationen, Unterstützung des Eostkindervereins in besonde-
ren Fällen, Prüfung von Wohnungsverhältnissen, des Gesundheits-
zustandes von Säuglingen etc.
Die Säuglingsfürsorge wird vom Armenamt als Bestandteil der
Einderfürsorge betrachtet und zwar insbesondere von dem Gesichts-
punkte aus, dass es sich bei diesem Teil der Armenfürsorge fast mehr
als bei den andern darum handle, Anstalten ins Leben zu rufen, die
der gesaraten ärmeren Bevölkerung zu Gebote stehen, so dass nicht
347
etwa eine Bevorzugung derjenigen Familien eintritt, welche die Für-
sorge für Säuglinge der öffentlichen Armenpflege übertragen wollen.
Dementsprechend sind in den letzten Jahren teils durch Anregung
des Armenamts, teils indirekt durch Männer und Frauen, die in der
öffentlichen Armenpflege tätig waren, eine Anzahl speziell auch den Säug-
lingen dienender Anstalten und Vereine ins Leben gerufen worden. Der
Geschäftsbericht pro 1904 nennt als solche : die Krippe des Volkskinder-
gartens in der Nordendstrasse, den Krippenverein, den Verein Kinder-
heim. Ausserdem hat der mit dem Armenamt in naher Beziehung
stehende Armen verein seit längerer Zeit besondere Sorgfalt auf die
Verabreichung guter Milch gelegt und verwendet hierfür jährlich ca.
14,000 Mk. Nachdem der Amtsvorsitzende in den Vorstand des Arraen-
vereins gewählt worden war, konnte er darauf hinwirken, dass diese
Veranstaltungen noch ausgedehnt wurden, indem der Verein auf seinen
Antrag speziell die Verteilung von Säuglingsmilch (sterilisierte Milch
in kleinen, den einzelnen Mahlzeiten der Säuglinge angepassten Quanti-
täten) übernommen hat. Die neue Einrichtung kommt z. Z. aller-
dings in erster Linie den in Unterstützung befindlichen Kindern zu-
gute, weil das Armenamt die Armenärzte besonders ersucht hat, von
ihr Gebrauch zu machen. Es sollen indes Einrichtungen bereits in
Ausführung begriffen sein, die auch der nicht unterstützten unbe-
mittelten Bevölkerung erleichtern werden, die Säuglingsmilch zu er-
mässigten Preisen zu bezieben.
Von Interesse ist nachfolgende „Anweisung für die Pflege-
mütter zur Pflege und Ernährung kleiner Kinder", welche die
Kinderpflegeabteilung des Waisen- und Armenamtes erlassen hat:
1. Kleine Kinder müssen warm gehalten werden; ihre Kleidung darf aber
nicht eng anschliessen. Das Kind soll gar nicht oder nur lose gewickelt wer-
den. Die Strümpfe sollen bis zu den Knien reichen, das Kleid bis zum Halse
gehen und lange Aermel haben.
2. Das Kind soll täglich warm gebadet oder mit lauwarmem Wasser am
ganzen Körper gewaschen werden.
Nach Stuhl- oder Urinentleerungen ist das Kind jedesmal mit lauem Wasser
abzuwaschen und trocken zu legen, um das Wundsein zu verhüten.
3. Das Kind soll im eigenen Bettchen oder Wagen liegen und nicht zu
warm zugedeckt sein. Man lüfte das Bett fleissig und wechsle die Wäsche, so-
bald sie feucht oder beschmutzt ist.
4. Das Zimmer muss täglich wenigstens zweimal gelüftet werden und darf
nie zu warm sein.
5. Bei gutem Wetter muss das Kind täglich an die Luft gebracht werden,
auch im Winter, besonders an den wärmeren Tagen.
6. Das Kind soll nicht geschaukelt und nicht zuviel herumgetragen wer-
den, da dies dem noch schwachen Rücken des Kindes schädlich ist.
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348
7. Die beste Nahrung als Ersatz für die Muttermilch ist Kuhmilch, und
zwar in den ersten 4 — 5 Monaten ohne andere Nährmittel, wenn sie nicht vom
Arzte verordnet werden.
8. Die Milch muss Vollmilch sein, sie darf also nicht entrahmt sein. Sie
muss sofort nach Empfang mindestens V4 Stunde in einem sauberen, breiten,
glasierten oder Porzellantopf, besser noch in einem Soxhletschen oder ähn-
lichen Apparat abgekocht werden.
Sofort nach dem Kochen muss sie an einem kühlen luftigen Ort in bedeck-
tem Topf abgekühlt werden.
Bei grosser Hitze soll sie vor dem Genuss nochmals aufgekocht werden.
9. Die Kuhmilch muss dem Kinde anfänglich verdünnt gegeben werden,
und zwar mit abgekochtem Wasser oder dünnem Gersten- oder Haferschleim
(2 Theelöffel voll Hafer- oder Gerstengrütze auf V« Liter Wasser). Jeder Flasche
ist V« gestrichener Theelöffel Zucker (am besten Milchzucker) hinzuzufügen.
Die Verdünnung soll, falls Vom Arzte nichts anderes verordnet wird, fol-
gende sein:
im li— 2. Monat 1 Teil Milch auf 2 Teile Wasser (oder Schleim)
„ 3.-4. , 1 « , ,1 Teil
„ 5.-6. , 2 Teile , . 1 .
Die Milchmenge wird dabei allmählich vermehrt, die Wasser- (Schleim-)
menge vermindert, sodass das Kind mit 6—9 Monaten reine Milch erhält.
10. Das Kind soll nur in den ersten Tagen alle 2 Stunden, später alle 3
Stunden die Flasche erhalten; nachts, wenn irgend möglich, gar nicht.
11. Zu häufige und zu kräftige Nahrung ist sehr oft ein Grund zu Ver-
dauungsstörungen bei Säuglingen; man gebe dann nicht so oft Nahrung und
verdünne die Milch mehr. Ueberfütterung erkennt man am häufigen Ausschtitten
der genommenen Nahrung.
12. Die Nahrung gebe man in einfachen geraden Flaschen mit schwarzem
Gummihütchen. Die langen dünnen Schläuche sind durchaus gesundheitsschäd-
lich. Flaschen und Gummihütchen müssen sofort nach dem Gebrauch sorgfältig
mit warmem Wasser, dem etwas Soda hinzugesetzt ist, gereinigt werden.
In der Flasche zurückgebliebene Milch darf nicht mehr verwendet werden.
13. Dem Kind ein leeres Gummihütchen oder einen Lutscher zu geben, ist
durchaus schädlich und ruft Verdauungsstörungen und Mundkrankheiten hervor.
14. Vom 7.-9. Monat an kann das Kind ein- bis zweimal täglich Mehlbrei,
Semmel, Maizena, Gries, Zwieback u. dgl. bekommen; ausserdem nur Vollmilch.
Mit 10 Monaten einmal täglich Fleischsuppe,
, 12 „ ein weichgekochtes Ei,
„ 14 „ weiches Fleisch,
„ 18 „ Kartoffelmus und gekochtes Obst,
„ 2 Jahren leichtes Gemüse.
Es ist ein grosser Fehler und eine häufige Ursache von Krankheiten, Kin-
dern unter 2 Jahren dasselbe zu geben, was die Erwachsenen geniessen. Ein
Verbrechen ist es, Kindern Alkohol in irgend einer Form zu geben (Bier, Wein
Apfelwein usw.).
15. In allen Krankheitsfällen ist der auf der Karte angegebene Armen-
arzt zu befragen (falls nicht ein anderer Arzt die regelrechte Behandlung über-
nommen hat!)
4. Ärztliche Aufsicht in der Säuglingsffirsorge.
Dr. med. Fulda, der über dieses Thema referierte, ging in seinen
Erörterungen von dem hohen Prozentsatz der Sterblichkeit im Säuglings-
349
alter aus: Die Wahrscheinlichkeit, ein hohes Alter zu erreichen, ist
in den ersten Lebensjahren eine sehr geringe, weil in diesen Jahren
eine sehr grosse Zahl junger Menschenleben der Vernichtung anheim-
fällt. Während in Deutschland im Jahre 1900 von 1000 Personen,
die mehr als 60 Jahre zählten, 74,5 starben, traf es auf die Kinder
im ersten Lebensjahre 275,4 Sterbefälle; die Säuglingssterblichkeit
wird auf ca. V& der Zahl der Säuglinge berechnet. Man hat in der
hohen Sterblichkeitsziffer des Säuglingsalters einen gewissen Regu-
lator für die Volksgesundheit erblicken wollen, indem man, auf das
Beispiel der Spartaner hinweisend, sich sagte: Wenn diese Kleinen
zu schwach sind, um den Lebenskampf aufnehmen zu können, ist es
vom volkswirtschaftlichen Standpunkte aus besser, sie sterben jung,
als später, da ihre Pflege und Wartung für die Besorger bereits namhafte
Opfer zur Folge gehabt hat! Dieser Standpunkt ist aber durchaus
unrichtig. Nicht die schwachen Kinder allein sterben im ersten Jahre;
die Todesursachen sind vielmehr zum grossen Teil auf zufällige Mo-
mente zurückzuführen, die nicht in Beziehung stehen zur Säuglings-
gesundheit. Im allgemeinen kann gesagt werden, dass ein Säugling
bei guter Pflege eine grössere Lebenswahrscheinlichkeit aufweist, als
bei schlechter Pflege. Ernährung des Säuglings, Beruf der Eltern,
Ehelichkeit oder Unehelichkeit sind dabei von Wichtigkeit. Die
Sterblichkeit ist um so grösser, je näher das Alter des Säuglings der
Geburt ist; dabei kommen Kunstfehler bei der Geburt und Lebens-
schwäche ganz besonders in Betracht. Die Lebensfähigkeit steigt
rapid während des ersten Lebensjahres, und es ist daher das letzte
Quartal als das günstigste zu bezeichnen. Die kleinste Säuglings-
sterblichkeit zeigt sich da, wo die Brusternährung stattfindet, während
die Kunsternährung nicht nur eine widernatürliche, sondern auch als
eine die Gesundheit des Säuglings gefährdende Ernährung zu be-
zeichnen ist. Die Sterblichkeit wächst bei mangelhafter Eiiiährung
von Mutter und Kind, bei ungenügender Wartung, bei schlechten
Wohnungsverhältnissen, bei übermässigem Alkoholgenuss der Eltern ;
sie ist bei den unehelichen Kindern fast doppelt so gross, wie bei
den ehelichen.
Was ist gegen die Säuglingssterblichkeit zu tun? Wir können
nicht alle Säuglinge, die es notwendig hätten, in Sanatorien bringen,
wo ihnen die richtige Pflege und Ernährung zu teil würde. Aber
man kann viel tun zunächst durch die Belehrung seitens der Heb-
ammen und Ärzte und durch die Institution der Kinderfürsorge.
Vor allem sollte die natürliche Ernährung wieder Regel werden.
350
Allerdings ergibt sich in vielen Fällen die Unfähigkeit der Mutter
zum Stillgeschäfte; doch sind es vielfach bloss gesellschaftliche Gründe,
durch welche die Mutter von ihrer natürlichen Pflicht sich abhalten
lässt. Man hat zur Hebung der natürlichen Ernährung der Säuglinge
sogenannte Stillprämien ausgesetzt, so in München. In Fabriken hat
man besondere Bäume eingerichtet, wo Frauen während der Arbeits-
zeit ihre Kinder stillen können. In Frankreich arbeitet man in den
Städten durch das Mittel der Säuglingsberatungsstellen und durch
Abgabe von sterilisierter und humanisierter Kuhmilch mit Erfolg
gegen die Säuglingssterblichkeit.
In Frankfurt ist es der Verein „Kinderschutz*, der sich der
Säuglingsfürsorge wie der Beaufsichtigung der Pflegekinder besonders
annimmt. Meistens schon bald nach der Geburt wird für das Kind
eine ordentliche Pflegestelle gesucht; dort wird es regelmässig je
nach Bedürfiiis alle Wochen oder alle Monate einmal durch geschulte
Pflegerinnen und freiwillige Aufsichtsdamen besucht, die in der An-
leitung und der Beaufsichtigung der Pflegemütter vom Kinderarzte
besonders unterwiesen wurden. Der Arzt selbst prüft in regelmässigen
Zwischenräumen die Pflegeverhältnisse, sieht auch das Kind von Zeit
zu Zeit in den ärztlichen Sprechstunden, die auf dem Bureau abge-
halten werden, an; wo Anlass dazu ist, wird der Pflegemutter die Er-
nährungsweise für das Kind vorgeschrieben. Die Pflegestellenver-
mittlung, die anfangs nur geringen Umfang hatte, hat sich seit der
Zeit stark ausgedehnt. Sehr häufig kommen Mütter, zu denen der
Verein früher noch nicht in Beziehungen stand, um ihr Kind unter-
bringen zu lassen. Durch ein besonderes Abkommen mit dem Polizei-
präsidium übernahm der Verein für den Stadtteil Bockenheim die
Aufsicht über die Kostkinder gemeinsam mit den Damen des Bocken-
heimer Kostkinderausschusses. Auch hier wird wie bei den anderen
Pflegestellen zunächst die Zulässigkeit geprüft und darnach beteiligen
sich Arzt und Pflegerinnen an der Aufsicht. Nur durch eine so gut
organisierte ständige Beaufsichtigung lässt sich eine Herabminderung
der Säuglingssterblichkeit erreichen; nur so kann verhütet. werden,
dass Unverstand oder Böswilligkeit der Pflegemütter das Kostkind
schon im frühesten Kindesalter ums Leben bringen.
Diesen Ausführungen des Arztes, Dr. Fulda, folgte die Vor-
stellung einer grössern Zahl von Pflegekindern verschiedenen Alters.
Die Kinder wurden nackt auf die Wage gelegt und hernach vom
Arzt untersucht, worauf der Befund in den Kontrollbogen eingetragen
wurde und den Pflegemüttern allfallig weitere Instruktionen gegeben
wurden.
351
5. Die Sänglings-Poliklinik nnd -Beratongsstelle, Bleichstrasse 43.
In der Säuglingsberatungsstelle erhalten Mütter oder Pflegerinnen
gesunder und kranker Kinder unter zwei Jahren unentgeltlich Rat
und Anweisung hauptsächlich in Fragen der Ernährung. Die Sprech-
stunden finden an Werktagen täglich 9 — 10 Uhr statt. Die Leitung
liegt in den Händen von zwei Ärzten.
Die Säuglingsberatungsstellen sind in Deutschland, wie einer der
beiden dirigierenden Ärzte bei unserem Besuche der Anstalt ausführte^
eine verhältnismässig junge Institution, während derartige Einrich-
tungen in Frankreich, namentlich in Paris schon längst bestehen («Gouttes
de laif", Dispensaires, „Consultations des nourrissons"). Die Grenzen
zwischen Gesundheit und Krankheit liegen im frühesten Kindesalter
sehr nahe beisammen; es ist daher zweckmässig, wenn der gesunde
wie der kranke Säugling in derselben Beratung bleibt. Die Beratungs-
stelle will nicht nur Weisung erteilen, wenn Störungen in der Ge-
sundheit de0 Säuglings sich zeigen, sondern sie will namentlich durch
ihre Ratschläge auch vorbeugend wirken, verhindern, dass Störungen
überhaupt eintreten. Dabei ist in Betracht zu ziehen, dass die Ur-
sachen der Säuglingssterblichkeit nicht nur vorwiegend in der Er-
nährung liegen, sondern zum schönen Teil auch in sozialen Gründen.
Die Säuglingsberatungsstelle muss daher im Interesse des zu stillen-
den Kindes nötigenfalls in der Lage sein, Unterstützungen vermitteln
zu können, damit die Mutter gut ernährt bleibt. Sie muss ferner
die Wohnungsverhältnisse, in denen Mutter und Kind leben, mit als
Faktor in ihre Wirksamkeit ziehen und auch die Mittel an der Hand
haben, allfallig sich zeigenden Übelständen, die schädigend auf die
Gesundheit der Mutter oder des zu stillenden Säuglings einwirken,
zu begegnen. Ferner wird sie auch in den Fall kommen, der Mutter
Weisung betreffend Rechtsschutz zu erteilen.
Die Erfahrung zeigt, dass man in den Proletarierfamilien in
der Ernährung der Säuglinge vielfach dadurch sündigt, dass die
Nahrung zu häufig gewechselt wird; da spielen Einflüsterungen
„weiser" Nachbarinnen eine grosse Rolle. Es muss daher alles ge-
tan werden, dass auch in diesen Kreisen eine rationelle Ernährung
der Säuglinge Platz findet. In erster Linie muss darauf gedrungen
werden, dass die Mutter ihr Kind selbst ernährt ; muss aber zu künst-
licher Ernährung gegriffen werden, so sollte es nicht geschehen, ohne
dass der Rat des Arztes eingeholt wird. Man hat schon allerlei
Versuche gemacht, die Mütter mit den Grundregeln der Kinderpflege
352
vertraut zu machen; allein ein blosses Blatt, auf dem diese Regeln
gedruckt sind, wandert gar leicht in die Schublade und bleibt ver-
gessen. Einer der beiden Leiter der Beratungsstelle, Dr. Kahn, dessen
Ausführungen wir in Vorstehendem gefolgt sind, hat daher einen
Abreisskalender erstellt (Verlag Hermann Meyer, Frankfurt a/M.,
Bleichstrasse 22), der auf dem Karton, auf dem der Block des Kalen-
ders angebracht ist, nachstehende
, Zwölf goldene Regeln für Mütter"
enthält :
I.
Stille dein Kind selbst, es wird ihm von Nutzen sein sein Leben
lang; jede Woche, jeden Tag, den du stillst, ist ihm ein Gewinn. Hast da
nicht von vornherein damit angefangen, oder hast du es unterbrochen, so
kannst du es mit Aussicht auf Erfolg nach Tagen, ja nach Wochen,
ohne Schaden für dich und dein Kind versuchen.
IL
Stille dein Kind selbst, denn du bist es imstande, wenn du es nur
mit Geduld viele Tage versuchst. Hast du nicht genug Milch, §o höre nicht
ganz mit dem Stillen auf, sondern gib die Flasche nebenbei!
III.
Stille dein Kind selbst und lass dich nicht davon abhalten durch
unverständige Reden deiner Umgebung!
IV.
Stille dein Kind selbst, denn du schützest dadurch deine Brust
vor schwerer Erkrankung in späterem Alter!
V.
Wenn du dein Kind stillst, iss und trink, was dir schmeckt und be-
kommt; was dir nicht schadet, schadet auch deinem Kind nicht!
VI.
Wenn du aber trotzdem dein Kind unnatürlich, das ist künstlieh
mit der Flasche ernähren musst, so erkundige dich beim Arzt über die
Art der Ernährung!
VU.
Die Milch für das Kind sei frisch und rein und werde nach dem Ab-
kochen sauber, kühl und verschlossen aufbewahrt!
VIII.
Gib deinem Kinde nicht zu viel und nicht zu oft zu trinken; das ist
gerade so schlimm, wie zu selten oder zu wenig.
IX.
Wenn das Kind schreit, so wisse, dass das nicht immer Hunger
bedeutet.
X.
Lege dein Kind so oft trocken, als es nass ist; wenn es wund wird^
ist es deine Schuld!
353
XI.
Glaube nicht denen, die sagen, dein Kind sei darch Zahnen krank;
es gibt keine Krankheit, die vom Zahnen kommt; das Kind kann nur krank
sein w&hrend des Zahnens aus andern Ursachen!
xn.
Gehe daher immer rechtzeitig zum Arzt, dass er dieser Krankheit
Heilang bringe!
Ausgehend von der Erfahrung, dass bei normalen Verhältnissen
eine stillende Mutter ganz wohl imstande ist, ein zweites Eind zu
stillen, befürwortet Dr. Kalm die Unterbringung von Säuglingen, die
in fremde Pflege gegeben werden müssen, bei Müttern, die ihr eigenes
Kind stillen; eine derartige Emährungsindustrie müsste nach seiner
Meinung gewiss nur von gutem sein. Im weitem weist er auf die
grosse Gefahr hin, die für die Gesundheit des Kindes entsteht, wenn
seine Eltern oder seine Pflegemutter tuberkulös sind.
Dem Referate folgte die Vorstellung einzelner Säuglinge, die
von ihren Müttern beziehungsweise Pflegemüttern zur ärztlichen Kon-
sultation gebracht worden waren.
6. Anstalt KindeAeim Böttgerstrasse, Frankfurt a. M.
Die Anstalt ist Eigentum des Vereins , Kinderheim'', der in
seinem vierten Jahre steht und im Jahre 1904 sein jetziges, mit
allen Einrichtungen für moderne Säuglingspflege wohlausgerüstetes
Heim, Böttgerstrasse 20/22, bezogen hat. Nach § 1 seiner Satzungen
bezweckt der Verein:
1. Verpflegung fürsorgebedürftiger Kinder im zarten Alter.
2. Ausbildung von Kinderpflegerinnen.
In der Regel nimmt der Verein Säuglinge und Kinder unter
drei Jahren gegen Kostgeld in die Anstalt auf. Auch Kinder über
drei Jahre können Aufnahme finden, wenn -dies besondere Umstände
notwendig machen. Die Aufgenommenen werden in der Anstalt
dauernd verpflegt; hierin unterscheidet sich diese von den Krippen,
die keine Nachtpflege übernehmen. Säuglinge unter sechs Monaten,
deren Mütter am Leben sind, werden in der Regel nur zusammen
mit der Mutter aufgenommen, namentlich, wenn diese in der Lage
ist, das Kind selbst zu stillen.
In die Anstalt werden ferner Mädchen aufgenommen, die zum
erstenmal vor der Entbindung stehen oder zum erstenmal aus einer
Entbindungsanstalt konmien. Sie haben sich zu verpflichten, bis zu
sechs Monaten nach der Entbindung in der Anstalt zu verbleiben
23
354
uod dort die ihnen übertragenen Arbeiten zu verrichten, namentlich
aber das eigene Kind zu nähren.
Verehelichte Frauen, die vor der Entbindung atehen oder solche,
die aus einer Entbindungsanstalt kommen und der AnstaltspSege
bedürfen, werden unter gleichen Bedingungen aufgenommen, auch
wenn es sich nicht um erstmalige Entbindung handelt.
Die Aufnahme von Frauen und Mädchen kann bereits im 6. oder
7. Monat der Schwangerschaft erfolgen. Voraussetzung ist kSrper-
Kinderheim BOltgerstrasse, Frackfurt a. H. — Hauptfassade.
liehe Gesundheit, ferner bei Verehelichten die nachgewiesene Notlage,
bei Ledigen die erstmalige Schwangerschaft, sofern sie nicht Folge
eines notorisch unsittlichen Lebenswandels ist. An VerpSegungs-
kosten sind zu bezahlen:
a) Vor der Entbindung pro Tag Mk. 1. — .
Dieser Satz ermässigt sich auf 50 Pfg. pro Tag, wenn
die Aufnahme bereits am Anfang des 7. Monats der Schwanger-
schaft erfolgt.
b) Nach der Entbindung für Mutter und Kind zusammen fßr die
ersten 30 Tage pro Tag Mk. 2. — .
355
c) Entbindungekosten werden mit Mk. 80. — berechnet, wovon
Mk. 20. — zu hinterlegen sind.
Vom 30. Tage nach der Entbindung bis zur Entlassung aus der
Anstalt ist die Verpflegung für Mutter und Kind frei. Ausserdem
werden für jede Woche langem Aufenthalts Mk. 3. — an den bis zu
obigem Termin aufgelaufenen Verpflegungskosten in Abzug gebracht.
Mütter, die mehr Milch haben, als das eigene Kind verbraucht,
müssen auf Anordnung des Arztes für andere Säuglinge, die der
Muttermilch bedürfen, von ihrer Milch abgeben, wofür entsprechende
Vergütung nach Quantum und nach Bestimmung des Anstaltsarztes
geleistet wird.
Die Kinder, deren Mutter länger als vier Monate nach der Ent-
bindung in der Anstalt geblieben sind und sich ordentlich geführt
haben, können bis auf weiteres gegen Kostgeld in der Anstalt ver-
bleiben. Die Höhe des Kostgeldes, für das Vater und Mutter des
Kindes solidarisch haften und das sicher gestellt werden muQs, be-
stimmt der Vorstand.
Aus dem Jahresbericht pro 1905 ergibt sich, dass die Pflege-
kosten sich im genannten Jahre auf Mk. 1. 60 pro Tag und Kopf der
Verpflegten (Frauen und Kinder) oder Mk. 1.26 pro Tag und Kopf
der Insassen der Anstalt beliefen. Unbemittelten wurde der ortsüb-
liche Pflegesatz berechnet, der sich zwischen 60 und 70 Pfg. pro Tag
bewegt. Für ganz unbemittelte Eltern kommt die städtische Armen-
verwaltung für die Kosten der Verpflegung auf. Erwähnenswert ist
die Bemerkung im Berichte, dass uneheliche Mütter gewöhnlich in
sehr gewissenhafter Weise bezahlen, da sie den Wert der Pflege
wohl zu schätzen wissen.
Über die Ausbildung von Kinderpflegerinnen gelten fol-
gende Bestimmungen:
1. Der Verein „Kinderheim^ nimmt Mädchen und Frauen in seine Anstalt
als Schülerinnen auf, die sich als Kinderpilegerinnen ausbüden wollen. Diese
dürfen nicht unter 21 und nicht über 30 Jahre alt sein und müssen eine gute
Schulbildung genossen haben.
2. Bei dem Gesuch um Aufnahme sind einzureichen:
a) Geburtsschein,
b) ärztliches Gesundheitsattest,
c) Schul- und sonstige Zeugnisse,
d) selbstgeschriebener Lebenslauf,
e^ Photographie.
Die unter a, c und e genannten Papiere werden auf Wunsch zurückge-
geben oder bis zum Austritt in Verwahrung genommen.
3. Die Ausbildung der Schülerin dauert in der Regel sechs Monate und
erstreckt sich auf Säuglings- und Kinderpflege sowie Kinderkrankenpflege.
Die Ausbildung kann mit einer Prüfung abschliessen.
356
4. Nach vollendeter Ausbildang wird der Sehaierin ein Zeugnis ausgestellt
5. Während der Dauer der Ausbildung, d. h. vom Eintritt bis zu deren
Vollendung nach §§ 3 und 4 hat die Schülerin dem Verein ein Kostgeld von
Mk. 1. — pro Tag bis zum Höchstbetrage von Mk. 200 . — zu entrichten. Dieses
Kostgeld wird beim Abgang der SchQlerin erhoben ; von der Erhebung wird
jedoch abgesehen, wenn die SchtÜerin dem Verein das in § 8 vorgesehene
Pflichtjahr geleistet hat.
6. Der Verein gewährt der Schülerin während der Ausbildung und während
des in § 8 vorgesehenen Pflichtjahrs vollständige Kost und Verpflegung, Reini-
— ^^u^i^v<^%w —
r^
Kinderheim Böttgerstrasse, Frankfurt a. M.
gung der Wäsche, freie ärztliche Behandlung und Arznei, sowie das in der
Anstalt zu tragende Kleid und das Vereinsabzeichen. Anstaltskleid und Ab-
zeichen verbleiben Eigentum des Vereins und sind beim Austritt wieder abzu-
liefern. Auf Hospitalverpflegung wird die Schülerin durch den Verein versichert
Weigert sich dieselbe gegebenen Falles, der Einweisung in ein Krankenhaus Folge
zu leisten, so hat der Verein keinerlei Verpflichtung, für ärztliche Behandlung
aufzukommen.
7. Nach dreimonatlicher Ausbildungszeit gewährt der Verein der Schülerin
bei gutem Verhalten und guten Fortschritten ein Taschengeld von Mk. 5. —
pro Monat
8. Die Schülerin verpflichtet sich, dem Verein ihre Dienste noch für ein
Jahr nach vollendeter Ausbildung zu widmen. Während dieses Jahres vergütet
ihr der Verein ein Monatsgehalt, und zwar für das erste Halbjahr Mk. 10. —
357
und far das zweite Halbjahr Mk. 15. — pro Monat. Nach Ablauf dieses Pflicht-
Jahres kann feste Anstellung als Pflegerin erfolgen nach Massgabe der für diese
getroffenen ßestimmungen.
9. W&hrend der ersten 4 Wochen der Ausbildungszeit kann das Ver-
hältnis beiderseits durch einseitigen Rücktritt aufgelöst werden. Nach Ablauf
der ersten 4 Wochen bis zur Beendigung des Pflich^ahres kann eine Schülerin,
welche sich als ungeeignet zur Ausbildung oder zum Verbleib in der Anstalt
erweist, jederzeit nach vorausgegangener 14tägiger Kündigung seitens des Vor-
standes entlassen werden. Die Schülerin ihrerseits hat das Recht, auch nach
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Kinderheim Böttgerstrasse, Frankfurt a. M.
Ablauf jener 4 Wochen, jederzeit auszuscheiden; sie rauss jedoch 4 Wochen
vorher schriftlich kündigen. Es steht dann dem Vorstand frei, die Schülerin
vor Ablauf dieser Kündigungsfrist zu entlassen.
10. Die nach § 5 dem Verein zu leistende Entschädigung kann vom Vor-
stand ganz oder teilweise erlassen werden, wenn die Auflösung des Verhält-
nisses aus Gründen erfolgt, die von der Schülerin nicht verschuldet sind.
11. Zur Sicherstellung der in § 5 bestimmten Entschädigung sind dem
Verein bei der Aufnahme der Schülerin Mk. 200. — in barem Geld oder in
Wertpapieren zu hinterlegen. Der Vorstand kann auf diese Hinterlegung ver-
zichten, wenn von einer ihm genehmen Seite für die Zahlung dieser Summe
Bürgschaft geleistet wird. Wertpapiere werden bei der Bank der Gesellschaft
hinterlegt, bares Geld wird bei einer hiesigen Sparkasse zinsbringend angelegt;
die Zinsen stehen zur Verfügung desjenigen, der die Sicherstellung geleistet hat.
358
12. Nach Ablauf des Pflichljahres wird die Kaution bezw. der Bargschafts-
schein zurückgegeben. Erfolgt der Austritt oder die Entlassung vor Ablauf
des Pilichtjahres, so ist vor Rückgabe der Kaution die nach § 5 festgesetzte
Entschädigung zu leisten; andernfalls ist der Verein berechtigt, sich aus den
hinterlegten Wertpapieren oder dem angelegten Betrag bezahlt zu machen.
Als Pflegerinnen v^erden Frauen und Mädchen angestellt, die
in der Anstalt oder anderswo mit Erfolg ausgebildet worden sind.
Das Eintrittsalter soll in der Regel nicht unter 21 und nicht über
35 Jahren sein. Die Anstellung erfolgt zunächst auf Probe fQr drei
Monate; während dieser Probezeit steht es beiden Teilen frei, das
Kinderheim Böttgerstrasse, Frankfurt a. M.
Verhältnis unter Einhaltung einer 14tägigen Kündigungsfrist auf zu*
lösen. Nach Ablauf der Probezeit kann die Pflegerin als Kinder-
schwester in den Schwestemverband des Vereins .Kinderheim" auf-
genommen werden, wenn sie sich verpflichtet, der Schwesternschaft
mindestens fQr ein Jahr, vom Tage der Aufnahme in die Schwestern-
schaft an anzugehören.
Von den einschlägigen Bestimmungen sind ferner folgende von
allgemeinem Interesse:
Die Kinderschwester hat ihre ganze Zeit und Tätigkeit dem Verein zu
widmen und den Anordnungen des Anstaltsarztes, des Vorstandea oder dessen
Beauftragten unbedingt Folge zu leisten. Sie hat ferner im Dienste des Vereins
auch ausserhalb der Anstalt Kinderpflege auszuüben, ohne dafQr eine besondere
359
Vergfitung beanspruchen zu können. £twaige Geldgeschenke bei derartiger
Pflege dürfen nur im Namen des Vereins und fQr denselben angenommen werden.
Die Kinderschwester erhält in der Anstalt vollständig freie Station (Woh-
nung, Kost, Reinigen der Wäsche u. s. w.) ; ferner erhält sie das in der Anstalt
zu tragende Anstaltskleid und eine Brosche mit Yereinsabzeichen« Anstaltskleid
und Brosche verbleiben Eigentum des Vereins.
Die Pflegerin erhält während der Probezeit ein festes Gehalt von 20 Mk.
pro Monat. Von dem Tage ihrer Aufnahme in den Schwestern verband werden
ihr 800 Mk. pro Jahr in monatlichen Raten von 25 Mk. vergütet Dieses
Jahresgehalt steigt von Jahr zu Jahr um je 40 Mk. bis zum Betrag von 420 Mk.
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Kinderheim Böttgerstrasse, Frankfurt a. M.
Der Vorstand ist befugt, besonders verdienten Kinderschwestem den Jahres-
gehalt bis auf 500 Mk. zu erhöhen.
Die Kinderschwester hat in jedem Jahr Anspruch auf einen Urlaub von
2—3 Wochen ohne Gehaltsabzug. Ausserordentlichen Urlaub kann der Vor-
stand bewilligen, jedoch hören während desselben alle Bezüge an Geld, Ver-
pflegung, Kleidern n. s. w. auf, ebenso die freie Behandlung in Krankheitsfällen.
Urlaubszeiten ohne Gehalt werden von den Dienstjahren in Abzug gebracht
und verzögern demgemäss die Erreichung einer höheren Gehaltsstufe.
Der Vorstand kann eine Kinderschwester ohne vorherige Kündigung ent-
lassen, wenn bei Ordnungswidrigkeiten wiederholte Ermahnungen erfolglos ge-
blieben sind, oder wenn eine unzweifelhaft schwere Verschuldung vorliegt. Die
Schwester hat in diesem Falle Anspruch auf Gehalt bis zum Tage des Aus-
scheidens.
361
Lebenswandels. Die Pension beträgt Hk. 420 per Jahr, neben dem
durch die Alters- und Invalidenversicherung erworbeneu Rechte. Der
Vorstand des Vereins kann in besonderen Fällen eine Pensionierung
vor Ablauf von 15 Dienstjahren bewilligen; die Hohe der Pension
ist in diesem Falle in das Ermessen des Vorstandes gestellt.
Dem Berichte Über die Anstalt für das Jahr 1905 sind folgende
Angaben Ober den Betrieb zu entnehmen :
KiDderheim Böltgeralraase, Frankfurt a. M. — Veranda.
Die Zahl der Verpflegungstage beträgt fßr Erwachsene 1564,
für Kinder 17,401, zusammen 18,965 Tage.
Die Zahl der erwachsenen Pfleglinge betmg 19; davon waren
fünf bereits am I.Januar 1905 in der Anstalt, 14 traten während
des Jahres ein ; von den Müttern dieser Kinder wurden neun in der An-
stalt entbunden, die übrigen kamen mit den Kindern kurz nach der
Entbindung zur Aufnahme. Kinder waren am 1. Januar in der An-
stalt: 36, aufgenommen wurden im Laufe des Jahres: 123, so dass
die Zahl dieser Pfleglinge 159 betrug. Von den letztem kamen zu den
Eltern oder in andere Pflege : 74, in ein Krankenhaus : 20, ins Kinder-
siechenhaus: 2; in der Anstalt starben: 12; am 31. Dezember 1905
363
Die Zahl der Einderpflegerinnen beträgt z. Z. neun; jeder
liegt die Behandlung von 6—8 Kindern und der Nachtdienst ob.
Dazu bemerkt der Bericht, der Dienst sei namentlich bei den neu-
gebomen Kindern ein sehr anstrengender, da er die fortgesetzte-
strengste Aufmerksamkeit verlange; es sei daher in Aussicht ge-
nommen, das Pflegepersonal zu vermehren.
Von besonderem Interesse mit Bezug auf die Mütter der ver-
pflegten Kinder, namentlich die unehelichen Mütter, sind nachfolgende^
Ausführungen im Jahresbericht pro 1905:
. Gewissenlose Mütter, die nur trachten, sich ihres Säuglings zu ent-
ledigen, sind nach unserer Erfahrung seltener, wie man im allgemeinen
anzunehmen geneigt ist. In dieser Beziehung bestätigt sich, was
wir schon bei Gründung unsers Vereins hervorhoben: Die Mutter^
die ihr Kind nur einige Wochen selbst gestillt und verpflegt hat,,
hat es so lieb gewonnen, dass sie gar nicht mehr daran denkt, es.
zu verlassen, und gern die denkbar beste Pflege für das Kind be-
schaffen wiU, nur um es sich zu erhalten/
Die Einrichtung des Hauses entspricht allen hygienischen An-
forderungen ; die Räume sind hell, luftig und sonnig ; peinliche Rein-
lichkeit herrscht überall; die Bettchen der Kinder sind von einander
isoliert und machen in den lichten Räumen einen vornehmen Ein-
druck. Dazu kommt, dass alles getan wird, was hinsichtlich Ernäh-
rung und Pflege im Interesse der Säuglinge liegt. Kurz : die Anstalt-
9 Kinderheim' darf als eine Musteranstalt für Säuglingsfürsorge be-
zeichnet werden, die den Stiftern und Hütern alle Ehre macht.
7. Sänglingsheim und Miloliküchenbetrieb der kgl. medizinischen KUnik
und Poliklinik der Universität Marburg a. d. L.
Die Einrichtungen der Säuglingsfürsorge, die seit anfangs 1905^
in Verbindung mit der medizinischen Klinik und Poliklinik der Univer-
sität Marburg bestehen, sind insbesondere deswegen von höchstem
Interesse, weil hier die praktische Säuglingspflege in unmittelbare Be-
ziehung zu der medizinischen Forschung tritt. Dadurch ist die Anstalt
in die Lage versetzt, nicht nur in hervorragendem Masse unter An-
wendung der rationellsten Einrichtungen sich mit der Säuglings-^
fürsorge in der Stadt Marburg zu beschäftigen, sondern auch durch
das Mittel der Wissenschaft befruchtend auf die Säuglingspflege über-
haupt einzuwirken. Prof. Dr. L. Brauer, Direktor der medizinischen
Klinik und Poliklinik der Universität Marburg, dessen Initiative dies^
364
.'Mustereinrichtungen in erster Linie zu verdanken sind, verdient
gewiss den Dank aller Menschenfreunde für sein zielbewusstes und
4iachahmung8würdiges Vorgehen. Einer von ihm im Mai 1905 ver-
•^ffentlichten trefflichen Broschüre über den Zweck der Anstalt und
•<lie getroffenen Veranstaltungen sind folgende Angaben zu entnehmen :
Das Ziel der Marburger Anstalt ist ein doppeltes: die Anstalt
soll dem Unterrichte, wie auch hygienischen und sozialen
Bestrebungen dienen.
Der Unterricht der Studierenden in der Einderheilkunde kann,
-den modernen Anforderungen entsprechend, nur dann wirklich gut
'durchgeführt werden, wenn es möglich ist, die vielfachen und wich-
tigen Errungenschaften zu demonstrieren, welche die letzten Jahr-
jzehnte auf dem Gebiet der Pflege gesunder und kranker Säuglinge
brachten. Hierzu gehören nicht nur die direkten ärztlichen Mass-
nahmen, sondern in reichstem Masse auch die hygienischen Be-
mühungen und Einrichtungen, die als Grundlage für eine rationelle
^Säuglingspflege anzusehen sind. So musste es denn das Bestreben
-der Klinik als Unterrichtsanstalt sein, alle diese verschiedenen Ziele
miteinander vereint zur Darstellung zu bringen und dadurch den
►Studierenden wirklich einen Überblick über die vielfachen in Frage
.kommenden Dinge zu geben.
Hiermit Hess sich ohne weiteres die Verfolgung des zweiten
Zieles verbinden, ja dieses zweite Ziel erscheint sogar als die
wünschenswerte Ergänzung des ersten.
Das Institut soll, über die Aufgaben des eigentlichen medizini-
:schen Unterrichts hinausgehend, in ausgedehntestem Masse die
Hygiene des Säuglingsalters fördern und die Wohltat der neu ge-
schaffenen Einrichtungen auch denjenigen Kreisen antragen, die nicht
der Praxis der medizinischen Poliklinik unterliegen. Die Anstalt
.soll mit dieser Erweiterung ihrer Aufgaben erzieherisch auf die
Studierenden wirken und dieselben auf die sozialen Pflichten hin-
weisen, die der ärztliche Beruf von jeher mit sich brachte, soziale
Pflichten, die in den letzten Jahrzehnten unter dem Einflüsse des
^rossangelegten deutschen Wohlfahrtsgesetzes noch bedeutend an
Umfang zugenommen haben. So wurden denn Säuglingsheim und
Säuglingsmilchküche derart gestaltet, dass beide Einrichtungen allen
Ärzten des Ortes und damit der gesamten Einwohnerschaft der Stadt
in entsprechender Weise zugänglich sein konnten.
Zunächt wurden diese Einrichtungen der Poliklinik angeschlossen;
sie gingen später, als Prof. Brauer auch die Direktion der Klinik
übertragen wurde, in die Verwaltung der medizinischen Klinik über.
365
Über die Organisation der Anstalt berichtet Prof. Dr. Brauer r
Die kgl. preussische ünterrichtsverwaltung stellte dem Direktor
der medizinischen Poliklinik in der medizinischen Klinik sechB*
Räumlichkeiten zur Verfügung zu dem Zwecke, den Unterricht in
der Kinderheilkunde auszugestalten. Sie gestattete gleichzeitig eineoi
entsprechenden Umbau und die Einrichtung dieser Räume. Staatlich,
besoldet ist somit der Leiter des Instituts, insofern als dasselbe dem
Direktor der medizinischen Klinik und Poliklinik unterstellt ist, end-
lich ein für den Betrieb angestellter Assistenzarzt und eine Wärterin..
Auch wurde ein kleiner Etat für den Betrieb bewilligt.
Das ärztliche Personal wird von einer grossem Anzahl frei-
williger Arbeitskräfte unterstützt, die der vaterländische Frauenverein
stellt; die zweite Vorsitzende dieses Vereins übernahm die Leitung
des Milchküchenbetriebs. Mit ihr arbeiten täglich junge Mädcher^
aus allen Kreisen der Stadt, namentlich auch aus den bessern Ständen.
Die stationäre Abteilung wurde einer anderen Dame des Verein»,
unterstellt und auch ihr stehen nach Bedarf freiwillige Hilfskräfte-
zur Seite. Beide Damen haben vor Übernahme ihrer Aufgabe durch
praktische Tätigkeit in ähnlichen Instituten sich vorbereitet.
Die Bewirtschaftung des Milchküchenbetriebes übernahm der
sogenannte Milchverein. Diesem steht ein durchschnittliches jährliche»^
Einkommen von 1000 Mark zur Verfügung, ein Einkommen, welches
bald in die Höhe gehen werde, da für die segensreiche Einrichtung
allerseits Unterstützung und Interesse zugesagt worden sei. Es galt al&
selbstverständlich, dass die Bewirtschaftung des Milchküchenbetriebs^
nicht durch den Staat hatte übernommen werden können. In dem
Wesen einer Milchküche liegt es, dass dieselbe vielfach an Arme-
oder Minderbemittelte unentgeltlich oder zu ermässigtem Preise-
Säuglingsnahrung liefert und dadurch als Wohltätigkeitsanstalt wirkt.
Andrerseits erscheint es wohlberechtigt, den Gutsituierten einen etwas*,
höheren Betrag zu berechnen, damit der erzielte Verdienst allmählich
die Milchküche von stets erneuten freiwilligen Unterstützungen unab-
hängig macht. — Der Staat und die Universitätsinstitute können
aber weder Spender von Wohltätigkeitskrippen noch als geschäft-
liche Unternehmen im Kleingewerbe hervortreten. Prof. Brauer findet
im Interesse der eigenartigen Fragen der Säuglingshygiene ein der-
artiges Vorgehen notwendig; die Kombination,' wie sie in der Mar-
burger Anstalt geschaffen wurde, erscheint ihm denn als eine be-
sonders günstige; sie ermögliche es, die in manchem divergierenden
Interessen der Unterrichtsanstalt und der privaten Wohlfahrts-
einrichtungen zu gemeinsamer erspriesslicher Arbeit zu vereinen.
Zur Erreichung der Ziele, die sich die Anstalt gesteckt hat,
war die Bescbaffung einer einwandsfreien, fUr die SäuglingBemährung
passenden Milch unbedingt erforderlich; denn dieGrundlage eines jeden
rationeUen Säuglings-MilchkttchenbetriebB muss ein hygienisch richtig
geleiteter Euhstall sein. Zu diesem Zwecke musste ein Muster-
Hi Ichküchenbetrieb der med. Klinik und Poliklinik in Marburg a. d. L.
stall geschaffen werden, was durch den Abschluss eines Vertrags
, mit dem MUhlenbesitzer Adolf NöU in Marburg geschehen konnte.
Durch diesen Vertrag ist es dem ärztlichen Leiter der Anstalt er-
möglicht, stets auf das allerstrengste Über die zu liefernde Milch zu
wachen und gleichzeitig im Verein mit dem durchaus sozial denken-
den und rationell wirtschaftenden Landwirte die Frage der Milch-
gewinnung wissenschaftlich zu bearbeiten. Als Vorbedingung fQr
_367_
eine Verallgemeinerung derartiger Einrichtungen stellte Prof. Brauer
folgende zwei Poetulate auf:
1. Die Gewinnung der einwandafreien Milch muss auf einfachen
und praktisch durchfuhrbaren Massnahmen beruhen.
2. Dem Milchproduzenten muss aus dem Unternehmen ein ra-
a
G
3 0-
^,
^
SB
SSuglingsheim der med. Kliiiit und Poliklinik in Marburg a. d. L.
tioneller wirtschaftlicher Nutzen erwachsen.
Aus dem Vorstehenden geht hervor, dass die Marhurger Anstalt
fQr Säuglingsfürsorge eigentlich aus drei Instituten besteht, die zu-
sammenwirken, nämlich: 1. dem Säuglingsheim, 2. der Milch-
kQche und 3. der Milchwirtschaft. Da es sich nach jeder Rich-
tung um eine Musteranstalt handelt, von der man wünschen mCchte,
sie möchte an mfiglichst vielen Orten Nachahmung finden, sollen im
r
folgenden auch die in der Broschüre von Prof. Brauer enthaltenen
detaillierten Angaben über die innere Einrichtung und den Betrie1>
Platz finden:
a) Dm Sfti^IiiiKBheim.
Das Säuglingsheim (die stationäre AbteiluDg) nimmt drei in der ersten
Etage gelegene R&ame ein; das erste Zimmer ist als QnoraatAneranm, das
zweite als eigentlicher Kraskensaal nnd das dritte als Absondernngszimmer
für besondere Zwecke gedacht und eingerichtet. Diese Räume sind nach den
strengsten Regeln moderner Asepsis umgeformt worden. Wir finden daher-
beste Wasch Cischeinrichtnngen, Dberall Oelfarbanstrich, nirgends stauhfongende
£cken oder VorsprDnge; die Tflren sind glatt nnd ohne Verzierungen ge-
Säuglingsheim und Milchkochen betrieb Harburg a. ä. L. — Längsschnitt.
arbeitel- Der Erwärmnug dient eine Warmwasserheizung. Dank freundlicher
Stifter sind die Räume mit gefälligen Zeichnungen versehen. Das zweite, sehr
grosse Zimmer hat eine Es cherich-Pfaundt ersehe Couvense eingebaut erhalten ;
es ist dieses ein Brütkämmerchen für frObgeborene Kinder, welches so gross
ist, dass die Amme zurzeit der Wartun); des Kindes in den Raum hereintreten
nnd somit alle für das Kind notwendigen Massnahmen in der stets gleich
bleibenden Temperatur vornehmen kann. Die Betten und Einrichtungsgegen-
stände sind nach den modernsten hygienischen Gesichtspunkten gewählt ; so
wurde z. B. vermieden, einen gemeinsamen Wickeltisch za beschaffen, an Stelle
dessen wurde jedem Bettchen in einfachster Weise ein kleines Gestell angeheftet,
auf welchem das Kind gewickelt und besorgt werden kann. Auch fQr die
Reinigung und Äbfnhr der Windeln ist in einer form gesorgt, die eine Über-
tragung von An steck ungs Stoffen von einem Kinde auf das andere mit weit-
gebender Wahrscheinlichkeit ansschliesst. Die Nickel- Bade wanne trägt an der
Aussenseitc Metall knüp fe ; über diese wird das jedem Kinde eigene Badetuch
Ti S
geknöpft; hiermit ist aach die UebertraguDg von An steck angskeimen darch"'die
Benutzung der gemeinsamen Badewanne unmöglich gemacht Neuerdings iflt
nach dem Vorgange von Schlossmann eine grössere Zalil einfachster Wannen
angeschafft worden, sodass die Kinder tunlichst ihre eigene Wanne haben. Der
dritte Raum hat neben zwei Säuglingsbetten das Bett einer Erwachsenen; hier
kann nach Bedarf eine Amme Platz finden oder einer Mutter es ermöglicht
werden, mit ihrem Kinde in das Heim einzutreten.
Bei voller Ausgestaltung der Räume wird es möglich sein, etwa 20 Säug-
lingen Aufnahme zu gewähren; dem Bedürfnisse entsprechend wird fQr die
weitere Anschaffung der notwendigen Betten gesorgt werden.
Säuglingsheim und Milchköchenbetrieb Marburg a. d. L. — Querschnitt
Kinder, die nicht auf .Freibett' eingewiesen werden, haben den Ansprachen
entsprechend zu zahlen.
b) Der MUchkDchenbefa-leb.
Der Milchköchenbetrieb befindet sich in den Räumen, die unter dem
eigentlichen Säuglingsheim gelegen sind. Beide sind durch eine Wendeltreppe,
welche durch das Bureau der Oberin führt, verbunden.
Bei der Einrichtung der Milchkachc war der Gedanke massgebend, nach
Möglichkeit auch hier für sog. aseptischen Betrieb zu sorgen, d. h. die Vor-
kehrungen so zu trellen, dass jede Einschleppung von Krankheitskeimen aus-
geschlossen war. Um dieses erreichen zu können, wurden die Räume durch
Glaswände getrennt.
34
370
Man betritt die Milchküche und ihre Nebenräume von zwei Seiten her, der
eine Weg dient dem Personal and der Milchzufuhr, er geht an dem Bnreaa
der Oberin vorüber direkt in den sog. Eühiraura resp. in die eigentliche Milch-
küche. Das Publikum, welches die Milchkflche frequentiert, benützt einen
zweiten Zugang. Dieser führt in einen kleinen, abgeschlossenen Warteraum,
welcher an jeder Seite ein Schalterfenster trägt. Der eine dieser Schalter
geht in den Flaschenspülraum ; hierher sind die leergetrunkenen Flaschen
zurückzuliefern. An dem anderen Schalter findet die Ausgabe der neugefallten
Säuglingsflaschen statt. Die leeren Flaschen, welche draussen mit Wasser zo
füllen und so der Säuglingsmilchküche zuiDckzuliefem sind, werden in dem
Flaschenspülraum nach Empfang durch einen kräftigen Wasserstrahl innen und
aussen gespült und alsdann in einen grossen Tonbottich in Sodalösung ver-
bracht. Hier verweilen sie, durch die erste Spülung von dem gröberen Schmatze
durchaus befreit, solange, bis zu ihrer end^^ültigen Reinigung geschritten
wird. Diese Reinigung geschieht dadurch, dass zunächst durch Oefifnung eines
Dampfventiles die Flaschen in dem Bottiche, in welchem sie weichen, gekocht
werden. Alsdann lässt man das Wasser ab oder ersetzt es langsam durch
frisches kaltes Wasser, nimmt die Flaschen heraus und reinigt sie innen and
aussen mit einer Bürstenmaschine oder mit Handbürsten. Diese Bürsten
dürfen nur für diejenigen Flaschen verwandt werden, welche schon den oben
geschilderten ersten Reinigungsprozess durchgemacht haben. Nach dieser
zweiten Säuberung werden die Flaschen mit der Oeffnung nach unten in ein
Oestell zum Trocknen eingesetzt oder, wo notwt-ndig, sterilisiert. Anderen
Tages, stehen der Vorsteherin diese so gereinigten Flaschen zur Verfügung.
Die Vorstehurin besorgt mit den Damen die verschiedenen seitens der Aerzte
ordinierten Nahrungsgemische und verteilt sie nach Vorschrift auf die einzelnen
Flaschen. £s werden in der Säuglingsmilchküche die allerverschiedenartigsten
Gemische hergestellt, durchaus den Wünschen der behandelnden Aerzte ent-
sprechend. Hierfür ist folgendes Formular erstellt:
Verordnung von Säuglingsnahrung
für
geboren am ::
wohnhaft ^
vom bis 190
Vollmilch No tgl Flaschen ä gr.
Milch-Wassermischung No tgl Flaschen ä gr.
Milch-Schleimmischung No tgl. Flaschen ä gr.
Biederts Ramogenmilch No. tgl. Flaschen ä gr.
Buttermilch tgl Flaschen ä gr.
Malzsuppe tgl Flaschen ä gr.
Haferschleim tgl. Flaschen ä gr.
Reisschleim tgl. Flaschen ä gr.
Thee (mit oder ohne Cognac) . tgl. Flaschen ä gr.
Abholstelle: Milchküche 10—1 Uhr vormittags.
Unterschrift des Arztes:
Marburg, den 190
Dieser Zettel muss in der Milchkflche abgegeben werden.
371
Für seine Anordnungen betreffend die Herstellang von Haferschleim steht
dem Arzt wiederum ein besonderes Formular zur Verfügung; es hat folgende
Fassung:
Säuglingsnahrung.
Vorschrift zur Herstellung von Haferschleim.
Löffel Hafermehl mit 1 Liter Wasser 10 — 15 Minuten kochen
lassen, dann durch vorher ausgebrühtes Haarsieb seihen.
Dazu Zucker.
Davon bekommt das Kind alle Stunden
Die gefüllten Flaschen kommen, mit Nummern versehen, in kleine Trag-
gcstelle ; der Verschluss wird locker aufgesetzt und nun werden diese Gestelle,
die je nach der Flaschengrösse 20-— 30 Flaschen enthalten, in den Sterilisier-
raum verbracht und dort in den Sterilisator eingesetzt. Der Sterilisierraum
hat eine besondere Ablüftung, damit der sich reichlich bildende Dampf die
Arbeit tunlichst nicht stört. Der Sterilisierungskasten ist einfach konstruiert,
er stellt ein grosses Wasserbad dar, welches mit Dampf angeheizt wird. Auf
diese Weise kann die Temperatur sowie die Dauer ihrer Einwirkung ganz
nach Belieben geregelt werden. Nach der Sterilisation kommen die Einsätze
mit den Flaschen in den Kühlraum; sie werden unter einen feinen Wasser-
regen gebracht und dadurch rasch gekühlt. Nach der Kühlung werden die
Flaschen entweder sofort verausgabt oder aber in einen Kühlschrank verbracht.
Dieser Schrank ist mit der Tiefkühlein richtung des Ingenieurs Helm (Berlin)
versehen; die Einrichtung gestattet es, auf sehr praktische Art entweder die
in Flaschen verteilte Milch oder auch grössere Milchmengen bei einer Tem-
peratur von .3—5 Grad Wärme aufzubewahren und somit tief gekühlt zu er-
halten. Der Tiefkühleinrichtung ist zudem ein sogen. Helmscher Rundkühler
angeschlossen, der in Kraft zu treten hat, wenn grössere Mengen Milch im
Sommer zur Verwendung gelangen sollen. Mit Hülfe desselben ist es möglich,
die Milch auf 3 Grad Wärme abzukühlen, ja auf Verlangen sie sogar gefrieren
zu lassen. Die hierzu notwendigen Eismengen sind verhältnismässig gering.
Ein Marburger Herr stellte uns zunächst täglich einen Zentner Eis unentgeltlich
zur Verfügung.
Diese Kühleinrichtung hat sich allerdings auf die Dauer nicht als praktisch
erwiesen; nach der Ansicht von Prof. Brauer wird eine kleine Eismaschine
mit Motorbetrieb angeschafft werden müssen.
Den geschilderten Gegenständen gesellt sich noch ein in dem Vorräume
aufgestellter Dampfentwickler hinzu, welcher leicht zu bedienen ist. Derselbe
wird des Morgens von einer Frau, die die gröbere Arbeit in der Milchküche
erledigt, angeheizt und liefert dann in sehr bequemer Weise unter einem Druck
von V» l>is V» Atmosphären genügende Mengen Dampf zur Sterilisation sowie
zum Ausdämpfen der grossen Kannen, in welchen die Milch angeliefert wurde.
Neben ihm steht der kleine, der Warmwasserheizung dienende Kessel. In
diesem Vorräume sind ausserdem Einrichtungen zur Vorspülung der be-
schmutzten Windeln sowie zur Desinfektion derselben angebracht
Über die Milcfaabgabe aus der Milchküche hat der Milchverein
Marburg folgende Anv^eisung erlassen:
1. Aus der Milchküche wird Säuglingsnahrung nur nach ärztlicher Verordnung
verabreicht.
372
2. Die Lieferung der trinkfertigen Portionen erfolgt in geschlossenen Flaschen
in die Wohnung.
3. Zu Hanse sollen die Flaschen möglichst kflhl am besten in fliessendm
Wasser bis zum Gebrauche uneröffnet aufbewahrt werden.
4. Die Nahrung wird genau in den vom Arzt angegebenen Zwischenräomen,
z. B. alle 8 Stunden gereicht, nachdem die Flasche vorher in einem Geisse
mit warmem Wasser angewärmt wurde. (Nochmaliges Aufkochen kann
schädlich werden!) Prüfung auf Geschmack nehme man, wenn Oberhaupt
erforderlich, nur an einer kleinen in Löffel gegossenen Menge vor. Das
Probieren durch Trinken an der Flasche selbst oder dem Saughütchen ist
strengstens verboten (weil gesundheitsschädlich).
5. Die leeren Flaschen werden mit Wasser gespült, dann mit Wasser gef&Ut
und bis zur Abholung am nächsten Morgen aufbewahrt.
G. Die Saughütchen, sowie Gummiverschlüsse werden gereinigt (bei kranken
Kindern ausgekocht) und in reines Wasser eingelegt.
7. Für verlorene oder zerbrochene Flaschen und Verschlüsse muss Ersatz
geleistet werden.
8. Die Zahlung erfolgt wochenweise am Beginn der Woche. Zahlungsver-
säumnis kann Einstellung der Milchlieferung bedingen.
9. Neben der Nahrung aus der Milchküche ist irgend welche Beikost nur aof
besondere ärztliche Verordnung zu geben.
10. Von jeder auch noch so leichten Verdauungsstörung ist dem behandelnden
Arzt sofort Mitteilung zu machen.
11. Bei gesunden Kindern erfolgt monatlich Uebergang zur nächst höheren
Nahrung. Hierfür ist ein ärztliches Rezept vom Hausarzt beizubringen.
12. Irgend welche Bedenken oder Beschwerden etc. sind möglichst sofort direkt
an die ärztlichen Leiter der Milchküche, Herrn Professor L. Brauer oder
in dessen Vertretung an den Assistenzarzt Herrn Dr. W. Hoffmann (Deutsch-
hausstrasse Nr. 20, oder Säuglingsstation) zu richten.
Den Abnehmern wird zur Kühlhaltung der Milch im Haushalte
ein Kasten leihweise zur Verfügung gestellt, der nach Art des in
der Photographie gebräuchlichen Plattenspülapparates konstruiert ist
Derselbe kann auf dem Spülstein Platz finden. Die Durchspülung
geringer Wassermengen sorgt dafür, dass die Flaschen auch in
warmen, schlecht gelüfteten Räumen kühl bleiben.
Über die Preise der Produkte, die die Milchküche abgibt, be-
stehen folgende Bestimmungen:
Die Säuglings-Milchktlche
gibt folgende Nahrungsgemische ab:
I. Vollmilch und Milchwasserverdünnungen.
II. Milch mit verschiedenen Zusätzen:
a) Milch-Schlcimverdünnungen,
b) Ramogengemische,
c) Malzsuppe,
d) Buttermilch.
in. Milchfreie Säuglingsnahrung:
a) Haferschleim,
b) Thee (ev. mit Cognaczusatz).
£
i
1
1
^
1
2
1
1
873
I. Hilchverdflnnung nach Baginsky (a. Sommerfeld).
Woohen
Nummer
der
Mischung
MUoh-
WMier
Hflch*
Zucker
Mahlzelten
Zahl n. Mengen
Prela
pro Tag
1- 4
I
200
600
30
8X100
80 K.
5-8
u
350
650
35
8X125 1
85 .
9-12
III
450
600
35
7x150
40 .
18-16
IV
500
550
35
7x150
45 .
17-20
V
550
500
35
7x150
50 ,
21-24
VI
750
300
40
7X150
60 ,
25—32
VII
1100
300
40
7x200
75 ,
83-86
vm
1500
—
50
6X250
90 .
II. a) MilchhaferschleimverdQnnnngen.
Mischung I enthält 4 Teile Haferschleim und 1 Teil Milch per Liter 30 Pf.
n •""■■ »«n » n ^ 11 n 11 9 ^^ m
IV . 1 Teil , , 1 . ... 45 .
V.l. . . 2TeUe . . . 50 ,
B VI,1, „ it3,,i,i55«
b) Ramogenmischungen (Biedert):
1 Teil Ramogen wird immer mit 13 Teilen Wasser verdünnt, sodann bei
Mischung I 2 Teile, bei Mischung II 3 Teile Milch usw. zugesetzt.
Man verordnet im 1 Monat Mischung I und II
2
3
4
5
6
7
8
m
V
vu
IX
XI
xui
XV
IV
VI
vin
X
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XIV
XVI
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o
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Schnellerer U ebergang zu stärkeren Mischungen ist gestattet.
c) Malzsuppe aus Liebes Neutralnahrung:
-IAA T • u VT * 1 1 in V« i^iter Milch
100 gr. Liebes Neutralnal,rung ^^^.^^^ vVtii^
Für Kinder über 3 Monate in Tagesmengen von 6x150—250 gr.
(Preis pro Liter 60 Pf.)
d) Präparierte Buttermilch (pro Liter 60 Pf.).
1. Monat 400- 800 gr. tgl.
2. Monat 800—1000 gr. tgl.
später bis 1500 gr. tgl.
III. a) Reiner Haferschleim (Liter 25 Pf.),
b) Thee (mit oder ohne Cognaczusatz) Liter 40 Pf.
c) Die Milchwirtschaft*
Die Milchwirtschaft liegt etwa fünf Minuten von der Milchküche
entfernt. Über den Betrieb orientiert am besten der Vertrag, den
374
die Direktion der medizinischen Poliklinik mit dem Besitzer des
Musterstalles, Adolf NöU, abgeschlossen hat. Da dieser Vertrag
von allgemeinem Interesse ist, so mag er in extenso hier Aufnahme
finden.
§ 1. Herr Nöll verpflichtet sich, vom 1. April 1905 ab auf die Dauer von
3 Jahren an die SäuglingsmilchkQche täglich mindestens 30 Liter Milch unter
nachstehenden Bedingungen zu liefern, und Herr Professor ßraaer übernimmt
unter persönlicher Verantwortung dafür die Garantie^ dass während der
nächsten 3 Jahre diese Menge abgenommen und mit 30 Pfennigen pro Liter
bezahlt wird:
§ 2. Herr Nöll verpflichtet sich, nur solche Kühe einzustellen, welche
vom Tierarzt bei ihrer Einstellung klinisch untersucht, für gesund befunden
und mit Tuberkulin geimpft sind. Die Kühe sind alljährlich mit Tuberkulin
nachzuimpfen, halbjährlich klinisch zu untersuchen, und wenn sich dabei be-
gründeter Verdacht der Tuberkulose herausstellt, auch dann mit Tuberkulin
nachzuimpfen. Die Kosten der Impfung tragen die Kontrahenten je zur Hälfte.
Das Ergebnis der Untersuchungen einschliesslich der Impfungen ist vom Tier-
arzt fortlaufend in einem von Herrn Nöll zu haltenden Buch einzutragen. In
dieses ist dem Direktor der Med. Poliklinik oder dessen Stellvertreter jeder-
zeit Einsicht zu gewähren. Jede Erkrankung einer Milchkuh ist dem Tierarzt
sofort zu melden. Erkrankte Kühe sind bis zur Gesundheitserklärung durch
den Tierarzt von der Milchlieferung auszuschliessen und bei ansteckenden
Krankheiten aus dem Stall zu entfernen. Der Ausbruch einer Seuche ent-
bindet den Lieferanten und den Abnehmer von dem Vertrage bis zur Gesund-
erklärung des Milchviehes durch den Tierarzt.
§ 3. Die Kühe sind in hellen, geräumigen, luftigen, mit undurchlässigen,
leicht zu reinigenden Fussböden und Krippen versehenen Stallräumen aufzu-
stellen, die nach Bedarf mit warmem und kaltem Wasser gereinigt werden
können und mit Abfluss Vorrichtungen versehen sind. Die Benutzung von ge-
brauchtem Bettstroh und anderen Abfallstoffen als Streumaterial ist verboten,
jedoch ist das Streuen von Torf und Sägespähnen gestattet.
§ 4. Molkereirückstände dürfen den Kühen nicht verabreicht werden.
Die Kühe sollen die bisher ihnen gegebene Nahrung, bestehend aus gedämpftem
und ungedämpftem Heu, Grummet, Stroh, Dickwurz, Kleie und Leinkuchen
erhalten. Sollte bei Fütterung der Kühe während des Sommers das GrQn-
fntter sich nicht als geeignet erweisen, so bleibt die genannte Emährungsart
auch im Sommer bestehen.
§ 5. Alle Kühe sind sauber zu halten; ihre Euter sind vor dem Melken
sorgfältig zu reinigen. Die mit dem Melken beschäftigten Personen haben
saubere, waschbare Schürzen beim Melken zu tragen und sich vor und zwischen
dem Melken die Hände und Arme mit Seife und Wasser zu reinigen. Personen,
welche an ansteckenden Krankheiten, an Geschwüren, Ausschlägen oder sonstigen
ekelerregenden Krankheiten leiden, dürfen mit dem Melken nicht beschäftigt
werden.
§ 6. Die erste Milch ist aus den Zitzen auf den Boden, nicht in die
Hände zu streichen und nicht in den Kübel zu melken. Die Milch ist sofort
nach dem vollendeten Melken durch Seihen von Schmutzteilen zu reinigen
und auf mindestens 12 Grad Celsius abzukühlen.
§ 7. Sämtliche zur Gewinnung der Säuglingsmilch Verwendung findenden
Gefässe müssen verzinnt sein und sind vor dem jedesmaligen Gebrauch mit
kaltem, dann mit heissem Wasser zu reinigen, schliesslich mit frischem, reinem
Wasser nachzuspülen und jederzeit gehörig reinzuhalten.
375
§ 8. Ausser dem Tierarzt steht auch dem Direktor der Med. Poliklinik
oder dessen Stellvertreter das Recht zu, sich jederzeit von der richtigen Aus-
führung obiger Bedingungen durch Besichtigung der Anlagen zu überzeugen.
§ 9. Die als Säuglingsmilch der Poliklinik zu liefernde Milch ist direkt
nach dem Melken und der Abkühlung in die Poliklinik zu bringen.
§ 10. Die in die Poliklinik zu liefernde Milch muss folgenden Anfor-
derungen genügen:
a) Sie muss, ohne zu gerinnen, das Abkochen oder die Alkoholprobe
aushalten.
b) Der Fettgehalt der Milch muss im Tagesdurchschnitt mindestens B7o
betragen.
c) Wägbare Mengen Schmutz dürfen im Liter nicht enthalten sein. Jeden-
falls darf in V« Liter Milch die Grösse der Ausscheidungen nicht
grösser als 2^ nach dem Gerberschen Schmutzbestimmungsapparat
betragen.
d) Die im Gern enthaltene Keimzahl darf bei der Ablieferung in die
Poliklinik 18000 nicht überschreiten.
e) Tubcrkelbazillen dürfen in der Milch nicht enthalten sein.
f) Milch, welche fremdartige Stoffe, insbesondere Konservierungsmittel
irgend welcher Art enthält, oder mit Wasser oder ans Wasser her-
gestelltem £is versetzt ist, darf nicht geliefert werden.
§ 11. Entspricht die Milch und Milchgewinnung nicht den vereinbarten
Anforderungen, so wird die Milch zurückgewiesen. Im öfteren Wiederholungs-
falle entscheiden unter Ausschluss des Rechtswegs drei zu bestimmende Sach-
verständige, ob die Milchlieferung von Herrn Nöll weiter zu erfolgen hat.
Den einen Sachverständigen ernennt der Direktor der Medizinischen Poliklinik,
den anderen Herr Nöll. Diese zwei wählen den Obmann.
§ 12. Herrn Nöll steht das Recht zu, täglich bis zu 200 Liter Milch in
den Räumen der Milchküche für sich zu kühlen. Herr Nöll verpflichtet sich,
vom 1. April 1906 ab die zur Bedienung der Kühlanlage nötige Eismenge,
höchstens jedoch bis zu einer Menge bis zu einem Zentner pro Tag, zu
liefern. Das Eis wird von der Milchküche vom Grundstück des Herrn Nöll
abgeholt.
§ 13. Die Zahlung erfolgt monatlich.
§ 14. Nach Ablauf von 2V* Jahren und für die Folgezeit kann dieser
Vertrag von beiden Parteien halbjährig gekündigt werden. Erfolgt eine Kün-
digung nicht, so gilt der Vertrag immer um ein Jahr verlängert.
§ 15. Tod eines der beiden Kontrahenten gibt das Recht vierteljähriger
Kündigung, beginnend mit dem nächsten Quartalsersten.
§ 16. Wenn sich der Bedarf über die festgesetzte Zahl von 30 Litern
täglich erhöhen sollte, so ist der Direktor der Med. Poliklinik verpflichtet,
diesen Mehrbedarf, jedoch nur bis zu 100 Litern im ganzen, unter den hier
erwähnten Bedingungen von Herrn Nöll zu entnehmen. Letzterer ist verpflichtet,
diesen Mehrbedarf zu liefern.
§ 17. Vollmilch ohne Zusatz darf von der Säuglingsabteilung an Private
nicht unter 40 Pf. pro Liter abgegeben werden. Der hieraus resultierende
Reinertrag von 10 Pf. pro Liter ist zwischen den Kontrahenten zu teilen. Von
dieser Bestimmung sind die ersten 30 Liter pro Tag ausgenommen.
Wie peinlich genau die für die Besorgung des Musterstalles
getroffenen Massnahmen sind, zeigen die folgenden
376
Melk Vorschriften.
I. Behandlung der Gefässe:
1. Der Melkeimer wird nach Gebrauch gründlich zunächst mit kaltem,
dann heissem Wasser ausgespült und mit der Öffnung nach unten im Kühlraum
auf ein sauberes Tuch gestellt und bleibt dort bis zur nächsten Melkzeit
2. Die Versandkannen kommen ausgedämpft und verschlossen aus der
Milchküche und werden geöffnet umgekehrt im Kühlraum aufgestellt und ver-
bleiben so bis zum Einfüllen der Milch.
3. Die Aufsätze zum Melkeimer werden nach Gebrauch in heissem Wasser
gründlich gereinigt, sodann auf ein sauberes Tuch in die Kühlkammer gelegt
und mit einem sauberen Tuche zugedeckt Unmittelbar vor dem Gebrauch
wird je ein steriles Seihtuch darüber gebunden.
n. Vorschriften für das Melken.
1. V* Stunde vor dem Melken darf im Stalle weder gekehrt noch ge-
reinigt werden. Das Striegeln des Viehes darf erst nach dem Melken geschehen.
2. Die Melkmägde befreien vor dem Melken die Hände von den gröberen
Unreinheiten. Sodann holen sie die zum Melken erforderlichen Geräte aas
der Kühlkammer und stellen sie vor die geöffnete Türe. Darauf werden die
Euter der Kühe mit einem trockenen, sauberen Tuche abgerieben ; jetzt definitive
gründliche Reinigung der Hände.
Zum Eeinigen der Hände muss benutzt werden: sauberes Wasser, Seife
und Handbürste; zur 1. und 2. Reinigung jedesmal frisches Wasser.
8. Der Melkeimeraufsatz wird mit dem sterilen Seihtuche bespannt (wobei
eine Berührung des mittleren Teiles zu vermeiden ist).
4. Das Melken hat möglichst durch Ausdrücken, nicht durch Ausstreichen
der Zitzen zu geschehen.
HI. Nachbehandlung der Milch.
Die gefüllten Melkeimer werden sofort in den Kühlraum getragen. Die
Milch wird auf den Kühler gegossen und in den Versandkannen aufgefangen,
die sofort zu schliessen sind.
Prof. Brauer bemerkt dazu:
Die Prinzipien unserer Melkvorschriften sind in Kürze die folgenden:
Die Kühe werden zweimal täglich gestriegelt; dieses Verfahren, sowie die
Stallsäuberung ist aber so zu legen, dass der hierdurch entstehende Staub sich
soweit möglich wieder gesetzt hat, bevor zum Melken geschritten wird;
denn die Verunreinigungen der Stalluft durch Staub sind eine wichtige Quelle
für die Verunreinigungen der Milch. Der mit grosser Gewalt durch die Luft
spritzende Melkstrahl wäscht gewissermassen die Stalluft aus und entnimmt
derselben zahllose Keime; daher wird es sich wahrscheinlich mit der Zeit als
notwendigerweisen, einen abgesonderten, mit abwaschbaren Wänden versehenen
Melkraum zu schaffen. Das Melken geschieht mit sorgfältig gereinigten Händen
nach vorheriger Säuberung der Euter mit einem trockenen Tuch, die ersten
Melkstriche sind auf die Erde zu spritzen; der Melkeimer hat einen Deckel er-
halten mit höchstens handtellergrosserOeffnung, damit möglichst wenig Schmutz-
partikelchen in den Eimer fallen können. Ueber dem Eimer, unter diesem
Deckel, ist ein ausgekochtes Seihtuch gespannt, nochmalige Filtration der
Milch ist verboten. Die für die Milchküche bestimmte Milch wird sofort nach
dem Melken in einem besonderen, staubfrei zu haltenden Kaum übei' einen
Helmschen Kühler geleitet, in die ausgedämpften Kannen hereingebracht und
der Milch küche zugetragen.
r — ^
377
Anzufügen ist noch^ dass die Milch nicht nur im Laboratorium
der Poliklinik regelmässig untersucht wird, sondern dass auch noch
eine mindestens einmal wöchentlich stattfindende bakteriologische
und chemische Eontrolle der Milch durch das dortige hygienische
Institut ausgeführt wird.
Ein Gang durch diese drei Institute mit all den Mustereinrich-
tungen muss in jedem Menschenfreund den lebhaften Wunsch erwecken,
dass doch allen Säuglingen in gesunden und kranken Tagen diese
Pflege zuteil werden möchte, und dass die Einrichtung derartiger
staatlicher Musteranstalten in den zivilisierten Ländern allgemein
werden möchte, insbesondere im Interesse der Dürftigen und Ver-
nachlässigten.
8. Kinderkrippen.
Die Kinderkrippen, jene Einrichtung, welche den Müttern der
ärmern Bevölkerungsklassen Gelegenheit bietet, ihre Kinder tagsüber
in Pflege zu geben, damit sie selbst der Arbeit und dem Broterwerb
nachgehen können, sind eigentlich deutschen Ursprungs; die erste
Einrichtung dieser Art wurde von der Fürstin Pauline von Lippe-
Detmold im Jahre 1802 getroffen. Die Institution fand aber in ihrem
Mutterland nicht annähernd die Entwicklung, die sie in andern Län-
dern, namentlich in Frankreich erlangt hat. Hier war es der Arzt
Firmin Marbeau, der die Errichtung von Krippen im Jahre 1844
in Anregung brachte, und er gilt in Frankreich als der eigentliche
Vater der Kinderkrippen; sein Buch „Manuel de la Creche* (Deuzieme
Edition, avec planches, Paris, Paul Dupont 1886) ist eine höchst be-
merkenswerte Publikation auf dem Gebiete der Jugendfürsorge. „Tandis
que la Cr^che garde renfant"*, sagt der edle Menschenfreund, „le travail
nourrit la mere." Zurzeit bestehen in der Stadt Paris über 100 Krip-
pen; einzelne sind völlig unentgeltlich, in andern wird eine Tages-
entschädigung von 20 Cts. für das Kind bezahlt. Die Mittel werden
meist aus den Mitgliederbeiträgen der Gesellschaften bestritten, welche
die Krippen gegründet haben. „II n'est pas une personne charitable
qui ne s'interesse de pres ou de loin ä quelqu'une d'entre elles",
schreibt „La Revue philanthropique" (Paris 1900, No. 39). Wo nicht
völlige Unentgeltlichkeit in der Benutzung der Krippen besteht, da
sind Freibetten gestiftet.
In den letzten zwei Dezennien haben die Krippen auch in den
Industriezentren der Länder deutscher Zunge ihre Verbreitung ge-
funden; sie finden hier als soziale Notwendigkeit ein reiches Feld für
ein sogen volles Wirken auf dem Gebiete der Jugendfürsorge; in der
Schweiz mögen z. Z. an die 20 Krippen bestehen.
378
Die Einrichtung der Krippen gestaltet sich in der Regel fol-
gendermassen : Morgens, wenn die Mutter zur Arbeit geht, bringt sie
ihr Kind in die Krippe; hier wird es während des Tages gehütet;
es erhält die ihm dienliche Nahrung; es wird gepflegt und gebadet;
wenn sein Geistesleben erwacht ist, unterhalten sich die Pflegerinnen
mit ihm, spielen mit ihm und tragen oder fahren es ins Freie. Abends
holt die Mutter das Kind in der Krippe ab und erhält für die
Nacht, wenn nötig, auch noch weiter die Nahrung in der Zusammen-
setzung, wie sie dem Kinde während des Tages zugeteilt war. In
Paris findet man vielfach Krippen, in denen das Kind volle Pflege,
also auch während der Nacht findet ; dahin gehört die wohleingerichtete
Anstalt „Pouponnifere" bei Versailles. Für Pflege und Wartung ver-
laugt die Krippe von Seiten der Besorger in der Regel eine beschei-
dene tägliche Entschädigung. Mit Recht wird insbesondere von medi-
zinischer Seite verlangt, dass im frühesten Jugendalter die Krippe
ihren Zweck nur dann erfülle, wenn der Mutter Gelegenheit geboten
sei, das Kind während des Tages zu stillen. Die Krippe sollte daher
nicht weit von der Arbeitsgelegenheit der Mutter weg plaziert sein.
So wird denn auch die Einrichtung von Krippen in Verbindung mit
grossen Fabrikbetrieben, in denen Frauen Betätigung finden, in An-
regung gebracht.
Auch die Stadt Frankfurt weist wohleingerichtete Krippen auf.
In den unter Leitung des Vereins für Volkskindergärten stehenden
Krippen, von denen wir die Krippen Nordend besuchten, werden
in den Stunden von morgens 7 bis abends 7 Uhr (nachts unter keiner
Bedingung) Kinder im Alter von 6 Wochen bis zu drei Jahren auf-
genommen, deren Mütter tagsüber der Arbeit ausser dem Hause nach-
gehen müssen. Die Kinder dürfen nicht später als bis 8 Uhr mor-
gens gebracht und nicht nach 7 Uhr abends abgeholt werden. Die
Kinder müssen gewaschen und rein gekleidet zur Krippe gebracht
werden. Nur gesunde Kinder finden Aufnahme; die Mütter haben
auf Verlangen der Leiterin ein ärztliches Zeugnis beizubringen. Es
wird den Müttern strengstens zur Pflicht gemacht, Kinder nicht in
die Krippe zu schicken, sobald in der eigenen Wohnung oder in dem
Wohnhause jemand an einer ansteckenden Krankheit — Masern,
Scharlach, Halsentzündung, Diphtherie, Wasserblattern — erkrankt
ist. Kinder von Eltern, die diese Vorschrift ausser Acht lassen,
können für immer von der Aufnahme in die Krippe ausgeschlossen
werden. Beim Bringen des Kindes sind 20 Pfennige für den Tag zu
zahlen. Bleibt ein Kind drei Tage ohne Entschuldigung weg, so wird
379
sein Platz anderweitig besetzt und das Kind muss zur Wiederaufnahme
neu angemeldet werden. Sonntags ist die Krippe geschlossen. Be-
suche von Angehörigen der Kinder sind nicht gestattet.
Eine von den üblichen Krippen abweichende Einrichtung ist die
Familienkrippe in Bockenheim, die auf Anregung der Zentrale für
private Fürsorge gegründet und am 1. April 1903 mit sechs Kindern er-
öffnet wurde; sie steht jetzt unter Leitung des Vorstandes des Bocken-
heimer Frauenvereins. In der Krippe soll der Familiencharakter weit
möglichst gewahrt bleiben. Als Pflegerin ist eine Witwe angestellt, die
in Verbindung mit ihrer Tochter in ihrer geräumigen Wohnung die Kinder
pflegt. Aufgenommen werden bis zu 15 Kindern im Alter von 6 Wochen
bis zu 3 Jahren. Die Krippe ist täglich ausser Sonntags geöffnet von
7 Uhr morgens bis 7 Uhr abends. Das zu entrichtende Kostgeld pro
Tag und pro Kind beträgt 25 Pf., der Zuschuss des Vereins pro
Tag: im ersten Betriebsjahr 45 Pf., im zweiten Jahre 37 Pf. Mit
dieser Krippe wollte man den Versuch machen, mit den denkbar ge-
ringsten Mitteln den guten Zweck der Krippen zu erreichen, und es
soll der Versuch geglückt sein. Natürlich kommt es wie überall,
wo es sich darum handelt, an fremden Kindern Elternpflichten zu
erfüllen, auf den Geist und in diesem Falle namentlich auch den
hygienischen Sinn der Personen an, denen die Kinder anvertraut
worden sind. Der Besuch dieser Familienkrippe machte auf uns
Besucher einen günstigen Eindruck.
c) Die Fürsorge für uneheliche Kinder und die General- (Amts-
Bernfs-) Vormundschaft.
1. Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeiten der Zentrale
für private Fürsorge in Frankfurt a. M.
Die Fürsorge für die unehelichen Kinder ist nicht nur ein Ge-
bot der Humanität, sondern auch eine soziale Pflicht von eminenter
Bedeutung. Die Notwendigkeit dieser Fürsorge im Interesse der
Öffentlichkeit und der Kultur überhaupt lässt sich ermessen, wenn
man bedenkt,
a) dass die Zahl der jährlich in den europäischen Staaten lebend
zur Welt kommenden unehelichen Kinder nahezu eine Million
beträgt,
b) dass schon die kummervolle Zeit der Schwangerschaft der
Mutter nachteilige Folgen auf Geburt und Entwicklung des
380
Kindes hat, was in der grossen Zahl von Totgeburten, Fehl-
geburten und dem Siechtum bei einer unverhältnismässig grossen
Zahl der unehelichen Kinder zum Ausdruck kommt,
c) dass die Mütter der unehelichen Kinder weitaus in ihrer Mehr-
zahl Dienstboten und Arbeiterinnen in Fabriken und Gewerben
sind, also dem Proletariat angehören,
d) dass infolge der Arbeitsstellung und der Verdienstverhältnisse
der Mutter das Kind meist zu den niedrigsten Bedingungen in
fremde Pflege gegeben werden muss; bei vielfach ungenügen-
der Alimentationspflicht des Vaters,
e) dass sittliche Verwahrlosung, Verbrechertum und geistige Minder-
wertigkeit als Folge einer vernachlässigten Erziehung bei den
unehelichen prozentual weit häufiger sind, als bei den ehelichen
Kindern.
Über die Verhältnisse der unehelichen Kinder hat Dr. med.
H. Neumann, Berlin, eine treffliche Arbeit veröffentlicht. Nicht min-
der von Bedeutung sind die Publikationen der Zentrale für private
Fürsorge in Frankfurt, die sich, wie bereits eingangs angeführt, ganz
besonders auf Untersuchungen über die höhern Altersgruppen der
Unehelichen bis zur Volljährigkeit und den Ausbau des Systems der
Beru&vormundschaft in speziellem Interesse der Unehelichen beziehen.
Das Schriftchen:
„Die Bedeutung der Berufsvormundschaft für den Schutz
der unehelichen Kinder. Eine Denkschrift für den internationalen
Kongress für Erziehung und Kinderschutz in Lüttich von Dr. Chr.
J. Klumker und Dr. Othmar Spann. (Dresden, 0. V. Böhmert),
enthält eine knappe, durch zahlreiche graphische Darstellungen
erläuterte Übersicht unserer gegenwärtigen Kenntnisse über die un-
eheliche Bevölkerung und über die Fürsorgeprobleme. Dabei finden
die Resultate zweier Spezialarbeiten Verwertung, die Dr. 0. Spann
publiziert hat, nämlich:
1. Die Stiefvaterfamilie unehelichen Ursprungs (Berlin,
Reimer 1904) und
2. Untersuchungen über die uneheliche Bevölkerung in
Frankfurt a. M. (Dresden, Böhmert 1905).
Die beiden wichtigsten Massmethoden für die Unehelichkeit sind
die sog. Unehelichenquote und die sog. uneheliche Fruchtbarkeits-
ziffer. Die Unehelichenquote gibt an, wie viele Prozente aller Ge-
burten unehelich sind ; die uneheliche Fruchtbarkeitsziffer gibt an, wie
viel uneheliche Geburten jährlich auf 1000 nichtverheiratete Frauen
381
iin gebärfähigen Alter (15 — 50 Jahren) kommen. Für die einzelnen
Staaten Europas, für welche einschlägige statistische Erhebungen be-
stehen, macht das Schriftchen folgende Angaben, w^obei indes in Be-
tracht zu ziehen ist, dass es sich nicht immer um neueste Erhebungen
handelt:
a) Von 100 lebend geborenen Kindern sind unehelich (Unehe-
lichenquote):
England
4,5
Preussen
7,8
Schweiz
4,6
Sachsen
12,4
Italien
7,3
Bayern
14,0
Frankreich
8,4
Deutsches Reich
9,3
Frankfurt a. M.
12,3
Norwegen
9,3
Berlin
13,2
Schweden
10,2
München
21,6
Oesterreich
14,6
Wien
34,4
Für das Bajuvarische Stammg
[ebiet
werden folgende prozentuale
Angaben gemacht:
N.-Oesterreich (ohne Wien)
16,0
Nieder-Bayem
16,5
Ober-Oesterreich
18,2
Ober-Bayern
20,3
Unter-Steiermark
16,3 7o
Steiermark
23,3^
Mittel-Steiermark
20,6 Va
Salzburg
27,6
l Ober-Steiermark
45,27a
Kärnten
43,2
b) Auf 1000 nichtverheiratete Frauen im gebärfähigen Alter ent-
fallen (1874/91) uneheliche Geburten (uneheliche Fruchtbarkeits-
ziffer):
Schweiz 10,2
England und Wales 12,0
Frankreich . 16,7
Deutsches Reich 26,5
Oesterreich ohne Galizien 40,0
Bayern (1876/90) 44,0
Bayern (1894/97) 40,0
Oesterreich mit Galizien 44,1
Wie ersichtlich, verschiebt sich bei der zweiten Messungs weise
die Reihenfolge der Länder. Es ergibt sich ferner, dass unser Land
nach beiden Messungsmethoden günstig dasteht.
Die Verfasser kommen zu dem Schlüsse: „Die uneheliche Frucht-
barkeitsziffer ist der genaueste Ausdruck des XJnehelichkeitsgrades
382
einer Bevölkerung, weil in ihr auch die Bedingungen für die ünehe-
lichkeit, nämlich das Vorhandensein von ledigen gebärfahigen Frauen
und damit zugleich die Altersgliederung der Bevölkerung zur Berück-
sichtigung kommt/
Über die ehelichen und unehelichen Totgeburten und die Sterb-
lichkeit der unehelichen und ehelichen Säuglinge im Königreich Preussen
im Durchschnitt der Jahre 1896 — 1900 macht die Schrift folgende
Angaben :
a) Von 1000 zur Welt gekommenen Kindern waren Totgeburten:
eheliche 31,2, uneheliche 45,5.
b) Es starben in der nachbezeichneten Zeit
von
1000
Ehelichen
Unehelichen
Erste Woche
24,7
36,2
Zweite Woche
34,9
56,0
Über 14
Tag
e bis
1
Monat
54,4
101,3
. 1
bis
2 Monate
75,2
153,7
. 2
n
3
ff
93,1
194,3
, 3
n
4
ff
108,6
226,3
. 4
9
5
ff
121,8
251,5
, 5
ff
6
ff
133.1
271,4
6
9
7
»
.143,5
287,9
. 7
»
8
ff
152,8
301,2
. 8
n
9
ff
161,3
312,7
. 9
»
10
ff
169,2
322,4
, 10
n
11
ff
176,2
330,2
. 11
ff
12
ff
182,5
337,2
Daraus ergibt sich, dass die Quote der tot zur Welt gekomme-
nen Kinder bei den unehelichen etwa um V» höher ist als bei den
ehelichen und die Sterblichkeit der unehelichen Säuglinge ungefähr
doppelt so gross ist, als die der ehelichen. Aus einer weitem Zu-
sammenstellung über die Sterblichkeit eheb'cher und unehelicher
Säuglinge in einigen preussischen Landgemeinden mit über 20,000
Einwohnern (meist Vororten von Qrosstädten oder grossen Industrie-
zentren) im Jahre 1900 ergeben sich hinsichtlich der Sterblichkeit
der unehelichen Säuglinge geradezu erschreckende Zahlen ; so starben
im genannten Jahre u. a.
von 1000
ehelichen Säuglingen unehelichen Säuglingen
in Altendorf 170 600
, N.-Weissensee 290 780
in Gr. Lichterfelde 240 800
383
Also 6O-8O70 beträgt in diesen Fällen die Sterblichkeit der
unehelichen Säuglinge!
Als Ursachen der grössern Sterblichkeit der unehelichen Säug-
linge gegenüber den ehelichen gibt die Schrift an: mangelhafte Er-
nährungs-, Wohnungs- und Pflegeverhältnisse, insbesondere Mangel des
Selbststillens der Mutter ; Unreinlichkeit in den Pflegeorten ; grössere
Lebensschwäche ; grössere Verbreitung der Geschlechtskrankheiten
(Syphilis). Weitere Untersuchungen besonders am Zahlenmaterial der
Städte Berlin und Frankfurt haben ergeben, dass die Sterblichkeit der
unehelichen Säuglinge prozentual dort am geringsten ist, wo die Kin-
der dauernd in unentgeltlicher Verpflegung sich befinden, also bei der
Mutter, oder den Eltern (Legitimation), Grosseltern oder Verwandten ;
dass sie etwas ungünstiger ist bei den Halte- (Kost-) Kindern und am
ungünstigsten bei den Waisen, also den Kindern, deren Mutter ge-
storben ist. Femer hat sich ergeben, dass die Legitimation und die
Sterblichkeit der unehelichen Kinder um so günstiger ist, je günstiger
der Niederkunftsort der Mutter war. Für Berlin hat sich ergeben,
dass im Jahre 1896 von den unehelichen Säuglingen in unentgelt-
licher Verpflegung waren: 73,4 7o; in fremder Pflege waren: als
Haltekinder 21,3 7o, als Waisen 5,3 Vo. Über die Pflege- und Er-
ziehungsbedingungen der unehelichen Kinder in Frankfurt a. M. im
schulpflichtigen Alter hat Dr. Spann interessante Erhebungen ge-
macht; darnach befinden sich
a) in Familien von Verwandten der
Mutter
b) in unmittelbarer Obhut der Mutter
c) in sonstigen Erziehungsformen
d) in Stiefvaterfamilien
e) in Pflegefamilien
Der Anteil der Kinder einer Stiefvaterfamilie, ebenso die Zahl
der , sonstigen Erziehungsformen*, worunter aufgelöste Stiefvater-
familien und andere zusammengesetzte Erziehungsbedingungen fallen,
wächst somit im Laufe der Jahre, während die Zahl der nach den
übrigen Verpflegungsformen versorgten Kinder abnimmt. Die Ver-
schiebung in den Verhältniszahlen wird mit der Verheiratung der
Mutter in Verbindung gebracht.
Für das Stellungspflichtige Alter (nur männliches Geschlecht) er-
geben sich für Frankfurt (Geburtsjahrgänge 1870/81) nachfolgende
Verhältnisse der Unehelichen:
7. u. 8.
9.- 10.
11.-15.
Altersjahr
Altersjahr
Altersjahr
8,7
8,8
4,8
25,4
24,3
18,7
6,4
11,6
18,6
21,4
28,2
35,2
38,1
27,1
22,7
384
Waisen 22,3 7o
Stiefvaterfamilie 33,4 7o
Eigentliche Uneheliche (Gruppe b und c, oben) 44,3 7«
Während es aus naheliegenden Gründen nicht leicht ist, die un-
ehelichen Väter nach ihrem Berufe zu gliedern, so ist dies leichter
möglich für die Mütter. Die Erhebung für Frankfurt förderte fol-
gendes Verhältnis mit bezug auf den Beruf der Mütter der unehe-
lichen Lebendgeburten im Durchschnitt der Jahre 1890 — 1903 zu Tage :
Dienstmädchen und Haushälterinnen 42,32 7o
Aufwartefrauen 1,29 7o
Arbeiterinnen ohne nähere Bezeichnung 15,09 7«
Bekleidungs- und Reinigungsgewerbe 29,09 7o
Beruflose 13,50 7o
Sonstige 8,43 7o
Diese Zusammenstellung zeigt vor allem, dass unter den unehe-
lichen Müttern die Dienstboten einen unverhältnismässig grossen Raum
einnehmen, nämlich fast die Hälfte, ein Umstand, der für das Verhal-
ten der unehelichen Säuglingsbevölkerung und damit für die prak-
tische Fürsorge-Arbeit von grosser Bedeutung ist.
Von besonderem Interesse sind ferner die Untersuchungen über
die Tauglichkeits-, Berufs- oder Kriminalitätsverhältnisse der ünehe-
lichkeitsgruppen. Es stellt sich nach Spann heraus, dass die Stief-
vaterfamilien unehelichen Ursprungs in Hinsicht auf ihre körperliche
und berufliche Erziehungsleistung keine eigentliche („funktionelle*)
Unehelichkeit darstellt, vielmehr der normalen ehelichen Familie darin
im wesentlichen gleichkommt. Ferner ergibt sich, dass die .eigent-
lichen Unehelichen* die schlechtesten Tauglichkeitsverhältnisse haben^
während die unehelichen Waisen eine Mittelstellung zwischen diesen
und den Stiefkindern einnehmen. „Wenn wir hinzufügen "", sagt der
Verfasser, „dass sich in Bezug auf die beruflichen Verhältnisse das
gleiche zeigt, so ergibt sich daraus, dass es für die unehelichen Kin-
der im allgemeinen besser ist, die Mutter stirbt, als sie bleibt am
Leben, ohne sich zu verehelichen.* Im femern hat sich ihm er-
geben, dass die Berufsgliederung der Unehelichen wesentlich ungün-
stiger ist, als die der Ehelichen; insbesondere enthalten sie doppelt
so viele ungelernte Arbeiter. Die Kriminalität der Unehelichen ist
um V» höher als die der Ehelichen und ausserdem qualitativ bedeu-
tend ungünstiger. Der Umstand, dass die ungelernten Arbeiter am
meisten kriminell sind, führt den Verfasser zu dem Schlüsse, dasa
als wesentliche Ursache der höhern Kriminalität der Unehelichen
385
ihr hoher Gehalt an ungelernten Arbeitern, oder allgemein aus-
gedrückt die Mangelhaftigkeit ihrer Berufsausbildung zu betrachten ist.
Mit Bezug auf die Anforderungen an eine öffentliche Fürsorge
für die unehelichen Kinder stellen die Verfasser nachfolgende Postu-
late auf:
1. Die (neue) öffentliche Fürsorge für die Unehelichen brancbt sich nicht
auf die einer Stiefvaterfamilie angehörigen Kinder zu erstrecken; denn diese
zeigen so günstige Verhältnisse, wie die normale eheliche Familie der gleichen
sozialen Sphäre. Die Unehelichen einer Stiefvaterfamilie sind daher nicht in
höherem Grade schutzbedürftif^, als stellenweise die ehelichen Kinder auch.
Jedenfalls wird an dieser Stelle das Institut der Einzel Vormundschaft seine
Aufgabe in hinreichender Weise erfüllen können. Die Bildung der Stiefvater-
familie ist rechtlich nach Möglichkeit zu begünstigen. (Das B. G. B. hat durch
die Einrichtung der «Namengebung", welche früher nur auf verwaltnngsrecht-
licher Basis bestand, in dieser Hinsicht bereits etwas geleistet.)
2. Die öffentliche Fürsorge hat sich auf die FÜege- und Versorgungsver-
hältnisse der Säuglinge zu richten, um dadurch der überaus grossen Sterblich-
keit der letztern entgegenzuarbeiten.
3. Die öffentliche Fürsorge hat sich auf die ferneren Pflege- und Erziehungs-
verhältnisse der Jugendlichen hauptsächlich in solcher Weise zu richten, dass
sowohl einer körperlichen Degeneration derselben entgegengearbeitet, als auch
eine bestimmte berufliche Ausbildung für das Leben gesichert wird. Damit wird
insbesondere verhindert, dass die Unehelichen der Klasse der ungelernten Ar-
beiter und deren hoher Kriminalität anheimfallen.
4. Als die zweckmässigste Form, welche die öffentliche Fürsorge zur Erfül-
lung dieser Zwecke anzunehmen hat, ist ohne Zweifel die bis zur Volljährigkeit
dauernde Berutsvormundschaft zu betrachten. — Die Berufsvormundschaft allein
wird imstande sein, eine grQndliche Besserung der Verhältnisse herbeizuführen.
Sie wird damit gleichzeitig eine rationelle Verbrechensbekämpfung darstellen.
Denn schon durch die Ausbildung der Unehelichen zu einem Berufe und durch
die Fürsorge für Minderwertige wird an Stelle der blossen Repression die weit
wirksamere Prophylaxe treten.
Dem von Dr. Spann aufgestellten Postulate, dass die unehelichen
Sinder in der Stiefvaterfamilie so gut aufgehoben seien, dass ein Ein-
greifen der Generalvormundschaft hier im allgemeinen nicht notwen-
dig erscheine, tritt Stadtrat Dr. Pallmann in den Blättern für das
Leipziger Armen wesen (März 1906; entgegen, indem er behauptet,
dass diese durch die Statistik gewonnenen Ergebnisse nicht immer
mit den praktischen Erfahrungen übereinstimmen: „Gerade in den
Stiefvaterfamilien werden, wenigstens nach den in Leipzig gemachten
Wahrnehmungen, die Stiefkinder oft schlecht behandelt, besonders
wenn die Väter der Kinder keine Beiträge zahlen, und sie bedürfen
•eines ganz besonderen Schutzes. Misshandlungen, und zwar mehr
durch die Mutter selbst als durch den Stiefvater, kommen hier viel
häufiger vor und erfordern ein Einschreiten des Ziehkinderamts mehr,
.als bei Eandem, die in fremden Familien untergebracht sind." Dem
25
386
gegenüber macht Spann geltend, dass die Ansicht Pallmanns nach
seinen Erfahrungen fast nur fiir Fälle zutreffe, wo es sich um minder-
wertige Kinder handle; diese seien aber auch als eheliche besonders
schutzbedürftig.
2. . Einführung in die Fürsorge für uneheliche Kinder
an Hand praktischer Fälle.
Der Referent, Hr. Polligkeit, führte aus:
Im Altertum waren die unehelichen Kinder vollkommen rechtlos ;
das alte römische Recht hatte seine Nachwirkungen auch auf das
deutsche Recht.) Im alten germanischen Rechte waren sie nicht
anders behandelt^ als die Diebe und Rauber. Ebenso räumte das
alte französische Recht den unehelichen Kindern keine Rechte in der
Familie ein.
Die fortschrittliche Entwicklung der Zeit veranlasste zunächst
die ünterhaltungspflicht der Eltern gegen über dem Kinde ; diese bestand
auch in Frankreich bis kurz vor der Revolution. Da kam der Code
civil mit der Bestimmung: „La recher che de la patemit^ est interdite'.
welche Bestimmung in Frankreich jetzt noch geltendes Recht ist,
während in den germanischen Ländern eine humanitärere Auffassung
der Kinder- und Eltemverhältnisse Platz griff. Das deutsche Recht
postuliert gewisse Ansprüche des Kindes sowohl als auch der Mutter
gegenüber dem unehelichen Vater.
Im Deutschen Reich hat das bürgerliche Gesetzbuch ein Wesent-
liches dazu beigetragen, die Familienbeziehungen des unehelichen Kin-
des zu stärken. Im vierten Buch („Familienrecht^), zweiter Abschnitt
(„Vormundschaft"), handelt der sechste Titel von der rechtlichen Stel-
lung der unehelichen Kinder (§§ 1705—1718), und der siebente Titel
von der Legitimation unehelicher Sander (§§ 1719 — 1740).
Nach dem Oesetz hat das uneheliche Kind Anspruch auf Unter-
halt, also wirtschaftliche Unterstützung, und auf Erziehung. Diese
Rechte hat es sowohl der Mutter als teilweise dem unehelichen Vater
gegenüber. Die Mutter ihrerseits hat ebenfalls gewisse Anspruchs-
rechte gegenüber dem Vater des Kindes. Der uneheliche Vater kommt
nach dem Gesetz in seinem Rechte ausserordentlich schlecht weg.
Wohl hat er seine Alimentationspflichten gegenüber dem Kinde,
dagegen steht ihm nicht der geringste Einfluss auf die Erziehung
des Kindes zu. In Österreich ist die Gesetzgebung in dieser Hinsicht
günstiger ; dort gewährt das Gesetz dem Vater insofern eine gewisse
387
Mitwirkung bei der Erziehung des Kindes, als er anderweitige Unter-
bringung des letztem verlangen oder dessen Erziehung selbst über-
nehmen kann, wenn er die Erziehung des Kindes durch die Mutter
als gefährdet erachtet.
Im einzelnen gestaltet sich die rechtliche Stellung des unehe-
lichen Kindes nach dem deutschen Rechte wie folgt:
§ 1705. Das uneheliche Kind hat im Verhältnis zu der Mutter und zu den
Verwandten der Mutter die rechtliche Stellung eines ehelichen Kindes.
§ 1706. Das uneheliche Kind erhält den Familiennamen der Mutter. Führt
die Mutter infolge ihrer Verheiratung einen anderen Namen, so erhält das Kind
den Familiennamen, den die Mutter vor ihrer Verheiratung geführt hat. Der
Ehemann der Mutter kann durch Erklärung gegenüber der zuständigen Be-
hörde dem Kinde mit Einwilligung des Kindes und der Mutter seinen Namen
erteilen. Die Erklärung des Ehemannes, sowie die Einwilligungserklärung des
Kindes und der Mutter sind in öffentlich beglaubigter Form abzugeben.
§ 1707. Der Mutter steht nicht die elterliche Gewalt über das uneheliche
Kind zu. Sie hat das Recht und die Pflicht, für die Person des Kindes zu
sorgen. Zur Vertretung des Kindes ist sie nicht berechtigt. Der Vormund des
Kindes hat, soweit der Mutter die Sorge zusteht, die rechtliche Stellung eines
Beistandes.
§ 1708. Der Vater des unehelichen Kindes ist verpflichtet, dem Kinde bis
zur Vollendung des sechzehnten Lebensjahres den der Lebensstellung der Mutter
entsprechenden Lebensunterhalt zu gewähren. Der Unterhalt umfasst den ge-
samten Lebensbedarf, sowie die Kosten der Erziehung und der Vorbildung zu
einem Berufe.
Ist das Kind zur Zeit der Vollendung des sechzehnten Lebensjahres in-
folge körperlicher oder geistiger Gebrechen ausserstande, sich selbst zu unter*
halten, so hat ihm der Vater auch über diese Zeit hinaus Unterhalt zu gewäh-
ren. Die Vorschrift des § 1603 Abs. 1 findet Anwendung.
§ 1709. Der Vater ist vor der Mutter und den mütterlichen Verwandten
•des Kindes unterhaltspflichtig.
Soweit die Mutter oder ein unterhaltspflichtiger Verwandter dem Kinde
den Unterhalt gewährt, geht der Unterhaltsanspruch des Kindes gegen den
Vater auf die Mutter oder die Verwandten über. Der Übergang kann nicht
zum Nachteil des Kindes geltend gemacht werden.
§ 1710. Der Unterhalt ist durch Entrichtung einer Geldrente zu gewähren.
Die Rente ist für drei Monate voraus zu bezahlen. Durch eine Vorausleistung
für eine spätere Zeit wird der Vater nicht befreit.
Hat das Kind den Beginn des Vierteljahres erlebt, so gebührt ihm der volle
auf das Vierteljahr entfallende Betrag.
§ 1711. Der Unterhalt kann auch für die Vergangenheit verlangt werden.
§ 1712. Der Unterhaltsanspruch erlischt nicht mit dem Tode des Vaters.
Er steht dem Kinde auch dann zu, wenn der Vater vor der Geburt des Kindes
gestorben ist.
§ 1714. Eine Vereinbarung zwischen dem Vater und dem Kinde über den
Unterhalt für die Zukunft oder über eine an Stelle des Unterhalts zu gewäh-
rende Abfindung bedarf der Genehmigung des Vormundschaftsgerichts.
Ein unentgeltlicher Verzicht auf den Unterhalt für die Zukunft ist nichtig.
§ 1715. Der Vater ist verpflichtet, der Mutter die Kosten der Entbindung,
sowie die Kosten des Unterhaltes für die ersten sechs Wochen nach der Ent-
bindung und, falls infolge der Schwangerschaft oder der Entbindung weitere
388
Anfwendnngen notwendig werden, auch die dadarch entstehenden Kosten zu
ersetzen. Den gewöhnlichen Betrag der zu ersetzenden Kosten kann die Mutter
ohne Rücksicht auf den wirklichen Aufwand verlangen.
Der Anspruch verjährt in vier Jahren. Die Verjährung beginnt mit dem
Ablauf von sechs Wochen nach der Geburt des Kindes.
§ 1716. Schon vor der Geburt des Kindes kann auf Antrag der Mutter
durch einstweilige Verfügung angeordnet werden, dass der Vater den fiftr die
ersten drei Monate zu gewährenden Unterhalt alsbald nach der Geburt an die
Mutter oder den Vormund zu zahlen und den erforderlichen Betrag angemessene
Zeit vor der Geburt zu hinterlegen hat. In gleicher Weise kann auf Antrag
der Mutter die Zahlung des gewöhnlichen Betrages der nach § 1715 Abs. 1 zu
ersetzenden Kosten an die Mutter und die Hinterlegung des erforderlichen Be-
trages angeordnet werden.
Zur Erlassung der einstweiligen Verfügung ist nicht erforderlich, dass eine
Gefährdung des Anspruches glaubhaft gemacht wird.
§ 1717. Als Vater des unehelichen Kindes im Sinne der §§ 1708 bis 1716
gilt, wer der Mutter innerhalb der Empfängniszeit beigewohnt hat, es sei denn,
dass auch ein anderer ihr innerhalb dieser Zeit beigewohnt hat. Eine Bei-
wohnung bleibt jedoch ausser Betracht, wenn es den Umständen nach offenbar
unmöglich ist dass die Mutter das Kind aus dieser Beiwohnuug empfangen hat.
Als Empfängniszeit gilt die Zeit von dem 181. bis zu dem 302. Tage vor
dem Tage der Geburt des Kindes, mit Einschluss sowohl des 181. als des
302. Tages.
§ 1718- Wer seine Vaterschaft nach der Geburt des Kindes in einer öffent-
lichen Urkunde anerkennt, kann sich nicht darauf berufen, dass ein anderer der
Mutter innerhalb der Empfängniszeit beigewohnt habe.
Legitimation durch nachfolgende Ehe.
§ 1719. Ein uneheliches Kind erlangt dadurch, dass sich der Vater mit
der Mutter des Kindes verheiratet, mit der Eheschliessung die rechtliche Stel-
lung eines ehelichen Kindes.
Ehelichkeitserklärung.
§ 1728. Ein uneheliches Kind kann auf Antrag seines Vaters durch eine
Verfügung der Staatsgewalt für ehelich erklärt werden.
§ 1736. Durch die Ehelichkeitserklärung erlangt das Kind die rechtliche
Stellung eines ehelichen Kindes.
Die Praxis hat ergeben, dass trotz dieser namentlich für den
Vater weit gehenden Bestimmungen des Gesetzes das uneheliche Kind
doch noch nicht genügend sicher gestellt ist. So erweist sich die
Unterhaltungspflicht bis zur Vollendung des 16. Lebensjahres (§ 1708)
als zu eng ; mit diesem Alter ist insbesondere ein Knabe in der Regel
noch nicht befähigt, sich selbst erhalten zu können. Mit Bezug auf
die Höhe der dem Vater zufallenden Alimentationsbeträge ist nicht
bestimmt, ob der Wohn- und Pflegeort des Kindes oder der Auf-
enthalt des Vaters massgebend sei. Es ist nun aber selbstverständ-
lich, dass die Unterhaltungskosten sich nicht gleich stellen, wenn man
die Ansätze, wie sie z. B. für Frankfurt gelten, in Anrechnung bringt,
oder diejenigen einer kleinen Provinzialstadt oder einer ländlichen Ge-
meinde. Die Gerichte haben jedoch in strittigen Fällen sich dahin
389
entschieden, dass nicht die für den Aufenthaltsort des Vaters üblichen
Ansätze, sondern diejenigen des Aufenthaltsortes der Mutter als mass-
gebend zu betrachten seien. Ähnlich verhält es sich mit den Beträgen,
die der Vater nach § 1715 der Mutter des unehelichen Kindes zur
Deckung der Kosten der Entbindung und des Unterhalts für die ersten
sechs Wochen nach der Entbindung auszurichten hat ; auch diese rich-
ten sich nach dem Aufenthaltsorte der Mutter. Für Frankfurt sind
als Normalansätze angenommen : für, die Entbindung Mk. 40, für den
Unterhalt während der sechs VS^ochen im Minimum Mk. 75.
Bei der Festsetzung der Alimentationsbeträge, die der Vater für
Pflege und Erziehung des Kindes zu leisten hat, sind die Arbeits-
erträgnisse des Vaters mit in Berücksichtigung zu ziehen. Bei
der Vollstreckung des Gesetzes wird ein den örtlichen Verhält-
nissen entsprechender Betrag in Anschlag gebracht, der so bemessen
wird, dass er für den Unterhalt des Kindes ausreicht, während dem
Vater allerdings nur noch ein Rest für den notdürftigsten Lebens-
unterhalt bleibt. In Berlin nimmt man eine Minimal-Entschädigung
von monatlich 45 Mk. an; in Frankfurt ist sie auf 52^ — 60 Mk. an-
gesetzt. Als einmalige Zahlung dürfte die Summe von 3500—4000 Mk.
der Verpflichtung des Vaters entsprechen. Kommt der Vater seinen
Verpflichtungen nicht nach, so erfolgt Lohnpfändung. Eine streitige
Frage ist es noch, ob strafrechtliche Verfolgung des Vaters wegen
Verletzung der Emährungspflicht des Kindes möglich ist. Das letzte
Wort darüber werden die Gerichte haben.
Für Wahrung der Rechtsansprüche des Kindes und der Mutter
ist die Art der Einrichtung der vormundschaftlichen Gewalt von
grosser Wichtigkeit. Als ganz ungenügend für Übernahme der
Vormundschaft muss die Mutter des unehelichen Kindes bezeich-
net werden ; es fehlt ihr zur Ausübung dieser Funktionen in der Regel
nicht bloss die erforderliche Kenntnis der Rechtsgrundlagen, sondern
auch die zur Durchführung der Verpflichtungen des Vaters nötige
Energie. Dazu kommt, dass das uneheliche Kind nicht allein dem
Vater, sondern auch der Mutter gegenüber Rechtsansprüche hat, welch
letztere die Mutter, wenn sie selbst die Funktionen als Vormund aus-
übt, nicht ohne weiteres und von sich aus wahrt. Aber auch Vor-
münder, die der Mutter ferne stehen, erfüllen selten ihre Pflicht gegen-
über dem Mündel in einem Masse, wie es die vitalsten Interessen des
letztern erforderten. Die Berufsvormundschaft ist daher eine grosse
Wohltat für die unglücklichen Geschöpfe; sie allein bietet Gewähr,
dass die Interessen und Rechtsansprüche von Mutter und Kind in
vollem Masse Beachtung finden.
390
3. Die Generalvormundschaft (Amts-, Bernfsvormimdschaft).
A. Wesen und Formen.
Nach dem geltenden Rechte ist der Inhaber der väterlichen Ge-
walt über die Kinder zunächst der Vater. Stirbt dieser oder wird
ihm die väterliche Gewalt durch den Spruch der zuständigen Ver-
waltungs- oder Gerichtsbehörde entzogen oder ist das Kind unehelich,
so wird die väterliche Gewalt einer Drittperson, einem Vormund,
übertragen, dem die Aufgabe zufallt, die Interessen des Kindes zu
wahren und für sein Wohl zu wirken. Bei den unehelichen Kindern
handelt es sich zunächst um zweckmässige Unterbringung, Ver-
pflegung und Ernährung, sodann um Geltendmachung der Alimen-
tationsansprüche gegenüber dem unehelichen Vater. Die Wichtigkeit
der weitern Erziehung und der beruflichen Ausbildung wie die Sorge für
das ganze sittliche Wohl und das Fortkommen des Kindes legt dem
Vormund eine Reihe weiterer Pflichten auf, die sich in den meisten
Fällen nicht ohne Hemmnisse verschiedener Art erledigen lassen.
Wenn auch dem Vormund des unehelichen Kindes nicht die direkte
Pflicht der Fürsorge für Unterhalt und Verpflegung des Mündels
zufällt, so erwächst ihm doch aus einer derartigen Vormundschaft,
wenn er sie gewissenhaft besorgen will, eine grosse Arbeit, ohne dass
ihm eine andere Anerkennung bliebe, als das Bewusstsein, ein gutes
Werk an einem unglücklichen Menschenkinde getan zu haben.
Wie werden aber diese Vormünder für uneheliche Kinder be-
stellt? Wenn nicht der Grossvater oder ein anderer Verwandter des
Kindes mütterlicherseits die Vormundschaft übernimmt, so ist der
Vormund — und das wird weitaus in den meisten Fällen so sein —
eine Person, die der Mutter und dem Kinde durchaus fremd gegenüber-
steht. Angesichts der Schwierigkeiten, welche die Vormundschaft
bietet, wird die Übernahme mit Missvergnügen zugesichert; die
Folge ist, dass der Vormund froh ist, wenn er möglichst wenig mit
der Vormundschaft zu tun hat und die Mutter für ihre Interessen
und diejenigen des Kindes selbst sorgt.
Wenn eine unverhältnismässig ' grosse Zahl von unehelichen
Kindern sich im spätem Jugendalter draussen im Leben als
sittlich verwahrlost erweist und die Zahl der Kriminellen wie der
Militäruntauglichen gerade bei den Unehelichen eine so grosse ist,
so ist das nicht zum geringsten der vielfach vernachlässigten Für-
sorge zur Zeit des frühesten Jugendalters zuzuschreiben, und daran
trägt das System der Einzelvormundschaft viel Schuld, das sich für
die unehelichen Kinder als ungeeignet und überlebt erwiesen hat.
391
Die schlechten Erfahrungen, die man hüben und drüben mit der
Einzelvormundschaft für uneheliche Kinder gemacht hat, haben dazu ge-
führt, die amtliche, (Oeneral- oder Beruf8)-yormundschaft einzuführen,
d. h. die Vormundschaft über eine gewisse Kategorie von Kindern,
speziell die Unehelichen in eine Hand zu legen. In gewissem Sinne
besteht eine solche Vormundschaft bereits in Versorgungsanstalten
und Waisenhäusern, wo bestimmte väterliche Rechte der Anstalta-
leitung zuerkannt werden oder werden können. In entscheidenden
Fragen handelt aber doch auch da der amtlich bestellte Vormund
und zwar nicht immer im Sinne des wohlgemeinten Rats der An-
staltsleitung.
Am frühesten finden wir das System der öeneralvormundschaft
in Frankreich; in dem von Napoleon I. unterm 19. Januar 1811 er-
lassenen Fürsorgegesetz, das die Fürsorge für die hilfsbedürftigen
Kinder, die Findlinge, die verlassenen Kinder und die verwaisten
armen Kinder umfasst, wird in Art. 15 bestimmt, dass alle diese
Kinder unter der Vormundschaft der Administrativbehörden der
Hospizien stehen, die einem ihrer Mitglieder die Vormundschafts-
funktionen zuzuweisen habe: <Un membre de cette commission est
specialement chargö de cette tutelle». In Paris ist die General-
vormundschaft nach dem Gesetz vom 10. Januar 1845 betreffend
„L Organisation de Tassistance publique k Paris'' dem «Directeur de
lassistance publique'^ übertragen, und sie erstreckt sich bis zur Zeit
der Volljährigkeit des Mündels; gegenwärtig mögen es über 47,000
Kinder sein, die unter dieser Vormundschaft stehen und zumeist auf
der Landschaft versorgt sind.
Auch in Österreich finden wir das System der Generalvormund-
schaft. Auf Grund des Statuts der öffentlichen Findelanstalt des
Landes Steiermark in Graz vom 1. Januar 1899 ist nämlich eine
dem Landesausschusse unmittelbar unterstellte, juristisch gebildete
Persönlichkeit als Rechtsschutzorgan der Findelanstalt bestellt, der
obliegt, durch Ausübung der Vormundschaft über die Findelkinder
deren Rechte zu wahren, indem er die Ansprüche auf Verpflegung,
Erziehung und Versorgung durch Erhebung des Kindesvaters und
sonstiger alimentationspflichtiger Personen und Heranziehung dieser
Personen zur Alimentationsleistung geltend macht. (Reicher: „Die
Fürsorge für die verwahrloste Jugend". Zweiter Teil pag. 320.) Das
Statut für die niederösterreichische Landes-Gebär- und Findelanstalt
in Wien vom 7. Dezember 1869, bezw. 7. September 1877 bestimmt
in § 46 : , Während ein Kind im Verband der Anstalt sich befindet,
392
sind die elterlichen Rechte an die Anstaltsdirektion als Vormund
übertragen * .
In Deutschland ist Leipzig in dieser Richtung zuerst initiativ
vorgegangen^ abgesehen von den Städten des Elsass, die in der Für-
sorge für die hilfsbedürftigen Kinder auch nach ihrem Übergang an
das Deutsche Reich im Jahre 1871 sich noch an die aus der fran-
zösischen Rechtsordnung herübergebrachten Einrichtungen anlehnten^
wonach die Vormundschaft über die in Waisen- und Armenanstalten
untergebrachten Kinder dem betreffenden Anstaltsvorstande über*
tragen ist. Auf Anregung des Ziehkinderarztes, Dr. Taube, der
das Elend der unehelichen Kinder in seiner ganzen Tragweite er-
fasst hatte, wurde im Jahre 1886 durch Beschluss der städtischen
Behörden und unter Sanktionierung des sächsischen Justizministeriums
das System der Oeneralvormundschaft eingeführt und die Vormund-
schaft über die unehelichen Kinder dem Vorstand der Armendirektion
übertragen. Seither wurde das System wesentlich ausgebaut, und
es sind dem Beispiele Leipzigs nicht nur eine Reihe Städte Sachsens,
sondern mit einzelnen Modifikationen eine Anzahl Städte anderer
Bundesstaaten gefolgt. Dr. Klumker führt in seiner Arbeit: «Die
Berufsvormundschaft in Deutschland" (Zeitschrift für Sozial Wissen-
schaft IX. 3. Heft), an, dass um die Jahreswende 1905/6 in Deutsch-
land Berufsvormundschaften in Städten von über 10,000 Einwohnern
bestanden haben:
in Preussen 64
„ Sachsen 10
„ Baden 7
„ Elsass-Lothringen 4
, Bayern 3
„ Sachsen-Weimar 2
im Grossherzogtum Hessen .... 1
in Bremen 1
„ Hamburg 1
zusammen 93
Nach der Organisation und Durchführung lassen sich zwei Arten
von Generalvormundschaften unterscheiden:
1. Durch Gesetz oder Beschluss der zuständigen Behörde wird die
Vormundschaft über eine gewisse Kategorie von Kindern einer
bestimmten Amtsperson zugewiesen (Amtsvormundschaft);
2. eine ausser der kommunalen Beamtung stehende Person lässt sich
von der zuständigen Behörde Vormundschaften für eine bestimmte
Kategorie von Kindern zuweisen (Berufsvormundschaft).
393
Neben diesen beiden Formen tritt noch eine dritte in Frage,
nämlich die Kollegial- Amtsvormundschaft, wie sie z. Z. in der Stadt
Mainz geplant ist; darüber wird an anderer Stelle berichtet.
Im folgenden sollen die bestehenden zwei Hauptformen der Or-
ganisation der Amt8-(Berufs)- Vormundschaft an den Beispielen einzel-
ner deutscher Städte gezeigt werden.
B. Organisation der Generalvormundschaft in einzelnen •
Städten des Deutschen Reichs.
Die öffentliche Fürsorge in Deutschland, führt die wiederholt
zitierte Denkschrift für den internationalen Eongress für Erziehung
und Kinderschutz in Lüttich von Dr. Klumker und Dr. Spann aus,
stützt sich gegenwärtig — abgesehen von den allgemeinen Kinder-
schutzmassregeln — auf drei verschiedene Einrichtungen:
1. auf die Polizeiaufsicht der Säuglingspflege,
2. auf den Rechtsgrundsatz der Alimentation,
3. auf die Einzelvormundschaft.
Die Polizeiaufsicht stellt ausserhalb der Armenpflege die einzige
öffentliche Institution zum direkten Schutz der unehelichen Kinder dar.
Zwei schwere generelle Mängel haften ihr indes an, sagt die Schrift:
erstens, dass sie nicht das Gros der unehelichen Kinder, sondern nur die
Haltekinder betreffe (die nur ca. 21 7o aller unehelichen ausmachen)^
und zweitens^ dass sie nur auf das Säuglingsalter ausgedehnt werde.
Allerdings befinde sich die Polizeiaufsicht wenigstens insofern in einer
günstigen Entwicklung, als immer mehr das Bestreben auftrete^
der Beaufsichtigung einen ärztlichen Charakter zu geben. In einer
Reihe von Städten bestehen nach Leipziger Muster sogenannte Zieh-
kinderämter, welche die Kontrolle der Säuglingspflege unter ärzt-
licher Leitung und mit einem Stabe besoldeter Pflegerinnen ausüben.
Erfahrungsgemäss reichen die freiwilligen Kräfte zur Durchführung
einer geregelten Aufsicht nicht aus.
Das Bürgerliche Gesetzbuch kennt die Generalvormundschaft
nicht. Doch bestimmt § 136 des Einführungsgesetzes, dass die landes-
gesetzlichen Vorschriften durch das Reichsgesetz unberührt bleiben,
nach welchen:
1. der Vorstand einer unter staatlicher Verwaltung oder Aufsicht
stehenden Erziehungs- oder Verpflegungsanstalt oder ein Beamter
alle oder einzelne Rechte und Pflichten eines Vormunds für die-
jenigen Minderjährigen hat, welche in der Anstalt oder unter
der Aufsicht des Vorstandes oder des Beamten in einer von ihm
394
ausgewählten Familie oder Anstalt erzogen oder verpflegt werden,
und der Vormund der Anstalt oder der Beamte auch nach der
Beendigung der Erziehung oder der Verpflegung bis zur Voll-
jährigkeit des Mündels diese Rechte und Pflichten behält, un-
beschadet der Befugnis des Vormundschaftsgerichts, einen an-
deren Vormund zu bestellen;
2. die Vorschriften unter 1 bei unehelichen Mindeijährigen i^ueh
dann gelten, wenn diese unter der Aufsicht des Vorstandes oder
des Beamten in der mütterlichen Familie erzogen oder verpflegt
werden ;
3. der Vorstand einer unter staatlicher Verwaltung oder Aufsicht
stehenden Erziehungs- oder Verpflegungsanstalt oder ein von
ihm bezeichneter Angestellter der Anstalt oder ein Beamter vor
den nach § 1776 des Bürgerlichen Gesetzbuchs als Vormünder
berufenen Personen zum Vormunde der in Nr. 1, 2 bezeichneten
Minderjährigen bestellt werden. kann;
4. im Falle einer nach den Vorschriften der Nr. 1 bis 3 stattfindenden
Bevormundung ein Gegenvormund nicht zu bestellen ist und dem
Vormunde die nach § 1852 des Bürgerlichen Gesetzbuchs zu-
lässigen Befreiungen zustehen.
Wenn also das Bürgerliche Gesetzbuch das System der General-
vormundschaft auch nicht direkt kennt, so eröffnet es doch der
Landesgesetzgebung gewisse Eventualitäten, sie für bestimmte Kate-
gorien von Kindern einzuführen. So sind denn in Preussen in § 4
des ArL 78 des Ausführungsgesetzes zum B. G.-B. vom 20. Sept. 1899
gesetzliche Grundlagen gegeben, eine Generalvormundschaft für die-
jenigen Minderjährigen einzurichten, welche im Wege der öffentlichen
Armenpflege unterstützt sind und unter Aufsicht der Beamten der Ge-
meindearmenverwaltung entweder in einer von diesen ausgewählten
Familie oder Anstalt oder, sofern es sich um uneheliche Minder-
jährige handelt, in der mütterlichen Familie erzogen oder verpflegt
werden.
In einem Schreiben an den Oberpräsidenten von Posen vom
13. Juli 1900 sagt der preussische Minister des Innern, da Versuche,
die mit der Generalvormundschaft bereits vorgenommen seien, ins-
besondere in Dortmund gute Erfolge gehabt haben, wolle er die Behörden
von Gemeinden, welche sich für die Einrichtung eignen, auf diese neuen
Befugnisse aufmerksam machen. Von Seiten der Gerichte werde nach
einer Mitteilung des Justizministers in dieser Angelegenheit vorläufig
nichts veranlasst werden; auch von dieser Seite werde die Ein-
395
führung der Generalvormundschaft den Gemeindebehörden zunächst
überlassen. Inwieweit aber von dieser Ermächtigung Gebrauch ge-
macht und inwieweit dabei das Bedürfnis nach dem Erlass allgemeiner
Vorschriften hei-vortrete , darüber solle binnen zwei Jahren dem
Ministerium Bericht erstattet werden.
In seiner Abhandlung: »Die Berufsvormundschaft in
Deutschland'' (Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Berlin 1906) kommt
Dr. Klumker zu dem Schlüsse, die Rechtslage nach dem Bürger-
lichen Gesetzbuch sei die, dass zwar die Einzelvormundschaft die
Regel sein solle, dass aber als Ausnahme durch Landesgesetz zu-
gelassen werde, die gesetzliche Berufsvormundschaft über
1. die sämtlichen unehelichen Kinder,
2. die von öffentlichen Armenämtem verpflegten Kinder,
3. Anstaltspfleglinge, die vom Vorstand der Anstalt bevormundet
werden.
Weiter führt Dr. Klumker aus, von diesen Kategorien der Amts-
vormundschaft habe nur Sachsen die erste zugelassen ; die zweite und
dritte seien in Baden, Bayern, Hessen, Preussen, Bremen, Hamburg, nur
die dritte Gruppe in Württemberg zulässig. Könne man eine gesetz-
liche Berufsvormundschaft nicht einführen, so hindere nichts, dass ein
und derselbe Vormund vom Vormundschaftsgericht für eine Reihe
von Mündeln, selbst für mehrere Hundert nacheinander bestellt werde ;
so entstehe eine Bestallungs-Berufs- Vor mundschaft, wie sie zunächst
als Einrichtung humaner Vereinigungen, die sich der hilfsbedürftigen
unehelichen Kinder auf diese Weise annehmen wollten, aufgetaucht
sei, dann aber auch von den Behörden nach freier Vereinbarung mit
dem Gerichte durch Übertragung an einen Beamten in Anwendung
gebracht werde.
1. Die AmtsYormandschaft«
a) Leipzig.
Der Stadt Leipzig gebührt, wie bereits erwähnt, das Verdienst, der
Generalvormundschaft in Deutschland zuerst praktische Gestalt gegeben
zu haben. Durch ein vom Armenamte mit dem Justizministerium
getroffenes Abkommen vom 11. Mai 1886 und 8. Oktober 1889 wurde
die General Vormundschaft des Armenamtsvorstehers eingeführt, wo-
nach von einem der beiden Armenamtsvorsteher bevormundet werden:
a) die der Leipziger Ziehkinderanstalt unterstellten unehelich
geborenen sogenannten Ziehkinder, soweit sie beim Amts-
gericht Leipzig bevormundet werden;
396
b) die auf Kosten des Armenamts untergebrachten beim König-
liehen Amtsgericht Leipzig bevormundeten Minderjährigen;
c) diejenigen an sich unter väterlicher Gewalt stehenden Min-
derjährigen, für die nach § 1803 des sächsischen bürgerlichen
Gesetzbuchs eine Bevormundung angeordnet ist.
Da das B. G.-B. die General Vormundschaft, wie erwähnt, nicht
kennt, in Art. 136 des Einführungsgesetzes aber bestimmt ist, dass
die landesgesetzlichen Vorschriften betreffend die Übertragung der
Vormundschaft über gewisse Kategorien von Kindern an einen Be-
amten von der Reichsgesetzgebung nicht berührt werden, musste die
Landesgesetzgebung eingreifen, wenn anders die General Vormundschaft
nicht verschwinden sollte. So hat denn das sächsiche Ausführungs-
gesetz vom 18. Juni 1898 folgendes bestimmt:
§ 37. Die Gemeinde kann mit Genehmigung des Justizministeriums den
Vorstand einer unter staatlicher Aufsicht stehenden Erziehungs- oder Ver-
pfiegangsanstalt oder einen Beamten bestimmen, dem die Rechte und Pflichteu
eines Vormundes oder Pflegers über alle oder über gewisse Mindeijährige
zustehen, die in der Anstalt oder unter der Aufsicht des Vorstandes oder des
Beamten in eine